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innsbrucker_nachrichten_ibn19330930_article_288 | de | 1933-09-30T00:00:00Z | innsbrucker_nachrichten | Ernst Freiherr von Jungenfeld, der als Berufsoffizier und Flieger den Weltkrieg miterlebt hat, wanderte nach dem Zusammenbruch nach Südamerika
aus, um sich als Siedler eine neue Existenz zu gründen.
Was er als Pfanzer, Viehzüchter, Holzhändler und Arbeitsloser erlebt hat, erzahlt er in dem Buch „Ein
deutsches Schicksal im Urwald“, das soeben
im Verlag Ullstein=Berlin erschienen ist. Wir entnehmen
diesen spannenden Schilderungen, in denen das Schicksal von tausenden deutscher Auswanderer sich spiegelt,
mit Genehmigung des Verlages im Auszug folgende
interessante Textprobe: | Cultural Affairs & Society |
|
innsbrucker_nachrichten_ibn19220829_article_302 | de | 1922-08-29T00:00:00Z | innsbrucker_nachrichten | 2 „A. S.“: Schriftleitung „Uebersee“ in Wien, 7. Bezirk, Neustiftgasse 137; in allen Auswanderungsangelegenheiten erteilt Ihnen
die amtliche Auswanderer=Auskunftstelle in Wien, 1. Bezirk, Hoher
Markt 5, Auskunft. | General Information & Guidance |
|
innsbrucker_nachrichten_ibn18650427_article_12 | de | 1865-04-27T00:00:00Z | innsbrucker_nachrichten | Der „Bund“ berichtet aus Bern: Der Bundesrath hat in seiner Sitzung
vom 10. April beschlossen, jedem Polen in der Schweiz, der sich zur Auswanderung
nach Amerika entschließt, einen Beitrag von 100 Frs. zu verabreichen, so wie
sämmtliche Auswanderer des Schutzes der schweizerischen Consuln in Amerika und
der Verwendung bei der dortigen Regierung behufs Erwerbung von Landbesitz
zur Gründung einer polnischen Colonie zu versichern. | News Reports & Current Events |
|
innsbrucker_nachrichten_ibn18970201_article_51 | de | 1897-02-01T00:00:00Z | innsbrucker_nachrichten | Auch ich bin ein Dichter, aber Europa verstand
mich nicht. So wollte ich mein Heil in der neuen
Welt suchen und bestieg ein Auswandererschiff.
Meine Reisegesellschaft war die denkbar bunteste.
Neben den Matrosen und Schiffsarbeitern fanden
sich Leute in Menge, die nicht wussten, wo sie
ihr Geld anbringen sollten, English mans and
ladies und dickleibige Rentiers, die eine Entfettungsreise thalen, dann Gelehrte, Naturforscher
und wissenschaftliche Reisende. Die große Menge
aber gehörte nicht zu den oberen Zehntausend;
biedere deutsche Spießbürger, die sich die neue
Welt anschauen wollten; magere Journalisten, | Cultural Affairs & Society |
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innsbrucker_nachrichten_ibn19201120_article_321 | de | 1920-11-20T00:00:00Z | innsbrucker_nachrichten | ? „Schweden“: In der Auswanderer=Auskunftsstelle in Wien,
1. Bez., Hoher Markt 5, und in der Schriftleitung des „Auslanddeutschen“ in Stuttgart, Neues Schloß, bekommen Sie Rat und
Auskunft. | General Information & Guidance |
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innsbrucker_nachrichten_ibn19150215_article_615 | de | 1915-02-15T00:00:00Z | innsbrucker_nachrichten | Theater, Versammlungs= und Lesesäle, eine Volks
küche und Schlafsäle für die armen Auswanderer erhalten. Die Ziehung der Lotterie zur
Bestreitung der Kosten des Neubaues wurde mit
Statthaltereibewilligung bis zur Beendigung des
Krieges verschoben. Vom Kaufschillinge konnten
bisher 11.000 Kronen bar bezahlt werden. Die
örtliche Bezeichnung „gegenüber dem Hauptbahnhofe“ ist jedenfalls ungenau. Es handelt sich
hier offenbar um einen Grund am rechten Sillufer, auf dem Gebiete der ehemaligen Gemeinde
Pradl, und um einen Privatgrund. | Cultural Affairs & Society |
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innsbrucker_nachrichten_ibn19221027_article_107 | de | 1922-10-27T00:00:00Z | innsbrucker_nachrichten | „Auf meinen Wanderungen in Tirol sind es zwei große Landessöhne, die mich stets begleiten über Berg und Tal. Andrä
Hofer, der Bauerngeneral, und Franz Defregger, der
Bauernkünstler. Schon vor 36 Jahren (1870), als ich das erste Mal
im Lande war, sind die beiden Tiroler meine Weggenossen gewesen.
Und dem einen bin ich besonders nahe getreten. So schrieb Rosegger 1906. Es ist wohl bezeichnend, daß der große steirische
Dichter zu zwei Männern aus Tirol, die aus dem Bauernstande
hervorgegangen sind, sich besonders hingezogen fühlte. Auch zwei
Vorarlbergern ist Rosegger näher getreten, dem Bauern und Dichter Felder aus dem Bregenzerwalde und dem Volksschriftsteller
Josef Wichner aus Bludenz. Ueber Felder hat Rosegger in
seinem „Heimgarten“ eine Anzahl bemerkenswerter Aufsätze veröffentlicht; mit Wichner verband ihn eine jahrelange Freundschaft.
Es ist erfreulich, daß Wichner sein Verhältnis zu Peter Rosegger
ausführlich geschildert hat (im „Heimgarten“ vom Februar, März
und April 1922). Auf diese Arbeit Wichners sei hier besonders
verwiesen. Wie hoch Peter Rosegger den Schriftsteller Wichner — der am 23. Oktober seinen 70. Geburtstag feierte — schätzte,
ist aus einigen Urteilen zu ersehen, die der „Heimgarten“ aus der
Feder Roseggers über Wichners Werk gebracht hat.
Das erste Buch Wichners erschien 1889 unter dem sonderbaren
Titel „Alraunwurzeln, ein lustiges und lehrreiches Volksbüchlein“. Roseggers Urteil über Wichners Erstlingswerk lautete:
„Es wird wenige Rezensenten geben, die dieses Buch nicht mit
Peter Hebels Schatzkästlein vergleichen werden, das liegt zu nahe,
nur daß Wichners Volksbüchlein für unsere Zeit weit interessanter
und in gewissem Sinne noch witziger ist. Der Volkswitz kann kaum
besser angeschlagen werden, als es in einem völlig klassischen Stile
hier geschieht und er wird hochgeadelt durch den ernsten sittlichen
Geist, mit dem er gepaart ist. Ein heiteres Herz, ein himmelanfliegender Sinn, treue Liebe zum Volke, eine warme Religiosität
und eine überaus anmutige Schreibweise, das sind die Hauptmerkmale des Büchleins. Welch' liebenswürdiger Humor sprudelt uns
in den Geschichtchen „Der Esel weiß es, „Gefunden, wiedergegeben“, „Ein gescheiter Schulbub“, „Die neue Hose des Herrn
Professors“, „Der Nasenhändler“, „Atlas der Gewölbträger“ usw.
entgegen! Welch' edle Weisheit und Moral atmen die Stückchen:
„Seltene Schulkinder“, „Umso dummer“, „Stiefmütterchen“ und so
fort! Daß es ohne Derbheiten in Pater Abraham a Santa Claraschem Stile nicht abgeht, ist bei einem so echtkörnigen Volksbuche
nicht bloß verzeihlich, sondern vielmehr gut. — Den Stoff nahm | Cultural Affairs & Society |
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innsbrucker_nachrichten_ibn19221027_article_110 | de | 1922-10-27T00:00:00Z | innsbrucker_nachrichten | Als die beiden ersten Bücher Wichners gedruckt waren, erteilte
ein Literaturblatt 1892 in einer wohlwollenden Besprechung dem
Dichter den Rat, einmal seine Kraft und sein Können an einem
größeren Stücke zu versuchen. Kaum ein Jahr später gab. Wichner
den Volksroman „Aus dem Schneckenhause“ heraus, üher
den Rosegger im „Heimgarten“ schrieb: „Es ist alles so einfach
und natürlich, so herzig und manierlich, daß man verzweifeln möchte.
Mit wütendem Zorne muß ichs sagen: Er ist ein echter Humorist!
Nicht was er erzählt, ist's, sondern wie er erzählt! Das macht
ihm keiner nach. Und nichts geflunkert. All die Kindeswonaigkeit, Himmelfreudigkeit, all die rührenden Bedrängnisse und Seligkeiten unverschuldeter Armut im Schneckenhause, wie das kleine
Heim zu Bludenz genannt wird, die Schilderungen der Weihnachten, der Faschingstage usw. sind voller Wahrheit. Diese Auswanderer nach Amerika, dieser heimkehrende Soldat, der in der
dürftigen Familie immer nur gut leben und nicht arbeiten will,
dieser junge Fabriksarbeiter Friedrich, der einmal strenger Vater
sein will und doch sein Lebtag ein einfältiges Kind bleibt, und vor
allem diese Everl, diese gottesfromme, arbeitsfrische, lebensmutige,
kampfbereite und goldherzige Everl! Das sind Bilder, die im Leben | Cultural Affairs & Society |
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innsbrucker_nachrichten_ibn19370818_article_566 | de | 1937-08-18T00:00:00Z | innsbrucker_nachrichten | Radio wegen Auswanderung zu verkauf. Mittwoch=Donnerstag 19 bis
21 Uhr. Schidlachstraße 8,
Parterre, Aufhammer. | Commercial Announcements & Public Appeals |
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innsbrucker_nachrichten_ibn19390825_article_1086 | de | 1939-08-25T00:00:00Z | innsbrucker_nachrichten | des Todes“, mit dem die Biennale in Venedig eröffnet wurde, erhielt
jetzt die höchsten Prädikate, die in Deutschland vergeben werden können: staatspolitisch und künstlerisch besonders wertvoll, kulturell wertvoll, volkstümlich wertvoll und jugendwert.
= Ein Auswandererfilm. Die Ufa bereitet einen Film vor, der das
erlebnisreiche Schicksal eines ausgewanderten Deutschen in der Nach¬ | Cultural Affairs & Society |
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innsbrucker_nachrichten_ibn19350628_article_1159 | de | 1935-06-28T00:00:00Z | innsbrucker_nachrichten | Zuwachs für „Dreizehnlinden“
h. Wien, 28. Juni. Die österreichische Siedlung „Dreizehnlinden“ des ehemaligen Ministers Andreas Thaler wird im
kommenden Monat neuen Zuwachs erhalten. Beim österreichischen Wanderungsamt sind vor kurzem die Vorbereitun
gen zur Auswanderung von etwa vierzig österreichischen, vorwiegend Tiroler Landwirten und Handwerlern, nach „Dreizehnlinden“ abgeschlossen worden. Diese neuesten Auswanderer werden anfangs Juli die Fahrt nach „Dreizehnlinden“ antreten. Die Siedlung Thaler wird sodann schon gegen fünfhundert Einwohner haben. | News Reports & Current Events |
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innsbrucker_nachrichten_ibn19210407_article_100 | de | 1921-04-07T00:00:00Z | innsbrucker_nachrichten | Für Pensionisten. Die Mitglieder der Stafa der Ortsgruppe
Innsbruck des Allgemeinen Staatspensionisten=Vereines Oesterreichs
werden ersucht, am Mittwoch, Donnerstag oder Freitag in der Zeit
von 12—1 Uhr mittags oder 6—8 Uhr abends beim Obmanne Karl
Kerl, Leopoldstraße 35, behufs Unterfertigung einer Vollmacht sicher
zu erscheinen. Stafakarten unbedingt mitbringen.
Der Kampf um das Selbstbestimmungsrecht der Sudetendeutschen. Der Lichtbildervortrag „Die deutsche
Kunst in Böhmen vor den Hussitenkriegen“, den der beste
Kenner der sudetenländischen Kulturgeschichte Hofrat Dr.
Josef Neuwirth, o. ö. Professor an der technischen
Hochschule Wien, Samstag, den 9. April, Schlag halb 9
Uhr im kleinen Stadtsaale über diesen Gegenstand für
den Hilfsverein für Deutschböhmen und die Sudetenländer hält, ist besser als alles Schrifttum geeignet, unwiderleglich Zeugnis dafür abzulegen, daß die Deutschen
keineswegs als Unterdrücker, daß sie vielmehr als Kulturbringer ins Land gekommen sind. Wer wollte zweifeln, daß das Können, die Arbeit eines Volkes den höchsten Ausdruck in seiner Kunst findet? Und wenn uns der
Vortrag Hofrat Dr. Neuwirths reiche Beweise hochwertigen deutschen Kunstschaffens in Böhmen vor den Hufsitenkriegen vor Augen führte, so stellt sich die Behauptung Masaryks und anderer tschechischer Führer, die Deutschen seien als Emigranten und erst nach dem 30jährigen Kriege nach Böhmen gekommen, als nichts anderes
denn eine — wir sagen offen — bewußte Lüge dar, leider
nicht die einzige, die dazu herhalten mußte, den Land= und
Völkerhunger des unersättlichen doppelzüngigen Leus
stillen zu helfen. Diese Lügen als solche zu entlarven,
heißt, den Anspruch unserer deutschböhmischen und sudetenländischen Heimat auf das Recht der Selbstbestimmung
die Wege ebnen, eine völkische Pflicht, die unser „Hilfsverein“ zu oberst auf seine Fahne geschrieben hat. Darum
möge keiner der Sudetendeutschen und ihrer tirolischen
Freunde verabsäumen, der Veraustaltung beizuwohnen.
Eintrittskarten zu 15, 10 und 5 K für Sitz= und Stehplätze werden im Vorverkaufe bei den Herren August
Tannenberger, Kaufmann, Landhausstraße 1, und
Arnold Krista, Kaufmann, Anichstraße 2, sowie an der
Abendkasse abgegeben. | Cultural Affairs & Society |
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innsbrucker_nachrichten_ibn19120119_article_288 | de | 1912-01-19T00:00:00Z | innsbrucker_nachrichten | (Die deutschen Kolonisten in Bos
nien.) Der „Verein der Deutschen in Bosnien
und Herzegowina“ erläßt folgenden Aufruf:
Durch Jahrzehnte von allen verlassen, abgeschnitten von jeder Kommunikation und Kultur,
tritt zu dem Hunger in den ärmlichen Hütten
unserer vereisten und verschneiten Kolonien mit
dem Winter die bittere= Kälte und begleitend
das Sterben. Eine Kolonie, vor 16 Jahren
112 Menschen, mußte bis nun 200 ihrer Lieben
in dieser kurzen Zeit begraben! Die Unmög.
lichkeit dieser armen, deutschen Kolonisten, ihre
Hütten ausreichend zu heizen — da nur Ein¬ | General Information & Guidance |
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innsbrucker_nachrichten_ibn19200331_article_227 | de | 1920-03-31T00:00:00Z | innsbrucker_nachrichten | Die Lage unserer Auswanderer in Brasilien. Aus unserem Leserkreis wird uns ein Bericht vorgelegt, in dem
ein seit Jahren in S. Paolo in Brasilien ansässiger ungesehener Oesterreicher über das Schicksal unserer Aus
wanderer sich äußert. Er schreibt u. a.: „Die Leute müssen
schwer arbeiten in den Plantagen von Sonnenaufgang
bis Sonnenuntergang, mit einer und einer halben Stunde
Mittags= und einer halben Stunde Kaffeepause. In den
Fabriken ist wohl theoretisch der Achtstundentag eingeführt, in Wirklichkeit müssen die Leute oft Ueberstunden
machen, ohne dafür entlohnt zu werden. Ein großer
Streikversuch mißlang gänzlich, bei einem versuchten
Bombenattentat wurden vier Anführer durch ihre eigenen Bomben zerrissen, die übrigen wurden zwangsweise
deportiert. Bis heute fühlen sie sich sehr unglücklich und
möchten mit dem ersten Dampfer nach Europa zurückkehren, wenn sie die Mittel dazu hätten.“ In einem spät
teren Briefe vom 12. Jänner 1920 heißt es: „Die Gruppe
„Neue Heimat“ ist in voller Auflösung, nachdem sie das
bißchen Geld verexperimentiert haben und die Werkzeuge
verpfänden mußten, die sie von der Heimat mitgebracht
hatten.“ — Diese Ausführungen mögen vielen zur Warnung vor unbedachter aussichtsloser Auswanderung
dienen. | Cultural Affairs & Society |
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innsbrucker_nachrichten_ibn19120615_article_95 | de | 1912-06-15T00:00:00Z | innsbrucker_nachrichten | (Auswanderer.) Heute früh sind aus
Amerika 250 Auswanderer hier angekommen;
vor einigen Tagen reisten hier 100 polnische
Auswanderer durch, welche sich auf Arbeitsuche
nach Amerika befanden. | News Reports & Current Events |
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innsbrucker_nachrichten_ibn19390707_article_67 | de | 1939-07-07T00:00:00Z | innsbrucker_nachrichten | ganz gleich, ob sie die deutsche Staatsangehörigkeit besitzen oder
staatenlos sind. In einer Reichsvereinigung ist nunmehr gewissermaßen eine ordnungsgemäße Bestandaufnahme der jüdischen Positionen in Deutschland möglich, alle gemeinschaftsbildenden Faktoren innerhalb des Judentums in Deutschland
werden durch die Reichsvereinigung erfaßt und auf ein einziges Ziel hin ausgerichtet. Von besonderer Bedeutung ist die
Organisation eines jüdischen Schulwesens und einer freien
jüdischen Wohlfahrtspflege. Die Bildung privater und von der
Reichsvereinigung der Juden zu bildenden Schulen hat zur
Voraussetzung, daß keine Juden eine deutsche Schule oder
Hochschule in Zukunft mehr besuchen können. Darüber hinaus
wird das neu zu bildende jüdische Schulwesen eine besondere
Rolle bei der Vorbereitung der Abwanderung der Juden aus
dem Reich spielen. Neben den normalen Erziehungsanstalten
sollen vor allem Unterrichtskurse, Umschulungsanstalten und
Ausbildungsstätten geschaffen werden, die jüdische Auswanderer auf solche Berufe umschulen sollen, die ihnen in anderen
Ländern eine Existenzmöglichkeit geben sollen. Aehnliche Aufgaben wird auch die jüdische Wohlfahrtspflege übernehmen,
die sich in erster Linie hilfsbedürftiger jüdischer Auswanderer
bis zum Zeitpunkt der Auswanderung annehmen soll. | News Reports & Current Events |
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innsbrucker_nachrichten_ibn19330802_article_241 | de | 1933-08-02T00:00:00Z | innsbrucker_nachrichten | Der Bäckergehilfe Anton Eisl aus dem Salzkammergut
schloß sich vor einigen Jahren in Bremen einer Auswanderergruppe nach Paraguay an und gibt nun auf mannigfache Anfragen seiner zurückgebliebenen Landsleute eine
interessante Schilderung der Lebensverhältnisse in der Urwaldkolonie Independencia, der wir folgende Einzelheiten entnehmen: | Cultural Affairs & Society |
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innsbrucker_nachrichten_ibn19330802_article_242 | de | 1933-08-02T00:00:00Z | innsbrucker_nachrichten | Unsere Urwaldkolonie liegt etwa 40 Kilometer von der
Stadt Villarica entfernt und wird von einer Autostraße
durchzogen; zwei Autounternehmungen besorgen den Personen= und Frachtenverkehr. Ein Teil des Landes wurde schon
vor zwölf Jahren kolonisiert, der andere wird seit anderthalb
Jahren gerodet und bebaut. Die Kolonie ist in Lose zu je
zwei Hektar eingeteilt, die dem Einwanderer von der Regierung kostenlos zugewiesen werden. Für den Vermesser sind
550 Peso (12 Peso = 1 S) zu bezahlen, doch wird der Besitz
titel erst nach fünf Jahren erteilt. | Cultural Affairs & Society |
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innsbrucker_nachrichten_ibn19330802_article_243 | de | 1933-08-02T00:00:00Z | innsbrucker_nachrichten | Die günstigste Zeit für die Ansiedlung sind Juni, Juli und
August, die Winterszeit in Paraguay, da man gleich mit dem
Holzschlagen beginnen kann. Bei der Auswahl des Loses muß
der Siedler vor allem auf das Vorhandensein von Wasser
bedacht sein. Es gibt Quellwasser, oft muß aber auch erst ein
Brunnen von 8 bis 30 Meter Tiefe gegraben werden. Als
Erstes muß sich der Einwanderer eine Hütte bauen, um sich
vor den Unbilden der Witterung zu schützen. Dann müssen die
Bäume gefällt und nach einiger Zeit angezündet werden,
worauf sofort mit dem Anbau von Mais, Mandioka, Bohnen
usw. begonnen werden kann. Der Boden ist sehr fruchtbar und
bedarf lange Zeit keiner künstlichen Düngung. Orangen,
Mandarinen, Feigen, Pfirsiche, Bananen usw. gedeihen sehr
gut. Auch Wein, Reis, Tabak, Sorgum, Baumwolle und alle
Gemüsearten werden gebaut. Man kann sich auch auf Vieh=,
Hühner= und Bienenzucht verlegen. Die Wälder sind reich an
Wild aller Art, die Jagd ist frei, doch ist das Getier scheu
und die Wälder sind fast undurchdringlich. Nur sehr zähe und
geduldige Jäger erhaschen ab und zu ein Wildschwein, ein
Reh oder ein Gürteltier. | Cultural Affairs & Society |
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innsbrucker_nachrichten_ibn19330802_article_247 | de | 1933-08-02T00:00:00Z | innsbrucker_nachrichten | Zum Schlusse möchte ich noch warnen, gemeinsam mit einem
Bekannten oder Verwandten an die Arbeit zu gehen. Sogar
die besten und verträglichsten Brüder gehen dabei oft im
Streit auseinander. Jeder beginnt am besten allein und
nimmt sich billige heimische Arbeiter, die ihm mit ihren
Erfahrungen wertvolle Unterstützung bieten können. Am
empfehlenswertesten ist der Ankauf eines schon halb gerodeten
und bebauten Loses, das man von 3000 Peso an haben kann.
Daß vor Auswanderungsagenten nicht genug gewarnt werden
kann, ist wohl allgemein bekannt. | Cultural Affairs & Society |
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innsbrucker_nachrichten_ibn19370422_article_167 | de | 1937-04-22T00:00:00Z | innsbrucker_nachrichten | In der Oeffentlichkeit fand die Auswanderung der Zillertaler kein offizielles Echo. Der „Bothe von Tirol und Vorarlberg“ erwähnte ebensowenig wie andere österreichische Zeitungen das peinliche Ereignis, das freilich in den Herzen der Betroffenen und der Mitlebenden noch lange schmerzlich nachhallte. Der Tiroler Maler Matthias Schmid, ein Freund
und Kunstgenosse Defreggers, hat in einem seiner Gemälde
„Die Auswanderung der Zillertaler“ in ihrer Volkstracht, wehmütig auf die geliebte Heimat zurückblickend, dargestellt, Adolf
Pichler dichtete in seinen „Marksteinen“ eine Ballade unter
dem gleichen Titel, und auch in den politischen Gedichten Hermann von Gilms wetterleuchtet das Geschehnis von 1837. Als
Volkserzählung schrieb Josef Praxmarer „Die Auswanderer aus dem Zillertal“ vom katholischen Standpunkt aus.
Sicherlich hat auch Karl Schönherr manche Farben zu
seinem mächtigen Drama „Glaube und Heimat“, das allerdings in der Zeit der Gegenreformation spielt, aus der heimatlichen Inklinantengeschichte geschöpft.
* | Cultural Affairs & Society |
|
innsbrucker_nachrichten_ibn19001227_article_16 | de | 1900-12-27T00:00:00Z | innsbrucker_nachrichten | wohl schon damals des „Bummets“ wegen beliebt,
trotz des kaum meterbreiten Fußsteiges von fraglicher Ebenheit, bei Regenwetter Pfützen bildend, in
denen man bis zum Knöchel versank. „Anschlagsäulen“ oder etwas derartiges gab es natürlich nicht.
Alles Wissenswerte konnte man ja an den Kirchthüren ablesen. Was sonst „los war, erfuhr man
durch die schon existierenden „Innsbrucker Nachrichten“,
die man sich in Miniaturausgabe der heutigen denken
möge. Durch dieses den Innsbruckern auch schon
damals theuere „Blattl“ erfuhr man denn auch eines
schönen Tages zur grenzenlosen Verwunderung aller
Leser, die nicht schon beim „Delevo“ oder „Hirschen“
davon liuten hörten, dass am nächstfolgenden Sonntag Nachmittag der neuerrichtete Eislaufplatz in der
städt. Schwimmschule mit Musik eröffnet werden
sollte. Mochten auch viele Alt=Innsbrucker, männlichen wie weiblichen Geschlechtes, darüber den Kopf
schütteln, in unserer schon damals nicht sehr conservativen Familie wurde diese sensationelle Nachricht
mit Jubel aufgenommen. Unter stürmischen Liebkosungen wurde unserem lieben, guten Mütterl das
Versprechen abgenommen „dabei“ zu sein. An diesem
gepriesenen Sonntag wurde also gleich nach Tisch
aufgebrochen, da die Eröffnung schon auf ½2 Uhr
angesetzt war. Viel Neugierige strömten hinaus
gegen die Höttingerau, das neue Schauspiel mitanzusehen und dann sein Urtheil abgeben zu können.
Der Zuschauerraum vermochte das anwesende Publicum kaum zu fassen. | Cultural Affairs & Society |
|
innsbrucker_nachrichten_ibn19001227_article_19 | de | 1900-12-27T00:00:00Z | innsbrucker_nachrichten | erregten natürlich das meiste Interesse. Zum Glück
waren es graziöse, decente Bogenläuferinnen: eine
Professorsfrau aus Graz, dann die Schwester des
damaligen Oberpostdirectors und ein Fräulein aus
Wien, Nichte des damaligen Bürgermeisters Dr. H.
T., auf deren Anregung wahrscheinlich die ganze Sache ins Leben gerufen wurde.
Heil ihr und dem einsichtigen Bürgermeister, der
diesen gesunden Sport in Innsbruck einführte! Helle
Begeisterung erwachte in mir, es diesen drei Damen
gleichzuthun, und schon auf dem Heimwege schmiedete
ich mit meinen Schwestern Pläne, wie wir zu
Schlittschuhen gelangen könnten. Gleich am anderen
Tag lief ich — die Enthusiasmierteste — alle einschlägigen Geschäfte ab. Aber — o weh — alles umsonst! Es war nichts zu haten, und solche Dinger
von auswärts zu bestellen, wäre für einen damaligen,
soliden Innsbrucker Geschäftsmann gewiss zu viel
Risico gewesen. Also was thun? Es kam mir zwar
die Idee, aus zwei Scheiteln Holz und einem Paar
alter Messer selbst welche anzufertigen, aber die Ausführung wollte doch nicht so recht gelingen. Also
woher und nicht stehlen? Und ich musste doch
Schlittschuhlaufen lernen, das stand fest. So leicht
gibt ein echter Backfisch eine Sache nicht auf, besonders wenn es sich um ein Vergnügen handelt.
Da kann seine Energie und Erfindungsgabe seine
ganze Umgebung wirklich in Erstaunen setzen. | Cultural Affairs & Society |
|
innsbrucker_nachrichten_ibn19001227_article_77 | de | 1900-12-27T00:00:00Z | innsbrucker_nachrichten | Winter so praktisch ausgenützte städt. Schwimm
schule als zu klein — trotz der unglaublichsten Einwendungen und phantasiereichen Vorstellungen, die
man in frommen Kaffeekränzchen und auch an
anderen Orten, wo sie entschieden nicht am Platze
waren, gegen diese moderne (?) Belustigung ausstreute. Es bildete sich ein Comité sehr angesehener
Bürger unserer Stadt zur Errichtung eines neuen
Platzes. Die Schwierigkeiten waren aber groß und
die Wahl desselben keine glückliche. Es wurde
nämlich der Platz bei der Gasanstalt dazu hergerichtet, wo heute — o Ironie des Schicksals — der
Viehmarkt abgehalten wird. Dort also tummelten
sich anno dazumal hervorragende Persönlichkeiten
unserer Stadt mit anderen Sterblichen auf dem
Eise herum, Gestalten, die durch den Stift eines
humorvollen Caricaturenzeichners auf das köstlichste
wiedergegeben wurden. Wahre Momentaufnahmen
ohne pholographischen Apparat, die ich fürs Leben
gern wiedersehen möchte! In wessen Besitz mögen
diese Blätter gekommen sein, die damals die ganze
eislaufende Gesellschaft belustigten? Ich sehe sie noch
vor mir, diese Gesellschaft. Von der Hünengestalt
des gelehrten Professors, Hofrath B. ... und der
ewig aufkreischenden Gräfin T..... bis herab
zu meinem bescheidenen Eiscavalier, dem das Cravatl | Cultural Affairs & Society |
|
innsbrucker_nachrichten_ibn19001227_article_92 | de | 1900-12-27T00:00:00Z | innsbrucker_nachrichten | Leider fand der Eislaufverein auch am Landesschießstand keine bleibende Heimstätte, doch ist mir
die Ursache seiner Auswanderung nicht genau bekannt. Nach einiger Zeit wurde endlich am Stöcklgrund ein Platz erworben, der zwar nichts weniger
als idyllisch gelegen war, aber doch manche Vorzüge
in sich vereinigt haben muss, da er von einer sehr
rührigen Vorstandschaft in Stand gesetzt, viele Jahre
als Eislaufplatz diente. Da schwindet aber meine
Erinnerung nahezu vollständig. Von Hausfrauenund Mutterpflichten nunmehr in Anspruch genommen, besuchte ich den Eislaufplatz äußerst selten.
Nur vom Hörensagen weiß ich, dass er nicht allen
Idealen entsprach und viele es vorzogen, zum Amraser See zu wandern, um bei der ausgiebigen Bewegung auch reine Luft zu athmen und den Genuss
eines anziehenden Landschaftsbildes vor sich zu
haben. Das alles vereinigt nun unser jetziger
herrlicher Eislaufplatz, der frei und offen daliegt
und doch gegen rauhe Winde möglichst geschützt ist.
Bei Tage die Aussicht auf ein großartiges Gebirgspanorama, ringsum meist geschmackvolle Bauten,
die das Auge erfreuen, abends eine glänzende Beleuchtung, die die ganze Umgebung erst recht schön
erscheinen lässt, dazu alle Bequemlichkeiten, die mau | Cultural Affairs & Society |
|
innsbrucker_nachrichten_ibn19190624_article_762 | de | 1919-06-24T00:00:00Z | innsbrucker_nachrichten | im Ausmaße von 26.644 ms und 2068 m: Wald
wegen Auswanderung ins Ausland um 60.000
sofort zu verkaufen. Offerte unter „Aeußerst
günstig 12126“ an die Verwaltung. | Commercial Announcements & Public Appeals |
|
innsbrucker_nachrichten_ibn18981224_article_89 | de | 1898-12-24T00:00:00Z | innsbrucker_nachrichten | Ich stand einmal einsam am Meere und dachte
an mein liebes deutsches Vaterland, an mein
liebes deutsches Mädel an mein deutsches Weihnachtfest und blickte hinaus in die tosende Wogenunendlichkeit. Eine prächtige Südlandsnacht überfunkelte mit ihren tausend Sternen das Meer.
Alle Stimmen der Tiefe vereinten sich zu einem
feierlichen Chorale, der immer leiser und leiser
wurde. Die Sterne sanken immer tiefer in die
Wogen und man sah den Meeresgrund. Versunkene Schiffe, merkwürdige Pflanzen und Thiere
zeigten sich. Leuchtende Meersterne, die ich aus
meiner Knabenzeit noch wusste, weil ich dem Naturlehrer dieses Wunder nicht glauben wollte,
schwammen in funkelnden Zügen auf einen großen
rothen Korallenbaum zu und schmückten ihn mit
ihren Lichtern. Da gieng ein Klingen durch das
Meer und auf den Schiffen wurde es lebendig;
es kamen Matrosen, Soldaten, Gondolieri, Auswanderer in allen Trachten, Ritter, Bürger und
Bauern aus allen Zeiten hervor und strömten
zum strahlenden Weihnachtsbaum des Meeres...
So feierten die Todten, die fern von den Lieben
im tiefen Grunde ihr Grab gefunden, ihr Weihnachtfest. | Cultural Affairs & Society |
|
innsbrucker_nachrichten_ibn19190510_article_1089 | de | 1919-05-10T00:00:00Z | innsbrucker_nachrichten | Arbeitskundige Frau sucht
Anschluß an ebensolchen Ar
Auswanderer. Spätere Ehe nicht
ausgeschlossen. Briese erbeten
kau= unter „The wort 1278“ an
andie Perne. 8 | Commercial Announcements & Public Appeals |
|
innsbrucker_nachrichten_ibn18990922_article_307 | de | 1899-09-22T00:00:00Z | innsbrucker_nachrichten | (Verhaltungsmaßregeln für die
österr.=ungar. Auswanderer nach Chile
und China.) Das Ministerium des Aeußern
hat die Aufmerksamkeit des Ministeriums des
Innern auf den Uebelstand gelenkt, dass häufig
österreichische und ungarische Auswanderer auf
dem Wege nach Chile in Montevideo bis zur Abfahrt des Auschlussdampfers Aufenthalt nehmen
müssen, ohne hierauf beim Kaufe der Fahrkarten
in Genua aufmerksam gemacht worden zu sein,
so dass die Mittellosen unter ihnen in Montevideo mit den größten Schwierigkeiten kämpfen,
oftmals selbst die wenigen entbehrlicheren Kleidungsstücke verkaufen müssen, um ihren Lebensunterhalt während des dortigen, oft 8—10 Tage
währenden Aufenthaltes kümmerlich zu fristen.
Hievon wurden zufolge Erlasses des Ministeriums
des Innern die Bezirkshauptmannschaften und die
Stadtmagistrate von der Statthalterei mit dem
Auftrage in Kenntnis gesetzt, die Bevölkerung —
micht ohne neuerliche allgemeine Warnung vor
unbesonnenen Auswanderungen — auf diese sperielle Thatsuche und auf die Nothwendigkeit, sich
für den gedachten Fall mit ausreichenden Subsistenzmitteln zu versehen, in geeigneter Weise aufwerksam zu machen. | News Reports & Current Events |
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innsbrucker_nachrichten_ibn19191011_article_208 | de | 1919-10-11T00:00:00Z | innsbrucker_nachrichten | Unsere Auswanderer. Man schreibt uns: Wieder
stehen wir vor der Abreise einer stattlichen Schar von
tapferen Männern, Frauen und Kindern, welche am 13.
Oktober um 11 Uhr 50 Min. vormittags ihre alte Heimat
Hielleicht für immer verlassen. Wie viele gewaltige seerische Stürme mußten da ausgetobt haben und welche bittere Kämpfe ausgefochten worden sein, bis der ernste
Wille durchgedrungen ist, ein neues Land aufzusuchen und
ein anderes Leben zu beginnen, um die Seinigen dem
Hungertode zu entreißen. Von Wien ist am 2. Oktober
schon die dritte Gruppe abgereist, zu deren Verabschiedung
sich außer dem brasilianischen Gesandten der Unterstaatssekretär Weiß sowie die Vertretr des Staatsamtes für
Heerwesen und Finanzen und der Handels= und Gewerbekammer sich einfanden. Auch von Innsbruck ist eine
kleine Gruppe schon weggefahren, aber ihr Abschied hat sich
in aller Stille vollzogen, als ob niemand anderer daran
Interesse hätte und doch sollte
Auswanderern ein Kontakt bleib
zwischen Heimat und den
ben, durch den die Heimat | Cultural Affairs & Society |
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innsbrucker_nachrichten_ibn19340512_article_1227 | de | 1934-05-12T00:00:00Z | innsbrucker_nachrichten | Auswanderer sucht Ehebekanntschaft mit jungem,
hübschem Mädchen. Zuschriften mit Bild unter
„Bra ilien 645“ an die
Verwaltung. 9 | Commercial Announcements & Public Appeals |
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innsbrucker_nachrichten_ibn19350829_article_227 | de | 1935-08-29T00:00:00Z | innsbrucker_nachrichten | Wir finden interessante Passagiere an Bord, meist jüdische
Auswanderer, die sich in Palästina dem Orangenanbau wid
men wollen. Wir lernen auch einen englischen Quäker kennen,
der uns erzählt, daß er sich lieber zwei Jahre einkerkern ließe,
als in den Krieg zu ziehen, denn „du sollst nicht töten“
Fünf Tage dauert die Ueberfahrt, aber die Zeit verfließt
rasch in unaufhörlicher Abwechslung. Am Abend rollen Tonfilme auf der Kinoleinwand ab, italienische, französische, eng
lische, aber keine deutschen Filme, obwohl es vielfach deutsche
Filme sind. Ein Rabbiner besteigt ein Podium und hält einen
zündenden Vortrag an die Auswanderer. Er beklagt es in
seiner Rede, daß eine große Zahl Kapitalisten nach Palästina
einwandern, die den eigentlichen Zweck der jüdischen Emigration vollkommen verkennen und einen schlechten Einfluß auf
die Siedler ausüben; sie würden diese durch geschäftliche
Transaktionen beeinflussen und in den Städten Arbeit suchen;
damit fänden die wirtschaftlichen Sünden des alten Europas
im neuen Palästina Eingang und trügen den Keim künftigen
Niederganges in sich. | Cultural Affairs & Society |
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innsbrucker_nachrichten_ibn18660430_article_32 | de | 1866-04-30T00:00:00Z | innsbrucker_nachrichten | Reisen in Amerika selbst aufgenommen wurden. Diese Ausstellung bietet durch
die Mannigfaltigkeit der Gegenstände ein eigenes Interesse für den Beschauer,
und gibt ein getreues Bild von der Beschaffenheit des amerikanischen Welttheiles und von dem Thun und Treiben daselbst. Wir erblicken hier interessante
Landschaftsbilder und Städteansichten, die verschiedensten Ereignisse und Unglücksfälle, welche den Auswanderer oder überhaupt den Reisenden treffen könnten, 2c.
Zugleich müssen wir auch erwähnen, daß durch den angenehmen Vortrag und
die zweckdienliche Erklärung, womit Herr Hölzlhuber in den Zwischenpausen
das Publikum zu erheitern weiß, das Interesse bedeutend erhöht wird, indem
Herr Hölzlhuber durch seine frühere eigene Anschauung in der Lage ist, eine
lebendige Beschreibung zu geben. Wir wünschen, daß derselbe eine freundliche
Aufnahme finde und durch einen zahlreichen Besuch belohnt werden möge.
Eine neue Ortschaft unter dem Namen Schönberg wird mit Bewilligung der k. k. Statthalterei in Oberösterreich in der Ortsgemeinde Klaffer
im Bezirke Aigen gegründet, und besteht diese dermalen aus 11 Häusern. | News Reports & Current Events |
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innsbrucker_nachrichten_ibn19390902_article_744 | de | 1939-09-02T00:00:00Z | innsbrucker_nachrichten | In einem Winkel, in dem drei Balkannationen aufeinandertreffen, liegt das Dorf Mandrizza, das wohl den seltsamsten Lebensroman unter allen europäischen Dörfern aufweist.
Einst wurde es errichtet von albanischen Auswanderern, die des
türkischen Jochs müde geworden waren. Viele Jahrzehnte lang
bewahrten sich seine Bewohner ihre Art und kampften darum,
daß das umstrittene Fleckchen Erde, auf dem sie sich eine neue
Heimat gesucht hatten, Bulgarien zugesprochen wurde. Und
nun, da sich Albanien in den Schutz des römischen Imperiums
begeben hat, wird das ganze Dorf mit Kind und Kegel geschlossen in sein eigentliches Vaterland wieder zurückkehren.
Vor 150 Jahren lastete das türkische Joch schwer auf den
Albanern. Ali Pascha wütete unter der Bevölkerung und zwang
sie, sich zum Islam zu bekehren. Unerträglich war das Los der
katholischen Familien. Da geschah es, daß sich in dem Dorf
Wischnuk bei Corizza im heutigen Albanien, das besonders
schwer von den Türken heimgesucht worden war, eine Anzahl
von Männern versammelte, die den Beschluß faßten, auszuwandern. Das Unternehmen mußte heimlich durchgeführt werden,
um den Türken nicht Gelegenheit zum Eingreifen zu geben.
Die 15 Familienväter, die mit den ihren eine neue Heimat
suchen wollten, schworen sich gegenseitig zu, jederzeit die albanische Tradition und die heimatlichen Sitten und Gebräuche zu
ehren. | News Reports & Current Events |
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innsbrucker_nachrichten_ibn18700521_article_154 | de | 1870-05-21T00:00:00Z | innsbrucker_nachrichten | Für Auswanderer und Reisende.
Regelmäßige, solide und billige Spedition mittelst
Post-, Dampf- & Segelschiffen
nach allen Theilen von
Nord= und Süd=Amerika und Australien | Commercial Announcements & Public Appeals |
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innsbrucker_nachrichten_ibn18711003_article_70 | de | 1871-10-03T00:00:00Z | innsbrucker_nachrichten | vor uns aufgerollt wird. An fernerem Inhalte erwähnen wir: Die Auswanderer.“
„Ein Roman von dem beliebten Volksschriftsteller August Schrader. — „Ulrich
von Hutten, der Ritter deutscher Nation.“ Eine Erzählung für's deutsche Volk
von Dr. C. Woerle. — „Renate, oder: Müßigang ist aller Laster Anfang.“
Eine spannend geschriebene Original=Novelle von E. H. v. Dedenroth. Außerdem
v## bringt jedes Heft der „Neuzeit“ ein reichhaltiges Feuilleton, welches alle Wissensgebiete der „Neuzeit“ umfaßt, und jugendlich frisch, wie ein reicher, immer
1 quellender Born, Alle befriedigen und Alle erfreuen wird. — In der That, | Cultural Affairs & Society |
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innsbrucker_nachrichten_ibn19330620_article_479 | de | 1933-06-20T00:00:00Z | innsbrucker_nachrichten | Wegen Auswanderung
guter, vollständiger Haus
halt billig sofort abzugeb.
Zuschrift. unt. „Nr. 2107“
an die Verwaltung. 7 | Commercial Announcements & Public Appeals |
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innsbrucker_nachrichten_ibn19330812_article_513 | de | 1933-08-12T00:00:00Z | innsbrucker_nachrichten | Die Passagiere der dritten Klasse werden an Bord gebracht.
Nun steht August an der Reeling und sieht sie kommen. Familien, Männer mit ernsten Gesichtern und Frauen mit harten,
verbitterten Zügen. Auswanderer, die mit Kind und Kegel eine
neue Heimat suchen. Oft die Mutter ein Kleines im Tragtuch
an der Brust, ein paar Andere am Rockschoß und manchmal
ein Erwartetes unter dem Herzen. Der Vater und die erwachsenen Söhne mit schweren Säcken beladen. Vielleicht werden
sie Glück haben, wahrscheinlich fallen sie gewissenlosen Spekulanten in die Hände. | Cultural Affairs & Society |
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innsbrucker_nachrichten_ibn19211210_article_966 | de | 1921-12-10T00:00:00Z | innsbrucker_nachrichten | Dame sucht ehrbare Bekanntschaft mit vornehmem
Amerikaner zwecks einer Besprechung. Briefe erbeten unter Auswanderer 6384“ an
die Verw. 9 | Commercial Announcements & Public Appeals |
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innsbrucker_nachrichten_ibn19180807_article_81 | de | 1918-08-07T00:00:00Z | innsbrucker_nachrichten | Sehr schwierig ist das Valutaproblem. Die Handelsbilanz war
schon vor dem Kriege passip, wozu vor allem auch die enorme Neuausstattung der österreichischen Industrie mit Maschinen aus dem Auslande
beitrug. Doch wurde dieses Passivum hauptsächlich durch die großen
Geldsendungen der Auswanderer und durch Kapitalimporte ausgeglichen.
Künftig werden die Importe an vielen nicht unbedingt nötigen Waren,
wie Kolonialwaren, Luxusartikeln usw. sehr eingeschränkt sein. Die
Maschinenimporte werden auch weniger hoch sein und der Ausbau der
Wasserkräfte, der jetzt energisch in Angriff genommen wird, wird die
Kohleneinfuhr sehr herabmindern. Alle diese Ersparnisse werden weit
mehr als eine halbe Milliarde jährlich (in Vorkriegswert, nach künf
tigem Preisniveau aber weit mehr) betragen. Die Geldsendungen der
Auswanderer und Saisonarbeiter betrugen schon vor dem Kriege nahezu
eine halbe Milliarde jährlich. Durch die Kriegskonjunktur in Amerika
haben die österreichisch=ungarischen Auswanderer viel verdient; Erspar
nisse mehrerer Jahre haben sich angesammelt und die Beträge, die durch
den hohen Dollarkurs noch gesteigert werden, dürften die Zahlungsbilanz nach dem Kriege sehr verbessern. Jedenfalls werden sie die rück
ständigen Zinsen, die an das Ausland zu zahlen sein werden, weit über
steigen. Auch der österreichische Export dürfte bald wieder in Gang
kommen. Die angedrohte Rohstoffsperre wird wohl kaum durchzuführen sein. Uebrigens ist Oesterreich viel weniger in die Weltwirtschaft
verstrickt, als andere Länder, und sein Export sucht hauptsächlich heimische Rohstoffe weitgehend zu verfeinern. Die Möglichkeiten der Produktionshebung in Oesterreich=Ungarn sind außerordentlich
groß. Der industrielle Produktionsapparat ist im wesentlichen intalt
geblieben, und die große Anpassungsfähigkeit, die Industrie und Bankwesen während des Krieges bewiesen haben, lassen hoffen, daß die vor
handenen Möglichkeiten auch entsprechend ausgenützt werden. | News Reports & Current Events |
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innsbrucker_nachrichten_ibn19390503_article_1155 | de | 1939-05-03T00:00:00Z | innsbrucker_nachrichten | IPS. Sang= und klanglos ist dieser Tage in einem serbischen Dorf der reichste Mann der dortigen Gegend zu Grabe
getragen worden. Die Gemeinde mußte sein Begräbnis bezahlen, denn als er starb, war er arm wie eine Kirchenmaus,
so arm, wie er vor vielen, vielen Jahren vor dem Kriege nach
Amerika auswanderte. Dort waren damals einem arbeitsfreudigen Menschen noch Gelegenheiten geboten, es zu etwas zu
bringen. Und da der Auswanderer keine Arbeit scheute, solide
lebte und sehr sparsam war, brachte er es bald zu einem kleinen
Vermögen, das es ihm gestattete, als Händler von Ort zu Ort
zu ziehen und so im Laufe der Jahre 35.000 Dollar zu erwerben. Mit diesem Vermögen kehrte der Auswanderer vor zehn
Jahren in. seine Heimat zurück. Er liebte die Heimat und hatte
sie auch drüben im fremden Lande nie vergessen. Er hatte
eigentlich nur so fleißig gearbeitet, weil es sein Herzenswunsch
war, als reicher Mann in die Heimat zurückzukehren, um dort
seinen alten Frenuden viel Gutes antun zu können.
Leider ist aber auch allzuviel Hilfsbereitschaft nicht immer
gut, und so kam es, daß die Bauern der Gegend jedesmal,
wenn in ihrer Familie ein Kind geboren worden war, sich an
den „reichen Onkel aus Amerika“ wendeten und ihn baten,
Taufpate zu sein. Solchem Verlangen konnte der alte Mann
nicht widerstehen, und so versah er sein Patenamt, indem er
aus vollen Händen gab. Er ahnte nicht, daß die Anträge, Taufpate zu sein, kein Ende nehmen würden. Erst waren es ein
Dutzend, dann 20, 50, schließlich 100, 200, 500, 1000 und zuletzt mehr als 1300 Kinder, denen der Alte ein Patengeschenk
vermachen mußte. Im ersten Fall hatte er sich nobel gezeigt,
im zweiten auch, und da er gerecht sein wollte, stiftete er immer
den gleichen Geldbetrag, und so kam es eines Tages, daß seine
35.000 Dollar restlos aufgebraucht waren.
Der „reiche Onkel aus Amerika“ existierte in Wirklichkeit
nicht mehr. Er mußte von den Almosen leben, die die Eltern
seiner Patenkinder für ihn aufbrachten. So verließ er nun die
Welt arm, wie er einst in sie gekommen war. | Cultural Affairs & Society |
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innsbrucker_nachrichten_ibn19370420_article_119 | de | 1937-04-20T00:00:00Z | innsbrucker_nachrichten | Glaube oder Heimat! Vor die bittere Wahl zwischen diesen
beiden Angelpunkten des menschlichen Herzens wurden vor
hundert Jahren jene unserer Zillertaler Landsleute gestellt,
die sich von der katholischen Kirche ab= und dem evangelischen
Glauben zugewandt hatten. Es kam zur Auswanderung von | General Information & Guidance |
|
innsbrucker_nachrichten_ibn19340926_article_278 | de | 1934-09-26T00:00:00Z | innsbrucker_nachrichten | * Eine mißglückte Auswandererfahrt. Aus Wien wird berichtet: In den letzten Wochen wurde im In= und Ausland
viel über die Abenteuer des Auswandererschiffes „Olympia“
berichtet. Das Schiff mit 27 Wiener Arbeitslosen an Bord
wollte über den Wasserweg nach dem Schwarzen Meer und
dann über das Mittelmeer auf den Atlantischen Ozean nach
Südamerika fahren, um in Paraguay eine Siedlung zu
gründen. Die Passagiere der „Olympia“ kamen aber nur bis
Budapest, wo ihnen das Geld und der Betriebsstoff ausgegangen sind. Sie richteten zahlreiche Aufrufe an die Oeffentlichkeit um milde Gaben, erhielten aber nicht so zahlreiche
Spenden, daß sie hätten weiterfahren können. Vor einigen
Tagen verließ das Schiff, an dessen Bord nur 13 Auswanderer
sich befanden, den Budapester Winterhafen und fuhr nach
Wien zurück. Nach der Ansicht der Fachleute ist es für die
Auswanderer ein Glück, daß sie nicht bis zum offenen Meer
gelangt sind, denn die Seetüchtigkeit des ehemaligen A=Bootjägers „Olympia“ läßt viel zu wünschen übrig. An Bord des
Schiffes befanden sich ursprünglich zwanzig Männer, fünf
Frauen und zwei Kinder. | General Information & Guidance |
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innsbrucker_nachrichten_ibn18980705_article_329 | de | 1898-07-05T00:00:00Z | innsbrucker_nachrichten | (Auswanderung nach Nordamerika.)
Die Deutsche Gesellschaft von Chicago, die soeben
ihren 45. Jahresbericht herausgibt und eine der
bedeutendsten deutschen Hilfsgenossenschaften Nordamerikas ist, warnt eindringlich und energisch vor
vor der Auswanderung gerade in dieser Zeit,
indem sie gleichzeitig den Auswanderern kurze
praktische Fingerzeige gibt. Die „Deutsche Gesellschaft“ schreibt: Einwanderer, denen unter allen
Umständen die Landung nicht gestattet wird und
die sofort zurückgeschickt werden, sind: Leute über
sechzig Jahre, Personen, welche Insassen von
Armenhäusern oder Strafhäusern waren, oder von
denen bekannt ist, dass sie sich ungesetzliche oder
unmoralische Handlungen haben zu Schulden kommen lassen, welche sie zur Auswanderung veranlassten, um gerichtlichen Verfolgungen zu entgehen; Frauen mit Kindern, die zu ihren Männern
reisen wollen, deren Adressen nicht zu ermitteln
sind oder die den wiederholten Aufforderungen.
das benöthigte Reisegeld zu senden, nicht Folge
leisten; Krüppel, Geisteskranke, Mittellose und
Contractarbeiter. Wirkliche Landarbeiter ausgenommen, welche im Frühjahr und Sommer stets
auf Arbeit rechnen dürfen, können wir keinem
Arbeitsuchenden Hoffnungen machen und wir
wiederholen unsere Warnungen an Handlungsdiener, Lehrer, Schreiber, Gelehrte, Prediger,
Telegraphisten, Beamte und namentlich an Studenten und Officiere, sich auch unter den ungünstigsten Verhältnissen, unter denen sie drüben
leiden haben, nicht zur Auswanderung zu entließen. Für diese Classe von Leuten ist positiv
keine Aussicht, weder im nächsten Jahre, noch
später. Von weiblichen Arbeitskräften finden
nur Dienstmädchen für allgemeine Hausarbeit
lohnende Arbeit, dagegen gehen fast alle Damen
aus besseren Ständen unter, alte und junge, | News Reports & Current Events |
|
innsbrucker_nachrichten_ibn19390725_article_1184 | de | 1939-07-25T00:00:00Z | innsbrucker_nachrichten | * Im Dienste der Vorgeschichte. Die im Herbst vergangenen Jahres
in Angriff genommenen umfangreichen Forschungsarbeiten auf dem
Gebiete der Vorgeschichte am Dummer im Kreise Diepholz sind Mitte
Juli wieder aufgenommen worden. Die Forschungsarbeiten stehen
unter der persönlichen Leitung des Leiters des Reichsbundes für
deutsche Vorgeschichte, Professor Dr. Reinerth.
* Jüdische Auswanderung aus dem Protektorat geregelt. Der
Reichsprotektor hat die Schaffung einer Zentralstelle für die jüdische
Auswanderung angeordnet. Sämtliche deutschen Dienststellen und
Aemter der Protektoratsregierung sind angewiesen worden, die Behandlung der Auswandererfragen an die Zentralstelle abzutreten. Mit | News Reports & Current Events |
|
neue_freie_presse_nfp19000724_article_196 | de | 1900-07-24T00:00:00Z | neue_freie_presse | Spenden.
Für die armen rumänischen Auswanderer (vide Morgenblatt
euen Freien Presse“ vom 27. Juni) sind uns übergeben | General Information & Guidance |
|
neue_freie_presse_nfp19000724_article_197 | de | 1900-07-24T00:00:00Z | neue_freie_presse | Von S. P. 40 K., Joseph Wertheimer 20 K., aus Bad Ems
20 K., Sammlung (veranstaltet von Fräulein Helene Altholz) 21 K.
20 H., R. S. 10 K., vom Personal der Firma Gebrüder Pollitzer
(Bauernmarkt) 12 K., Joseph Siebenschein 20 K., „Hoch die Civilisation des zwanzigsten Jahrhunderts“ 10 K., Fernande Bauer 5 K.,
aus Igls 5 K., Fräulein Gertraux 4 K., Pauline Fränkl 4 K.,
Irma Nasch 5 K., Zionist in Aussee 6 K., Hans, Grete und Ernst
6 K., Joseph Glaser (Collecte) 7 K. 20 H., „Einige Gräfenberger
Kegler“ 7 K. 40 H., Sammlung beim „schwarzen Bären“ (veranstaltet vom humanitären Geselligkeitsverein „Freundschaftsbund“)
24 K. 23 H., aus Prag (statt eines Kranzes auf das Grab Heine's)
8 K., Maria Gayer in Göding (Sammlung) 8 K. 40 H., F. F.
3 K., Eisler & Fuchs (Jungbunzlau) 24 K., D. Herschmann
(Reichenau) 10 K., May & Herold 20 K., Sammlung der Beamten
der Firma S. K. 8 K. 50 H., M. I F. (2½ sh.) 3 K., Summe
310 K. 93 H.; hiezu der frühere Ausweis von 9411 K. 30 H.,
zusammen 9722 K. 23 H. | General Information & Guidance |
|
neue_freie_presse_nfp19001018_article_140 | de | 1900-10-18T00:00:00Z | neue_freie_presse | Spenden.
Für die armen rumänischen Auswanderer (vide
Morgenhlatt der „Neuen Freien Presse“ vom 29. Juni) sind uns
übergeben worden: | General Information & Guidance |
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neue_freie_presse_nfp18681204_article_863 | de | 1868-12-04T00:00:00Z | neue_freie_presse | [Warnung für Auswanderer.] Der bekannte Reisende
J. Sturz warnt in seinem soeben erschienenen Buche: „Die Verschleppung deutscher Auswanderer“, seine Landsleute dringend, in Brasilien eine neue Heimat suchen zu wollen. Dieser Ruf verdient umsomehr Beachtung, als sich in den deutsch=österreichischen Provinzen
Agenten von Hamburger Rhedern herumtreiben und unter der Vorspiegelung einer freien Ueberfuhr Feldarbeiter und Bergleute zu ködern
suchen. Diese angeblich kostenfreie Fahrt ist in der That eine Falle,
welcher der mittellose Auswanderer nicht entgehen kann. Sobald er das
Land betritt, wird ihm noch ein zweiter Vorschuß für die Reise in
das Innere des Landes bewilligt, und am Orte seiner neuen Bestimmung angelangt, rechnet der Colonistenfänger dem Betrogenen die
Kosten der Reise mit der doppelten Summe an und zwingt ihn, dieselbe abzuarbeiten. Dazu kommen die wieder creditirten Lebensbedürfnisse, wodurch das Opfer gemeinster Speculation in eine Schuld verstrickt wird, die ihn auf Jahre zum Sklaven eines geldgierigen Tyrannen macht. Dazu kommt, daß die Sklaverei, die Intoleranz des
jesuitischen Clerus, der Mangel an protestantischen Kirchen, Schulen,
Straßen, Dampfschiffen und Eisenbahnen, ja einer geregelten Post
den Ansiedler besonders hilflos und eingeschränkt machen. Außerdem
besitzen die Deutschen noch immer nicht die Consular=Jurisdiction in
Erbschafts=Angelegenheiten, wie sie den Franzosen und sogar den
Schweizern eingeräumt ist. Selbst Personen, welche auf eigene Kosten
reisen und einiges Vermögen besitzen, ist die Auswanderung nach
Brasilien dringend zu widerrathen, sie dürften, wenn sie es doch wagen sollten, sehr bitter enttäuscht werden und statt freundlicher Aufnahme Haß der Eingebornen, statt geordneter Zustände Intoleranz,
Unsicherheit des Besitzes, politische Unmündigkeit, Mangel an gehörigem Rechtsschutz, Bestechlichkeit der Richter, Ungiltigkeit der gemischten
Ehen und was dergleichen schöne Dinge mehr sind, finden. Sturz
erzählt in seinem Buche eine Reihe wahrhaft haarsträubender Details
von Verfolgungen und Bedrückungen, welchen deutsche Auswanderer
in Brasilien zum Opfer fielen. In Preußen sind die brasilianischen
Auswanderungs=Agenturen verboten; es wäre auch in unserem Staate
sehr zweckmäßig, wenn die Behörden den sich in den Kronländern umhertreibenden Agenten der Hamburger Sklavenhändler auf die Finger
sehen würden. Das traurige Schicksal der im Herbste 1858 ausgewanderten Tiroler sollte nicht vergessen werden. | Cultural Affairs & Society |
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neue_freie_presse_nfp18980906_article_369 | de | 1898-09-06T00:00:00Z | neue_freie_presse | [Die Auswanderung der Oesterreicher.] Die
„Zeitschrift für Volkswirthschaft, Social=Politik und Verwaltung“
bringt unter dem Titel „Unsere Landsleute in der weiten Welt“
eine aus der Feder des Rechnungsrathes Richard Schroft
stammende, auch in Sonderabdruck vorliegende Darstellung über
die Frage der Auswanderung und über die Erfolge österreichischer
Auswanderer in fernen Welttheilen. Der Verfasser bezeichnet die
organisirte Auswanderung als vorzügliches Mittel, die
Handelspolitik eines Staates zu unterstützen, der bestrebt ist, die
Absatzgebiete der heimischen Producte zu erweitern. OesterreichUngarn nehme in Bezug auf den Umfang der Auswanderung den
vierten Rang in Europa ein. Nicht durch die Auswanderung als
solche, sondern nur durch die ungeregelte Emigration erwachsen der Monarchie Verluste an Arbeits= und Kapitalskraft, die
man per Jahr mit 50 bis 60 Millionen taxiren könne. Nach der
Ansicht des Verfassers wären die Erfolge der Auswanderer weit
größer, wenn dieselben nicht planlos fortziehen würden und die
Unterstützung eine organisirte wäre. Bei zielbewußter Führung sei
für die Mehrzahl der Emigranten die Gewähr vorhanden, sich
sowol in Nord= als in Südamdrika allmälig eine behagliche
Existenz zu schaffen. Nirgends sei der Wohlstand des Volkes,
speciell der arbeitenden Classen, größer als in Nordamerika. Der
Durchschnittslohn eines Arbeiters betrage jährlich 600 Dollars.
Ein Schneider erhalte 550, ein Schuhmacher 560, ein Bäcker
475, ein Maurer 690 Dollars. Ein männlicher Dienstbote verdiene exclusive Kost und Wohnung wöchentlich 10, ein weiblicher
9 Dollars. Der Taglohn werde mit 1 Dollar 25 Cents bis
1 Dollar 50 Cents berechnet. Für die Miethe von zwei
Zimmern zahle man 6, für drei Zimmer 8 Dollars
monatlich. Handwerker und Fabriksarbeiter finden in
Amerika einen günstigen Boden; dagegen seien vor der
Auswanderung nach Amerika Officiere, Studenten, Buchhalter,
Schreiber und Lehrer zu warnen. Das beste Feld finde
der Landwirth, da erst ein Drittel des gesammten Bodens in
Händen der Farmer sei, während der Rest als Brachland der
Bearbeitung harre und es durchaus nicht schwer sei. Regierungsland zu erlangen. Die Darstellung des Rechnungsrathes
Schroft enthält sodann Mittheilungen über die Erfolge, von
denen die Bestrebungen österreichischer Auswanderer begleitet
waren, sich im Auslande eine achtenswerthe Position zu erringen.
Speciell dieser Theil der Ausführungen des Verfassers wird in
weiten Kreisen lebhaftes Interesse erregen und insbesondere jenen
zahlreichen Familien willkommen sein, die selbst einen Angehörigen | News Reports & Current Events |
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neue_freie_presse_nfp18650713_article_95 | de | 1865-07-13T00:00:00Z | neue_freie_presse | Der Schwiegervater des Fürsten, Senator Vukotich, und dessen
Adjutant Sega sind von ihrer zu dem Nationalfeste in Serbien unternommenen Reise wieder (über Wien) nach Cettinje zurückgekehrt.
All die Angaben von herausfordernden Demonstrationen, welche bei
diesem Anlasse stattgefunden hätten, sind bekanntlich salsch, denn wie
uns berichtet wird, ging Alles in ungestörter Ruhe vor sich und beschränkte sich die Erinnerungsfeier zunächst auf die Decorirung jener
noch am Leben befindlichen Veteranen, welche noch unter dem alten
Milosch, dem Vater des Fürsten Michael, für die Unabhängigkeit
Serbiens gekämpft haben, mit der eigens hiezu geprägten Erinnerungs=Medaille. Von diesen alten Kriegern waren nur 28 noch am
Leben. Ebenso falsch erweist sich die verlautete tendentiöse Behauptung,
daß vom diplomatischen Corps nur der russische Consul zu dem Feste
geladen worden wäre. Der russische Consul, Herr Schischkin, befand
sich ebensowenig wie seine Collegen unter den Geladenen, da der
Fürst Michael diesem Feste überhaupt keinen officiellen Charakter geben wollte. Ueberdies war Herr Schischkin gerade zur Zeit des Festbeginnes mit Urlaub abwesend und traf nur zufällig am dritten
Festtage in Toptschidere ein. — Gleichzeitig geht uns über die Entfernung des Luka Vukalovich und seiner Genossen aus der Herzegowina die verbürgte Mittheilung zu, daß diese Angelegenheit unter
Beobachtung aller der Pforte schuldigen Rücksichten und mit ihrer
Zustimmung vor sich gegangen ist. Nachdem nämlich Luka Vukalovich
die Ueberzeugung gewonnen, daß seine Rolle in der Herzegowina und
in Montenegro ausgespielt sei, entschloß er sich, mit den ihm übrig
gebliebenen Partisanen, zwölf an der Zahl, nach Rußland auszuwandern. Zu diesem Behufe wandte er sich zuerst an den russischen
Consul und nach Petersburg, von wo aus diese Angelegenheit, unter
Betheiligung der österreichischen Regierung und mit der Zustimmung
der Pforte dahin geregelt wurde, daß Luka mit seinen erwähnten Anhängern von Cattaro aus auf Kosten der österreichischen Regierung
bis nach Wien und von hier auf Kosten der russischen Regierung
bis nach Odessa befördert werden solle — was bekanntlich bereits
geschehen ist — um am letzteren Orte oder in dessen Nähe sich anzusiedeln. Die Weiber und Kinder dieser Auswanderer, zusammen 32
Personen, sind indessen noch auf österreichischem Gebiete, nahe an der
Herzegowinaer Grenze, und erwarten Nachrichten von ihren Familienvätern, um dann wahrscheinlich ihnen nachzufolgen. | News Reports & Current Events |
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neue_freie_presse_nfp19180814_article_13 | de | 1918-08-14T00:00:00Z | neue_freie_presse | leitenden Persönlichkeiten über die Voraussetzungen des
Friedens, nach dem die Mehrheit der Menschen auf der
ganzen Erde ausschaut, als würde der Krieg nicht bloß ein
schweres Unglück, sondern auch eine den Lebensmut zerstörende Kränkung sein. Erst ein Friede ohne Sieg und
dann kein Friede ohne Sieg. In solchen Gegensätzen bewegen sich die Meinüngen von Persönlichkeiten, die für
Blut und Eigentum großer Völker verantwortlich sind und
doch nicht die Voraussicht haben, daß sich aus der Meinung
von gestern die Entwicklung bis zur Kriegsleidenschaft von
heute erkennen ließe. Mit den Stimmungen ist es kaum
anders. Harris erzählt, daß der Versuch, in den Vereinigten
Staaten ein Gefühl für die anglosächsische Rasseneinheit
hervorzurufen, mißlungen sei. Millionen von amerikanischen
Bürgern sind in der Monarchie, in Deutschland oder in
Irland geboren, Millionen haben Eltern, Geschwister und
Verwandte in der alten Heimat und übertragen die Ueberlieferung auf die Kinder, die bereits amerikanischer Herkunft sind. Die Zahl wird auf fünfzehn bis zwanzig
Millionen geschätzt. Die Auswanderer und politischen Flüchtlinge hatten eine starke Abneigung gegen Rußland verbreitet. Der Westen von Amerika, die Wähler von Wilson
haßten Deutschland nicht und verabscheuten die Teilnahme
an europäischen Kriegen. Jetzt sind die Vereinigten Staaten
von der Kriegstollheit ergriffen, und die wenigen Senatoren,
die dem Präsidenten in den Arm fallen wollten, haben
sich unterworfen und schweigen. | News Reports & Current Events |
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neue_freie_presse_nfp18991230_article_247 | de | 1899-12-30T00:00:00Z | neue_freie_presse | Nationalitäten liegen sich in den Haaren, und die Abgeordneten
verweigern ihre Mitwirkung bei allen wichtigen Staats= und
wirthschaftlichen Aufgaben. Die Ausgaben werden auf das Nothwendigste eingeschränkt, Investitionen, die zur Hebung des kaufmännischen Verkehres dienen, unterbleiben. Wir haben Tausende
von Arbeitslosen, die Auswanderung nimmt große Dimensionen
an. In Böhmen und Mähren gibt es Ortschaften, wo
die Auswanderer ihre Hausthore vernageln, weil sie keine Käufer
finden. Ganz anders liegen die Verhältnisse in Ungarn, wo sich
die Industrie einer intensiven Förderung seitens der Regierung
erfreue. Wenn es so fortgehe, werde Ungarn bald in Oesterreich
ein Absatzgebiet finden. Die Bevölkerung sehnt sich
nach normalen parlamentarischen Verhältnissen, Gewerbetreibende und Arbeiter ohne Unterschied der
Nationalität erwarten eine Besserung ihrer wirthschaftlichen Verhältnisse. Wir müssen daher allen Vertretern im Reichsrathe ohne
Unterschied der Partei zurufen, daß sie endlich ablassen von dem das
Reichsganze schädigenden Streite, damit die seitlanger Zeitrückständigen
Reformen geschaffen werden. Bei ernstem Willen muß es gelingen,
den Frieden zu schließen, der ein Segen für beide Völker, ein
Segen für ganz Oesterreich wäre.“ (Lebhafter Beifall.) | News Reports & Current Events |
|
neue_freie_presse_nfp19151111_article_319 | de | 1915-11-11T00:00:00Z | neue_freie_presse | Torpedierung eines großen Passagierdampfers.
Chiasso, 9. November.
Sonntag nachmittag wurde zwischen Sardinien und Algier der italienische Dampfer
„Ancona“, welcher mit 422 Passagieren, zumeist Auswanderern, und 6000 Kubikmeter Warenladung auf der
Fahrt nach Newyork begriffen war, von einem Unterseeboot österreichisch= ungarischer
Flagge versenkt. 270 Personen, darunter einige
der 60 Mann betragenden Besatzung, werden als in
Biserta und Ferryville eingetroffen gemeldet. Von zahlreichen anderen in Schaluppen Geretteten liegen noch leine
bestimmten Nachrichten vor. | News Reports & Current Events |
|
neue_freie_presse_nfp19110806_article_5678 | de | 1911-08-06T00:00:00Z | neue_freie_presse | 1935 Quadratmeter, 60 Minuten von der Oper, wegen Auswanderung
sofort billig zu verkaufen. Unter „Amerika“ an die UnnoncenExpedition von Heinrich Schalek, Wien, I., Wollzeile 11. | Commercial Announcements & Public Appeals |
|
neue_freie_presse_nfp19341018_article_331 | de | 1934-10-18T00:00:00Z | neue_freie_presse | Stöbergasse 11, 8, 9.45 und 11.30 Uhr, Tonfilmvorführung für
Arbeitstose: Leise flehen meine Lieder; 19 und 20.45 Uhr, Tonfilm: Rivalen der Luft. — Volkshochschulen: Stöbergasse 11,
19 Uhr, Maxim Stempel: Deutsche Chöre der Reformation,
Höhepunkt kirchlicher Polyphonie im sechzehnten Jahrhundert;
Uhr, Primarius Dr. Peyrer: Infektionskrankheiten. LudoHartmann=Platz 7, 12 Uhr, Egon Stuart Wilfort: Eine Singstunde für jedermann. Eintritt frei; 16 Uhr, Englischer Kinderspielkurs, Kleidermachen, Bundesfürsorgerat Ilse Arlt: Die wirtschaftliche Führung eines Kleinhaushaltes; 19 Uhr, Paulette BuryHofer: La euisine française; Ing. Heine: Telegraphie und
Telephonie; Dr. Häusel: Wege zur Weltanschauung; Doktor
Brechler: Tracht und Mode; 20 Uhr, Dr. Friedmann:
Formen des Machtstrebens beim Kinde; Dr. Harrasse: Menschliche Erblichkeitslehre: Dr. Spitzmüller: Albrecht Dürer.
Zirkusgasse 48, 19 Uhr, Hofrat Professor Dr. Wurzbach: Der
realistische Roman in Frankreich; Dr. Macku: Weltgeschichte der
Kunst; 20 Uhr, Vorlesung Richard Götz aus dem Drama
„Die Emigranten“; Fachlehrerin Rokita: Kleidermachen
(19 Uhr); Kundmanngasse 22, 19 Uhr, Professor Dr. Gabriel:
Mensch und Welt; Gertrude Ernst: Photokurs für Anfänger;
20 Uhr, Professor Dr. Ernst: Drucktechnik und Bildwiedergabe.
Stromstraße 78, 13.30 Uhr, Grete Tomek: Weißnähen; Maria
Winkler: Kleidermachen; Margit Jacobi: Englischer Kinderspielkurs; Cecile Hüber: Französischer Kinderspielkurs; 19 Uhr,
Dr. Pahlen: Oesterreichische Meister der Musik; 20 Uhr, | Cultural Affairs & Society |
|
neue_freie_presse_nfp19001025_article_129 | de | 1900-10-25T00:00:00Z | neue_freie_presse | Spenden.
Für die armen rumänischen Auswanderer (vide
Morgenhlatt der „Neuen Freien Presse“ vom 29. Juni) sind uns
übergeben worden: Mug da) ir 6 In.
Von S. G. 10 K., Fischer Mor. Arnold (Wygova) 15 K., Mar.
I. F. M. 1 K., K. G. 3 K. 40 H., Summe 29 K. 40 H.; hiezu
die bereits ausgewiesenen 17,250 K. 36 H., zusammen 17,279 K. 76 H. | General Information & Guidance |
|
neue_freie_presse_nfp19110801_article_2866 | de | 1911-08-01T00:00:00Z | neue_freie_presse | über
Seit Jahren häufen sich Beschwerden
die maßlose Ausbeutung europäischer Einwanderer
durch ameritanische Einwohner, welche sich „notary
public“ nennen. Alle Versuche der österreichisch=ungarischen Behörden, für die Aufklärung der heimischen
Auswanderer über die Bedeutung des Charakters eines
öffentlichen Notars in Amerika zu sorgen, haben sich bis
nun als unzureichend erwiesen. Insbesondere die Bewohner
jener Länder, welche dem Notariat eine hohe Aufgabe
zuweisen, wie Deutschland, Oesterreich, Italien und Frankreich,
erblicken in dem Notar eine staatliche Vertrauensperson,
welche nur auf Grund juristischer Kenntnisse und tadellosen Vorlebens dieses Amt bekleidet, erblicken in dem | News Reports & Current Events |
|
neue_freie_presse_nfp18711027_article_18 | de | 1871-10-27T00:00:00Z | neue_freie_presse | unabsehbaren Gefilde von Missouri, Jowa, Kansas und Nebraska aus, das des Ohio erstreckt sich nach Osten und berührt die Staaten Kentucky, Indiana, Ohio, West=Virginien
und Pennsylvanien. Diese Staaten, zusammen mit dem bereits
genannten Illinois, bilden das Centrum der Union und sind
vorwiegend Ackerbaustaaten; Jowa und Missouri sind noch
erst schwach, Kansas und Nebraska fast noch kaum angesiedelt, indeß nimmt in den letzten Jahren die
Auswanderung nach diesen beiden ungeheuren Gebieten,
welche für Ackerbau und Biehzucht ungemein begünstigt sind,
immer größere Dimensionen an. Chicago ist der natürliche
Stapelplatz für die Producte der meisten der genannten
Staaten, vornehmlich für das Hauptproduct derselben, das
Wälschkorn, hier einfach „Corn“ genannt. Wie bedeutend der
Handel Chicagos in diesem Artikel heuer war, davon kann
nur der sich eine Vorstellung machen, dem es vergönnt war,
einen Blick zu werfen in die unabsehbaren Reihen der Speicher,
das Leben und Treiben an den colossalen Elevators einige
Stunden lang zu verfolgen, oder auch eine Dampfschifffahrt
auf einem der zahlreichen Boote des Illinois=River aus dem
Innern des Staates Illinois nach Chicago zu machen. Unzähligemale, bald auf der einen, bald auf der andern Seite
des Flusses, legt das Boot an improvisirten Landestellen an,
um durch seine zu diesem Zwecke mitgeführten zahlreichen,
meist farbigen Arbeiter hier und dort das in Säcken am Ufer
aufgehäufte Erträgniß an Corn bald dieses, bald jenes benachbarten Farmers in fieberischer Hast einzuladen und dem Markte
in Chicago zuzuführen. Nicht minder großartig als seine Verbindungen zu Wasser sind auch die Eisenbahn=Communicationen
Chicagos. Es ist mit Recht der Mittelpunkt, gleichsam der
Central=Bahnhof des ungeheuren Eisenbahnnetzes der Vereinigten
Staaten genannt worden. Es ist in der That der Vermittler
des Eisenbahnverkehres zwischen Osten und Westen, Norden und
Süden der Union; von ihm aus laufen radienförmig fast ein
Dutzend bedeutenderer Schienenwege nach allen Himmelsgegenden, aber namentlich zahlreich gegen Westen und den
Mississippi hin, um die Verbindung der großen Union=PacificEisenbahn zu erreichen, mit welcher Chicagos Wohl und Wehe
in so innigem Zusammenhange steht, weil es nicht nur die ihm
direct benachbarten Staaten, sondern den ganzen weiten Westen
und Nordwesten der Union bis zur Pacific=Küste mit all den | Cultural Affairs & Society |
|
neue_freie_presse_nfp18710928_article_138 | de | 1871-09-28T00:00:00Z | neue_freie_presse | Je unthätiger wir Deutschen sind, desto beweglicher und
rühriger sind die Polen. Sie gründen Volksvereine, öffentliche
Bibliotheken, Bücher=Colportagen, Vorschußbanken und ConsumGesellschaften, benützen jeden Aulaß, um in der demonstrativsten
Art nationale Erinnerungen aufzufrischen, ächten die deutsche
Literatur, bauen in der deutschen Provinzhauptstadt Posen ein
polnisches National=Theater und rufen politische Agitationsblätter
ins Leben. In unserer Stadt allein bestehen drei polnische Preßorgane: Der Tygodnik Katolicki (Katholisches Wochenblatt), ein
pamphletartiges Jesuitenblatt unter der Aegide des Erzbischofs,
der Dziennik Pozuanski (Posener Tageblatt), mit einem Emigranten
an der Spitze und national=feudaler Tendenz, der Oredownik (Anzeiger), wie die Polen selber ein mysteriöses Gemisch von Ultramontanismus und Nationalismus. Da wird in den verletzendsten
Ausdrücken gegen das Deutschthum gehetzt und mit den Franzosen
kokettirt, das Unfehlbarkeits=Dogma gepriesen und Judenhaß gepredigt; ja der Dziennik hatte sogar einmal den seltsamen Einfall, mit der Pariser Commune zu sympathisiren — und alles | Cultural Affairs & Society |
|
neue_freie_presse_nfp18951215_article_437 | de | 1895-12-15T00:00:00Z | neue_freie_presse | Nun erzählt der Angeklagte über seine Schicksale in Amerika.
Er habe in die Wälder gehen müssen, um Holz zu schälen, und wegen
Erkrankung diese Thätigkeit eingestellt. Für eine deutsch=amerikanische
Zeitung sei dies ein Anlaß gewesen, um gebildete europäische Auswanderer vor leichtsinnigen Reisen nach Amerika zu warnen. Später
sei er Zeitungsausträger für eine Gesellschaft gewesen. Er habe in
einer Missionsanstalt gewohnt, die ihn eines Morgens aufforderte,
auf der Bahn eine Dame abzuholen, welche sich bei diesem Hause
angekündigt hatte. Er sei zur Bahn gegangen, wo — seine Frau ausstieg. Sie war gekommen, um ihn nach Europa abzuholen. | Cultural Affairs & Society |
|
neue_freie_presse_nfp18990706_article_2749 | de | 1899-07-06T00:00:00Z | neue_freie_presse | Konstantinopel, 5. Juli. Eine der „Agence de
Constantinople“ zugekommene amtliche Mittheilung verweist die Meldungen des Konstantinopeler Berichterstatters
der „Times“ von einem angeblich bevorstehenden
Ministerwechsel und von einer angeblichen Bewilligung
eines Betrages von 100,000 Pfund zu Gunsten der
mohammedanischen Auswanderer aus Kreta
durch den Sultan in das Gebiet der Erfindungen. | News Reports & Current Events |
|
neue_freie_presse_nfp18961215_article_3194 | de | 1896-12-15T00:00:00Z | neue_freie_presse | Triest, 15. December. Gestern passirten Cormons auf
der Reise nach Genua 850 Auswanderer, fast durchwegs
Bauern aus Krain, Ungarn und Croatien, um kostenfrei nach San Paolo in Brasilien überschifft zu werden;
200 Auswanderer waren in Fiume wegen mangelhafter Papiere
zurückgehalten worden. Die betreffenden Auswanderungs=Agenten
haben, wie der „Piccolo“ meldet, einen Contract für 15,000
Auswanderer aus den genannten Ländern abgeschlossen. | News Reports & Current Events |
|
neue_freie_presse_nfp19351231_article_57 | de | 1935-12-31T00:00:00Z | neue_freie_presse | von ihren weißen Unterdrückern befreiten und mit der Zurückeroberung alter Rechte die uralten Künste und das über
die Massen feine Kunsthandwerk der Mayas und
Azteken neu belebten, und in Diego Rivera einen vollblütigen Repräsentanten von weltweitem Format fanden.
Diese in mehr als nur im politischen Sinn einsetzende
Rückeroberung Mexikos seitens der Ureinwohner ging bis
zum Beginn der Depression (1929) an den Künstlern und
sonstigen Kulturträgern der Vereinigten Staaten fast unbeachtet vorbei. Amerikas Intellektuelle haben seit jeher zu
jenem Inserioritätskomplex geneigt, der allen Auswanderern
beim Verlust ihrer ursprünglichen Heimat cigentümlich ist;
sie stellten Amerika als kulturlos dar und importierten —
als ob so etwas möglich wäre — europäische Kultur. Maler,
Bildhauer, Schriftsteller, Dichter, Musiker studierten, sosern
sie etwas auf sich hielten, in Europa, und Amerika wurde
mit einem Abklatsch europäischer Kunst und
Kultur bedacht, die jedem denkenden Europäer die Haare zu
Berge stehen ließ. Dann aber kam die Depression und schließlich Roosevelts Dollarentwertung; das bis dahin billige
Leben in Europa, in Wien, Paris, Dresden, London, wurde
zu kostspielig, und vormals Amerika verachtende Amerikaner
begannen aus der Not eine Tugend zu machen, indem sie
darangingen, „Amerika zu entdecken“.
Stolperte man auf dieser „Entdeckungsreise“ zuerst über die
vernachlässigten Kultur= und Kunstschätze der roten Rasse,
stand man im anfänglichen Unbegreifen vor Riveras meisterlichen Freskos und Grant Woods „American Gothic“, das
unübertreffliche Gemälde eines Farmehepaares, wie es nur
und ausschließlich im Staate Jowa wachsen, blühen und gedeihen kann, so blühte neues Leben aus den verfallenden
amerikanischen Ruinen, als Roosevelt im Rahmen seines
Arbeitsbeschaffungsprogramms zuerst fünf und dann
achtundzwangig Millionen Dollar für
spezifisch amerikanische Kunstwerke aussetzte. Kunstinstitute und Galerten folgten seinem Beispiele,
und heuer wimmelt es nur so im Lande von Malern, Dichtern,
Musikern und Schriftstellern, denen nichts so sehr am Herzen
liegt wie das „amerikanische Milien“ | Cultural Affairs & Society |
|
neue_freie_presse_nfp19001004_article_159 | de | 1900-10-04T00:00:00Z | neue_freie_presse | Für die armen rumänischen Auswanderer (vide Morgenblatt
der „Neuen Freien Presse“ vom 29. Juni) sind uns übergeben
worden: | General Information & Guidance |
|
neue_freie_presse_nfp19381025_article_1861 | de | 1938-10-25T00:00:00Z | neue_freie_presse | SaihtenDistingnierte
heitere Französin mit vortrefflichen Referenzen unterrichtet mit bestem Erfolg
ihre Muttersprache, Teleph.
A-37-7-59. 6780—7 se
Englisch —
für Auswanderer, praktische, leichtfaßliche Methode.
Anfanger u. Wiederholung
der gebräuchlichen Ausdrücke. E. Mailand, 4. B.,
Taubstummengasse 5. Tel.
U-49-404. 7330—7 ff | Commercial Announcements & Public Appeals |
|
neue_freie_presse_nfp19000801_article_238 | de | 1900-08-01T00:00:00Z | neue_freie_presse | Spenden.
Für die armen rumänischen Auswanderer (vide Morgenhlatt
der „Neuen Freien Presse“ vom 29. Juni) sind uns übergeben
worden:
Von Frau Pauline Reitzes 500 K., H. Hans Reitzes mit
specieller Widmung für Elsa Drexler 200 K., Betty Thalberg 100 K.,
Losverein „Die Fröhlichen 73 K. 60 H., Alois Hofman 20 K. 3H.,
Sigm. Groß 20 K., M. B. K. 10 K., P. L. 5 K., ein Olmützer 5 K.,
Nelly und Gisi 4 K., Lilli Weiß 2 K., L. Passer 2 K., Vitali & Cie.
20 K., Aldebaron 20 K., E. 20 K., S. 20 K., Felicitas Klein 2 K.,
J. B. T. 2 K., Summe 1925 K. 63 H., hiezu der frühere Ausweis 10,552 K. 83 H., zusammen 11,578 K. 46 H. | General Information & Guidance |
|
neue_freie_presse_nfp19000801_article_257 | de | 1900-08-01T00:00:00Z | neue_freie_presse | Budapest wird uns berichtet: Die Sammlung für die hier
weilenden rumänischen Auswanderer hat Dank der regen
Theilnahme aller Schichten der Bevölkerung bisher etwa
60,000 K. ergeben und morgen dürften die erforderlichen
70,000 K. beisammen sein. Da sich das Hilfscomité telegraphisch an die Regierung von Canada mit der Anfrage
gewendet hat, ob der Landung der Auswanderer kein Hin¬ | General Information & Guidance |
|
neue_freie_presse_nfp18641123_article_60 | de | 1864-11-23T00:00:00Z | neue_freie_presse | druck dafür — eingepfercht worden und werden nun so eine Reise
von über Monatsdauer zur See machen. Es wäre gut, genau zu
wissen, in wessen Competenz die Prüfung der Transportart gehört,
ob noch Oesterreich oder schon Mexico sich einzumischen hätte; aber
das wissen wir und weiß die ganze Stadt, daß die ärmsten Auswanderer, die über Bremen, Hamburg oder Havre ihrer Heimat Valet
sagen, so nicht untergebracht werden, wie die mexicanischen Truppen,
die ihrem Herrscher ein Reich sollen behaupten helfen, und vor allen
Dingen Gesundheit und Humor mit in ihr neues Vaterland bringen
müssen, das von ihnen ohnedem zuerst nur mannigfache Entsagungen
fordern und ihnen schmalen Lohn gewähren kann. Ein Schiffsofficier
des Bolivian soll auf Befragen geantwortet haben, daß, wenn es
Engländer wären, nur 600 Mann auf dem Dampfer hätten transportirt werden können. Ist diese Aeußerung so begründet, wie sie
positiv erzählt wird, so regt sie zu sehr ernsten Betrachtungen an,
und es kann richtig sein, daß man heut schon davon spricht, außer
den vier Dampfern, welche die französische Gesellschaft stellt, werde
noch ein fünfter gemiethet werden müssen, um den Transport mit
größerer Bequemlichkeit für die Freiwilligen zu vollziehen. Es ist aber
freilich bekannt, aus welchen Grunden sich die Unterhandlungen mit
anderen Unternehmern zerschlagen haben, und weßhalb man sich zuletzt an Frankreich, das ja auch das Anlehen patronisirt, ebenfalls
in dieser Angelegenheit hat wenden müssen. | News Reports & Current Events |
|
neue_freie_presse_nfp18720303_article_213 | de | 1872-03-03T00:00:00Z | neue_freie_presse | Wir aber rufen: Pfui! Pfui über diese Heuchler, denen
selbst die Religion nicht zu heilig ist, um Mißbrauch mit derselben zu treiben! Pfui über sie, die, nachdem sie die ganze
Nation beleidigt, nicht einmal davor zurückschrecken, Gott selbst
zu beleidigen! Pfui über dieses Buch, so voll Falschheit, so
voll Tücke, so voll hinterlistiger Falschheit! Ein Moder= und
Verwesungsgeruch weht uns von jedem Blatte desselben entgegen. O Frankreich, armes Frankreich, daß du Elsaß=Loth=
ringen verloren und diese beiden Schriftsteller behalten hast!
Sie schließen ihr Buch damit, daß Meister Christian seine
Mühle verkaufen und nach Frankreich auswandern will. Vetter
Georg aber sagt: Bewahre; das wäre den Deutschen eben
recht, die sich über unser Hab und Gut wie die Wölfe herstürzen würden! Bleiben wir, in zehn Jahren wird Alles
„reparirt“ sein, dann sollen uns die Frauzosen finden wie
zuvor: glücklich, sie zu umarmen und mit ihnen zu marschiren.
Optiren wir daher für Frankreich und bleiben wir in ElsaßLothringen; „und wenn alle diejenigen, welche ein Domicil
in Frankreich nehmen können, es so wie ich machen, eh bien,
dann werden wir deutsche Obrigkeiten haben, es ist wahr,
aber das Land und die Leute werden französisch bleiben; das Land und die Leute machen Alles“.
Hoffentlich werden die Bewohner der neuen Provinzen des
deutschen Reiches so vernünftig sein, diesen perfiden Rath nicht
zu befolgen; sie würden es sehr bald und sehr bitter bereuen.
Das erste Wort der deutschen Regierung ist für Elsaß=Lothringen allerdings „Milde“ gewesen; allein im Nothfall würde
es nicht ihr letztes sein; und „ce gueux Bismarck“ sieht mir
nicht danach aus, als wenn er sich von den Herren ErckmannChatrian an der Nase herumführen lassen würde. So weit
wir einen Einblick in die Verhältnisse haben, glauben wir mit
Bestimmtheit voraussagen zu dürfen, daß am Tage der Option
die Elsaß=Lothringer sich klar darüber sein werden, wo ihre
wahren und ihre falschen Freunde sind. | Cultural Affairs & Society |
|
neue_freie_presse_nfp18690820_article_1505 | de | 1869-08-20T00:00:00Z | neue_freie_presse | tern Folgendes: „Du schreibst, daß bei euch Alles sehr theuer ist.
Das ist allerdings eine sehr schlimme Sache; aber ihr könnt mir
glauben, daß es bei alledem bei euch in Tirol besser ist, wie hier in
Peru. Ich kann mit gutem Gewissen einen Jeden warnen, nicht nach
Peru auszuwandern, denn fast alle der hier kürzlich Eingewanderten
bereuen es schwer, ihre liebe Heimat verlassen zu haben, mit sehr
wenigen Ausnahmen. Junge, unverheiratete Leute mit einer Profession
können hier noch ihr Glück machen. Aber sonst warne ich einen Jeden,
sich ja nicht von den Agenten beschwätzen zu lassen, denn es wird
sehr viel versprochen, aber nichts gehalten. Sehr viele der hier Neuangekommenen haben schon lange wieder den Pozuzu verlassen, woselbst sie beinahe Hungers gestorben sind. Schon auf der Seereise
sind eine Menge gestorben, da die Kost und Verpflegung
derart war, daß es ein Wunder ist, daß doch noch so Viele
angekommen sind. Dann die fürchterliche Landreise! Der
Bestimmungsort, der Mayro (?), ist nicht hundert Stunden,
wie es in dem Contracte heißt, von Lima entfernt, sondern 150 Leguas, und eine Legua hat 1½ Stunde. Der Weg dorthin geht über
ein Gebirge, die Cordilleren genannt. Die Berge sind aber nicht wie
in Tirol, sondern fürchterlich hoch; es sind 16,000 Fuß Höhe zu übersteigen. Die Luft dort oben ist so dünn, daß Einem das Blut aus der
Nase hervortritt, und fürchterlich kalt. Auch dort sind nahe an 50 gestorben. Und dann zum Schlusse keine Wege, keine Brücken zum Uebersetzen verschiedener reißender Flüsse, dazu die rasende Hitze, dann noch
andere Plagen, wie die Stechfliegen, Ameisen und die Krankheiten.
Man bekommt dort, man weiß nicht wie, geschwollene Glieder und
das kalte Fieber, woran in der Colonie schon Viele gestorben sind.
Von den 300 dorthin Ausgewanderten leben keine 150 mehr. Also,
lieber Schwager, thue es aus Menschenfreundlichkeit und warne alle
unsere Landsleute, sich nicht beschwätzen zu lassen. Einem baldigen
Schreiben von dir mit Spannung entgegensehend, verbleibe ich dein
dich liebender Schwager J. O.“ | Cultural Affairs & Society |
|
neue_freie_presse_nfp18650601_article_681 | de | 1865-06-01T00:00:00Z | neue_freie_presse | Aus Newyork, 16. Mai, wird geschrieben: „Am
1. Juni soll der erste Transport der zumeist aus entlassenen
Bundessoldaten bestehenden Auswanderer nach Mexico
unter Segel gehen. Die Emigranten werden das mexicanische
Gebiet in Chihuahua betreten und sich von dort aus nach
Sonora begeben.“ Ein Newyorker Berichtet vom 20. Mai
Abends meldet: „Staatssecretär Seward hat gestern seinen
ersten Besuch in den Bureaux des Staatministeriums gemacht.
Es ist soeben ein Befehl veröffentlicht worden, kraft dessen
alle Generale und Officiere, deren Dienst nicht durchaus unentbehrlich ist, sofort unter ehrenwerthen Bedingungen entlassen werden sollen. 50,000 Beamte des Commissariats sind
gestern in ihre Heimat gesandt worden. Der Dr. Blackburn, der angeschuldigt war, das gelbe Fieber in Newyork
hereinzubringen versucht zu haben, ist in Montreal (Canada)
verhaftet worden. Die Tribune versichert, die Regierung
habe beschlossen, Jefferson Davis vor ein Civilgericht zu stellen, wahrscheinlich vor den Gerichtshof von Baltimore. Herr
Chase würde der Vorsitzende dieses Gerichtshofes sein. Der
Gouverneur des Mississippi hat die Legislatur dieses Staates
einberufen, um die Mittel zu prüfen, welche mit Bezug auf
die Wiederherstellung der gesetzlichen Ordnung zu ergreifen
wären. General Sheridan ist abgegangen, um die Empörung
zu bekämpfen, die noch in Texas besteht. Man sagt, daß es
einem Beamten vom Kriegsministerium gelungen ist, die Iden
tität des Schlüssels der Zeichenschrift im Bureau des conföderirten Ex=Ministers Benjamin mit derjenigen, die unter
den Effecten Booth's aufgefunden worden ist, festzustellen. | News Reports & Current Events |
|
neue_freie_presse_nfp19200717_article_778 | de | 1920-07-17T00:00:00Z | neue_freie_presse | staatliche Auskunftstelle für Auswanderer
(9. Bezirk, Berggasse 16, Hoftrakt, 1. Stock) gibt zwischen 10
und 2 Uhr mündlich oder schriftlich kostenlos Auskunft.
[Alpine Gesellschaft „D' Ennsecker“.] Dit | General Information & Guidance |
|
neue_freie_presse_nfp19000711_article_145 | de | 1900-07-11T00:00:00Z | neue_freie_presse | Erste Sammlung bei den Marienbader Curgästen 703 K., von
Jacob Jeiteles, Jacob Kann, Jacques Trebitsch, Sigmund Seiler,
Sigmund Frankl, N. Mayer, H. Reichsfeld je 40 K.; Gottlieb
Kantor, Ludwig Kollin, R. Berthold, B. Goldschmidt je 20 K.;
S. Steiner, A. Schoschny, A. Schwarz, Dr. Neuman, S. Herzl,
N. N., Joachim Parneß, S. Kisch, S. Steiner, N. Goldberg,
A. Kopperl, N. Dub, N. Bondy, S. Hollitscher, L. Fröhlich, Ing.
Tauber, E. Seitzer, J. Pollak, Regine Fuchs, W. Deutsch, Jul.
Sauerbrunn. A. Deutsch je 10 K.; N. Bulowa, L. Heller, N. Hohenberg je 6 K.; N. Kohn, M. Ullmann, J. Spitz, B. Fellner, S.
Singer, M. Steiner, S. Neumann je 5 K.; Sophie Kavny, S. Kohn,
M. Wolf, M. Kohn, B. Obersohn, V. Baum, H. Fuchs. K. Deutsch,
J. Nagler, H. Schneider je 4 K.; N. Freund, N. Taussig, F. Adler,
H. Sametz, N. Freund, N. Obersohn, Ipoly, Mirschag, L. Deutich,
Schoxeles, Schick, Löw, Miskolzy, Keller, Taffler je 2 K. „Villa
Rosa 100 K., M. Reiser & Söhne (Prag) 100 K., „Marmi's
Freund“ (50 Francs) 48 K. 20 H., aus Dresden (5 Mark) 5 K.
90 H., Mar. l. F. (5 sh.) 5 K. 80 H., von einem Nichtjuden 20 K.,
von Herrn und Frau M. F. statt eines Kranzes für unseren lieben
Freund Dr. Gyöngyöny 10 K., T. R. 10 K., „Kinderherzen“ (Hernals)
10 K., Ella Kornfeld (als Nachtrag zu der am 10. Juli unter Ella
Kornfeld ausgewiesenen 1 K.) 9 K., „Examen“ 4 K., A. H. (Adlergasse) 2. K., Stella G. 2 K., „Mutter und Sohn 25 K., | General Information & Guidance |
|
neue_freie_presse_nfp19390110_article_2068 | de | 1939-01-10T00:00:00Z | neue_freie_presse | Speditionsgesellschaft Wilhelm
Loeb & Benedikt
Schwarz Nachfolger.
Inhaber: Ludwig
Langer u. Garl Storm
intern. Transporte, Wien,
1. Salzgries 18. Umzüge
für Auswanderer per
Lift= Waggons, Möbelwagen. Verpackung sachgemäß und kulant. | Commercial Announcements & Public Appeals |
|
neue_freie_presse_nfp19390110_article_2106 | de | 1939-01-10T00:00:00Z | neue_freie_presse | Möbel aller Art,
umarbeiten, modernisieren, auch für
Auswanderer.
Kunsttischlerei,
7. Zieglergasse 20, Tel.
Nr. B=35=8=95. 20473—M | Commercial Announcements & Public Appeals |
|
neue_freie_presse_nfp18990714_article_475 | de | 1899-07-14T00:00:00Z | neue_freie_presse | theilt. Der eine Zweig geht über Kjachta in das Innere
von China (Peking), der andere über Tschita an den Amur
und längs desselben über Chabarowsk an die Küste. Die
Bewegung auf dem Tracte war eine äußerst lebhafte, das
Schwergewicht ruhte auf dem Winter, der alle Hindernisse
von Gewässern und Sümpfen aufhebt. Längs des großen
Tractes führt der Telegraph. Mächtig hat sich die Dampfschifffahrt entwickelt auf dem Jenissei, auf dem Amur
und auf dem Baikalsee; sie dauert sechs Monate, nur der
Baikal wird erst Ende Mai eisfrei. Die sibirischen Städte
haben das Aussehen russischer (Tomsk hat 52,000 Ein
wohner und eine Universität, Omsk bei 38,000 Einwohner).
Auf dem Ob verkehren derzeit mehr als 100, auf dem
Jenissei 10 Dampfer mit regelmäßigen Postfahrten. Von
dem Wachsthum der Schifffahrt ein Beispiel: Auf dem Ob
gab es 1854 3 Dampfer und 1893 102 Dampfer und
200 Schleppschiffe. Ob und Jenissei münden in das
karische Meer, das acht Monate im Jahre vereist ist.
In den letzten Sommern wurden die Mündungen
beider Ströme von englischen und russischen Seeschiffen
wiederholt angelaufen. Diese Versuche sollten darthun, ob es
möglich sei, West= und Ostsibirien auf dem Wasserwege von Europa her zu erreichen. Die russische
Expedition von 1898 durch das karische Meer an die ObMündung ergab, das ein und dasselbe Schiff zur
See über die Waigatschstraße während der viermonatlichen
Schifffahrtperiode von England nach den Mündungen des
Ob und Jenissei zweimal verkehren könne, wenn die
Umschlagplätze ein rasches Löschen der Ladung gestatten. Das
Fahrwasser der Ob=Mündung soll stellenweise vertieft und
eine Landungsstelle angelegt werden. Selbst die Mündung
der Lena ist auf diesem Wege erreichbar. Der Seeschifffahrt
nach Nordsibirien kommen die russischen Häfen Archangelsk,
Kem und der erst 1898 neu angelegte Jekaterinenhafen,
sowie die dahin führenden Bahnen sehr zu statten. Der Jekaterinenhafen hat vom Golfstrome das ganze Jahr
eisfreies Fahrwasser zu den westeuropäischen Küsten und
wird durch eine Bahn die Verbindung mit Petersburg erhalten.
An der Küste des Ussurij=Gebietes besteht eine regelmäßige Postdampfschifffahrt zwischen Nikolajewsk, Wladiwostok und
Zwischenstationen, ferner eine regelmäßige Verbindung mit
den japanischen Häfen, dann nach Port=Arthur. Zwischen
Schwarzem Meer (Odessa) und Ostsee (Petersburg) einerseits und Asien andererseits fährt die freiwillige Flotte,
1878 errichtet und heute vierzehn Dampfer mit 116,500
Tonnen Deplacement zählend, im Kriege leicht mit Geschützen zu armiren, im Frieden den Güterverkehr, den
Transport von Reisenden, Auswanderern, und Truppen besorgend. Zu diesen Verkehrsmitteln kommt nun die
große sibirische Eisenbahn, begonnen 1891 an
beiden Endpunkten Tscheljabinsk und Wladiwostok. Ihre
Entstehung, Bedeutung, Anlage und Zukunft finden in
unserer Schrift selbstverständlich eingehendste Würdigung.
Schön bespricht die Erwerbung von Port=Arthur und
Talienwan, den Besitz des eisfreien Hafens und das Recht
zum Baue der Bahn quer durch die Mandschurei, einer
Station der Transbaikalbahn nach Wladiwostok und PortArthur. Diese durch die Mandschurei gehende Bahn ist um
550 Kilometer kürzer als jene durch das Amurthal
und über Chabarowsk nach Wladiwostok geplante, sie hat
geringere technische Schwierigkeiten, führt durch cultivirtere
Gegenden, liegt nahe an der kürzesten Verkehrslinie von
China nach Rußland und kann leicht 1903 fertig sein. Schon
die Eröffnung der Uralbahn hat eine Probe gegeben, was
für Rußland von Bahnbauten zu erwarten ist. Der Handel
zwischen Sibirien und dem europäischen Rußland nimmt
einen ungeahnten Aufschwung. Der Waarentransport auf
der Tura und dem Tobol stieg in zehn Jahren um 550
Percent. Die tabellarische Uebersicht von Einfuhr und Ausfuhr ist nach allen Richtungen lehrreich. Der Werth der
Einfuhr übertraf jenen der Ausfuhr im Laufe der Jahre
1886 bis 1897 um das Fünf= bis Siebzehnfache. Der
Hauptartikel der Einfuhr ist. chinesischer Thee (bis zu
80 Percent der Gesammt=Einfuhr), zum geringsten in
Sibirien, zumeist im europäischen Rußland consumirt. Hingegen nimmt die Einfuhr über Kjachta ab, was sich daraus
erklärt, daß der Thee immer mehr den billigeren Seeweg
einschlug. Die Erörterung der Bedeutung Sibiriens und der
Amur=Länder als Colonisations=Gebiet für Rußland führt unseren Autor zu dem Satze: Sibirien und die
Amur=Länder besitzen alle jene Eigenschaften, welche Nordamerika, Australien und Theile von Afrika der Colonisation
der weißen Race bieten. | News Reports & Current Events |
|
neue_freie_presse_nfp18730311_article_1880 | de | 1873-03-11T00:00:00Z | neue_freie_presse | [Pariser Neuigkeiten.] Vor einigen Tagen verstarb in
dem Schlosse Villiers in Argonne Herr v. Chamisso, ein
Vetter des gleichnamigen, bekanntlich aus einer französischen Emigranten=Familie stammenden deutschen Dichters. Herr v. Chamisso
gehörte in seiner Jugend der Marine an und machte im Jahre
1806 an Bord des „Marengo“ eine Schlacht gegen die englische
Flotte mit; unter der Restauration diente er in der königlichen
Garde und nahm als Escadrons=Chef seinen Abschied. Er war
der Senior unter den Rittern des St. Ludwig=Ordens und hatte
ein Alter von 88 Jahren erreicht. — Am 8. d. wurde auf dem Boulevard Saint=Martin ein neues Theater eröffnet. Dasselbe steht
dicht neben der Brandstätte des alten Theaters der Porte SaintMartin an Stelle des ebenfalls im Bürgerkriege niedergebrannten
Restaurant Deffieur. Das Théätre de la Renaissance ist ein zierliches, nach Außen monumental geschmücktes, nach Innen behaglich
und zweckmäßig eingerichtetes Haus. Der Saal hat drei Galerien
und ist in der alten Art durch einen Kronleuchter erhellt, dessen
Strahlen leider nur für die unteren Logen durch die zu weit vorgeschobenen Balcons abgefangen werden. Eröffnet wurde das
Haus ohne jeden Prolog noch sonstige Ceremonie durch ein
Volksstück unter dem Titel: „La femme de feu“, dessen Stoff
dem berüchtigten gleichnamigen Romane von Adolph Belot entlehnt ist. Director des neuen Theaters ist Herr Hostein, früherer
Director des Chätelet und Theater=Recensent des Constitutionnel.
— Das Journal Officiel berichtet amtlich über die kürzlich stattgefundene Explosion einer Cartouchen=Werkstätte des Forts Mont
Valérien. Das Unglück war durch die Unvorsichtigkeit eines Infanteristen entstanden, welcher, mit der Ausleerung der ausrangirten Cartouchen beschäftigt, sich trotz des ausdrücklichen Verbotes
seiner Vorgesetzten eines Messers bediente, um die Kapsel
einer Cartouche zu öffnen, und auf diese Weise den Zündstoff entflammte. Der Kriegsminister hat nach diesem bedauerlichen Vorfalle verfügt, daß man künftig die außer Gebrauch gesetzten Cartöuchen übethaupt nicht mehr ihres etwa noch brauchbaren Inhaltes entleeren, sondern, wie sie sind, ins Wasser werfen solle. | Cultural Affairs & Society |
|
neue_freie_presse_nfp18720105_article_1711 | de | 1872-01-05T00:00:00Z | neue_freie_presse | Gedichte.
„Gedichte von Josephine Freiin v. Knorr.“ (Wien,
J. Dirnböck.) Je mißtrauischer ein Leser gegen ein Bändchen Lyrik
und noch dazu Frauenlyrik sein mag, desto erfreulicher wird er von
der eben erwähnten Sammlung enttäuscht werden. Sie enthält etwa
an hundert nach vier Rubriken geordnete Gedichte, von denen ungefähr
der vierte Theil nur Perlen von nicht gewöhnlicher Schönheit aufweist; ein Zahlenverhältniß, das der Dichterin zur größten Ehre gereicht. Allerdings sind die Gedanken mehr sinnig als groß, die Empfindungen mehr innig als erhaben; aber es sind schöne Gedanken und
es sind echte Empfindungen, jene nicht geklügelt und diese nicht gemacht. Sprache und Vers sind meistens fein und richtig; nur das
Zeitwort stellt sich bisweilen später ein, als man es erwartet und als
— es gestattet ist; auch der Reim läßt manchmal zu wünschen übrig,
namentlich was die Verschiedenheit aufeinanderfolgender Klänge betrifft. Doch das sind im Ganzen unerhebliche Mängel, die man den
minder hübschen Gedichten verzeiht um der Vorzüge der hübscheren
willen. Auch einige Uebersetzungen aus dem Englischen finden
sich; aber eben aus ihnen ergibt sich der Grund, weßhalb
die Dichterin keine Balladen gemacht oder doch mitgetheilt hat.
Der Ausdruck der Autorin ist nicht kräftig genug, um Handlungen
und Charaktere darstellen zu können; der Fluß ihrer Rede
reißt nicht mit; er netzt, er erfrischt die Ufer, er spiegelt sie wieder,
ebenso wie er den Himmel spiegelt, der über ihm lächelt oder sich umwölkt. Wir erwähnen außer dem Eingangsgedichte, das von einer
großen Bescheidenheit, aber auch von Selbstkenntniß zeugt, in der Abtheilung „Lieder und vermischte Gedichte“ folgende: „Schwäne und
Lilien“, „Klage“, „Frage“, „Dunkel“, „Unter Fremden“, „Verlassenheit“, „Helleborus niger“, „Uhren“, und ganz besonders „Waldes
ruhe“ das so ganz die Stimmung ausdrückt und mittheilt, „Ariost“,
das ganz eigenthümlich schön ist, „Begegnung“, das eben so tief als
„Die Auswanderer“ rührend; letzteres vielleicht das objectivste Gedicht
der ganzen Sammlung; endlich das innig ergreifende, schwermüthige
„Im Museum“. In der Abtheilung der Zeit= und Gelegenheitsgedichte
hebt sich „Blondin“ bedeutend hervor, und von den 23 Gedichten,
welche das „Buch der Betrachtung“ ausmachen, sind zehn ganz wunderbar. Den „Anhang geistlicher Gedichte“ übergehen wir, da wir es
hier nicht mit der Gläubigkeit, sondern mit der Poesie zu thun haben.
Niemand wird diese Gedichtsammlung ohne Vergnügen aus der Hand
legen, und manches Gedicht darin wird zum Nachdenken, wird zum
Sprechen darüber einladen. Sie gleichen kleinen, aber duftenden Blüm
chen, die, getrocknet, selbst nach Jahren noch ihren Wohlgeruch besitzen
und sogar die ursprüngliche Farbe nicht völlig eingebüßt haben. | Cultural Affairs & Society |
|
neue_freie_presse_nfp18711106_article_851 | de | 1871-11-06T00:00:00Z | neue_freie_presse | Hof, die Soldaten, das Theater — dann kann die Hälfte der
übrig bleibenden Bewohner von Darmstadt auswandern. Der
Gemeinderath hat in Würdigung dieser Lage sogleich 12,000 Gulden bewilligt. Sie genügen aber nicht. Die Theater=Direction
verlangt 40,000 Gulden zur Herrichtung des alten Theaters. Ehe
diese nicht gesichert sind, kann sie den Schauspielern keine Zusage
geben. Eine Anzahl von angesehenen Bürgern hat deßhalb die
Fortzahlung ihres Abonnements zugesagt, Andere haben monatliche Beiträge gezeichnet. So ist zu hoffen, daß in Kürze jene
Summe aufgebracht wird. Für die Zahlung der Gehalte kann
dann wol der Großherzog einstehen. | Cultural Affairs & Society |
|
neue_freie_presse_nfp19000811_article_155 | de | 1900-08-11T00:00:00Z | neue_freie_presse | Sieben Töchter auf Wunsch ihrer Mutter 70 K., von B. S.
20 K., Gottlieb, Karlsbad 20 K., Juwelier Friedrich Hartung 100 K,
Sammlung unter Ischler Curgästen durch Dr. Karl Pollak 120 K.,
Dr. Scharfmesser als erhaltene Buße 20 K., Rodrigo 4 K., B. A.
Langbank 10 K., E. und S. H. 6 K., Sammlung Elsner 4 K.,
M. Loewy 6 K., Lisa 5 K., Alex. Deutsch 10 K., Sammlung Hofbauer 4 K. 90 H., Max C. F. 20 Francs — 19 K. 20 H., K. Schonfeld 6 K., Ludw. Herzfeld 5 K., Summe 430 K. 10 H.; hiezu der
frühere Ausweis von 14,439 K. 62 H., zusammen 14,869 K. 72 H. | General Information & Guidance |
|
neue_freie_presse_nfp18641003_article_26 | de | 1864-10-03T00:00:00Z | neue_freie_presse | [Wie man zu Ehren kommt.] Aus Frankfurt, 30. September, theilt man uns folgende pikante Geschichte aus der Landgrafschaft Hessen=Homburg mit. Eine Stunde von Homburg liegt Friedrichsdorf, eine Ansiedlung französischer Auswanderer. Die Leute hatten, da sie an ihrer Muttersprache hartnäckig festhielten, mit den
Wetterauern nur wenig Verkehr, und standen bis vor kurzem bei diesen im Geruche hoher Sittlichkeit; da begab sich Folgendes: Ein
Schuhflicker, Kaspar Hensel, dessen Familie von einem Nachbarorte
eingewandert, hatte eine hübsche Tochter. Diese kam als dreizehnjähriges Mädchen in die Dienste des Herrn O. Blanc, des Spielbankdirectors. Sie gefiel Herrn Blanc, und ward dessen Frau; sie
unterstützte zeitlebens ihren Vater reichlich, bis er vor einigen Wochen
starb. Madame B. hatte schon längere Zeit beim Gemeinderath um
die Erlaubniß zur Anlegung einer Familiengruft auf dem Friedrichsdorfer Friedhof petitionirt. Hier sprach sich nun die Moral gegen
die Verherrlichung der Spielbanksippschaft aus: der Gemeinderath
verweigerte die Gruft. Da verfiel Madame B. auf das Auskunftsmittel: sie zahlte der Gemeinde 2000 fl., dafür verkaufte diese der
Spielpächterin — man höre! — ihren alten Kirchhof! Das Con¬ | Cultural Affairs & Society |
|
neue_freie_presse_nfp18660504_article_795 | de | 1866-05-04T00:00:00Z | neue_freie_presse | Smith, Karte der Vereinigten Staaten von
Mordamerika. 16 Blatt in Farbendruck. 3 fl. 20 kr.
Eine handliche Ausgabe, namentlich für Auswanderer, | Commercial Announcements & Public Appeals |
|
neue_freie_presse_nfp19000819_article_170 | de | 1900-08-19T00:00:00Z | neue_freie_presse | Sammlung unter den Curgästen der Wasserheilanstalt in Sassow
148 K. 70 H., von R. T., Innichen, 50 K., G. P. 32 K., Julius
Mittler 30 K., Erträgniß eines von Kindern in der Villa Alpina
in Aussee veranstalteten Gartenfestes 30 K., Waffenübung 10 K.,
M. F. 10 K., Hugo Mendl 8 K., Cultusgemeinde Krems 37.K., | General Information & Guidance |
|
neue_freie_presse_nfp19380809_article_1509 | de | 1938-08-09T00:00:00Z | neue_freie_presse | Praktisches Englisch
und Französisch, Konversation lernen Auswanderer
in kürzester Zeit bei
seriöser Lehrerin nach
leichtfaßlicher Methode.
Unter „Langjährige
raxis 6433“ an unser
tadtbüro. 6807—7 se | Commercial Announcements & Public Appeals |
|
neue_freie_presse_nfp19380327_article_2026 | de | 1938-03-27T00:00:00Z | neue_freie_presse | Wer den rheinischen Dichter Josef Ponten aus seinen
größen epischen Werken kennt, wer insbesondere seine gewaltig gebaute Romanfolge „Volk auf dem Wege“ liest, der
wird im Innersten gepackt von dem ungeheuren schöpferischen Gestaltungswillen, dem ein nicht minder starkes
Gestaltenkönnen die Ziele weist. In diesen Romanen der
„deutschen Unruhe“, wie ihr Untertitel bezeichnend lautet,
pulst Wandersehnsucht und Wanderungszwang unseres
Volkes, dargestellt am Lebensraum der russischen Wolgadeutschen, jener Auswanderer, die in aller Ferne doch nie das
Heimweh nach dem unvergessenen Mutterland verlieren. Ist
Ponten dort einem Stoff verhaftet, der der schirokaja
natura“, der weiten russischen Landschaft vergleichbar, darstellerisch ins Breite weist, so zeigt er uns als Novellenerzähler ein völlig vevrandeltes Antlitz. Es ist allemal der
untrüglichste Gradmesser der Spannweite einer Begabung,
wie und bis zu welchem Grade ein Schriftsteller als Schilderer
sprachlich knapp und schlank zu werden vermag, ohne doch
karg zu werden. Die Novelle fordert dramatische Dynamik,
also Beschränkung auf das Wesentliche im Vorgang. Ihr
Atem muß schnell gehen, darf aber keineswegs oberflächlich sein. | Cultural Affairs & Society |
|
neue_freie_presse_nfp18711202_article_41 | de | 1871-12-02T00:00:00Z | neue_freie_presse | Scholle fesseln — auch liegt es in seinem Belieben, den Heiratsconsens zu verweigern, was auf einzelnen Gütern recht
liebliche Zustände zur Folge hatte; denn wo auf sechs oder
sieben Jahre hinaus Ehebündnisse untersagt wurden, vermehrte
sich die Menschheit auf illegitimem Wege. Auch genügt es,
wenn der Ritter aus Ersparnißrücksichten seinen Kutscher damit betraut, die schulpflichtige Generation im Buchstabiren
zu unterweisen. Ersparnißrücksichten haben manche der „kleinen Herren“ auch veranlaßt, ihre Hörigen, für die sie nach
dem Gesetze Obdach und Unterhalt zu beschaffen hatten, in
der Weise loszuwerden, daß sie in Amerika Land für sie ankauften und sie dann auf Schub hinübersendeten. So gibt es
ritterschaftliche Güter, wo der Gutsherr allein mit Kutscher,
Bedienten, Gärtner und einigen Mägden haust, und zur Bestellung des Ackers und zur Einbringung der Ernte aus dem
benachbarten Holstein oder Preußen je nach Bedarf Taglöhner bezieht, die nach gethaner Arbeit wieder heimziehen.
Der streng conservative Ritter indessen hält darauf, daß sein
„Volk“ bei ihm bleibe und „dulde“ — was indessen nicht
hindert, daß jährlich Tausende sich auf die Auswanderung
nach der neuen Welt begeben; woher es gekommen, daß die
halbe Million Obotriten schon seit Jahren keinen Bevölkerungszuwachs mehr aufweist. | Cultural Affairs & Society |
|
neue_freie_presse_nfp19000721_article_181 | de | 1900-07-21T00:00:00Z | neue_freie_presse | Spenden.
Für die armen rumänischen Auswanderer (vide Morgenblatt
der „Neuen Freien Presse“ vom 27. Juni) sind uns übergeben
worden: | General Information & Guidance |
|
neue_freie_presse_nfp19000721_article_182 | de | 1900-07-21T00:00:00Z | neue_freie_presse | Unter der Devise „Menschlichkeit“ 600 K. Ergebniß der zweiten
Sammlung bei den Marienbader Curgästen, eingeleitet von den
Herren Jacob Jeiteles und Jacob Kann: Ignaz Frankel (Wien, II.)
20 K., Alois Schlesinger (Budapest) 20 K., Ignaz Baier (Wien)
10 K., Ludwig Weiß (Temesvar) 10 K., N. Wettis (Wien) 10 K.,
Jacob Kaufmann (Berlin) 10 K., Jacob Karpeles (Wien) 10 K.,
Wilhelm Karpeles (Prag) 10 K., B. Posnansky (Lodz) 10 K.,
P. Schneider (Marienbad) 10 K, E. B. (Wien) 10 K., F. Nagel
mche gichest Werner
(Prag) 10 K., Emn Baruch (Marienbad) 10 K., Dr. Schneeberger
10 K., Frau Immerglück (Polnisch=Ostrau) 10 K., Ianaz
h (Wien, VI.) 10 K. Dub (Leipa) Sammlung 12 K., Schwaxzkopf (Rußland) d K., Farkas Adler (Szabasta) 6 K., H. Fuchs
(Prag) 5 K., Jacobsohn (Berlin) 5 K., M. Hirsch (Wien) 5 K.,
J. Rittermann (Krakau) 5 K., F. (Wien) 5 K., Frau Friedmann
(Wien) 4 K., Frau Weiß (Wien) 4 K., A. M. Birnbaum (Wien)
4 K., Joseph Dub (Karbitz) 4 K., J. Z. Pollatschek (Wien) 4 K.,
Bernhard Knöpfler (Wien) 4 K., Ignaz Graus (Olmütz) 4 K..
Sigmund Kohn (Preßburg) 4 K., H. Fried 4 K., Moriz Ballek
(Proßnitz) 4 K, A. Weil (Wien) 4 K., N. Frankel (Neusohl) 4 K.,
Joseph Kohn (Pilsen) 3 K., Sigmund Löw (Debreczin) 2 K., N. N.
(Debreczin) 2 K., Dr. Engelmann (Budapest) 2 K., H. Reich 2 K.,
N. Futtmann (Munkacs) 2 K., N. Cohn (Berlin) 2 K., Hubesch
Lipot (Budapest) 2 K., H. Kohn (München) 2 K., Joseph Leipziger
(Breslau) 2 K., N. Heimann (Wien) 2 K.. N. Seinfeld (Wien) 2 K.,
Frau Bauer (Wien) 2 K., N. Kraus (Wien) 2 K., Höges 1 K.,
Anna Adler (Wien) 1 K. = 330 K., Frau H. (Alt=Aussee) 40 K.,
Dr. B. S. 40 K., Leopold Gerber (Holics) 20 K.. Familie M.
16 K., Brüder Kohn (Schewetin) 10 K., J. W. (Vöslau) 10 K.,
A. Morgenstern (Mauer) 10 K., „Christum lieben, heißt Menschen
lieben“ 10 K., Camillo Rofenstrauch 10 K., Cantor Joseph Sagber
(Napagedl) 6 K. L. W. (Neutitschein) 5 K., jüdische Studenten
(Proßnitz) 4 K., Purkersdorf 2 K. 70 H., Mathilde Straßer 40 K.,
C. v. B. 20 K., Dr. J Moller 10 K., H. Blaustein 10 K., Spielpartie in Brunn am Gebirge 8 K., J. Pappenheim 3 K., aus
Darmstadt (40 Mark) 47 K. 30 H., F. A. L. in G. 20 K., Kleiner
Erich 1 K., N. N. (Laibach) 2 K., L. Sch. 3 K, Summe 1268 K.;
hiezu der frühere Ausweis von 8143 K. 30 H., zusammen 9411 K. 30 H.
(Wir werden ersucht, richtigzustellen, daß die am 19. d. ausgewiesenen 88 K. nicht von Herrn Max Zerner gesammelt wurden
und die ausgewiesene Spende per 30 K. aus der Spende des Leobener
Bethauses und nicht aus der Spende des Leobener Rathhauses
stammt. Die Adm.) | General Information & Guidance |
|
neue_freie_presse_nfp19360223_article_2394 | de | 1936-02-23T00:00:00Z | neue_freie_presse | Emil Strauß.
Zum siebzigsten Geburtstag.
Vor etlichen Dezennien begannen die Literaturkreise
von Emil Strauß zu sprechen, dessen siebzigster Geburtstag
jetzt gefeiert wird. Damals erschien „Freund Hein“ und kurz
nachher „Der Engelwirt“. Der Dichter nennt ihn „Eine
Schwabengeschichte. Er hatte schon vorher einen Roman geschrieben, „Das Riesenspielzeug, der aber zunächst wenig
Beachtung fand. In „Freund Hein“ hielt Emil Strauß mit
den Zuständen des Gymnasiums, mit der humanistischen
Lehrmethode ergreifende Abrechnung. Im „Riesenspielzeug“
wie im „Engelwirt“ schildert ein Enttäuschter die tropische
Traumwelt Brasiliens, wie sie sich in Wirklichkeit den sehenden Augen eines deutschen Auswanderers darstellt. | Cultural Affairs & Society |
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neue_freie_presse_nfp19360223_article_2396 | de | 1936-02-23T00:00:00Z | neue_freie_presse | In diesem Satz sind die drei Grundeigenschaften enthalten, die das Werk und das Wesen des Dichters bilden.
Das Einzelgängertum, der lebendige, beständige Zusammenhang mit der Natur, der Sucher, der Emil Strauß Zeit
seines Lebens war, der er bis zum heutigen Tag geblieben ist.
Emil Strauß, der zu Pforzheim geboren wurde, entstammt
einer Familie, die ursprünglich in Oesterreich beheimatet war.
Seine Vowäter tragen ein kostbares österreichisches Erbgut
in die Fremde, die Musik. Josef Strauß, der Großvater,
wirkt vierzig Jahre als Karlsruher Hofkapellmeister. Im
Enkel lebt Musikalität weiter. In einer Studie, die jetzt Fritz
Endres (Verlag Albert Langen, Georg Müller) über Emil
Strauß veröffentlicht, wird gesagt: „Er, Emil Strauß,
könnte durchaus ein Altösterreicher sein... Da stehen ferner
bluge Worte, von einem Verstehen, wie man es nicht oft
trifft: „Altösterreichertum mithin in einem Augenblick, da
das alte Oesterreich sich vom neuen Deutschland schied (1866),
um seitdem, aufs schlimmste mißverstanden, fast nur nach dem
Wiener Kaffeehaus, dem Wiener Heurigenrummel beurteilt
und verurteilt zu werden... Altösterreich, beschwingt freilich,
beschwingter als der niederdeutsche Norden und Osten, kunsthafter, kunstfreudiger, Quell der Musik auch nach der
Tre.mung, aber zugleich herb, zäh und sehr kämpferisch.“
Man darf dem Schriftsteller Fritz Endres zustimmen. der
also die Verwandtschaft feststellt, die Emil Strauß an Oester¬ | Cultural Affairs & Society |
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neue_freie_presse_nfp18660912_article_958 | de | 1866-09-12T00:00:00Z | neue_freie_presse | [Aus Frankfurt.] Der Allg. Ztg. schreibt man aus Frankfurt a. M.: Man nimmt an, daß die Zahl der Familien, die sich
aus Anlaß des Bundestages in Frankfurt aufhielten, ungefähr 300
betragen habe. Die mesten dieser Familien sind bereits weggezogen.
Am schmerzlichsten vermißt man die Gesandten, welche große, schöne
Wohnungen und für welche die Bau=Unternehmer in der letzten Zeit
eine große Anzahl Neubauten unternommen hatten. Auch die Zahl
derjenigen wächst von Tag zu Tag, welche auswandern, damit ihre
erwachsenen Söhne nicht dem preußischen Militärdienste verfallen.
Reiche unabhängige Leute, die als Rentiers in Frankfurt lebten,
werden auch nur wenige dort bleiben. Aus Besorgniß, daß die Aus
wanderung noch größeren Maßstab annehmen werde, hat man daher
die Bestimmung getroffen, daß alle diejenigen, welche auswandern
und Vermögen besitzen, nach Maßgabe desselben eine Real=Caution
hinterlegen müssen für die entfallende Quote zur Tilgung der KriegsContribution. Für einzelne Auswanderer sollen diese Cautionen auf
mehrere tausend Gulden bestimmt worden sein. — Dem „Nürnberger
Correspondent“ schreibt man aus Frankfurt a. M., daß man in
maßgebenden Kreisen mit dem Plane umgehe, dort eine Universität
zu errichten. | News Reports & Current Events |
|
neue_freie_presse_nfp19380707_article_1701 | de | 1938-07-07T00:00:00Z | neue_freie_presse | Englisch
für Auswanderer. Unter
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|
neue_freie_presse_nfp19380707_article_1733 | de | 1938-07-07T00:00:00Z | neue_freie_presse | Auswanderer
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neue_freie_presse_nfp19380707_article_1762 | de | 1938-07-07T00:00:00Z | neue_freie_presse | # Auswanderer
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neue_freie_presse_nfp18660526_article_1110 | de | 1866-05-26T00:00:00Z | neue_freie_presse | [Aus London.] Aus London wird geschrieben: Seit Samstag sind unter den Cholerakranken in Liverpool noch drei weitere
Todesfälle vorgekommen, zwei an Bord des Spitalschiffes, worauf
sich nur noch einige wenige Patienten befinden, und einer im städtischen Spitale; im letzteren sind nur noch sechs Cholerakranke, fünf
andere sind seit Samstag als völlig wiederhergestellt daraus entlassen worden. Ueber den Gesundheitszustand der anderwärts untergebrachten Auswanderer lauten die Nachrichten günstig. — Der
Pfingstmontag wurde Dank dem schönen Wetter von einer ungewöhnlich großen Menschenmenge benützt zum Besuche des Krystallpalastes und zoologischen Gartens, Sehenswürdigkeiten, die bekanntlich an gewöhnlichen Sonntagen unzugänglich, und daher den Massen
nur an einigen wenigen Tagen im Jahre offen stehen. Der zoologi
sche Garten wurde von 36,573 Menschen besucht, der größten Anzahl, die sich je dort an einem Tage eingefunden; im Krystallpalaste
waren 42,102, während die Besucherzahl dieses Tages seit 1861
zwischen 33,000 und 37,000 schwankte. Es ist im Werke, um das
Andenken an die beispiellose Freigebigkeit Georg Peabody's dauernd
zu machen, demselben in der City eine Statue zu errichten. Zu diesem Ende soll Donnerstag im Mansion House ein Meeting stattfinden, zu dem die Einladung vom Lord Mayor, einer Anzahl Aldermen und Mitgliedern des Stadtrathes, sowie vielen der angesehensten andern Bürger der City erlassen worden ist. — Die Auswanderung nach Irland hat im vorigen Jahre, verglichen mit dem nächstvorhergehenden, um 11,807 Personen abgenommen. Dieselbe betrug
nämlich 1865: 103,096 Personen (darunter 46,890 weibliche), im
Jahre 1864 dagegen 114,903 Personen. | News Reports & Current Events |
|
neue_freie_presse_nfp19191031_article_1950 | de | 1919-10-31T00:00:00Z | neue_freie_presse | Auswanderer sucht zwecks
Zusammenschluß mehrere Teilhaber
für zukunnsteiches, gesundes Landgebiet, Auskömmliche Existenzmöglichkeit. Anträge erbeten unter
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|
neue_freie_presse_nfp18720102_article_780 | de | 1872-01-02T00:00:00Z | neue_freie_presse | treffenden Pfarrer lediglich als Standesbeamten um Ausstellung
des Geburtszeugnisses angegangen habe, das dieser gar nicht verweigern dürse, die Bitte an die Bezirkshauptmannschaft, den
Pfarrer von Sulz zur Ausfolgung dieses Zeugnisses zu veranlassen.
Die Bezirkshauptmannschaft aber erklärte sich incompetent zu
irgend einem Vorgehen gegen das Pfarramt und legte die Sache
der Entscheidung der k. k. Statthalterei in Innsbruck vor.
Wegen eines einfachen Geburts= oder Taufscheines muß ein
armes Mädchen an die hohe Statthalterei gelangen! Vor dieser
hohen Behörde liegt nun seit dem 11. November d. J. diese Angelegenheit unerledigt, und das brave Mädchen erhält keinen Taufschein. Ein österreichisches Landeskind, das auswandert, um
in der benachbarten Schweiz sich zu verehelichen und daselbst sein
Lebensglück zu begründen, ist trotz Aurufung der Staatsbehörden
nicht im Stande, das für sein Fortkommen unentbehrliche Geburtszeugniß von den betreffenden Standesbeamten zu erlangen.
Soeben ist eine Beschwerde über das energielose Verhalten der
Bezirkshauptmannschaft Feldkirch und der Statthalterei in Innsbruck ans Ministerium des Innern abgegangen und diese hohe
Stelle um ihr Einschreiten behufs Herausgabe des Taufscheines
ersucht worden. Der Erfolg wird lehren, ob in Oesterreich die
confessionellen Gesetze oder ob der Uebermuth der Priester regiert. | Cultural Affairs & Society |
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neue_freie_presse_nfp18651204_article_731 | de | 1865-12-04T00:00:00Z | neue_freie_presse | [Heimatlos.] Im vergangenen Jahre wurde einer wohlhabenden Gemeinde in der Nähe von Wels einer ihrer Angehörigen
nach verbüßter 18jähriger schwerer Kerkerstrafe zurückgegeben. Derselbe war wegen fünfzehn in seinem 16. oder 17. Jahre nacheinander
verübten Brandlegungen zu dieser Strafe verurtheilt worden und
gab, nach Ueberstehung derselben, so wenig Hoffnung auf Besserung,
daß sich die Gemeinde, um seiner los zu werden, entschloß, ihn auf
ihre Kosten nach den Vereinigten Staaten von Nordamerika auswandern zu lassen, womit er sich einverstanden erklärt hatte. Er wurde
in der ersten Hälfte des Februar dieses Jahres von dem Sohne des
Bürgermeisters der betreffenden Gemeinde nach Bremerhaven begleitet, wo sein Convoyant die volle Ueberzeugung von seiner Einschiffung nach Newyork gewann, nach welcher Stadt er, behufs seiner anfänglichen Verpflegung und weiteren Unterbringung, eine Adresse an einen dort bereits eingebürgerten, aus
Oesterreich ausgewanderten Geschäftsmann, Namens Krakowitzer,
mitbekam. Der neue Auswanderer langte gerade noch zu rechter
Zeit dort an, um die letzten Scenen des großen Kampfes zwischen
dem Norden und Süden mitzumachen, bei welchem Anlasse er ein
Handgeld von 300 Dollars erwarb. Nach beendetem Kriege aber
mochte entweder die neue Heimat ihm oder er ihr nicht
gefallen, denn er kehrte kürzlich nach Europa zurück, wurde,
sich ausweislos herumtreibend, in Preußen aufgegriffen und von
dort seiner alten Heimatsgemeinde, zu deren nicht geringem Entsetzen, zugeschoben. Dieselbe nahm ihn jedoch, sich darauf berufend, daß er durch seine freiwillige Auswanderung aus dem Verbande der österreichischen Staatsbürgerschaft ausgetreten sei, selbstverständlich nicht mehr auf und veranlaßte seine Zurückschiebung nach
Preußen. | News Reports & Current Events |
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neue_freie_presse_nfp18650525_article_123 | de | 1865-05-25T00:00:00Z | neue_freie_presse | Proclamation. Militärisches aus Mexico.) In einem Artikel über das Auswanderungs=Project befürchtet Newyork Herald
nicht, daß die Regierung den Auswanderern Hindernisse in den Weg
legen werde. Denn die Auswanderer wollten ja nur eine friedliche
Colonisation der Sonora. Sie erklären, keine Feindseligkeiten mit
Maximilian's Truppen beginnen zu wollen, sie werden sich nur, falls
sie angegriffen werden, vertheidigen, und glauben, daß Maximilian,
sobald er von dem Auswanderungs=Project vernehme, Mexico sogleich verlassen werde. Dann würden die Auswanderer die Alliirten
Juarez' gegen die clericale Partei sein. In einem andern Artikel
des Herald drängt dieses Blatt die Regierung, einen Congreß aller
Nationen zu berufen. Die Mitglieder dieses Congresses hätten sich
in Paris zu versammeln und auf friedlichem Wege die MonroeDoctrin festzustellen, die maritimen Rechte der Krie gführenden und
der Neutralen zu bestimmen, den Begriff der Insurrection zu definiren und streitige Grenzfragen zu ordnen. „Die Vereinigten
Staaten,“ sagt das Blatt, brauchen weder Canada, noch Mexico
oder Cuba, aber wenn andere Regierungen sich zur Ordnung der
ebenberührten Fragen nicht bereit zeigen würden, dann wird die
öffentliche Meinung in Amerika in irgend einer Weise eine Lösung
dieser Fragen erzwingen, ohne Rücksicht auf die revolutionären Consequenzen für europäische Mächte. — Nach der Newyork Times ist
Johnson's Proclamation, worin Preise für die Ergreifung des ExPräsidenten und der Mitglieder seines Cabinets ausgeschrieben werden,
auf Grund des Ausspruchs des Generalanwalts erlassen worden,
daß, obwol die dircte persönliche Verbindung zwischen Booth und
Davis nicht bewiesen ist, doch soviel feststeht, daß der Ex=Präsident
von der Entstehung und Ausführung des Mordcomplots Kenntniß | News Reports & Current Events |
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