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20min-401 | Eine 52-jährige Schweizerin, die in Wolfurt (A) lebt, wollte am Samstag gegen 7.05 Uhr beim Grenzübergang Höchst von der Schweiz her kommend nach Österreich einreisen. Dabei wurde sie aufgrund der Covid-19-Massnahmen am Zollamt durch die Gesundheitsbehörde einer Kontrolle unterzogen. Die Kontrolle führte ein Soldat des Österreichischen Bundesheeres durch, wie die Landespolizeidirektion Vorarlberg am Montag in einer Mitteilung schreibt. Die zu diesem Zeitpunkt unbekannte Lenkerin verhielt sich allerdings von Anfang an äusserst unkooperativ, heisst es weiter. Sie wirkte an der Kontrolle in keinster Weise mit und weigerte sich ihre Ausweisdokumente vorzuzeigen. Nachdem die Frau dem Soldaten mitteilte, dass sie keinen Ausweis habe und jetzt weiterfahren werde, stellte sich ein Polizeibeamter vor das Fahrzeug, um ein Wegfahren zu verhindern. Die Frau startete dennoch ihren Pickup und fuhr ruckartig auf den Polizisten zu. Obwohl dieser reflexartig nach rechts ausgewichen war, wurde er noch von der Front des Fahrzeuges erfasst. Er blieb unverletzt. In der Folge beschleunigte die Schweizerin ihr Fahrzeug und fuhr in Richtung Höchst Zentrum davon. Die Polizeibeamten nahmen daraufhin unverzüglich die Verfolgung der Flüchtenden auf und konnten das Fahrzeug im Ortsgebiet von Fussach in Fahrtrichtung Hard wieder feststellen. Trotz mehrfachen, deutlichen Anhaltezeichen mit Blaulicht und Sirene blieb die Lenkerin nicht stehen. Auch als die Beamten das Dienstfahrzeug mehrfach auf gleiche Höhe lenken konnten und der Lenkerin weitere Anhaltezeichen durch Handzeichen gaben, setzte diese ihre Fahrt fort und reagierte nicht. Erst in Hard, an der Kreuzung L 202 / Landstrasse blieb die Lenkerin an der roten Ampel stehen. Die Beamten stellten daraufhin das Polizeiauto quer vor das Auto der Schweizerin um ein erneutes Flüchten zu verhindern. Die Frau blieb bei geschlossenen Fensterscheiben sitzen und reagierte auf die Ansprache der Beamten, die Fahrzeugtüre zu öffnen und auszusteigen, vorerst nicht. Erst nach einigen Minuten öffnete sie schliesslich die Tür. In der Folge wurde sie von den Beamten vorläufig festgenommen. Nach einer Befragung und Klärung des Sachverhaltes wurde sie wieder auf freien Fuss gesetzt. Die Frau wird wegen des Verdachtes des Widerstandes gegen die Staatsgewalt, an die Staatsanwaltschaft Feldkirch sowie wegen mehreren begangenen Verwaltungsübertretungen an die Bezirkshauptmannschaft Bregenz zur Anzeige gebracht. | Eine Frau fuhr am Montagmorgen zum Grenzübergang in St.Margrethen-Höchst und verweigerte die Kooperation. Sie wollte ihren Ausweis nicht zeigen. Sie fuhr einen Beamten an und flüchtete. Trotz mehrfachen Anhaltezeichen blieb die Lenkerin nicht stehen. In Hard (A) blieb die Frau an einer Ampel stehen und öffnete erst nach einigen Minuten die Auto-Tür. Sie wurde von den Beamten vernommen und angezeigt. |
20min-402 | Wenn sich gleich mehrere Schweizer Bachelors und Bachelorettes in Trauerkleidung werfen und sich heulend an einer Beerdigung versammeln, kann eigentlich nur einer eingeladen haben: Stefan Büsser (35). Der Comedian und SRF-Moderator kennt die Stars der Kuppelshow alle. Seit fünf Jahren liefert er während der Staffeln mit seinen Best-ofs satirische Zusammenfassungen und hat es damit allein auf Youtube auf über 15 Millionen Views gebracht. Auf Facebook waren es weitere 10 Millionen. Trotz des Erfolgs oder gerade deshalb ist jetzt Schluss damit. Bei der nächsten "Bachelor"-Staffel, die noch diesen Herbst startet, macht Büssi nicht mehr mit. "Bevor mir die Ideen ausgehen wie den Sendungsmachern, höre ich auf damit", sagt er zu 20 Minuten. Zusammen mit Rafael Beutl (34), Patric Haziri (30), Janosch Nietlispach (31), Chanelle Wyrsch (23), Andrina Santoro (27), Eli Simic (32) und weiteren bekannten Gesichtern aus der Kuppelshow beerdigt er nun symbolisch sein Best-of-Format. Und bedankt sich gleichzeitig bei den Protagonisten, die er jahrelang auf die Schippe genommen hat. "Ich habe es immer sehr geschätzt, dass alle so viel Selbstironie besassen und meine Best-ofs ertragen haben", so Büssi. Und er fügt an: "Jedenfalls fast alle". Nur eine wichtige Person fehlt im Abschiedsvideo: "die Legende", wie Büssi ihn nennt. Zumindest physisch konnte Vujo Gavric (34) bei den Dreharbeiten nicht dabei sein. Ein Auftritt wird ihm aber trotzdem gewidmet. Und was macht Büssi nun während der kommenden "Bachelor"- und "Bachelorette"-Staffel? Kann er sich mit seinen Kommentaren überhaupt zurückhalten? Der umtriebige Entertainer winkt ab: Er habe bereits eine neue Idee in der Pipeline. Noch könne er aber nicht mehr verraten. "Es kommt bald etwas", verspricht er. Das Video von der Beerdigung siehst du oben. | Fünf Jahre lang hat Stefan Büsser (35) die "Bachelor/-ette"-Fangemeinde mit seinen Best-ofs versorgt. Jetzt hört der Comedian und SRF-Moderator auf damit. Mit zahlreichen Kuppelshow-Protagonisten hat er sein Best-of symbolisch beerdigt. Hier siehst du das Video. Nur eine wichtige Person fehlt, zumindest physisch. |
20min-403 | In der Tesla-Fabrik im kalifornischen Fremont wurden mehrere Fälle von Coronavirus-Infektionen festgestellt. Das berichtet die "Washington Post" unter Berufung auf Aussagen von zwei anonymen Mitarbeitern des Autobauers. Vorgesetzte haben laut dem Bericht ihre Teams informiert, dass mehrere Mitarbeiter vom Virus betroffen sind. Eine genaue Zahl ist nicht bekannt. Die infizierten Angestellten müssen nun zu Hause bleiben. Dass Tesla-Angestellte vom Coronavirus betroffen sind, ist brisant: CEO Elon Musk hatte sich vehement dafür eingesetzt, dass seine Fabriken früher als empfohlen wieder geöffnet werden. Musk nannte es in einem Gespräch mit Medien "faschistisch", dass man der Bevölkerung verbot, das Haus zu verlassen: "Gebt den Leuten ihre gottverdammte Freiheit zurück". Doch nun zeigt sich: Diese Freiheit ist möglicherweise mit Coronavirus-Infektionen verbunden. Der Autobauer arbeitete ein Abkommen mit speziellen Auflagen mit den Behörden aus. Unter anderem muss die Firma Infektionen melden. Allerdings nahm Tesla den Betrieb in Kalifornien bereits eine Woche bevor das Abkommen ausgehandelt wurde wieder auf. Für den kontroversen Schritt erhielt Musk die Unterstützung des US-Präsidenten Donald Trump. Es ist laut dem Bericht nun denkbar, dass es Coronavirus-Fälle gegeben hat, die nicht den Behörden gemeldet wurden - weil die Meldepflicht erst eine Woche später eintrat. Tesla wollte gegenüber der "Washington Post" keinen Kommentar abgeben. Auch 20 Minuten hat bisher keine Antwort vom Autobauer erhalten. | In einer Tesla-Fabrik wurden Coronavirus-Fälle festgestellt. Elon Musk hatte Druck gemacht, dass die Fabrik früher als empfohlen wieder öffnet. Dafür erhielt er die Unterstützung des US-Präsidenten. |
20min-404 | Trainer Julian Nagelsmann diskutiert kopfschüttelnd mit Schiedsrichter Manuel Gräfe, die Spieler stapften frustriert in die Kabine. RB Leipzig hat sich im Fernduell mit Bayern München den nächsten Patzer geleistet und ist im Meisterkampf mehr denn je auf Schützenhilfe angewiesen. Das Team von Trainer Julian Nagelsmann kam am Freitagabend gegen die TSG Hoffenheim nicht über ein 0:0 hinaus. Damit verpassten es die Sachsen, die Bayern vor deren kniffliger Aufgabe beim VfL Wolfsburg am Samstag unter Druck zu setzen. Stattdessen muss Verfolger RB fürchten, nach dem Spieltag wieder sieben Punkte hinter dem Rekordmeister zu stehen. Das vermeintliche Siegtor der Sachsen als Krönung der Schlussoffensive in der sechsten Minute der Nachspielzeit von Joker Yussuf Poulsen zählte nicht - der Videoschiedsrichter erkannte beim Kopfball des Dänen ein Handspiel. Dabei hatte Nagelsmann zuvor alle drei Duelle mit seinem Ex-Club gewonnen. Doch in der leeren Leipziger Arena fiel seiner Mannschaft erst eine Halbzeit lang fast gar nichts ein, dann liess sie die wenigen guten Chancen ungenutzt. Hoffenheim bleibt in der Fussball-Bundesliga zwar auch das fünfte Spiel nacheinander ohne Sieg, dürfte den Punktgewinn bei RB aber als Erfolg verbuchen. "Wir haben uns nicht viele Torchancen herausgespielt. Uns hat der letzte Punch gefehlt. Dann machen wir trotzdem das Tor, aber leider war es Hand. Damit müssen wir leben", bedauerte RB-Manager Markus Krösche. "Ich finde, dass ist eine extrem harte Auslegung, aber das Regelwerk ist leider so. Das ist extrem bitte für uns". Nagelsmann konnte erstmals seit Mitte Februar wieder auf den umtriebigen und torgefährlichen Angelino setzen. Der spanische Aussenbahnspieler hatte seine Muskelverletzung auskuriert und war wie sein rechter Gegenpart Nordi Mukiele in fast jeden Leipziger Angriff eingebunden. RB versuchte immer wieder, mit langen Diagonalbällen auf die hoch stehenden Aussenverteidiger hinter die Hoffenheimer Abwehr zu kommen. Das Konzept ging zunächst überhaupt nicht auf. Und da auch die TSG trotz ihres wieder in der Startelf stehenden Stars Andrej Kramaric wenig zustande brachte, gab es in der ersten Halbzeit zwei Halbchancen. Ein Schlenzer von Robert Skov (27. Minute) ging knapp am Leipziger Tor vorbei, ein Schuss von Marcel Sabitzer (41.) aus gut 20 Metern verfehlte das Ziel auf der anderen Seite. Nagelsmann hatte genug von der faden Darbietung seiner Mannschaft, brachte in Kevin Kampl einen neuen Spielgestalter. Tyler Adams rückte für Mukiele auf die rechte Seite, zudem sollte Amadou Haidara über den linken Flügel für mehr Variabilität sorgen als Angeliño. Bei Hoffenheim kam Ihlas Bebou für das 18 Jahre alte Sturmtalent Georgino Rutter. Mehr Schwung brachte aber zunächst keine der Massnahmen ins Spiel. Leipzig spielte zu kompliziert und zu ungenau. Hoffenheim verlegte sich weiterhin auf Konter, war dabei zunächst nicht mal im Ansatz torgefährlich. Dann musste die TSG auch noch den offenbar an der linken Schulter verletzten Florian Grillitsch (56.) durch Mijat Gacinovic ersetzen. Leipzig erhöhte den Druck - und brachte durch einen Schuss von Christopher Nkunku (59.) tatsächlich erstmals im Spiel einen Ball aufs Tor. Nur eine Minute später köpfte der völlig ungedeckte Adams am langen Pfosten neben das Tor. Nagelsmann tigerte an der Seitenlinie ungeduldig auf und ab, brachte in Alexander Sörloth (62.) endlich einen gelernten Stürmer. Und weil das immer noch nicht langte, kam in Yussuf Poulsen (72.) der nächste zeitnah hinterher. Es half allerdings alles nichts, da sich RB in der Folge nur selten gefährlich vor das Tor kombinierte. Und als Poulsen dann in der sechsten Minute der Nachspielzeit nach einer Ecke der vermeintliche Siegtreffer gelang, zählte dieser nicht. Der VAR griff zurecht ein, Poulsen hatte den Ball mit dem Arm gespielt. | Das Duell zwischen RB Leipzig und der TSG Hoffenheim eröffnet am Freitagabend den 29. Bundesliga-Spieltag. In einem Spiel mit nur wenig Chancen trennen sich die Teams 0:0. Der Siegtreffer in der 96. Minute für Leipzig zählt nicht, weil Poulsen mit dem Arm am Ball war. |
20min-405 | Die Corona-Demo in Lachen SZ vom 21. November hat ein Nachspiel. An der bewilligten Kundgebung wurde gegen die verschärften Corona-Massnahmen demonstriert. Trotz mehrmaliger Aufforderung hat sich die Mehrheit der Demonstrierenden nicht an die Maskentragepflicht gehalten. Die Polizei habe sich im Hintergrund bereit gehalten und aus Gründen der Verhältnismässigkeit auf die Durchsetzung der Maskentragpflicht verzichtet. Die Veranstalter würden bei der zuständigen Staatsanwaltschaft zur Anzeige gebracht, schreibt die Kantonspolizei. In einem Interview mit dem Boten der Urschweiz vom Samstag sagt nun der der Schwyzer SVP-Regierungsrat und Sicherheitsdirektor Herbert Huwiler: "Die Kantonspolizei prüfte das Schutzkonzept. Dieses war gut, aber es wurde nicht eingehalten. Es kamen viel mehr Leute, als angesagt waren, und die Maskenpflicht wurde nicht durchgesetzt. Das wäre aber die Pflicht der Veranstalter gewesen". Im Hinblick auf eine neue Corona-Demo in Schwyz, die im Januar stattfinden soll, dagte Huwiler: "Die Veranstalter haben jetzt sämtlichen Vertrauensvorschuss nach dem Auftritt in Lachen verspielt. Das heisst: Es wird strengere Auflagen geben, und die Veranstalter werden noch viel stärker in die Pflicht genommen. Hält man sich nicht daran, werden Massnahmen ergriffen, die Leute vom Platz verwiesen oder im schlimmsten Fall die ganze Veranstaltung abgebrochen". Bereits am Samstag vor einer Woche teilte die Kapo SZ mit, dass sie die Veranstalter anzeigt. Wie hoch die Busse ausfällt, ist noch offen. Huwiler: "Jetzt ist die Staatsanwaltschaft gefragt. Im Maximum könnte es eine Busse von 10"000 Franken geben. Die Veranstalter erklärten zwar, es gelte Maskenpflicht. Sie sagten es aber halbherzig und konnten sich nicht durchsetzen". Organisiert worden war die Kundgebung von einem "Aktionsbündnis Urkantone für eine vernünftige Corona-Politik". Unter den Redner waren unter anderem der Schwyzer SVP-Nationalrat Pirmin Schwander und der Satiriker Andreas Thiel. Schwander sagt zur Kritik seines Parteikollegen: "Das sind Aussagen, mit denen man kritische Geister mundtot machen will". Es stimme zwar, dass es eine Maskenpflicht gibt, aber "auch im Verkehr gibt es Regeln, und die werden vielfach gebrochen, und dann muss man mit einer Busse rechnen. Das muss jeder für sich entscheiden". Sollte es für die Veranstalter eine Busse geben, "dann stelle ich mich persönlich zur Verfügung, um Spendengelder zu sammeln". | Bei einer Corona-Demo in Lachen SZ am 21. November 2020 kamen 1000 Besucher. Viele hielten sich nicht an die Maskenpflicht. Die Veranstalter müssen jetzt mit einer Busse von bis zu 10"000 Franken rechnen. Für künftige Corona-Demos kündet der Schwyzer SVP-Regierungsrat und Sicherheitsdirektor Herbert Huwiler strengere Regeln an. Den Veranstaltern der Demo von Lachen SZ droht eine Busse von bis zu 10"000 Franken. |
20min-406 | "Liebe Mamis, ich habe eine Frage an euch". So beginnt ein Eintrag in einer Facebook-Gruppe, den eine Mutter diese Woche anonym gepostet hat. Darin schreibt die Frau, dass ihr Mann gerade im Ausland sei und nach der Rückkehr zehn Tage in Quarantäne müsse. Sie mache sich Sorgen, da ihr Mann die ganze Situation nicht ernst nehme. "Ich bin aber nicht bereit, mich und meine Kinder einem Risiko auszusetzen, nur weil er dorthin reiste", schreibt die Mutter weiter. Sie befürchtet, dass sich ihr Mann nach der Rückkehr nicht an die Quarantänevorschrift halten wird. Diese besagt, dass sich die Person in einem Mehrpersonenhaushalt nur in einem Zimmer aufhalten darf. Aber auch wenn er in einem Zimmer bleiben würde, möchte sie nicht, dass sie ihn zehn Tage lang bedienen muss. Ausserdem sei sie Risikopatientin. Ob es eine rechtliche Grundlage gebe, dass er die Quarantäne ausserhalb der Wohnung verbringen müsse, fragt die Mutter in der Facebook-Gruppe. Die Wohnung laufe auf ihren Namen. Margareta Hofmann ist Paartherapeutin bei Paarberatung und Mediation im Kanton Zürich. Sie kennt die Sorgen vieler Paare. "Gerade in den jetzigen Corona-Zeiten sind wir alle gestresster als normal. Das wirkt sich auch auf eine Partnerschaft aus". Hofmann nimmt eine zunehmende Corona-Erschöpfung wahr. Diese wirke sich auf Beziehungen aus: "Das Virus hat uns aus der Komfortzone herauskatapultiert. Die ständig zu leistenden Anpassungen verursachen Stress. In dieser Verfassung sind die Partner gereizter und ichbezogener, es kommt schneller zu Konflikten". Grundsätzlich müsse man aber betonen, dass Paare sich ernst nehmen wollten - jedoch sehe jeder seine Welt aus der eigenen Perspektive. "In diesem konkreten Fall bedeutet das: Der Mann kämpft mit der eigenen Unsicherheit. Er fühlt sich abgeschoben, darf nicht in sein Zuhause oder zu seinen Kindern. Sie wiederum kämpft mit Ängsten. Sie fürchtet um die Gesundheit, eventuell hat sie auch Angst, dass sie die ganze Situation allein nicht stemmen kann". Die Paartherapeutin empfiehlt, die Sorgen des Gegenübers ernst zu nehmen. "Der erste Schritt ist immer, Fragen zu stellen. Wieso willst du das, wieso ist dir das wichtig? Daraus kann man das Interesse ableiten". Im erwähnten Beispiel könne dies sein, dass der Vater die Kinder sehen möchte und die Mutter gesund bleiben wolle. "Aufgrund dieser zwei Punkte muss eine einvernehmliche Lösung gefunden werden". Familien empfiehlt Hofmann einen ganz persönlichen Massnahmenplan: "In diesem Plan kann abgemacht werden, welchen Kontakt man gegen aussen hat, zum Beispiel enge Freunde, Arbeitskollegen und die Verwandtschaft. Aber auch der Kontakt gegen innen muss definiert werden: Was passiert, wenn jemand krank wird, wie verhält sich der Erkrankte, wie die anderen Familienmitglieder?" Rechtlich sei die geschilderte Situation nicht eindeutig, so Rechtsanwalt Peter Zahradnik. Der Mietrechtsspezialist sieht keinen Ansatzpunkt, weshalb eine Person aus mietrechtlicher Sicht die Quarantäne ausserhalb der gemeinsamen Wohnung verbringen müsse. Zahradnik verweist jedoch auf die eheliche Beistandspflicht der Eheleute. Im Gesetz steht dazu Folgendes: "Sie (die Ehegatten) verpflichten sich gegenseitig, das Wohl der Gemeinschaft in einträchtigem Zusammenwirken zu wahren und für die Kinder gemeinsam zu sorgen. Sie schulden einander Treue und Beistand". Daraus könne man ableiten, dass sich die Ehefrau in einer solche Situation weigern könnte, den Mann in die Wohnung zu lassen. "Respektive müsste er im Rahmen dieser ‹ehelichen Beistandspflicht› auswärts die Quarantäne absitzen". | Eine Mutter will nicht, dass ihr Mann die Quarantäne in der gemeinsamen Wohnung verbringt. Sie fragt in einer Facebook-Gruppe um Rat. Eine Paartherapeutin plädiert auf offene Kommunikation. Rechtlich sei die Situation schwierig, so ein Anwalt. |
20min-407 | Im Fall Julius Bär gerät nun der frühere Konzernchef Boris Collardi ins Visier der Justiz. Die Zürcher Staatsanwaltschaft ist wegen Collardi und weiteren Verantwortlichen der Bank aktiv geworden. "Basierend auf einem anonymen Hinweis vom Februar laufen bei der Zürcher Staatsanwaltschaft Vorabklärungen, ob ein Anfangsverdacht für strafrechtliches Fehlverhalten vorliegt", bestätigte ein Sprecher der Justiz am Freitag einen Bericht des Branchenportals "Inside Paradeplatz". Noch ist somit kein Strafverfahren gegen Collardi und weitere aktive oder ehemalige Mitarbeitende von Julius Bär eröffnet worden. Es gilt die Unschuldsvermutung. Unter Boris Collardi, heute Partner bei der Genfer Privatbank Pictet, hatte Julius Bär rasch expandiert und war dabei offenbar in den Strudel mit dubiosen reichen Kunden geraten. Vor gut vier Monaten war die Privatbank von ihrer Vergangenheit eingeholt worden. Die Schweizer Finanzmarktaufsicht (Finma) stellte bei Bank der schwere Mängel bei der Geldwäsche-Bekämpfung fest. Julius Bär habe von 2009 bis Anfang 2018 bei der Prüfung von gefährlichen Kunden "umfassend versagt", rügte die Finma. Die monierten Verfehlungen fielen damit in die Zeit des früheren Konzernchefs Collardi. Und die Finma hielt damals ebenfalls fest, man werde "in einem zweiten Schritt prüfen, ob Verfahren gegen Einzelpersonen eröffnet" würden. Die Auflistung der Finma las sich wie ein "who is who" der mutmasslichen Schmiergeld-Empfänger, die bei der Bank "Asyl" erhalten haben: Funktionäre des Fussballverbandes Fifa sowie venezolanische Beamte und Eliten, die den staatlichen Erdölkonzern PDVSA ausgenommen haben sollen. Wie erst vor wenigen Tagen bekannt wurde, ist Julius Bär auch wegen eines weiteren Geldwäscherei-Falls in das Visier der Finma geraten. Die Behörde führt ein Enforcement-Verfahren im Fall eines argentinischen Unternehmers gegen die Zürcher Bank. | Die Zürcher Staatsanwaltschaft geht einem anonymen Hinweis vom Februar nach. Im Visier der Justiz sind der frühere Bär-Chef Boris Collardi und weitere Verantwortliche der Bank. Ein Strafverfahren wurde noch nicht eröffnet, es laufen Vorabklärungen. Es gilt die Unschuldsvermutung. |
20min-408 | Einst hatte ein Haus vier Wände, ein Dach, Fenster und Türen, eine Heizung, einen Boiler, Küchenapplikationen und ein paar Stromanschlüsse. Man programmierte die Heizung auf Tages- und Nachtbetrieb, der Boiler wurde vom Elektrizitätswerk gesteuert, aus Vergesslichkeit liess man das Licht brennen und wenn man Hunger hatte, warf man den Ofen an. Das ist im Grunde auch heute noch so. Nur: Wer sich eine Photovoltaik-Anlage anschafft, die Ölheizung mit einer Wärmepumpe ersetzt, sich ein Smart Home mit Lichtsteuerung einrichtet und in der Garage das Elektroauto und das E-Bike laden möchte, hat plötzlich alle Hände voll zu tun. Wann ist der ideale Zeitpunkt, mit dem Solarstrom die Autobatterie zu laden, wann ist am günstigsten, das Wasser zu heizen? Auch werden Autobatterien bald nicht nur Strom fürs Fahren speichern, sondern auch als Stromspeicher für die Haustechnik dienen. Wann zapfe ich den Strom fürs Haus ab, so dass ich später nicht mitten auf der Autobahn stehen bleibe? Dies alles manuell zu steuern, ist kaum möglich. Und es besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit, nicht das Optimum herauszuholen: Die Strompreise ändern laufend und Solaranlagen liefern je nach Wetter unterschiedlich viel Strom. Abhilfe könnte eine Künstliche Intelligenz schaffen, die vom Forscher Bratislav Svetozarevic an der Empa entwickelt wurde: Die KI soll alle Strom- und Heizsysteme auf ausgeklügelte Weise und angepasst an die Bedürfnisse der Bewohnerinnen und Bewohner steuern können. "Das Programm sammelt Daten aus allen möglichen Quellen und wertet sie aus", sagt der Forscher. Das Spektrum reicht von Wetterdaten über Sensoren im und ums Haus bis hin zur Uhrzeit und den täglichen Routinen der Bewohner. Je mehr Daten zur Verfügung stehen, umso schneller lernt das neuronale Netzwerk. Die KI kann nach einer Lernphase selbst entscheiden, welche Daten nützlich sind und welche sie ignorieren soll. Damit die KI schnell und richtig lernt, wird sie bei richtigen Entscheidungen mit Punkten belohnt - ähnlich einem Hund, der fürs gute Benehmen ein Biskuit erhält. Belohnt werden aber auch die Hausbesitzerinnen und -besitzer: Ein fertig ausgebildetes System soll bis zu 25 Prozent Energie sparen und wegen intelligentem Strombezug zu den günstigsten Zeiten das Portemonnaie entlasten. Noch ist die KI nicht marktreif; eine erste Version soll bis Ende Jahr als Lizenz für Spezialisten der Gebäudeautomation zur Verfügung stehen. Im Forschungsgebäude NEST der Empa hat die KI ihre Feuertaufe bereits bestanden, sagt Svetozarevic. Nun gehe es darum, genügend Datensets zu konstruieren, damit sie mit allen möglichen Gebäudesystemen klarkommt. Das Schöne sei, so ihr Erfinder, dass es keinen Ingenieur brauche, der die Steuerung programmiert: Sie weiss selbst, was zu tun ist. "Es ist wie beim Kennenlernen einer neuen Person", sagt der Forscher. Je mehr Zeit die KI mit den Bewohnerinnen und Bewohner verbringe, umso besser lerne sie ihre Bedürfnisse kennen. | Die Strom-Steuerung in smarten Häusern wird komplizierter. Die Empa hat eine künstliche Intelligenz entwickelt, die den Job übernimmt. Die KI bezieht Strom zu den günstigsten Zeiten und regelt intelligent den Stromhaushalt. Die KI kann bis zu einem Viertel Strom sparen. |
20min-409 | In Schweden ist ein Mädchen im Teenageralter erschossen worden. Sie sei in der Nacht zum Sonntag in der Nähe einer Tankstelle in der Gemeinde Botkyrka bei Stockholm angeschossen worden und später ihren Schussverletzungen erlegen, teilte die Stockholmer Polizei am Vormittag mit. Die Polizei ermittelt nun wegen Mordes, hat aber noch keinen Verdächtigen festgenommen. Die Hintergründe der Schüsse waren zunächst völlig unklar. Nach Informationen der Zeitung "Expressen" soll das Mädchen im Jahr 2007 geboren und nicht das Ziel der Tat gewesen sein. Die Schüsse seien demnach aus einem vorbeifahrenden Auto abgefeuert worden. Tankstellen-Besucher sind nach dem Vorfall erschüttert. "Es ist schrecklich (...) Meine Tochter ist 12. Die Kugel hätte jeden treffen können". Ein anderer sagt zu "Aftonbladet": "Ich finde es tragisch. Man macht sich Sorgen. Ich habe selbst Kinder". Die Schüsse waren nicht der einzige nächtliche Vorfall in der schwedischen Hauptstadtregion: Gegen Mitternacht stiess ein kleines Fahrzeug mit drei jüngeren Insassen an einer Kreuzung in Täby nördlich von Stockholm mit einem Streifenwagen im Einsatz zusammen. Einer der drei verletzten Insassen starb noch in der Nacht im Krankenhaus. Die drei waren nach Polizeiangaben mit einem sogenannten Leichtfahrzeug unterwegs, einem kleinen Auto, das aufgrund seiner kleinen Grösse den Status eines Mopeds hat. Auch hier ist die getötete Person schwedischen Medienberichten zufolge minderjährig gewesen. Polizisten wurden bei dem Unfall nicht verletzt. | In der Nähe von Stockholm ist ein Mädchen von Schüssen getroffen worden. Offenbar war das Mädchen nicht das Ziel der Tat gewesen. Die Täterschaft ist noch auf freiem Fuss. |
20min-410 | Wenn Asteroiden oder andere Himmelskörper auf der Erde einschlagen, kann das apokalyptische Folgen haben. Daran erinnert zum Beispiel der Chicxulub-Krater auf der Halbinsel Yucatán in Mexiko. Vor 66 Millionen Jahren soll dort ein 14 Kilometer langer Asteroid eingeschlagen haben. Er raste mit 72"000 km/h ungebremst auf die Erde zu und entwickelte bei der Kollision eine Kraft, die 200 Millionen Hiroshima-Atombomben entsprach. Forscherinnen und Forscher gehen davon aus, dass in der Folge ein grosser Teil der Fauna und Flora auf der Erde ausstarb - unter ihnen die Dinosaurier. Dementsprechend gross ist die Angst vor weiteren Asteroideneinschlägen. Chinesische Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler planen darum nun, einen Asteroiden mit Raketen abzuschiessen und so seine Umlaufbahn abzulenken. Das berichtet die Nachrichtenagentur Reuters. Ins Visier genommen haben die Chinesen den Asteroiden Bennu, der in seiner Länge so gross ist wie das Empire State Building. Der Wolkenkratzer in New York hat eine Höhe von 373 Metern. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler gehen davon aus, dass sie 23 Raketen des Typs Long March 5 benötigen würden, um den Asteroiden ablenken zu können. Sie veröffentlichten ihre Ergebnisse im bekannten Wissenschafts-Journal "Icarus". "Asteroideneinschläge sind eine grosse Bedrohung für das Leben auf der Erde", sagt Mingtao Li vom National Space Centre in Peking. Er ist Raumfahrtingenieur und Mitautor der chinesischen Studie. "Die Ablenkung eines Asteroiden auf Kollisionskurs ist entscheidend, um diese Bedrohung zu mindern", so Mingtao Li weiter. Darüber berichtet die "Daily Mail". China ist nicht das einzige Land, das plant, Asteroiden vom Himmel zu schiessen. Die Nasa plant zusammen mit der Europäischen Weltraumorganisation ESA 2022 einen Asteroiden zu treffen. Zwei Jahre später soll dann die Mission "Hera" untersuchen, was der Beschuss mit dem Asteroiden angestellt hat. Aktuell beziffern Expertinnen und Experten die Gefahr, dass ein 100-Meter-Asteroid in den nächsten 100 Jahren die Erde trifft, auf ungefähr ein Prozent. "Es gibt keinen Grund zur Panik", sagt der Asteroidenexperte der europäischen Raumfahrtagentur Esa, Detlef Koschny. | Ein Asteroid, der vor 66 Millionen Jahren auf die Erde prallte, entwickelte bei der Kollision eine Kraft von 200 Millionen Hiroshima-Bomben. Um die Gefahr solch bedrohlicher Einschläge zu verkleinern, plant China, Asteroiden auf Kollisionskurs künftig abzuschiessen. Auch die Nasa führt Ähnliches im Schild. |
20min-411 | Der Online-Fashionshop Glamstore.ch mit Sitz in Burgdorf BE sorgte in den vergangenen Monaten bei diversen Kundinnen für Ärger. Gegenüber der "Berner Zeitung" berichtet eine Frau, dass ihre Bestellung nie eingetroffen sei. Nach eineinhalb Jahren schliesslich habe sie plötzlich eine Rechnung über 909.90 Franken erhalten. "Weil ich die Waren nie erhalten habe, wurde ich misstrauisch", erzählt sie. Wegen des Vorfalls verfasste sie eine negative Bewertung und stellte sie ins Netz. Die Shop-Betreiberin drohte ihr daraufhin mit der Inkassostelle, wenn sie den Betrag nicht zahle. Wegen "Rufschädigung im Internet und Verleumdung" drohten sie zudem mit rechtlichen Schritten, falls der negative Kommentar nicht "bis heute 24 Uhr" entfernt werde. Tatsächlich wurde die Frau schliesslich von Glamstore.ch betrieben und wegen übler Nachrede und Verleumdung angezeigt. Wegen ungenügender Prozessanforderungen hat die Staatsanwaltschaft die Anzeige aber nicht weiterverfolgt. Die Zeitung berichtet von einem halben Dutzend weiterer Kundinnen, die Rechnungen für nicht erhaltene Ware bekommen haben, die ebenfalls betrieben wurden und denen nach negativen Bewertungen mit einer Anzeige gedroht wurde. Auch der Stiftung für Konsumentenschutz sind mehrere Reklamationen betreffend Glamstore.ch eingegangen. Die Häufung sei ein Zeichen, dass etwas nicht so laufe, wie es sollte, sagt Geschäftsleiterin Sara Stalder: "Vor allem die Aggressivität, von der uns berichtet wird, ist kein gutes Zeugnis für ein Unternehmen". Die Betreiberin des Online-Shops wehrt sich gegen die Vorwürfe. Manche Kundinnen würden massiv grenzüberschreitend reagieren, wenn sie etwa nicht rechtzeitig beliefert würden. Es sei rufschädigend, wie sie in öffentlichen Kommentaren attackiert werde, so die 28-Jährige. So werde sie als Betrügerin hingestellt und als Schlampe beschimpft. Drei Frauen aber würden gar eine regelrechte Kampagne gegen sie führen. Sie laufe nun Gefahr, alles zu verlieren, was sie sich in den vergangenen Jahren aufgebaut habe. | Ein Berner Online-Shop sorgte bei mehreren Kundinnen für unangenehme Überraschungen. Die Frauen berichten von Rechnungen für nie eingetroffene Kleider und angedrohten Anzeigen wegen negativer Bewertungen. Bei der Stiftung für Konsumentenschutz sind in diesem Zusammenhang mehrere Reklamationen eingegangen. Die Betreiberin des Online-Shops wehrt gegen die Vorwürfe: Manche Kundinnen würden höchst unangebracht reagieren. |
20min-412 | Acht Gorillas im Zoo von San Diego sind als erste Affen positiv auf das Coronavirus getestet worden. Wie Menschen müssen sie nun Abstand halten und Gesundheitschecks über sich ergehen lassen. Das 28-jährige Orang-Utan-Weibchen Karen wurde am 26. Januar gar gegen das Virus geimpft - als erster Affe weltweit. Sie erhielt zwei Dosen eines Vakzins von Zoetis, einem Hersteller für Tierarzneimittel aus New Jersey, und zeigte keine Nebenwirkungen. Seitdem wurden in dem Tierpark vier weitere Orang-Utans sowie fünf Bonobos geimpft. Ein Bonobo und drei Gorillas erhielten im März ihre erste Impfung, die zweite soll im April folgen. Der Ausbruch unter den Westlichen Flachlandgorillas stand in Zusammenhang mit einem infizierten Tierpfleger ohne Symptome. Von den acht infizierten Tieren erholten sich sieben nach leichten Erkältungssymptomen, ein älterer Silberrücken erkrankte allerdings an einer Lungenentzündung und musste mit Antibiotika und einer Antikörpertherapie behandelt werden. Etwa drei Dutzend Zoos in den USA und im Ausland bestellten den Impfstoff von Zoetis. Dazu gehört der Tierpark im kalifornischen Oakland, der nach Angaben des leitenden Tierarztes Alex Herman 100 Dosen für seine Menschenaffen orderte. Das US-Landwirtschaftsministerium gab dem Pharmaunternehmen eine Zulassung auf Versuchsbasis für den Zoo in San Diego. Um das Vakzin auch an andere Tierparks liefern zu dürfen, braucht die Firma weitere Genehmigungen. Das Coronavirus stammt nach Ansicht von Wissenschaftlern vermutlich von Fledermäusen und sprang dann über eine andere Spezies auf den Menschen über. Nun sorgen sich viele Forscher, dass Menschen unwissentlich andere empfängliche Arten anstecken könnten. "Derzeit sind Menschen die Hauptverbreitungsfaktoren von Sars-CoV-2, mit Konsequenzen für viele Tierarten", erklärt der Krankheitsforscher Arinjay Banerjee von der McMaster-Universität in Kanada. Menschenaffen wie Gorillas, deren DNA zu 98 Prozent mit der menschlichen übereinstimmt, sind besonders anfällig. Ebenso Katzen. Zu den bislang bestätigten Corona-Fällen unter Tieren zählen Gorillas, Tiger und Löwen in Zoos, Hauskatzen und Hunde, Nerze in Zuchtfarmen sowie mindestens ein wilder Nerz im US-Staat Utah. In wissenschaftlichen Experimenten zeigte sich, dass auch Frettchen, Marderhunde und Weisswedelhirsche empfänglich sind, Schweine und Rinder hingegen nicht. Das könne zu einem Artenschutzproblem werden, "vor allem, wenn das Virus anfinge, sich unter einer Wildtierart mit extrem reduzierter Population auszubreiten, wie dem Schwarzfussiltis", erklärt Kate Langwig, Expertin für Infektionskrankheiten an der Universität Virgina Tech. Eine weitere Sorge besteht darin, dass eine Ausbreitung des Virus auf andere Arten zu neuen Varianten führen könnte. Das würde die Bemühungen von Gesundheitsbehörden zur Eindämmung der Pandemie erschweren. In Dänemark hatten Mitarbeiter einer Nerzfarm unabsichtlich die Tiere angesteckt. Während der Ausbreitung unter den Nerzen mutierte das Virus - und Beschäftigte infizierten sich mit der neuen Variante. Die Regierung ordnete daraufhin die Tötung von Millionen Nerzen an. "Zu Mutationen kommt es, wenn es viele Krankheitsübertragungen zwischen Tieren gibt", sagt Scott Weese, veterinärmedizinischer Mikrobiologie an der Tiermedizinischen Hochschule in Ontario. "Covid-19 war ein Weckruf für die Welt mit Blick auf die Tatsache, dass diese Viren von Wildtieren auf Menschen übergehen können und von Menschen auf Menschenaffen", sagt Kirsten Gilardi von der Tierschutzgruppe Gorilla Doctors. Dieser gehören Wildtierärzte an, die frei lebende Gorillas in Ruanda, Uganda und der Demokratischen Republik Kongo behandeln. | In den USA haben sich Gorillas in einem Zoo mit dem Coronavirus angesteckt. Nun ist der erste Gorilla gegen das Virus geimpft worden. Die Schutzmassnahmen für die Tiere ähneln denen für Menschen. |
20min-413 | Ende August stürmten hunderte Demonstranten während einer Kundgebung gegen die aktuellen Corona-Massnahmen den Berliner Reichstag.Trotz internationaler Kritik planen die Organisatoren, die sogenannten "Querdenker", nun ihre nächste Demonstration. Diese wird in Konstanz stattfinden, direkt an der Schweizer Grenze. Ebenfalls geplant ist laut einer Medienmitteilung der Stadt Konstanz die Bildung einer Menschenkette, die von der Schweizer Grenze bis nach Bayern und zur Grenze nach Österreich führen soll. Die Behörden von Konstanz schreiben von insgesamt 29 Versammlungen am Wochenende, es werden mehrere tausend Besucher erwartet. Auch auf Schweizer Seite ist eine Querdenker-Demo bewilligt worden (siehe Box). Die Polizei wird mit einem Grossaufgebot vor Ort sein, heisst es bei der Kantonspolizei Thurgau. SVP-Nationalrat Mauro Tuena ist Vizepräsident der sicherheitspolitischen Kommission des Nationalrats. Er sagt, die Demonstrationen müssten ganz genau beobachtet werden. "Es besteht die Gefahr, dass allfällige Gewaltexzesse in die Schweiz importiert werden". Die Behörden müssten dies mit allen Mitteln verhindern. "Wenn es nötig wird, müssen auch unpopuläre Massnahmen wie eine temporäre Grenzschliessung in Betracht gezogen werden", sagt Tuena. "Es geht nicht, dass gewaltbereite Personen, die nicht in der Schweiz wohnen, über unsere Grenzen kommen und hier Krawall machen. Das darf auf unseren Strassen nicht toleriert werden", sagt Tuena. Er stellt klare Forderungen an das Bundesamt für Polizei (Fedpol) und den Nachrichtendienst des Bundes (NDB): "Sie müssen verhindern, dass mögliche Ausschreitungen auf die Schweiz überschwappen". Fedpol und NDB haben die Demonstrationen auf dem Radar. NDB-Kommunikationsleiterin Isabelle Graber sagt: "Wir stehen diesbezüglich in Kontakt mit den kantonalen und nationalen Sicherheitsbehörden". Die Szene der Corona-Skeptiker falle zwar per se nicht in das Zuständigkeitsgebiet des NDB. In der Vergangenheit habe sich aber gezeigt, dass "gewalttätige rechts- und linksextreme Gruppierungen wiederholt versuchten hatten, friedliche Protestbewegungen zu unterwandern, zu radikalisieren und als Plattformen für Gewaltanwendung zu missbrauchen". Das sei den extremen Gruppierungen teilweise auch gelungen. "Im Zusammenhang mit der Coronavirus-Krise werden solche Szenarien vom NDB erwogen", sagt Graber. Die SP der Stadt Kreuzlingen will den Coronaskeptikern die Stirn bieten. "Meinungsfreiheit und Grundrechte ja - Rechtsradikale tolerieren und den Gesundheitsschutz anderer ignorieren - nein!" Mit diesem Slogan organisiert die SP in Kreuzlingen eine Gegenveranstaltung. "Wir unterstützen die Meinungsfreiheit und die Grundrechte aller, distanzieren uns aber in aller Form von jeglichen extremistischen Gruppierungen, die sich die Corona-Krise zunutze machen und bei den Querdenkern mitmarschieren", sagt Charis Kuntzemüller, SP-Präsidentin der Stadt Kreuzlingen. Vor einem direkten Konflikt mit den Coronaskeptiker hat Kuntzemüller keine Angst: "Wir rechnen nicht damit, dass unsere Gegenkundgebung gestört wird und hatten einen guten Austausch mit der Polizei". Die Polizei verrät grundsätzlich keine Details zur Anzahl Einsatzkräfte oder dem geplanten Vorgehen. Matthias Graf, Mediensprecher der Kantonspolizei Thurgau, zeigt sich aber zuversichtlich: "Die Polizei wird mit einem Grossaufgebot vor Ort sein. Wir erwarten eine friedliche Veranstaltung in Kreuzlingen und die Grenze in die Schweiz wird offen bleiben". Die Polizei ist laut Graf "auf alles vorbereitet" - auch, falls deutsche Demonstranten versuchen sollten, über die Grenze zu kommen. Die Veranstalter der "Querdenker"-Demo waren für 20 Minuten am Donnerstag nicht erreichbar. Auf der Homepage von Querdenken Konstanz bezeichnet sie die Organisation als "unparteiisch". | Am Wochenende finden in Konstanz zahlreiche Demonstrationen statt. Unter anderem ist eine Demonstrationen gegen die Corona-Massnahmen geplant. Der Vizepräsident der sicherheitspolitischen Kommission des Nationalrats, Mauro Tuena, befürchtet allfällige Gewaltexzesse auch in der Schweiz. Der Nachrichtendienst und das Fedpol haben die Demos auf dem Radar, die Polizei sei "auf alles vorbereitet". |
20min-414 | Ein Entwurf der Studie zur Infektiosität von Kindern in der Corona-Krise von Christian Drosten, Virologe an der Berliner Charité, zog Ende April Kritik und heftige Auseinandersetzungen nach sich. Nun hat Drosten eine überarbeitete Fassung vorgelegt und hält darin an seiner grundlegenden Aussage fest: Es gebe keine Hinweise darauf, dass Kinder im Bezug auf Sars-CoV-2 nicht genauso ansteckend seien wie Erwachsene. Die Forscher hatten aufgrund dieser Ergebnisse vor einer uneingeschränkten Öffnung von Schulen und Kindergärten in Deutschland gewarnt. In der neuen Fassung heisst es dazu: "Die uneingeschränkte Öffnung dieser Einrichtungen sollte sorgfältig mithilfe von vorbeugenden diagnostischen Tests überwacht werden". Kritik hatte es vor allem an der statistischen Auswertung der Daten gegeben. Die angewandten Methoden seien nicht geeignet, hiess es von Wissenschaftlern unter anderem. Allerdings hatten die Kritiker später betont, dass solche Diskussionen in der Wissenschaft normal seien und Kritik an der Methode nicht zwangsläufig das Ergebnis infrage stelle (siehe Box). Drosten gestand ein, die statistischen Methoden seien eher grob gewesen, hielt aber an der Aussage der Studie fest. "In der neuen Version der Studie werden die Kommentare, die es zur statistischen Analyse der ersten Fassung gab, aus meiner Sicht überzeugend eingearbeitet", urteilt Christoph Rothe, Statistiker von der Universität Mannheim, auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur (dpa) nach einer ersten Durchsicht der überarbeiteten Ergebnisse. Er gehörte zu den Forschern, die die statistischen Methoden in der ursprünglichen Analyse kritisiert hatten. Der Statistiker Dominik Liebl von der Uni Bonn, der sich ebenfalls mit der ersten Version der Drosten-Studie auseinandergesetzt hatte, schreibt auf DPA-Anfrage: Der methodische Teil der statistischen Analyse in der neuen Version sei aus seiner Sicht deutlich verbessert worden. Und Liebl ergänzt: "Auch die neue Version des Preprints wird sicherlich weiterhin in der Wissenschaft diskutiert werden, und dies ist auch gut so". In der vorgestellten Überarbeitung hat das Team die Daten von insgesamt 3303 Covid-19-Erkrankten analysiert. Sie fanden demnach bei 29 Prozent der Grundschulkinder (0 bis 6 Jahren), bei 37 Prozent der Kinder zwischen 0 und 19 Jahren sowie bei 51 Prozent der über 20-Jährigen eine Virusmenge, die für eine Ansteckung wahrscheinlich ausreichend ist. Die Unterschiede zwischen den Gruppen könnten auch auf die unterschiedliche Anwendung der Tests zurückzuführen sein. "Wir schlussfolgern, dass ein erheblicher Anteil infizierter Personen aller Altersgruppen - auch unter denen mit keinen oder milden Symptomen - eine Viruslast trägt, die wahrscheinlich Infektiosität bedeutet". Drosten gilt als einer der weltweit führenden Virologen. Sein Team hatte den ersten Test für das Coronavirus entwickelt. Auf Twitter hat der 48-Jährige mehr als 400"000 Follower. | Nachdem der Entwurf zur Infektiosität von Kindern in der Corona-Krise heftig kritisiert worden war, haben die verantwortlichen Forscher nun eine aktualisierte Fassung vorgelegt. Darin bleiben Christian Drosten und seine Kollegen bei ihren Aussagen zur Ansteckungsgefahr durch Kinder. Demnach gibt es keine Hinweise darauf, dass Kinder im Bezug auf Sars-CoV-2 nicht genauso ansteckend sind wie Erwachsene. |
20min-415 | Rund ein Viertel der Corona-Fälle ist derzeit aus dem Ausland importiert. Wer aus einem der 29 Staaten mit einem erhöhten Infektionsrisiko (siehe Box) in die Schweiz einreist, muss darum seit Montag für zehn Tage in Quarantäne. Die Rückkehrer müssen sich dabei innerhalb von zwei Tagen selbst beim Kanton melden. Die Behörden setzen auf Freiwilligkeit, obwohl Ferien-Rückkehrer mit einem Lohnausfall rechnen müssen, wenn sie sich in Quarantäne begeben. Die fehlenden Kontrollen sorgten in den letzten Tagen für Kritik. Am Donnerstag hat Stefan Kuster, Leiter der Abteilung Übertragbare Krankheiten des Bundesamts für Gesundheit (BAG), doch Stichprobenkontrollen angekündigt. Mit der Liste der Risikoländer habe man schnell reagiert und ein Zeichen gesetzt. "Man war nicht perfekt bereit", sagt Kuster. Deshalb justiere der Bund jetzt nach. Denkbar sei, an der Grenze die Nummernschilder der einreisenden Autos zu kontrollieren. Ausserdem prüft der Bund, die Passagierlisten von Flügen aus Risikogebieten einzufordern. Bislang geschah dies nur nachträglich, wenn ein Fluggast positiv getestet wurde. Listen könnten auch Reisebusanbieter liefern. Die Kantone hätten die Listen lieber heute als morgen in der Hand. Laut der Berner Kantonsärztin Linda Nartey gibt es mit Rückkehrern aus dem Ausland "leider auch unangenehme Erfahrungen": Die Quarantäne werde schlecht eingehalten, Mitarbeiter des Kantons gar beschimpft. Die Passagierlisten würden ihnen das Contact-Tracing erleichtern, sagte Nartey: "Wir würden die Personen sicher kontaktieren". In Facebook-Gruppen wurden bereits kurz nach Veröffentlichung der Verordnung Tricks ausgetauscht, wie die Quarantäne am besten umgangen werden könnte. So diskutierten Kosovo-Reisende Optionen mit Flügen über Friedrichshafen (D) oder Albanien, das nicht auf dem Index steht. Laut dem Bund ist klar, dass flächendeckende Kontrollen nicht möglich sein werden. Wer über einen Flughafen in einem Nicht-Risikoland reist und etwa noch die Airline wechselt, wird laut BAG-Kuster kaum auffliegen. Solche Fälle seien mit vertretbarem Aufwand kaum zu überprüfen. | Der Bund reagiert auf die Kritik und will Rückkehrer aus Risikogebieten nun doch kontrollieren. Helfen sollen Passagierlisten von Airlines und Fernbussen. Eine flächendeckende Kontrolle ist laut dem BAG jedoch unmöglich. |
20min-416 | Die Zürcher Bar- und Clubkommission (BCK) empfiehlt ihren Mitgliedern nun doch, auf Partys mit Maskenpflicht zu verzichten. Am Mittwoch hatte sich die BCK auf den Standpunkt gestellt, mit Maskenpflicht dürften sich mehr als 100 Personen im selben Raum aufhalten. Die BCK empfehle ihren Mitgliedern, dieses Wochenende auf Partys mit mehr als 100 Personen mit Maskenpflicht zu verzichten, teilte die BCK nun aber am Freitag mit. Die am Mittwoch geäusserte Empfehlung, genau dies zu tun, und die darauf folgende Reaktion des Kantons Zürich hätten zu einer grossen Verunsicherung bei den Clubbetreibern geführt. Die Diskussion habe gezeigt, dass es dem Kanton eigentlich am liebsten wäre, wenn die Clubs schliessen würden, heisst es weiter in der Mitteilung. Für die finanziellen Folgen davon wolle er jedoch nicht aufkommen. Im Kanton Zürich gelten seit Donnerstag verschärfte Covid-19-Schutzmassnahmen. So gilt beispielsweise in Ladengeschäften eine Maskenpflicht. Und in Clubs und Bars dürfen sich höchstens noch 100 Personen im selben Raum aufhalten. Nach Auffassung des Kantons gilt dies unabhängig davon, ob die Besucherinnen und Besucher Masken tragen oder nicht. Die BCK stellt sich gemäss Mitteilung jedoch weiterhin auf den Standpunkt, dass es sich bei einer Clubnacht um eine Veranstaltung handle, die mit Maskenpflicht auch von mehr als 100 Personen besucht werden dürfe. Die BCK fordert den Kanton Zürich deshalb nun zu "konstruktiven Gesprächen" auf, um die Sache zu klären. | Zürcher Clubs sollen nun doch keine grossen Partys mit Maskenpflicht veranstalten. Das empfiehlt die Zürcher Bar- und Clubkommission. Man solle auf Partys mit über 100 Gästen verzichten, schreibt sie. |
20min-417 | "Ich kann mich noch gut an diesen Tag erinnern. Ich war zwischenzeitlich wieder zu meinen Eltern gezogen, als eines Tages meine Grossmutter anrief. Meine Eltern waren unterwegs, also ging ich ans Telefon. Meine Oma erzählte, dass sich der Chef von meinem Onkel bei ihr gemeldet habe. Er habe sich vor einer Woche krank gemeldet und seither habe er nichts mehr gehört. Meine Grossmutter machte sich fürchterliche Sorgen, denn Rolf litt an Diabetes und Bluthochdruck. Zusammen mit meiner Tante fuhren wir zu dritt zu seiner Wohnung. Dort angekommen fiel mir auf, dass sein Briefkasten am Überquellen war. Die Tür war verschlossen und auf unser Klingeln und Rufen öffnete niemand. Wir liessen einen Schlüsseldienst kommen, der die Türe aufbrach. Ich arbeite als Rettungssanitäterin und war komplett im Bereitschaftsmodus, als wir seine Wohnung betraten. Innerlich war ich für einen Notfall gewappnet. Die Wohnung sah chaotisch aus, aber ich glaube, mein Onkel ist einfach nicht ordentlich. Er hatte kein eigenes Auto und wenn wir ihn jeweils für ein Familienfest abgeholt haben, hatte er immer draussen gewartet. Nie durfte jemand in seine Wohnung. Als wir die Wohnung betraten, sah es aus, als sei er sehr überstürzt abgehauen. Auf dem Tisch stand noch das Frühstücksgedeck. Als klar war, dass mein Onkel nicht in der Wohnung war, gaben wir bei der Polizei eine Vermisstenmeldung auf. Sie ermittelte zuerst in alle Richtungen, fragte, ob er Feinde hatte oder ob er suizidgefährdet sei. Wir verneinten alle Fragen. Mehrere Monate hörten wir nichts. Doch eines Tages ging die Meldung ein, dass Polizisten ihn in Frankreich aufgegriffen hätten. Da liess die Polizei den Verdacht auf ein Gewaltverbrechen wieder fallen. Aber etwas machen konnten sie nicht. Es ist ja nicht illegal, zu verschwinden. Ein halbes Jahr später stellte die Polizei fest, dass in Sylt Geld abgehoben wurde. Rolf ist ein Weltenbummler. Er könnte überall sein. Bevor er verschwand, litt mein Onkel unter beruflichen Schwierigkeiten. Rolf war seit der Lehre im gleichen Betrieb, doch mit 55 Jahren verlor er den Job. Er fand zwar eine neue Stelle, aber wirklich glücklich war er dort nicht. Mein Onkel war immer ein Eigenbrötler, hatte keine Frau oder Kinder. Er hatte Hobbys, war in einer Wandergruppe, aber auch dort: Er war oft für sich alleine. Für meine Familie ist die Situation schwierig. Meine Grossmutter macht sich Vorwürfe, wie sie jemanden erziehen konnte, der einfach so alle im Stich lässt. Ich selbst war am Anfang auch unglaublich wütend auf ihn. Aber ich fragte mich auch, ob ich öfters hätte fragen sollen, wie es ihm geht. Allerdings war mein Onkel nicht der Typ, der das Zwischenmenschliche gesucht hat. Wenn ich beim Arbeiten mit der Ambulanz unterwegs war, überlegte ich oft, wie ich reagieren würde, wenn er plötzlich vor mir stünde. Bei Familienfesten habe ich manchmal das Gefühl, er kommt im nächsten Moment zur Tür rein. Ich würde ihm, glaube ich, eine Ohrfeige geben und ihn fragen, was er sich eigentlich gedacht habe. Ob er überhaupt wisse, was er seiner Familie damit angetan habe. Natürlich möchte ich aber auch wissen, wo er die ganze Zeit gesteckt hat und was er so getrieben hat in dieser Zeit. Ich glaube heute, dass er in der Ukraine oder sonst wo ist und auf einem Bauernhof arbeitet. Er ist so aufgewachsen, kann gut anpacken. Das würde zu ihm passen". Auf Anfrage teilt die zuständige Staatsanwaltschaft mit, dass das Verfahren sistiert wurden. Es gebe keine Anzeichen für ein Gewaltdelikt. Weitere Auskünfte könne man aufgrund des Persönlichkeitsschutzes nicht geben. | Nicoles (33) Onkel Rolf verschwand vor acht Jahren. Er meldete sich bei der Arbeit krank, daraufhin hat ihn niemand mehr gesehen. Was ein solches Verschwinden in den Angehörigen auslöst, erklärt eine Expertin. |
20min-418 | Pietro Lombardi ist offenbar wieder in festen Händen. Nachdem Fans in den vergangenen Tagen bereits spekulierten, ob der Sänger eine neue Partnerin an seiner Seite hat, bestätigte er am Sonntagabend in seiner Instagram-Story, dass es tatsächlich eine Frau in seinem Leben gibt: Pietro postete ein Video, auf dem zu erkennen ist, wie seine Hand diejenige einer Frau hält. "Es ist Zeit, neue Türen aufzustossen und neuen Anfängen zu vertrauen", schrieb er dazu. Wem die Hand gehört, verrät der 28-Jährige allerdings nicht. "Wenn ich mich bereit dafür fühle, erzähle ich euch bald mehr", so Pietro in seiner Insta-Story. Wie unter anderem die "Bild"-Zeitung berichtet, könnte es sich bei der geheimnisvollen Frau jedoch um die deutsche Influencerin Laura Maria handeln. Sie teilte gestern ein Foto von sich auf ihrem Insta-Profil, auf dem Pulli und Nagellack gleich sind wie in Pietros Story-Post. Ein weiteres Detail, welches darauf hinweist, dass sich die beiden nahestehen: Sie folgen sich gegenseitig auf Instagram und kommentieren seit einer Weile fleissig gegenseitig ihre Posts. Laura Maria hat sich bislang aber noch nicht öffentlich zu ihrer angeblichen Beziehung zu Pietro geäussert. Die Hundeliebhaberin wäre die erste feste Freundin des DSDS-Stars, seit sich dieser vor rund fünf Jahren von Sarah Lombardi (27) trennte. Die Scheidung des früheren Paars, das einen fünfjährigen gemeinsamen Sohn hat, wurde erst im vergangenen Jahr rechtskräftig. In Bezug auf die Trennung schrieb Pietro am Sonntagabend in seiner Insta-Story: "Man sagt, die Zeit heilt alle Wunden. Nun, das stimmt nicht. Der richtige Mensch heilt sie". Es habe nun in seinem Fall einfach fünf Jahre gedauert, bis die Person in sein Leben trat, die seine Wunden heilte. | Pietro Lombardi ist wieder in festen Händen. Die neue Freundin des Sängers soll die Influencerin Laura Maria sein. Pietro war zuvor rund fünf Jahre lang Single. |
20min-419 | In einem Monat ist es so weit: Am 15. Mai sollen die neuen Nutzungsbedingungen von Whatsapp tatsächlich in Kraft treten. Seit deren Ankündigung im Januar haben diese im Internet und bei Whatsapp-Nutzerinnen und Nutzern für heftige Kritik gesorgt. Daher hat Facebook, zu dem Whatsapp gehört, die ursprüngliche Umsetzung der neuen Richtlinien vom 8. Februar auf den Mai verschoben. Ob die neuen AGB aber so wie angekündigt umgesetzt werden können, muss sich erst noch zeigen, denn nun hat in Deutschland der Hamburger Datenschutzbeauftragte Johannes Caspar ein Verfahren gegen Facebook eröffnet, wie der "Spiegel" berichtet. Damit wolle er erreichen, dass der Facebook-Konzern keine Daten von Whatsapp erheben und auswerten darf. Eine Entscheidung in diesem Fall solle noch vor dem 15. Mai gefällt werden. Um dies möglich zu machen, wurde ein Dringlichkeitsverfahren auf Grundlage der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) gegen Facebook in Irland eingeleitet. "WhatsApp wird in Deutschland mittlerweile von fast 60 Millionen Menschen genutzt und ist die mit Abstand meistgenutzte Social-Media-Anwendung noch vor Facebook", so Caspar. Daher sei es ihm ein wichtiges Anliegen, eine missbräuchliche Ausnutzung dieser Datenmacht zu verhindern. Laut einem Facebook-Sprecher besteht kein Grund zur Sorge. So ändere sich an den Nutzungsbedingungen nichts, was das Chatten unter Freunden oder Bekannten angeht. Denn private Nachrichten bleiben auch unter den neuen Regelungen weiterhin verschlüsselt und privat. Die neuen AGB beziehen sich nämlich vor allem auf die Kommunikation zwischen Unternehmen und ihren Kunden. So bietet Whatsapp künftig unter anderem mehr Möglichkeiten, Whatsapp-Userinnen und -Usern Produkte zu verkaufen, die auf einer anderen Plattform wie beispielsweise Instagram - das auch zu Facebook gehört - angezeigt wurden. Um dies möglich zu machen, möchte der Konzern die Daten auf den verschiedenen Plattformen besser miteinander verlinken. Den neuen Nutzungsbedingungen müssen aber nicht nur Unternehmens-Accounts, sondern alle Userinnen und User zustimmen. Wer dies nicht tut, wird Whatsapp ab dem 15. Mai nur noch eingeschränkt nutzen können. So soll man laut dem Unternehmen zwar noch Anrufe und Benachrichtigungen erhalten, diese können in der App aber nicht gelesen werden. Auch wird man selbst keine Textnachrichten mehr verschicken können. Dies hat dazu geführt, dass konkurrenzierende Chat-Dienste wie etwa Signal, Threema oder Telegram zu Beginn dieses Jahres einen starken Anstieg an Nutzerzahlen verzeichnen konnten. Auch einige 20-Minuten-Leserinnen und -Leser sind von Whatsapp auf einen dieser Dienste umgestiegen. Hier erzählen sie, wieso. | Whatsapp hat Anfang Jahr neue Nutzungsbedingungen angekündigt. Diese sollen am 15. Mai in Kraft treten. Der Hamburger Datenschutzbeauftragte hat nun ein Verfahren gegen Facebook eingeleitet. Er will den Austausch von Informationen zwischen Facebook und Whatsapp einschränken. |
20min-420 | Vor dem Hintergrund rasant steigender Corona-Fallzahlen hat Bundesrat Ueli Maurer vor einer Hysterie gewarnt. Nötig sei vielmehr eine faktenbasierte Analyse, sagte Maurer in einem Interview mit der "Schweiz am Wochenende". Pauschale Verschärfungen seien nicht zielführend. "Es kann nicht sein, dass man die Schulen wieder schliesst und die Leute einsperrt. Wir müssen mit dem Virus lernen umzugehen - mit konsequenter Umsetzung der Massnahmen. Aber wir müssen leben können!" Der Blick dürfe nicht auf die Entwicklung der Neuinfektionen allein verengt werden, sagte Maurer. Es komme auch auf die Einweisungen in die Spitäler und die Todesfälle an. Einzig wegen Corona kämen nur wenige ins Spital. Es gebe praktisch immer Vorerkrankungen. Die Schweiz habe die Coronakrise bisher nicht schlecht bewältigt. Das Land habe einen eigenen, vernünftigen Weg gefunden. Diesen Weg gelte es weiterzugehen und auch immer wieder neu auszutarieren. Es habe allerdings etwas viel gekostet, so der Finanzminister. In der ordentlichen Rechnung werde es in diesem Jahr statt wie budgetiert 300 Millionen Franken Überschuss ein Defizit von etwa 3 Milliarden Franken geben. In der ausserordentlichen Rechnung werde es gemäss Hochrechnung rund 17,8 Milliarden Franken Ausgaben haben. Für 2021 budgetiere das Finanzdepartement ein Defizit von 2,6 Milliarden Franken, sagte Maurer und aktualisierte damit Schätzungen von Mitte August. Darin enthalten seien auch die ausserordentlichen Ausgaben. "Für 2022 sehen wir ein Defizit von noch einer Milliarde vor", sagte Maurer. Aber es bestünden grosse Unwägbarkeiten. Aktuell beliefen sich sämtliche Kosten der Corona-Pandemie auf 25 bis 30 Milliarden Franken. Maurer bekräftigte frühere Aussagen, dass es weder Steuererhöhungen noch ein Sparpaket geben werde. Dank des bisherigen guten Bundeshaushalts könne die Schweiz zusätzliche Schulden über die Zeit auch ohne solche Massnahmen wieder abbauen. Viel werde davon abhängen, wie sich die Weltkonjunktur weiter entwickle. Ausgestanden sei das alles noch nicht. Maurer appellierte an die Finanzdisziplin. "Denn haben wir die Coronakrise einmal überstanden, bleiben die wirtschaftlichen Schäden noch auf Jahre hinaus", sagte der Finanzminister in dem Interview weiter. | Bundesrat Ueli Maurer spricht in einem Interview über den Umgang der Schweiz mit der Corona-Pandemie. Die Schweiz habe die Krise bisher nicht schlecht bewältigt, sagt Maurer. Der Finanzminister spricht auch über das hohe Defizit in der Bundeskasse. Statt 300 Millionen Überschuss gebe es ein Defizit von etwa 3 Milliarden Franken. |
20min-421 | Konkret stellt sich das neue Problem mit der Wolfspräsenz offenbar im Bündner Oberland (Surselva). Dort sei eine "konfliktbringende Entwicklung" des Verhaltens einzelner Wölfe und Rudel zu erkennen, schrieb die Kantonsregierung am Dienstag in einer Mitteilung. Bedeuteten Wölfe bislang vor allem für Schafe und Ziegen eine ernsthafte Gefahr, so zeigten Beobachtungen von Bauern, dass vermehrt auch Rindviehherden auf die Präsenz der Raubtiere reagierten. Die Tiere werden wegen das an den Tag gelegten Abwehrverhaltens aggressiver. Das Verhalten aufgescheuchter oder wegen der Nähe von Grossraubtieren beunruhigter Mutter- und Milchkühen ist noch wenig erforscht und stellt für die Behörden ein zusätzliches neues Problem dar. Insbesondere fehlen Erkenntnisse darüber wie gefährlich dieses Verhalten für Menschen werden kann. Übergriffe von Wölfen auf Rinder ereignen sich laut Behördenangaben in Graubünden zwar selten. Fachleute schliessen indes nicht aus, dass vorab junge Rinder unter besonderen Umständen von Wölfen angegriffen werden könnten. Wie Regierungsrat Mario Cavigelli am Dienstag auf Nachfrage sagte, sind gezielte Wolfsübergriffe auf Rinder im Kanton nicht dokumentiert. Er betonte jedoch, in der Surselva sei es seit Frühling zu auffällig vielen Rissen auf Kleinvieh gekommen. 46 Schafrisse seien gezählt worden. 16 davon seien in geschützten Herden erfolgt. Herdenschutzhunde können zwar das Kleinvieh bis zu einem gewissen Grad vor hungrigen Wölfen beschützen. Beim Rindvieh sind die Hunde wegen der schwierigen Integration in die Herde wenig wirkungsvoll. Das Problem liegt im erhöhten Abwehrverhalten, wenn Rinder Wölfe wittern. Für die Sicherheit des Alppersonals sowie von Wanderern gibt es Checklisten und Empfehlungen der nationalen Beratungsstelle für Unfallverhütung in der Landwirtschaft. Wegen der neuen Situation mit den Rindern bedürfen diese Grundlagen einer Aufarbeitung. Ein Projekt "Mutterkuh und Grossraubtiere" sei aufgegleist worden, hiess es. Die Arbeitsgruppe mit Vertretern aus unterschiedlichen Sektoren wie Landwirtschaft, Jagd, Umwelt und Viehhaltern nahm die Arbeit unlängst auf. | Im Bündner Oberland gibt es Probleme mit Wölfen. Ihr Präsenz sorgt dafür, dass Rindviehherden zunehmend aggressiv werden. Die Aggressivität von Mutterkühen könnte auch für Wanderer gefährlich werden. Übergriffe von Wölfen auf Rinder kommen vor, sind aber selten. |
20min-422 | Kurz vor Weihnachten hatte der Berner Nationalrat Erich Hess wieder einmal für Wirbel gesorgt: Um die 10-Personen-Regel bei der Familienfeier zu umgehen, rief er die Bevölkerung auf Twitter dazu auf, rasch eine fiktive religiöse Gemeinschaft zu gründen. Das passende Formular dazu stellte er auch gleich zur Verfügung. Der Kurznachrichtendienst löschte den Tweet und sperrte vorübergehend Hess" Account. In den Kommentaren wurde nicht nur die moralische Fragwürdigkeit von Hess" Aufruf kritisiert, sondern auch die Frage aufgeworfen, ob er damit gegen das Gesetz verstösst. GLP-Nationalrat etwa schrieb, die Aktion sei "vermutlich widerrechtlich", da sie andere zu einer Straftat anstifte. Die Staatsanwaltschaft sieht jedoch von einem Strafverfahren gegen Erich Hess ab, schreibt die "Berner Zeitung". Dies aus drei Gründen: Erstens sei die Aktion "nicht als Aufforderung zu einer konkreten Straftat, sondern allenfalls als eine Empfehlung zu deren Verschleierung oder Rechtfertigung zu verstehen", heisst es in der Verfügung. Zweitens sei der Tatbestand der Anstiftung nach Artikel 24 nur erfüllt, wenn eine bestimmte Person zu einer Tat angestiftet werde - was hier "offensichtlich nicht der Fall" sei. Und drittens gebe es keine Hinweise, dass überhaupt jemand Hess" Aufruf gefolgt sei. Ein Kausalzusammenhang zwischen Aufforderung und konkreter Übertretung sei damit kaum herzustellen. Und der blosse Versuch einer Anstiftung zu einer Übertretung sei nicht strafbar. | Im letzten Dezember hatte SVPler Erich Hess dazu aufgerufen, mittels Gründung fiktiver religiöser Gemeinschaften die 10-Personen-Regel an Weihnachten auszuhebeln. Das warf die Frage auf, ob er sich mit der Aktion strafbar macht. Die Staatsanwaltschaft findet: nein - und sieht daher von einem Strafverfahren ab. |
20min-423 | Zum Dreissigsten eine Feier mit 30 Freunden: Was normalerweise nach einer intimen kleinen Geburtstagsparty klingt, ist in Zeiten von Corona fast schon eine Massenveranstaltung. Wenn sich das Land der Location sogar noch im Teil-Lockdown befindet, zudem eine illegale. Es dauerte deshalb nicht lange, bis die Polizei am Samstag beim Geburtstagsfestli von Sängerin Rita Ora (30) auftauchte. Scotland Yard bestätigt laut "The Sun", gegen 21 Uhr zu einer Adresse im Londoner Stadtteil Notting Hill gerufen worden zu sein, wo gegen die geltenden Corona-Regeln verstossen worden sei. Zahlreiche Bilder, die der britischen Zeitung vorliegen, zeigen die Szenerie des folgenschweren Abends: Promi-Freunde wie Supermodel Cara Delevingne (28), deren Schwester Poppy (34) und Familienmitglieder wie Oras Schwester Elena (32) versammeln sich im Londoner Casa Cruz, um die Sängerin zu feiern. Mit Alkoholflaschen und teilweise mit Gesichtsmasken ausgerüstet, treten sie durch den Hintereingang ins In-Restaurant ein. Weitere Fotos belegen, wie zwei Polizeibeamte durch die Fenster des Lokals spähen und einen Augenschein von der Privatparty nehmen. Sie hätten an die Fensterscheiben und Türen geklopft, weil sie es nicht ins Restaurant geschafft hätten, heisst es. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hätten sie aber nicht bemerkt. Und der Chef des Casa Cruz bestehe darauf, nichts von der Veranstaltung gewusst zu haben. "Da war eine Reihe von Gästen, die alle sehr glamourös gekleidet waren und das Gebäude durch den Hintereingang betraten, während die Security vorne sicherstellte, dass niemand anderes reinging", berichtet ein Informant. "Es dauerte bis in die frühen Morgenstunden". Auch Rita Ora selbst postete einige Fotos und Videos von ihrem Geburtstag - ob die Aufnahmen aber an ihrer Privatparty aufgenommen wurden, ist unklar: Zwei Tage und zahlreiche Schlagzeilen später schlägt sie auf ihrem Insta-Account einen anderen Ton an - und gibt sich reumütig. "Ich habe einige Freunde getroffen, um meinen 30. Geburtstag zu feiern", bezieht sie in ihrer Instagram-Story Stellung. "Es war eine spontane Entscheidung, die unter der falschen Annahme getroffen wurde, dass wir bald aus dem Lockdown kommen und dies in Ordnung wäre". Dann folgt eine offizielle Entschuldigung: Es tue ihr "zutiefst leid, die Regeln gebrochen" zu haben. Sie verstehe, dass die Aktion ein Risiko für andere sei, und übernehme die "volle Verantwortung" dafür. "Auch wenn es das nicht wiedergutmacht, möchte ich mich aufrichtig entschuldigen". Laut Insidern will Ora nun freiwillig umgerechnet rund 12"000 Franken Strafe zahlen. | Rita Ora lud am Samstag rund 30 Personen zu ihrer Geburtstagsparty ein. Die Gesellschaft feierte in einem Londoner In-Restaurant bis in die frühen Morgenstunden. Damit verstiess die Sängerin gegen die Corona-Regeln in Grossbritannien. "Es tut mir zutiefst leid", schreibt Ora nun auf Instagram und will freiwillig 12"000 Franken Busse zahlen. |
20min-424 | Am Donnerstagmorgen kurz vor 9 Uhr hat die Kantonale Notrufzentrale St. Gallen die Meldung von einem Raubüberfall an der Bahnhofstrasse in Sevelen erhalten. Gemäss ersten Erkenntnissen der Polizei haben unbekannte Täter, die St. Galler Kantonalbank überfallen. "Zwei sehr professionell vorgehende Verdächtige verkleideten sich als Polizisten und erbeuteten Bargeld in bislang unbekannter Höhe", teilt die Kantonspolizei St. Gallen mit. Die Täter sind zwischen 175 und 180 cm gross und hatten eine rote Tasche mit einem weissen Schweizerkreuz dabei. Die beiden trugen der Interventionseinheit nachempfundene schwarze Kleidung mit der Aufschrift "Polizei", heisst es weiter. Dazu hatten sie schwarze Helme, Sturmhauben und Kampfstiefel an und waren je mit einer Faustfeuerwaffe bewaffnet. Beim Eintreffen der Polizei vor Ort waren die beiden Täter, die beim Raubüberfall gebrochen Deutsch gesprochen haben, bereits weg. Beim Fluchtauto könnte es sich laut der Polizei um einen älteren blauen Skoda Octavia handeln. Es wurden umgehend Fahndungsmassnahmen eingeleitet. Im Einsatz sind mehrere Patrouillen der Kantonspolizei St. Gallen. Da Sevelen an der Grenze zu Liechtenstein liegt, wurde gleichzeitig das Grenzwachtkorps sowie die Polizeikorps der umliegenden Länder alarmiert. Wie es gegen 15 Uhr heiss, waren die Täter immer noch nicht gefasst. Entwendet wurden beim Überfall mehrere zehntausend Franken Personen, die Angaben zum Tathergang, dem Fluchtauto oder den beiden Verdächtigen machen können, werden gebeten, sich bei der Kantonspolizei St.Gallen, Tel. 058 229 49 49, zu melden. | Unbekannte haben die St. Galler Kantonalbank in Sevelen überfallen. Die Täter waren als Polizisten verkleidet und erbeuteten zehntausende Franken Bargeld. Es läuft ein Polizeieinsatz, mehrere Patrouillen fahnden nach den Tätern. Die Polizei sucht Zeugen. |
20min-425 | Seit mehr als zwei Jahren ist er schon mit ihr zusammen - wer Joel Hergers Freundin ist, weiss die Öffentlichkeit aber bis heute nicht. Der Schweizer TV-Bachelor 2017 hält sein Privatleben inzwischen weitestgehend bedeckt. Und so handhabte es Joel auch mit der Schwangerschaft seiner Partnerin: Auch wenn er als Influencer seine knapp 50"000 Follower fast täglich via Instagram über sein Leben auf dem Laufenden hält, hat er das Geheimnis, dass er Papi wird, bis zum Ende nicht verraten. Weder Babybauch noch Kinderzimmer hat seine Community je zu Gesicht bekommen. Umso grösser ist jetzt die Überraschung: Joel Herger ist am vergangenen Samstag Papi geworden, wie er 20 Minuten verrät. Um 20.14 Uhr hat sein Mädchen im St. Galler Rheintal das Licht der Welt erblickt. "Wir sind überglücklich, jetzt eine kleine Familie zu sein", sagt der 37-Jährige. "Ich fühle eine Mischung aus grossem Stolz und Ehrfurcht". Wie das Baby heisst, will er nicht verraten. Nur so viel: Mutter und Tochter seien wohlauf. "Es ist alles gut gegangen, und unser Wunsch nach einer natürlichen Geburt hat sich erfüllt". Die Kleine sei zwar ein paar Tage nach dem errechneten Termin zur Welt gekommen, habe es am Ende aber doch eilig gehabt. "Ich schaffte es gerade noch rechtzeitig ins Spital", schildert Joel lachend. "Ich war am Nachmittag noch auf dem Golfplatz. Zwei Stunden nach meiner Rückkehr ging es schon richtig los". Am Dienstag steht bereits das nächste grosse Ereignis für ihn an: Seine kleine Familie kann nach Hause. Ab dann wird Joel, der vor zwei Jahren seine Junggesellenwohnung in Siebnen SZ verlassen und mit seiner Freundin ein Haus im Kanton St. Gallen bezogen hat, vielleicht ab und an auch mal Insta-Storys aus dem Kinderzimmer oder vom Familienspaziergang teilen. Mehr aber nicht. Bilder von seinem Nachwuchs werde es in der Öffentlichkeit nicht geben, betont er. Er wolle keine Berufskollegen an den Pranger stellen. Für ihn sei aber immer klar gewesen, dass er sich mit Details vom Baby in den sozialen Medien zurückhalten will. "Als Influencer bin ich eine öffentliche Person, aber mein Kind ist es nicht". | Joel Herger (37) ist am Samstag Vater eines Mädchens geworden, wie er 20 Minuten verrät. Die Schwangerschaft seiner Freundin hatte der ehemalige TV-Bachelor geheim gehalten. Auch künftig will der Influencer sein Familienleben aus der Öffentlichkeit raushalten: Fotos von seinem Kind werde es nicht geben. "Ich bin eine öffentliche Person als Influencer, aber mein Kind ist es nicht", sagt er. |
20min-426 | Das Marktforschungsinstitut GFK hat die Resultate seiner aktuellen Sorgen-Umfrage in der Schweiz publiziert. Seit dem ersten Lockdown im vergangenen April hat sich die Stimmung demnach verbessert. Die Schweizer Konsumentinnen und Konsumenten zeigen sich demnach optimistischer als vor einem Jahr, haben aber ihr Verhalten gegenüber vor der Krise weiter verändert. Die Ergebnisse zeigen, dass wir mehr shoppen als im ersten Lockdown, zur Sicherheit aber auch mehr Geld zur Seite legen. Wo wir einkaufen, hat sich ebenfalls weiter verändert: So stehen Shoppingcenter oder Outlets schlechter als vor der Pandemie da. Bewusstes Einkaufen liege hingegen im Trend. Zwei Drittel der Befragten geben an, verstärkt Produkte von lokalen Herstellern kaufen zu wollen. Doch das Bild sieht nicht überall gleich rosig aus. So werden bei der Umfrage Unterschiede in der Bevölkerung sichtbar. Kleinverdiener und Frauen zeigen sich pessimistischer als der Rest der Gesellschaft, was den Blick in die persönliche Zukunft betrifft. In der Westschweiz macht sich knapp ein Drittel der Bevölkerung finanzielle Sorgen, in der Deutschschweiz ist dies ausgeglichener. Wenig überraschend seigt die Nutzung digitaler Medien laut Studie weiter an: Internet (+ 36 Prozent), TV (+ 29 Prozent) und Streaming-Dienste (+22 Prozent) sind die grossen Unterhaltungs- und Informationsquellen in Schweizer Haushalten. Gleichzeitig geben sich die meisten Leute gemäss Studie aber auch genügsamer, wollen in der Natur sein und weniger Geld ausgeben. 35 Prozent mehr Menschen als bei der letzten Befragung gaben an, vermehrt zu Hause aktiv zu sein, beispielsweise indem sie dort kochen. Für die junge Generation bleibt der Klimawandel denn auch während der gesamten Pandemie das wichtigste Anliegen. Grosse Unternehmen werden diesbezüglich kritisch beäugt. Weniger als die Hälfte der befragten Personen glaubt daran, dass sich Unternehmen aufgrund der Coronakrise verantwortungsbewusster verhalten werden. | Die GFK hat die Resultate ihrer aktuellen Sorgenumfrage bei Schweizer Haushalten publiziert. Das Institut fragt seit April 2020 kontinuierlich nach dem Gemütsstand der Schweizer Konsumentinnen und Konsumenten während der Corona-Pandemie. Das Ergebnis: Wir sind optimistisch - wollen aber auch eine bessere Zukunft. |
20min-427 | Ein weiterer Virus-Typ ist langsam aber sicher auf dem Vormarsch. Es handelt sich um die Lambda-Variante des Coronavirus, die mittlerweile in Europa angekommen ist, wie verschiedene Medien, darunter die "Welt", berichten. So soll etwa ein Ausbruch mit mindestens 80 Infektionen wegen dieser Variante in der spanischen Region Kantabrien erfolgt sein. In Grossbritannien wurden laut Public Health England zudem bis zum 30. Juni acht Lamdba-Infektionen bestätigt. Auch in Deutschland gibt es laut der Wissenschaftsinitiative GISAID insgesamt 99 Fälle, drei davon in den vergangenen vier Wochen. Jetzt ist die Lambda-Variante auch in der Schweiz angekommen: "Uns sind bisher drei Fälle bekannt", sagt Danièle Bersier vom Bundesamt für Gesundheit. Was das für die Schweiz heisst, ist derzeit noch schwierig abzuschätzen. Der Virologe Volker Thiel sagt, man könne über die Lambda-Variante bisher noch sehr wenig Gesichertes sagen. "Wir haben noch sehr wenige Daten. Daher lässt sich die Lambda-Variante nicht einschätzen". Die zentrale Frage ist laut Thiel, ob sich die neue Variante gegen die Alpha- und Delta-Variante durchsetze oder nicht. "Um die Bedrohung einschätzen zu können, bräuchte man bekannte Szenarien aus anderen Ländern, in denen Lambda sich gegenüber Alpha und Delta ausgebreitet hat. Solche Beispiele gibt es noch nicht. Dazu kommt, dass in Peru noch wenig geforscht werden konnte". Man gehe aber davon aus, dass die vollständige Impfung auch gegenüber der Lambda-Variante Schutz biete, so Thiel. Lambda steht seit Mitte Juni unter besonderer Beobachtung der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Aufgrund ihrer Mutation könnte sie möglicherweise ansteckender sein oder vom menschlichen Immunsystem schlechter bekämpft werden, berichtet die Genfer UN-Behörde. Lambda, oder auch C.37, tauchte in der Datenbank erstmals im August 2020 in Peru auf. In dem Land wurden seit April 81 Prozent aller analysierten Corona-Fälle Lambda zugeordnet. In Argentinien und Chile waren es in den vergangenen Monaten rund ein Drittel. Eine Studie der US-Forschungsinstitution Cold Spring Harbor Laboratory legt nahe, dass die derzeit verwendeten Impfstoffe auch gegen diese Corona-Variante wirksam sind. Nach jetzigem Kenntnisstand weist die Lambda-Variante sechs neue Mutationen im Spike-Protein auf, die auch den Aufbau des Proteins verändern und von denen zwei direkt in der Bindungsstelle für den Zellrezeptor liegen. Corona-Varianten werden von der WHO in zwei Kategorien eingeteilt: Varianten unter Beobachtung ("variants of interest"), die zu gehäuften Fällen führen oder in mehreren Ländern auftreten. Dazu gehört Lambda. Eine Stufe höher stehen die besorgniserregenden Varianten ("variants of concern"). Sie sind nachweislich ansteckender, schwerer bekämpfbar oder führen zu schwereren Erkrankungen. Darunter fällt etwa die Delta-Variante, wegen der die geplante Corona-Öffnung in Grossbritannien verschoben wurde. | Nicht nur Delta bereitet der WHO aktuell Kopfzerbrechen - auch die ursprünglich in Lateinamerika erstmals entdeckte Lamdba-Variante steht unter besonderer Beobachtung. Der Virustyp breitet sich in Europa aus und ist jetzt auch in der Schweiz angekommen. Einer US-Studie zufolge sind die bisher eingesetzten Impfstoffe auch bei dieser Variante wirksam. |
20min-428 | Betreuer am Anschlag: Reporter des "Tages-Anzeiger" (Bezahlartikel) haben das Bundesasylzentrum Zürich besucht und sich zudem ausführlich mit ehemaligen Angestellten unterhalten, die scharfe Kritik am Betrieb der 2019 eröffneten Institution auf dem Duttweiler-Areal üben. Sie berichten von Eskalationen wie Massenprügeleien oder Selbstverletzungen von Bewohnern, von chaotischer Organisation, mangelnder Betreuung und chronischer Überforderung der Angestellten. Dies führe dazu, dass es immer wieder zu Kündigungen von Angestellten komme. So hielt es laut dem Artikel etwa Sozialpädagogin Rahel Lampert* nur wenige Monate im Zentrum aus: Die Arbeit habe sie an ihre körperlichen und psychischen Grenzen gebracht, etwa, als sie zwischen Weihnachten und Neujahr 2019 für rund 70 minderjährige Asylsuchende zuständig war, unter denen es zwischen verschiedenen Volksgruppen zu grossen Spannungen kam. "Von Betreuung konnte keine Rede sein; wenn, dann war es Schadensbegrenzung", sagt sie. Schliesslich sei es zu einer Massenprügelei gekommen, bei der drei Bewohner und ein Sicherheitsbeamter verletzt wurden und die Polizei die Lage unter Kontrolle bringen musste. Einen Grund für solche Eskalationen verortet Lampert in der mangelhaften Betreuungsstruktur - es herrsche eine "krasse Unterbesetzung" an Fachkräften. Für persönliche Begleitung oder Gespräche bleibe keine Zeit. Kurz nach der Prügelei seien viele Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in die Offensive gegangen und hätten dem Zürcher Sozialvorsteher Raphael Golta einen Brief geschickt, in dem sie sich über 26 einzelne Punkte beklagten, von Personalknappheit über hohe psychische Belastung bis hin zu fehlenden Stühlen und Tischen. Laut dem Sozialdepartement wurden einige Punkte seit da angegangen, der Betrieb sei mittlerweile "effizient organisiert und gut eingespielt". Doch laut befragten Angestellten der Asylorganisation Zürich (AOZ) sieht die Realität anders aus: Es fehle nach wie vor die Zeit für persönliche Gespräche mit den Bewohnern, die offizielle Grenze von 35 unbegleiteten minderjährigen Asylsuchenden werde immer wieder überschritten. Zudem sei die Zahl der Mitarbeitenden mit sozialpädagogischer Ausbildung mit fünf viel zu tief. So erstaunt es Insider nicht, dass die Personalfluktuation im Asylzentrum hoch ist: Seit November 2019 haben laut dem Bericht 20 Festangestellte gekündigt, Personen mit befristetem Arbeitsverhältnis nicht eingerechnet. Insgesamt beschäftigt das Asylzentrum 51 Angestellte mit 100-Prozent-Pensum. Es gebe unter den Betreuenden "die Gebrochenen und die, die noch nicht gebrochen seien", so ein Zivildienstleistender im Zentrum. Allein das Team des Pflegepersonals sei bisher dreimal komplett ausgetauscht worden, sagt ein AOZ-Angestellter. Mit mehr und besser ausgebildeten Betreuenden, da ist sich eine Betreuerin sicher, würde es auch zu weniger Selbstverletzungen unter den Bewohnerinnen und Bewohnern kommen. Sie selbst ist auch auf der Suche nach einer neuen Stelle - "weil ich täglich zusehen muss, wie Menschen, die eh schon Schreckliches erlebt haben, in diesen Strukturen zusätzlich belastet und nicht adäquat betreut werden". Eine Überforderung der Mitarbeindenden will das Staatsamt für Migration nicht bestätigen. "Das Gegenteil ist der Fall", sagt Sprecher Reto Kormann. Aufgrund der Pandemie seien weniger Asylsuchende im Zentrum, was entlastend wirke. *Name geändert | Im 2019 eröffneten Bundesasylzentrum Zürich brodelt es: Die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen seien in Sachen Betreuung und Arbeitsbedingungen oft überfordert. Dies führe auch dazu, dass es vermehrt zu Spannungen unter den Bewohnern und gewaltsamen Zwischenfällen komme. Wer könne, kündige seine Stelle, heisst es. |
20min-429 | Im Zürichsee gibt es zurzeit ein vermehrtes Aufkommen giftiger Blaualgen. Wie der Horgener Gemeindepräsident Theo Leuthold gegenüber Radio Zürisee sagt, handelt es sich dabei um Burgunderblutalgen. Diese seien unter anderem in Horgen und Wädenswil an der Wasseroberfläche durch Verfärbungen im Wasser sichtbar. Laut Leuthold werde die Konzentration täglich überwacht und sei momentan ungefährlich. Man möchte die Badegäste aber dennoch informieren und auf die Problematik aufmerksam machen. Deshalb hängt in der Badi Käpfnach ein Zettel mit der Aufschrift "Baden im See auf eigene Gefahr - infolge von Burgunderblutalgen". Wie Thomas Posch, Wasserforscher und Professor an der Universität Zürich, sagt, sind Cyanobakterien in jedem See zu finden. "Vor allem ab Oktober tauchen sie vermehrt auf und sind auf der Wasseroberfläche sichtbar". Vielen würde das dann aber gar nicht auffallen, da im Herbst kaum noch jemand im See baden geht. Dass nun im Zürichsee ein vermehrtes Aufkommen von Blaualgen verzeichnet wird, ist überraschend, normalerweise leben sie zu dieser Jahreszeit noch in 10 Metern Tiefe, so Posch. "Auch warme Temperaturen können das Wachstum begünstigen - sie sind aber nicht alleine dafür verantwortlich". Laut Posch können Cyanobakterien bei schönem Wetter über mehrere Wochen im Wasser bleiben. Im Zürichsee sind sie sogar während des gesamten Jahres zu finden. "Es ist wichtig, dass die Konzentration regelmässig kontrolliert wird. Die Konzentration kann sich stündlich ändern". Dass in Horgen die Badegäste auf die Blaualgen-Problematik aufmerksam gemacht werden, findet Posch gut. Er sagt aber auch: "Es besteht keine Gefahr, so lange Cyanobakterien im See nicht in solchen Mengen vorhanden sind, dass man sie im Wasser sieht. Ist ein See rot oder grün verfärbt, sollte man aber tatsächlich nicht darin schwimmen". Das Gift der Cyanobakterien wirkt genauso auf Tiere wie auf Menschen, erklärt Posch. "Das Gift und andere Stoffe der Cyanobakterien können auch schon in geringen Konzentrationen zu Hautreizungen führen". Gefährlicher wird es, wenn man Wasser mit Cyanobakterien trinkt. "Bereits sehr geringe Mengen reichen, um einen Menschen zu vergiften. Um sich tödlich zu vergiften, braucht es aber einige Liter". Ende Juli starben sechs Hunde wegen Blaualgen im Neuenburgersee. | Im Zürichsee tauchen vermehrt Blaualgen auf. Das bestätigt der Horgener Gemeindepräsident Theo Leuthold. Im Juli starben sechs Hunde wegen Blaualgen im Neuenburgersee. |
20min-430 | Das BAG startet eine neue Impfkampagne. Sie richtet sich ausschliesslich an Frauen, genauer: an junge Frauen. Sie sind es, die gemäss BAG den Impffortschritt in der Schweiz gefährden könnten. Denn viele junge Frauen wollen sich nicht impfen lassen. Sie haben Angst, dann nicht mehr schwanger werden zu können, wie die "Sonntagszeitung" berichtet. "Basierend auf unseren Untersuchungen ist dies eine häufige Sorge unter jungen Frauen. Es gibt zahlreiche Falschinformationen, die im Umlauf sind", sagt Masha Maria Foursova vom BAG. Wo diese ihren Ursprung haben, ist unklar. Auf Social Media gibt es immer wieder Berichte, die behaupten, die mRNA-Impfungen (zum Beispiel Moderna und Pfizer/Biontech) würden bei Frauen zu Unfruchtbarkeit führen. Fakt ist: Unfruchtbarkeit wegen der Corona-Impfung ist unmöglich. Die Immunreaktion der Impfung sei sehr Corona-spezifisch, eine Reaktion beispielsweise mit der Plazenta deshalb ausgeschlossen, sagen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Frauen, die schon geimpft sind, bringen Kinder zur Welt - ohne Komplikationen. Zudem wurden während der Zulassungsstudie für den Pfizer/Biontech-Impfstoff 23 Teilnehmerinnen auch nach erfolgter Impfung schwanger. Dazu kommt: Wäre es wirklich so, dass Frauen wegen der Impfung unfruchtbar werden, müsste das Gleiche auch für Frauen gelten, die am Coronavirus erkrankt sind. Denn beide - Geimpfte und Erkrankte - haben danach dieselben Antikörper im Blut. Frauen, die an Corona erkrankt und wieder gesund geworden sind, bleiben aber fruchtbar. So kamen zwischen März 2020 und März 2021 innerhalb einer einzigen US-Studie knapp 14"000 Babys auf die Welt, deren Mütter zuvor am Coronavirus erkrankt waren. Es gibt also keinen Grund, an eine Unfruchtbarkeit wegen der Corona-Impfung zu glauben. Trotzdem sind viele junge Frauen überzeugt, dass dem so ist. Lehrerinnen und Lehrer berichten, dass Mittelschülerinnen es für sicher halten, dass sie nach einer Impfung nicht mehr schwanger werden können. Man müsse dieser Falschinformation resolut entgegentreten, sagt Christoph Berger, Präsident der eidgenössischen Impfkommission. Das BAG lanciert eine Impfkampagne, in der junge Frauen, die bereits geimpft sind, zu Wort kommen sollen - mittels Videos, Porträts oder Erfahrungsberichten. Möglich sei auch, dass junge, prominente Frauen mitmachen. | Viele junge Schweizerinnen lassen sich nicht gegen das Coronavirus impfen - aus Angst, nicht mehr schwanger werden zu können. Obwohl diese Angst unbegründet ist, droht dadurch der Impffortschritt aufgehalten zu werden. Deshalb lanciert das BAG eine Kampagne, die sich direkt an junge Frauen richtet. |
20min-431 | Zahlreiche Polizisten sind bei der Auflösung eines illegalen Massentreffens in Brüssel verletzt worden, an dem trotz Corona-Beschränkungen mehr als tausend Menschen teilgenommen hatten. Wie die Nachrichtenagentur Belga am Donnerstagabend unter Berufung auf einen Polizeisprecher berichtete, wurden bei dem Einsatz in einem Park unweit des Stadtzentrums mindestens 26 Beamte verletzt. Wasserwerfer, berittene Polizisten und Polizeihunde kamen zum Einsatz. Bilder vom Ort des Geschehens zeigten blutüberströmte Polizisten, mindestens eine brennende Barrikade und offensichtlich betrunkene Jugendliche und junge Erwachsene. Vor dem Massenauflauf war laut Belga über das Internet zu einer kostenlosen Musikveranstaltung aufgerufen worden. Schätzungen der Sicherheitskräfte zufolge versammelten sich rund 1500 bis 2000 Menschen im Bois de la Cambre, wo sie gegen Abstands- und Hygieneregeln verstiessen. Auf einem Video, das vom öffentlich-rechtlichen Rundfunk RTBF veröffentlicht wurde, war eine Aufforderung der Polizei zum Auflösen der Versammlung zu hören - zu Krawallen kam es augenscheinlich erst nach der Lautsprecherdurchsage. Die Sicherheitskräfte wurden aus der teils aggressiven Menschenmenge heraus mit Flaschen beworfen und von zahlenmässig überlegenen Randalierern in die Enge getrieben. Mindestens ein Beamter sei am Kopf getroffen und ins Krankenhaus gebracht worden, berichtet Belga unter Berufung auf die Polizei. In den vergangenen Tagen hatten bereits viele Menschen in Brüssel das warme Frühlingswetter in den Parks der Stadt genossen. Zu Szenen wie nun im Bois de la Cambre war es bislang jedoch nicht gekommen. Die Corona-Infektionszahlen in Belgien waren in den vergangenen Wochen dramatisch angestiegen. Inzwischen liegt die 14-Tage-Inzidenz offiziellen Angaben zufolge bei knapp 550 Neuansteckungen pro 100"000 Einwohner. Schon im Herbst hatte das Land mit 11,5 Millionen Einwohnern zeitweise eine der höchsten Corona-Infektionsquoten in Europa verzeichnet. Strikte Beschränkungen bremsten die Ausbreitung des Virus jedoch vorübergehend. | Trotz steigender Infektionszahlen haben sich in Brüssel knapp 2000 Menschen versammelt. Das Treffen musste von der Polizei aufgelöst werden. Dabei kam es zu Ausschreitungen - mehrere Beamte wurden verletzt. |
20min-432 | Das Coronavirus Sars-CoV-2 attackiert den Körper nicht nur während der Infektion, sondern plagt ihn oft auch im Nachhinein, mitunter monatelang. Long-Covid nennen das die Fachleute. Oft ist das nach einem schweren Verlauf der Fall. Es gibt aber auch Menschen, die die Infektion kaum merken oder nur mild erkranken, dann aber plötzlich neurologische Ausfälle, Herzprobleme oder eine chronische Erschöpfung bekommen. Wen die Spätfolgen treffen, liess sich bislang nicht vorhersagen. Das ändert nun eine Beobachtung von britischen Forschenden. Wie das Team um Carole Sudre vom King's College in London im Fachjournal "Nature Medicine" schreibt, steigt das Risiko für Long-Covid, wenn während der Akutphase der Infektion mehr als fünf Symptome auftreten. Das zeigt die Auswertung der Daten von mehr als 4100 Covid-19-Patientinnen und -Patienten aus Grossbritannien, den USA und Schweden. Gleich zu Beginn ihrer Erkrankung hatten die Frauen und Männer ihr Befinden in einer App protokolliert. Auch nach Abklingen der Infektion notierten sie die Angaben weiter. Insgesamt konnten die Forschenden den Gesundheitszustand der Teilnehmenden über mehr als drei Monate hinweg mitverfolgen. Ergebnis: 13,3 Prozent der Betroffenen (558) litten auch noch einen Monat nach der Diagnose an Symptomen, nach acht Wochen waren es noch 189 Personen. 95 von ihnen (2,3 Prozent) litten auch nach einem Vierteljahr noch unter Spätfolgen. Dabei stellten Sudre und ihre Kollegen zwei Trends fest: Das Risiko für Long-Covid stieg mit zunehmendem Alter und mit höherem Body-Mass-Index. Frauen waren häufiger betroffen als Männer. Konkret kämpften Patientinnen und Patienten bis zum Alter von 49 Jahren zu rund 9,9 Prozent mit Spätfolgen ihrer Erkrankung. Bei den Betroffenen über 70 waren es 21,9 Prozent. Bei den Frauen traten die langwierigen Symptome auch in den jüngeren Altersgruppen mit 14,9 Prozent deutlich häufiger auf als bei den Männern mit 9,5 Prozent. Die Forschenden erkannten zudem zwei verschiedene Symptommuster: "Personen, die unter Erschöpfung, Kopfschmerzen und Beschwerden der Atemwege litten, und Menschen, die zusätzlich multisystemische Folgen aufwiesen, darunter anhaltendes Fieber oder gastrointestinale Symptome". Insgesamt waren Erschöpfung und wiederkehrende Kopfschmerzen die häufigsten Symptome. Aufschlussreich war noch eine weitere Beobachtung: Patienten, die in der ersten Woche mehr als fünf Symptome dokumentierten, hatten ein signifikant grösseres Risiko, auch nach mehr als einem Monat noch unter Beschwerden zu leiden. "Dieser Zusammenhang war in allen Altersgruppen und beiden Geschlechtern ersichtlich". Das spreche dafür, dass eine organübergreifende, multisystemische Ausprägung der Infektion besonders häufig zu Spätfolgen führe. Die am stärksten mit dem späteren Long-Covid-Risiko verknüpften Akut-Symptome waren Erschöpfung, Kopfschmerzen, Schlafstörungen, Heiserkeit und Muskelschwäche. Bei Covid-19-Erkrankten über 70 Jahren kamen die in diesem Alter normalerweise weniger häufigen Riechstörungen hinzu. Laut den Forschern ein deutlicher Hinweis auf Long-Covid. Die neuen Erkenntnisse lassen sich zur Vorhersage des weiteren Verlaufs nutzen. Das bewiesen Sudre und ihr Team in einem weiteren Schritt, an dem sich 2400 weitere Covid-19-Erkrankte beteiligten. Dabei zeigte sich, dass sich mithilfe von "nur drei Merkmalen - der Zahl der Symptome in der ersten Woche, dem Alter und dem Geschlecht" mit 75-prozentiger Genauigkeit prognostizieren lässt, ob sich Infizierte auf Spätfolgen einstellen müssen. Das könnte helfen, "Risikogruppen zu erkennen und frühzeitig gezielt zu behandeln", so die Forschenden. Zudem liessen sich mit diesem Wissen hilfreich, um Rehabilitationsprogramme zu entwickeln. | Long-Covid lässt sich vorhersagen. Das berichten britische Forschende. Ein wichtiges Indiz ist die Zahl der Symptome in der Akutphase. Aber es gibt noch weitere Anhaltspunkte. |
20min-433 | Weischno, Sommerfestivals? Und weischno, wie du am Montreux Jazz Festival neben grossen Weltstars jeweils um die 100 aufstrebende Musikacts entdecken und beklatschen konntest? In welchem Umfang das 2021 möglich ist, wird sich in den kommenden Monaten zeigen - die Organisator*innen arbeiten jedenfalls gerade an einem flexiblen Plan, um sich auf neue Corona-Entwicklungen und -Bestimmungen einzustellen, sagt Festivalleiter Mathieu Jaton auf Anfrage von 20 Minuten: "Mit Indoor-Bühnen, den Locations am See und der Lage mitten in der Stadt sind wir sehr vielseitig aufgestellt". Um in Sachen nationaler und internationaler Artist-Förderung ein bisschen weniger Spielball der Pandemie zu sein und sie nicht bloss während zwei Wochen im Juli, sondern das ganze Jahr über anzugehen, haben die Festivalverantwortlichen am Dienstag den Brand MJF Spotlight gelauncht (um die Acts ins Scheinwerferlicht zu stellen, get it?). "Das Fehlen von Konzerten und Festivals hat das Aufkommen neuer Künstler*innen spürbar gebremst", so Zampano Jaton in einer Mitteilung, "mit MJF Spotlight können wir nun das ganze Jahr über neue Acts auf unseren verschiedenen digitalen Kanälen vorstellen, unabhängig vom Festivalprogramm". Der Plan ist, die Acts möglichst bald auch analog, also mit eigenen Konzerten und Events in der ganzen Schweiz und schliesslich mit einem speziellen Abend am Montreux Jazz Festival zu pushen. Aktuell lässt The Coco das (Ab-) Feiern aber nur digital zu. Und dafür fahren die MJFs die schweren Geschütze auf. Ab März küren sie jeden Monat einen Artist of the Month mit "besonderem Augenmerk auf Talente aus der Schweiz". Diese bekommen eine grosse digitale Bühne in Form von professionell produzierten Livestreams und Videosessions. Dazu hauen die Programmverantwortlichen des Festivals jeden Monat 20 Songs in eine Spotify-Playlist (am besten grad schnell den MJF-Channel abonnieren, damit du nichts verpasst), die ihrer Meinung nach die Musik von genau jetzt am besten einfangen. Zudem haben sie eine Spotify-Playlist mit ihren "20 Artists to Watch in 2021" zusammengestellt, die du hier unten im Artikel findest - oben in der Bildstrecke erfährst du ein wenig mehr über die Acts und drüben beim Montreux Jazz Festival sogar ganz viel. Wenn du also dein Am-Puls-der-Musik-Zeit-Game upsteppen willst, gehört MJF Spotlight ab sofort zu deinen wichtigsten Trend-Quellen. 20 Minuten ist Medienpartnerin des Brands, wir halten dich auf unseren Kanälen also ebenfalls auf dem Laufenden. Das Montreux Jazz Festival 2021 soll vom 2. bis am 17. Juli stattfinden. | Das Montreux Jazz Festival weitet seine Newcomer-Förderung mit dem neuen MJF-Spotlight-Brand aufs ganze Jahr aus. Weil The Coco klassische Livegigs nach wie vor verunmöglicht, startet die Initiative mit digitalen Events. Die Programmverantwortlichen des prestigeträchtigen Festivals stellen zudem 20 Acts vor, die ihrer Meinung nach das Musikjahr 2021 massgeblich bestimmen und beeinflussen werden. |
20min-434 | Dating-Apps können das Leben spannend und abwechslungsreich machen - sie können aber auch eine Quelle der Frustration sein, wenn die Matches auch nach viel Zeitaufwand ausbleiben. Dies kann verschiedenste Gründe haben, häufig sind es aber die Bilder, die den entscheidenden Einfluss darauf haben, ob eine Person Interesse an einem Datingprofil zeigt oder nicht. Wie eine neue Studie von Compare My Mobile zeigt, hat beispielsweise das Smartphone, welches in den Bildern des Profils zu sehen ist, einen signifikanten Einfluss auf den Eindruck, der eine Person hinterlässt. So haben Profile, in welchen ein iPhone zu sehen ist, zu 76 Prozent mehr Erfolg im Vergleich zu anderen Produkten. Ähnlich verhält es sich mit AirPods und Apple Watches. Aber auch Samsung-Smartphones zeigen einen positiven Effekt. So erhöhen diese die Chancen eines Matches immerhin um 19 Prozent. Weniger erfolgreich sind Bilder, in welchen Handys von Anbietern wie Google, Sony, Huawei oder OnePlus zu sehen sind. Wer solche Handys auf seinem Datingprofil präsentiert, hat laut der Studie eine 74 Prozent geringere Chance auf einen Match. Eine Studie von Dating.com zeigt ausserdem, dass insbesondere Männer glauben, ihre Chancen auf einen Match mit einem Foto ihres nackten Oberkörpers zu steigern. Tatsächlich ist es aber genau umgekehrt. Profile, die ein Oben-ohne-Foto beinhalten, werden zu 25 Prozent weniger geliked als andere. Tatsächlich gaben bei der Befragung 66 Prozent aller Frauen an, dass Bilder von nackten Oberkörpern ein Zeichen von Unreife seien. 79 Prozent geben an, sich niemals auf ein Date mit einem Mann, der solche Bilder hochgeladen hat, einlassen zu wollen. Aber nicht nur der Inhalt, sondern auch die Anzahl an Fotos auf einem Datingprofil sind matchentscheidend. Wie eine weitere Studie gezeigt hat, werden die Chancen auf einen Match erhöht, wenn mehrere Bilder auf ein Datingportal geladen werden. Ausserdem gibt es einige Regeln, die unbedingt einzuhalten sind, wenn man nicht in das Dating-Fettnäpfchen treten möchte, was Fotos angeht. So sollten Bilder, auf welchen ein Ex-Partner zu sehen ist, tunlichst vermieden werden. Darüber hinaus sind laut einer Umfrage des Unternehmens Skylum Gruppenfotos und Selfies aus dem Gym äusserst unbeliebt. Der Fotograf Eddie Hernandes rät ausserdem, gänzlich auf Spiegel-Selfies und Fotos aus dem Badezimmer zu verzichten. Ebenfalls zu vermeiden sind laut "Bild" Filter aus Snapchat oder Tiktok, die Gesichter in Bildern allzu sehr verändern. Ausserdem möchten sich potenzielle Datingpartner einen Gesamteindruck des anderen machen können - nur Fotos des eigenen Gesichts hochzuladen, ist daher kontraproduktiv. Und zuletzt sollte man nicht mit exotischen Haustieren posieren, die einem mit grösster Wahrscheinlichkeit gar nicht gehören. Grundsätzlich sind Tier-Selfies aber nicht tabu. Dabei ist laut Makeuseof.com aber zu beachten, dass Hunde in Bildern generell besser ankommen als Fotos mit Katzen. Tatsächlich sollen Katzen in Dating-App-Fotos die Chance auf einen Match gar um 53 Prozent verringern. Bei all diesen Bild-Sünden ist aber zu beachten: Ein Foto ist immer noch besser als kein Foto. Wer überhaupt keine Bilder von sich selbst auf sein Profil geladen hat, hat es in der Onlinedating-Welt äusserst schwer. | Bilder auf Dating-Plattformen nehmen einen extrem wichtigen Stellenwert ein. So gibt es Dos und Don'ts, die unbedingt beachtet werden sollten, wenn man beim Onlinedating erfolgreich sein will. Laut einer Studie ist es beispielsweise relevant, welches Smartphone auf den Fotos, die hochgeladen werden, zu sehen ist. Grundsätzlich gilt: Ein Bild ist besser als kein Bild. |
20min-435 | "Ich habe mich in den vergangenen zehn Jahren sehr ausgelebt. Ich wollte mich auf keinen Fall festlegen und erst mal schauen, was die (Frauen-) Welt so zu bieten hat. Das war toll! Aber jetzt habe ich den schnellen, unverbindlichen Sex ein bisschen satt und suche nach der wahren Liebe. Ich habe das auf meinem Datingprofil auch so deklariert: Ich möchte etwas Ernstes, ich träume von einer Familie und suche eine Frau, mit der ich den Rest meines Lebens verbringen kann. Klingt etwas kitschig, aber ich fühle mich dafür bereit. Bina war mir eigentlich etwas zu jung, denn die meisten 22-Jährigen wollen nicht unbedingt eine Familie gründen. Aber sie hat mir sehr gut gefallen, deswegen habe ich trotzdem Kontakt aufgenommen - und war sehr positiv überrascht. Bina wirkte sehr erwachsen und reflektiert und schien die gleichen Dinge zu wollen wie ich. Wir haben uns zu einem Spaziergang verabredet und sind gemeinsam durch den Wald geschlendert, was mega schön war. Nach einigen Stunden hat Bina mir unmissverständlich zu verstehen gegeben, dass sie jetzt gerne mit mir nach Hause gehen würde. Das hat mich zwar gefreut, aber diesmal sollte es ja eben nicht auf ein unverbindliches Techtelmechtel herauslaufen. Also habe ich abgelehnt. Beim zweiten Date hat Bina mich zu sich nach Hause eingeladen und für mich gekocht. Es war super! Der Abend war wirklich schön und nach dem Essen haben wir auf dem Sofa rumgeknutscht. Das ganze wurde immer wilder, wir hatten immer weniger an und irgendwann habe ich Bina gefragt, ob sie ein Kondom hat. Normalerweise habe ich die selbst dabei, aber ich wollte es ja bewusst langsam angehen und war deswegen nicht vorbereitet. Bina hat nur gelacht und meinte, das sei nicht nötig. Sie verhüte zwar nicht hormonell, kenne aber ihren Zyklus und wisse deswegen, dass sie im Moment nicht schwanger werden kann. Ich war perplex, schliesslich geht es bei neuen sexuellen Kontakten nicht nur um das Verhindern von Schwangerschaften, sondern auch um den Schutz vor sexuell übertragbaren Krankheiten. Ich habe viel herumgevögelt, und um ehrlich zu sein, ohne Kondome hätte ich mir bestimmt schon irgendwas eingefangen. Ich habe deswegen sehr bestimmt abgelehnt und wollte einfach mit Knutschen und Fummeln weitermachen. Doch Bina hat sehr fest versucht, mich dazu zu bringen, ohne Verhütung mit ihr zu schlafen. Ich habe mir in dem Moment nicht viel gedacht. Im Gegenteil. Ich war ein bisschen gebauchpinselt, weil ich dachte, dass sie mich einfach unwiderstehlich findet und deswegen so dringend mit mir Sex haben möchte. Ähem. Mir war das unangenehm, ich habe dann nicht bei ihr übernachtet. Dafür haben wir gleich ein drittes Date ausgemacht, diesmal wieder spazieren. Mitten im Wald ist Bina plötzlich ein bisschen bleich geworden und hat gesagt ihr sei schlecht, sie müsse sich hinsetzen. Ich war kurz davor, mit ihr zu einem Arzt zu fahren, als sie mir endlich gebeichtet hat, was Sache ist: Bina ist schwanger. Sie hat es zwar nie so gesagt, aber ich glaube, Bina wollte mir dieses Kind unterjubeln. Sie hat gesagt, sie sei erst in der sechsten Woche. Wir haben uns zwei Wochen vorher zum ersten Mal getroffen. Ich bin mir fast sicher, hätte ich ohne Kondom mit ihr geschlafen, dann hätte sie gesagt, sie sei von mir schwanger. Das hat mich mega schockiert. Mein Vertrauen, das ich in dieser kurzen Zeit zu Bina aufgebaut hatte, war erschüttert. Mir tut es zwar leid, dass sie keinen Vater für ihr ungeborenes Kind hat, aber ich möchte diese Rolle auch nicht übernehmen und das habe ich ihr so gesagt. Danach habe ich nie wieder etwas von ihr gehört". *Namen geändert | Mario* (30) hat ein Date mit Bina* (22). Bina ist Mario eigentlich ein bisschen zu jung, wirkt aber sehr reif. Beim Date macht Bina schnell klar, dass sie mit Mario schlafen möchte - ohne Kondom. Beim dritten Date folgt eine schockierende Offenbarung. |
20min-436 | Im britischen Format von "The Voice Kids" hat eine Schweizerin es aus rund 12"000 Bewerbern unter die letzten 12 geschafft: die 14-jährige Savannah Schönenberger. Am Samstag ging die Reise für sie jedoch zu Ende. Das Gesangstalent aus dem Kanton Schwyz, deren Mutter Britin ist, hat uns verraten, wie ihre Zeit in der Castingshow war und weshalb sie auf ihrem Instagram-Account erst ein Foto gepostet hat. Savannah, wie traurig bist du, dass es nicht fürs Finale gereicht hat? Ich bin dankbar, dass ich überhaupt so weit gekommen bin - das habe ich nicht erwartet. Aber es wäre unrealistisch, zu sagen, dass ich gar nicht traurig bin. Natürlich bin ich enttäuscht. Ich weiss aber auch, dass das nicht das Ende der Welt ist, sondern "The Voice Kids" bloss ein Teil meiner Reise ist. Hat es Spass gemacht, bei so einer grossen Produktion dabei zu sein? Sehr! Das Beste daran war, Leute kennen zu lernen, die den gleichen Traum verfolgen wie ich. Ich habe mich schon mein ganzes Leben so gefühlt, als würde ich nicht richtig reinpassen. Dort war das zum ersten Mal nicht so. Ich habe wirklich Freunde fürs Leben kennen gelernt. Wie war dein Coach Will.i.am so drauf? Er war total cool, ich habe mega gerne mit ihm zusammengearbeitet. Er hat oft herumgealbert oder uns Geschichten aus seiner Kindheit erzählt. Das hat es uns einfach gemacht, uns wohlzufühlen und eine Verbindung zu ihm aufzubauen. Wie bist du darauf gekommen, bei "The Voice Kids UK" mitzumachen? Ich singe schon mein ganzes Leben, und es war immer ein Traum von mir. Ich bin sehr schüchtern, aber letztes Jahr fand ich, dass es an der Zeit ist, meine Stimme mit anderen Leuten zu teilen. Fürs britische Format habe ich mich entschieden, um eine internationale Karriere anzustreben. Ich denke, dass meine zweite Heimat England dafür ein guter Start ist. Ist deine Schüchternheit auch der Grund, wieso du erst einen Instagram-Post veröffentlicht hast? Ja, ich werde sehr schnell unsicher. Wenn ich etwas poste, lösche ich es später wieder, weil ich mich davor fürchte, was andere denken. Aber ich arbeite daran. Hat dir die Show mit deiner Unsicherheit geholfen? Was meine Stimme angeht definitiv. Ich kann jetzt überall singen, ohne mich selbst ständig zu hinterfragen. Unter so vielen Kandidatinnen und Kandidaten so weit gekommen zu sein, hat mir viel Selbstvertrauen gegeben. Deine Blind Audition wurde auf Youtube schon 230"000 Mal angeschaut. Wie fühlt sich das an? Es ist verrückt, dass so viele Leute das Video angeklickt haben. Aber um ehrlich zu sein, war ich nicht zufrieden mit meiner Performance. Mein erster Auftritt auf einer solch grossen und professionellen Bühne war nervenaufreibend. Ich denke, mit mehr Erfahrung hätte ich das besser gemeistert. Wie geht es nun nach der Show weiter? Mein grösster Traum wäre es, einen Plattenvertrag zu bekommen und meine eigene Musik herauszubringen. Erstmal habe ich nun vor, mehr Musik-Content auf Instagram zu posten und mir so ein Following aufzubauen. Ich hoffe zudem, in den nächsten zwei Jahren eine Musikschule in England zu besuchen. | Savannah Schönenberger aus dem Kanton Schwyz hat es bis ins Halbfinale von "The Voice Kids UK" geschafft. Am Samstag ist sie aus der Show ausgeschieden. Wir haben mit ihr über ihren Coach Will.i.am und ihre Schüchternheit gesprochen. |
20min-437 | Mithilfe des Weltraumteleskops Cheops, das im Dezember 2019 in die Erdumlaufbahn gebracht wurde, haben Forschende unter der Leitung des Astrophysikers Adrien Leleu vom Center for Space and Habitability der Universität Bern, der Universität Genf und des nationalen Forschungsschwerpunkts PlanetS ein ungewöhnliches Planetensystem entdeckt. Die sechs Planeten umkreisen den über 200 Lichtjahre entfernten Stern TOI-178 in einem harmonischen Rhythmus, wie die Universitäten Bern und Genf mitteilten. Auf Basis von Aufnahmen des Nasa-Weltraumteleskops Tess vermutete man bereits, dass dieser Stern mindestens zwei Planeten besitzt. Doch Cheops zeigte nun, dass das System um TOI-178 sechs Planeten umfasst: "Nach der Analyse der Daten aus elf Tagen Beobachtung des Systems mit Cheops schien es, dass es mehr Planeten gibt, als wir anfangs dachten", so Leleu. Nachdem die Daten zunächst nur auf fünf Exoplaneten hingewiesen hatte, erschien den Forschenden später noch ein sechster, wie die Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen im Fachjournal "Astronomy and Astrophysics" berichten. Weiter zeigte sich, dass dieses ferne Sonnensystem aussergewöhnlich aufgebaut ist. Eine der Besonderheiten des TOI-178-Systems, die die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit Cheops aufdecken konnten, ist, "dass die Planeten - mit Ausnahme desjenigen, der dem Stern am nächsten ist - einem rhythmischen Tanz folgen, während sie sich auf ihren Bahnen bewegen", schreibt die European Space Agency. Die Schweizer Forschenden sprechen von einem "harmonischen Rhythmus". Doch während die Planeten im TOI-178-System ihren Stern in einer sehr geordneten Weise umkreisen, geht es bei ihren Dichten chaotischer zu. Einer der Exoplaneten ähnelt von der Dichte der Erde, während sein Nachbar von ähnlicher Grösse eine viel geringere Dichte aufweist und damit an einen Mini-Jupiter erinnert, schreibt die ESA. Der nächste Nachbar weise dagegen ähnliche Eigenschaften wie der Neptun auf. "Das hatten wir nicht erwartet", sagt Leleu. "Solch einen Aufbau beobachten wir zum ersten Mal in einem Planetensystem". Wieso es sich im System TOI-178 so verhält, ist unklar. Normalerweise könnten katastrophale Ereignisse wie Rieseneinschläge grosse Schwankungen in der Planetendichte erklären, aber das TOI-178-System wäre dann nicht auf diese Weise geordnet. "Die Bahnen in diesem System sind sehr gut geordnet, was uns sagt, dass sich dieses System seit seiner Geburt recht sanft entwickelt hat", erklärt Co-Autor Yann Alibert von der Universität Bern. Damit stellt die Entdeckung des Weltraumteleskops Cheops nicht weniger in Frage als die derzeitigen Theorien zur Planetenentstehung. | Astronomen haben ein in mehrfacher Hinsicht ungewöhnliches Planetensystem entdeckt. Dies mithilfe des Weltraumteleskop Cheops, das von der Universitäten Bern und Genf entwickelt und zusammengebaut wurde. Die neuen Erkenntnisse stellen die derzeitigen Theorien zur Planetenentstehung in Frage. |
20min-438 | Bei fünf aufgedeckten rechtsextremen Chatgruppen im westdeutschen Bundesland Nordrhein-Westfalen sollen 29 Polizistinnen und Polizisten beteiligt gewesen sein. Das sagte Innenminister Herbert Reul am Mittwoch in Düsseldorf. Alle seien am Morgen suspendiert worden und gegen alle seien Disziplinarmassnahmen eingeleitet worden. 14 Beamte sollen aus dem Dienst entfernt werden. Laut Reul gehören 25 Beamte zum Polizeipräsidium Essen. Insgesamt habe es am Mittwoch 14 Razzien gegen Polizistinnen und Polizisten gegeben. Der Minister sprach bei der Pressekonferenz von "einer Schande für die Polizei". In den Gruppen seien 126 Bilddateien verteilt worden, darunter Fotos von Adolf Hitler, aber auch zum Beispiel die fiktive Darstellung eines Flüchtlings in einer Gaskammer. Eine der Chatgruppen sei wahrscheinlich bereits im Jahr 2013 gegründet worden, spätestens im Mai 2015. Neben den 14 Durchsuchungen wurden den übrigen 15 beschuldigten Beamten laut Reul Disziplinarverfügungen zugestellt. Er kündigte eine Sonderinspektion für das vor allem betroffene Polizeipräsidium Essen an. Zudem werde er einen Sonderbeauftragten für rechtsextremistische Tendenzen in der nordrhein-westfälischen Polizei berufen. Er werde alles in seiner Macht Stehende dafür tun, "diese Menschen aus dem Dienst zu entfernen", sagte Reul. Laut Michael Frücht, Leiter des Landesamtes für Fortbildung der Polizei in NRW (LAFP), wurden alle 29 Beamten suspendiert. Reul geht von weiteren Fällen aus. Man habe bisher erst ein Handy gehabt, über das man an die jetzt Beschuldigten herangekommen sei. Bei den Razzien am Morgen seien weitere Handys beschlagnahmt worden. Wahrscheinlich werde man durch deren Auswertung Hinweise auf weitere Chat-Teilnehmer finden. Das Ursprungs-Handy gehört nach Angaben der Ermittler einem 32-jährigen Beamten der Polizei Essen privat. Er wurde eigentlich verdächtigt, Dienstgeheimnisse an einen Journalisten weitergegeben zu haben. Bei der Auswertung seien dann die rechtsextremen Fotos gefunden worden. | Per Zufall wurden auf dem privaten Handy eines Polizisten in Nordrhein-Westfalen rechtsextreme Inhalte gefunden. 29 Beamte sind verdächtigt, sich an solchen Chats beteiligt zu haben. 14 seien aus dem Dienst entfernt worden. Der Innenminister des Bundeslandes geht von weitern Fällen aus. |
20min-439 | Die Aufgaben der US-Konsumentenschutzbehörde CPSC haben stark mit den Gefahren des Alltags zu tun: Sie warnt Konsumenten vor Unfällen im Haushalt, vor zurückgerufenen Produkten und klärt auf, wie man sich im Fall eines Küchenbrands oder einer Vergiftung richtig verhalten soll. Das mag mässig spannend klingen, dennoch ist es der Behörde gelungen, eine regelrechte Fanbasis aufzubauen. Der Grund sind ihre abgedrehten, humorvollen Posts auf Twitter und Instagram mit mehr schlecht als recht gephotoshoppten umherfliegenden Pferden, Katzen, die sich für Tiger halten, oder Hornissen in einer Sinnkrise. Für die einen knallen die Posts, für die anderen sie sie einfach nur durchgeknallt. "Ich dachte immer, es sei verboten, während der Arbeit in einer Behörde Marijuana zu rauchen", schreibt ein Nutzer auf Imgur über die Posts der SPSC. Und ein anderer: "Wie schön, eine Bundesbehörde zu sehen, die der Bevölkerung nicht mit Verachtung begegnet. Alle Behörden sollten so high sein wie diese". "Hier kaufte jemand Photoshop und erlitt danach einen Nervenzusammenbruch", "jetzt ist mein Steuergeld richtig eingesetzt worden" oder "endlich guter Humor in schlechten Zeiten", schreiben weitere. Gerade in der Corona-Krise, erklärt Joseph Galbo, der Verantwortliche für die sozialen Medien, würden viele Amerikaner zu Hause bleiben. Das Unfallrisiko im Haushalt steige. Deswegen gab die CPSC fortan nicht nur mehr Warnungen heraus, sondern sie erschuf auch Quinn, den Quarantäne-Fuchs. Dieser weist auf clevere und amüsante Art auf die Alltagsgefahren im Haushalt hin, von der unbeaufsichtigten heissen Pfanne bis hin zum richtig funktionierenden Rauchmelder. Als der US-Präsident Donald Trump von einer Einnahme von Desinfektionsmitteln im Kampf gegen das Coronavirus faselte, hatte der Fuchs ganz besonders viel zu tun (siehe Bildstrecke). Gut kommt vor allem an, dass Quinn, der Fuchs, der Nation jeden Abend vor einem immer wechselnden Hintergrund wünscht: "Gute Nacht, freundliche Freunde. Morgen werden wir uns wieder alle umeinander sorgen". Nicht wenige Nutzer schreiben dann zurück und wünschen ebenfalls eine gute Nacht. Die regelmässigen Botschaften erfreuen sich zunehmender Beliebtheit. So schreibt die "New York Times": "Quinn ist in Zeiten von schlechten Nachrichten, Angst und Ärger zum informativen Ruhepol geworden". Mit einer Pandemie habe die Behörde noch nie zu tun gehabt, so Social-Media-Manager Galbo. Deswegen sei es umso wichtiger, dass die zur Verfügung gestellten Informationen bei den Leuten auch ankommen. "Mit dem Fuchs wollten wir eine Figur erschaffen, mit der sich die Leute emotional identifizieren können, aber die auch Schlauheit und Kreativität symbolisiert und überhaupt immer über der Sache steht". | Die fantasievollen Posts der US-Konsumentenschutzbehörde geben zu reden. Besonders beliebt ist Quinn, der Quarantäne-Fuchs, der auf die Gefahren des Alltags aufmerksam macht. Die ausgefallenen Posts der Behörde gibt es in der Bildstrecke zu sehen. |
20min-440 | Ein Jäger hat am Mittwoch am Irchel bei Freienstein-Teufen ZH einen Wolf gesichtet und fotografiert, wie die Zürcher Baudirektion am Donnerstagabend eine entsprechende SMS-Information auf Anfrage bestätigt. Spezialisten hätten das Foto überprüft. Der Kanton bittet darum, den Herdenschutz zu beachten. Über gerissene Nutztiere ist bisher nichts bekannt. Es ist nicht die erste Wolfssichtung in diesem Monat im Kanton Zürich. Bäretswil, 12. März: Ein Wolf tappte auf einer Waldlichtung im Raum Bäretswil in die Fotofalle der lokalen Jagdgesellschaft. Ob es sich um den gleichen Wolf handelt, ist unklar. Obersaxen, 27. Februar: Eine Skifahrerin beobachtete am Samstag zwei Wölfe auf einer Skipiste in Obersaxen. Die beiden Wildtiere folgten für eine kurze Zeit einer Skifahrerin - ehe sie die Piste wieder verliessen. Lenzerheide, 17. Februar: News-Scout Marianne Annaheim beobachtete beim Gertrud-Skilift beim Piz Danis im Skigebiet Lenzerheide ein Wolf, wie sie sagt. Mauren (FL), 29. Dezember: Der 18-jährige Joel Tinner hat mitten in Mauren (FL) einen Wolf gesehen. "Es war komisch, so etwas erlebt man nicht jeden Tag", sagte er. Niederweningen ZH, 18. November: Auf einer Weide wurden fünf gerissene Schafe vorgefunden. Die DNA-Proben liessen aber keine abschliessende Beurteilung zu, ob es ein Wolf oder ein Hund war, der die Schafe getötet hat. Felsberg GR, 15. November: Ein Autofahrer filmte, wie ein Wolf auf der Strasse inmitten des Dorfs läuft. Das Video machte in den sozialen Medien die Runde. Entlebuch LU, 14. November: Die Kamera eines Bauers hielt einen Wolf fest. Der Landwirt hatte die Fotofalle bei einem Kadaver aufgestellt, um den Wolf zu bestätigen, wie die "Luzerner Zeitung" schrieb. | In Freienstein-Teufen ZH ist diese Woche ein Wolf gesichtet worden. Erst vor zwei Wochen tappte ein Wolf bei Bäretswil ZH in die Fotofalle. |
20min-441 | Erstmals seit einem Jahr spricht Pierre Paganini. Der 63-Jährige, der seit über 20 Jahren Konditionstrainer von Federer ist, erzählt gegenüber dem "Tagesanzeiger" (Bezahlschranke) wie tief unten der Schweizer Tennis-Star nach seiner Knieverletzung war. Und was er beim Comeback von ihm erwartet. Auch erzählt Paganini, dass er mit dem 39-jährigen Federer Schritt für Schritt schaue. Momentan sei nur klar, dass Federer in Doha spiele. "Roger spielt nur, wenn er weiss, dass er wieder gut spielen kann. Jetzt müssen wir alle schauen, wie der Körper reagiert. Es ist wichtig, ihn zu schützen", so der Konditionstrainer. "Dieses Knie bereitete ihm schon mehrere Jahre Probleme. Aber man konnte sie im Griff haben, mit einer angepassten Planung und spezifischen Übungen. Er und das ganze Team befassten sich damit schon länger. Dass ein Spieler, der über 1500 Matchs bestritten hat, mehrere Baustellen hat an seinem Körper, gehört zum Alltag". "Das Eis war schon immer dünn. Zwischen ‹alles ist okay› und ‹rien ne va plus› hast du einen Spieler, der in Kapstadt noch einen Schaukampf vor 50"000 Leuten absolvierte und kurz danach auf dem Operationstisch lag. Innerhalb von zwei Wochen. Und in der Woche davor versuchten wir, nochmals zu trainieren, und bis zu einem gewissen Grad ging es auch". "Seine Muskulatur konnte nicht mehr gleich arbeiten und brauchte eine längere Erholungszeit. Als ich mit ihm zu arbeiten begann, waren wir ganz unten. Das bedeutet: Alles, was möglich ist, versuchst du zu machen. Gleichzeitig musst du es unbedingt mehrmals machen, damit der Körper lernt, auch Wiederholungen auf einem gewissen Level durchzustehen. Und dann musst du pausieren und schauen, wie der Körper reagiert". Und: "Das erste Mal, als er wieder einen Sprung über die Hürde machte, war er fast euphorisch. Hey, jetzt sind es nicht mehr die Krücken, jetzt sind es die Hürden. Und man sah, wie er sich an diese Übungen heranfrass. Man spürte beim ersten Sprung - nachdem er viele Monate daran gearbeitet hatte - auch noch die Unsicherheit. Und danach war er richtig stolz, darüber gesprungen zu sein. Dabei springst du normalerweise im Minimum über vier Hürden und machst direkt noch drei, vier weitere reaktive Übungen, bevor es langsam interessant wird. Wenn du das siehst, kommen schon Emotionen hoch. Du wirst jünger, wenn du ihn beim Training beobachtest". "Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich der Spieler solche Fragen gar nicht stellt. Aber als er sich für die Operation entschied und sagte: Ich will es noch einmal wissen, war es logisch, dass er nicht an das Karriereende denken wollte. Er hatte sich für einen Weg entschieden, der mehrere Monate dauern würde und das Comeback als Ziel hatte - nicht das Auspacken der Koffer". "Ich behaupte jetzt: nein. Aber es kommt darauf an, wie gesund er ist. Es ist noch etwas früh, diese Frage zu beantworten. Es ist auch schon die fünfte Generation, gegen die er spielt. Die Gegner sind stark, das Tennis wird immer stärker. Und er hat entscheidend dazu beigetragen. Also ist er fast selber schuld, dass es so ist. Aber ich möchte unterstreichen: Auch er weiss, dass der Weg etwas länger sein wird". "Das ist es ja: Du kannst immer alles von ihm erwarten. Obwohl du weisst, dass es nicht leichter wird, sondern schwieriger. Aber ich habe ein grosses Vertrauen in ihn und die Art, wie er versucht, das Maximum herauszuholen aus seinen Zielen. Er hat eine gesunde Hartnäckigkeit, gibt einfach nicht auf. Und trotzdem ist er äusserlich entspannt". | Roger Federers Konditionstrainer redet erstmals seit langer Zeit über seinen Schützling. In einem Interview erzählt er, wie es Roger Federer geht und wie tief unten er war. Pierre Paganini meint beispielsweise: "Das Eis war schon immer dünn". |
20min-442 | Zu grosse Kondome rutschen ab, zu kleine können reissen und so zu ungewollten Schwangerschaften oder sexuell übertragbaren Krankheiten führen. Zudem sind sie unangenehm zu tragen. Wie findet man aber jetzt das richtige Kondom, das auch wirklich zu einem passt? Diese Frage haben sich der Verein Gütesiegel für Präservative und Gummilove gestellt und so eine Aufklärungskampagne ins Leben gerufen. Auf der Website Mysize.ch können die User ihren Penisumfang messen und bekommen dann aus über 90 in der Schweiz erhältlichen Kondomen das passende angezeigt. Damit auch nichts falsch berechnet wird, gibt die Website Tipps und Tricks zum idealen Messen - sogar ein Massband zum Ausdrucken ist gratis erhältlich. Da kein Penis gleich ist, kommt es bei der Wahl des richtigen Gummis nicht nur auf die Grösse, sondern auch auf die Form an. Hier unterscheidet Mysize.ch zwischen gerade, tulpenförmig und tailliert. Zusätzlich kann man spezielle Wünsche und Eigenschaften wie latexfrei, stimulierend oder aromatisiert anwählen. Sobald alle Felder ausgefüllt sind, zeigt die Website einem das perfekte Kondom. Die Neulancierung von Mysize.ch findet zum Anlass des 30-jährigen Bestehens des OK- Gütesiegels für Kondome statt. Der Verein Gütesiegel für Präservative wurde 1989 gegründet und wird getragen von der Aids-Hilfe Schweiz, der Organisation Sexuelle Gesundheit Schweiz und der Fédération Romande des Consommateurs (FRC) und arbeitet eng mit Love Life sowie regionalen Fachstellen zusammen. | Viele Menschen kaufen Kondome wahllos, ohne genau auf die Grösse zu achten. Dabei können zu kleine Kondome reissen und so zu ungewollten Schwangerschaften oder sexuell übertragbaren Krankheiten führen. Der gemeinnützige Verein Gütesiegel für Präservative hat nun eine Aufklärungskampagne ins Leben gerufen. Auf der Website Mysize.ch kann jeder seinen Penisumfang und Form eingeben und bekommt das perfekte Kondom angezeigt. |
20min-443 | Im März 2021 sorgten ein Youtube-Video und ein offener Brief an die Weltgesundheitsorganisation WHO für Aufsehen. In beiden warnt der Belgier Geert Vanden Bossche vor den angeblichen Gefahren der aktuellen Corona-Impfstoffe und ruft dazu auf, die Covid-Impfungen zu stoppen, ansonsten drohe "eine globale Katastrophe ohnegleichen", denn die Impfstoffe würden ein "unkontrollierbares Monster" erschaffen. Vanden Bossche behauptet, die Covid-Impfstoffe schaden der Menschheit, da sie dem Virus erlauben, gefährlich zu mutieren, so, dass unser Immunsystem sie mit Antikörpern nicht mehr bekämpfen könne. Die Argumentation des Belgiers, der laut eigenen Angaben Veterinärmediziner mit einem Abschluss in Virologie ist und der seit 1995 keine wissenschaftliche Forschungsarbeit mehr veröffentlicht hat, wurde seither fleissig geteilt - auf einschlägigen Websites und von ebensolchen Gruppen. Nur aus der Wissenschaft erhielt er keine Unterstützung, dafür aber Gegenwind, wie unter anderem das Wissenschaftsmagazin Higgs.ch oder das Recherchezentrum Correctiv.org berichten. Auch die Impfkampagnen laufen weiter, mittlerweile wurden weltweit mehr als 3,29 Milliarden Dosen verabreicht. Eine neue Studie, die noch nicht final begutachtet wurde, stärkt den Kritikern von Vanden Bossches Behauptung den Rücken. Sie ist auf dem Preprint-Server Medrxiv.org abrufbar und zeigt, dass die Behauptung des Belgiers falsch sind und, dass genau das Gegenteil der Fall ist: Die Covid-19-Impfungen bremsen sogar die Entstehung neuer Varianten. Das indisch-amerikanische Forschendenteam belegt in mehreren Punkten, wie es zu dieser Schlussfolgerung gekommen ist. So zeigt es am Beispiel von Grossbritannien, Indien, Frankreich, Israel und den USA, dass die genetische Vielfalt von Sars-CoV-2 nach dem Start der Impfkampagnen - konkret: mit den ersten verabreichten Dosen - beginnt, deutlich abzunehmen (siehe Bildstrecke). Auch der Blick auf die globale Situation zeigt: Je mehr Menschen geimpft sind, desto weniger Virusvielfalt ist zu finden. Die Autorinnen und Autoren schreiben aber auch, dass die Abnahme der genetischen Virusdiversität mit einem verstärkten Auftreten der sogenannten "variants of concern" - den von der WHO als besorgniserregend eingestuften Varianten - einhergeht. Dies aber nicht etwa, weil die Impfungen diese hervorrufen würde, sondern weil die fitteren Varianten den Impfschutz leichter durchbrechen können. Weiter zeigt die Studie, warum der durch die Impfung provozierte Impfschutz bei einigen Virusvarianten schlechter ausfällt. Eine entscheidende Rolle spielen dabei die sogenannten Gedächtniszellen (siehe Box), so die Forschenden. Die Analyse von rund 1,8 Millionen viralen Genomen aus 183 Ländern habe gezeigt, dass die B-Zell-Epitope viel häufiger mutieren als T-Zell-Epitope. Bei Epitopen handelt es sich um jene Teile des Sars-CoV-2-Spikeproteins, die von den Immunzellen erkannt werden. Für den Immunschutz bedeutet das: Er funktioniert immer noch, aber nicht mehr so gut. "Die T-Zellen erkennen fast das gesamte Spikeprotein, während B-Zellen nur noch einen Teil davon als Vorlage für neutralisierende Antikörper verwenden können", erklärt die österreichische Forscherin und Wissenschaftskommunikatorin, die sich auf Instagram molecular.sylvia nennt. Die Antikörper griffen "nicht mehr perfekt", "aber die T-Zellen erkennen das Virus weiterhin". Das sei der Grund, warum Infektionen bei Geimpften meistens mild seien. Die Forschenden konnten weiter zeigen, dass es einen Unterschied macht, ob das Virus in einem geimpften oder einem ungeimpften Menschen mutiert: Demnach fanden sie bei Personen, die sich trotz der Impfung infizierten, 38 Mutationen im Spikeprotein von Sars-CoV-2. Bei Ungeimpften waren es derer 68. Das bedeutet laut den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, dass die Wahrscheinlichkeit, dass das Virus mutiert, bei Ungeimpften viel höher ist als bei Geimpften. Auch punkto der Wahrscheinlichkeit, einen schweren Verlauf zu haben, schneiden Ungeimpfte schlechter ab - und das deutlich. So fanden die Fachleute bei 25 ungeimpften Patientinnen und Patienten, deren Proben sie in der Studie untersuchten im Schnitt 39,9 Einträge für klinische Komplikationen. Bei 22 geimpften Personen waren es dagegen nur durchschnittlich fünf. Dabei spielte es keine Rolle, wie viele Mutationen das Virus aufwies. Laut den Autorinnen und Autoren liefert die Studie den ersten Nachweis, dass die Impfstoffe Sars-CoV-2 grundlegend einschränken: "Der gesellschaftliche Nutzen einer Massenimpfung könnte folglich weit über die weithin berichtete Minderung des Infektionsrisikos und die Verbesserung der Übertragung in der Gemeinschaft hinausgehen". Geert Vanden Bossche, dessen Behauptungen von der Studie widerlegt werden, hält von alledem nicht viel. Seiner Meinung nach ist dies "eine der abscheulichsten Veröffentlichungen", die er je gelesen habe. "Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Arbeit der Begutachtung durch unbeteiligte Experten standhält". Weiter unterstellt er den Autorinnen und Autoren, eine Mission zu haben: Eine, "die alles andere als von der Wissenschaft inspiriert ist", so der Belgier. Es handele sich um eine wirklich beispiellose Verletzung und Falschdarstellung der Wissenschaft. Er begründet seine Anschuldigungen damit, dass einige der Autorinnen und Autoren bei der Pharma-Firma Nference arbeiten. Den Namen des Unternehmens, verpackt in einer E-Mail-Adresse, schreibt er dabei falsch. "Das erklärt vielleicht, warum pedantische Botschaften vermittelt werden, die leider durch keinerlei Daten in dieser Arbeit gestützt werden. Ganz anders sieht das offenbar die Wissenschafts-Instagrammerin aus Österreich: "Das ist eines der besten Papers, die mir bisher untergekommen sind". | Eine neue Studie nimmt Anhängern von Geert Vanden Bossches Wind aus den Segeln. Der Belgier behauptet, dass die Covid-19-Impfstoffe das Virus dazu bringen, gefährlich zu mutieren. Laut der Studie ist aber genau das Gegenteil der Fall: Die Gefahr, dass sich gefährliche Varianten entwickeln, ist viel höher, wenn sich das Virus unter Ungeimpften ausbreitet. |
20min-444 | Die Behörden in Australien verfolgen Berichten zufolge Pläne, wonach aus Corona-Hochrisikogebieten einreisende Bürger und Bürgerinnen mit Gefängnisstrafen von bis zu fünf Jahren belegt werden könnten. Zuvor hatten zwei Australier ein Reiseverbot aus Indien umgangen, indem sie über Doha, die Hauptstadt des Golfstaates Katar, in die Heimat zurückgeflogen waren. Dieses Schlupfloch wurde inzwischen geschlossen. In Indien werden derzeit immer wieder weltweite Höchstwerte an Neuinfektionen verzeichnet. "Zum ersten Mal in der Geschichte könnte es die australische Regierung für australische Bürger in anderen Ländern illegal machen, nach Hause zu kommen", berichtete der Sender "9News" am Freitag. Den Informationen des Senders zufolge soll es möglicherweise schon ab dem Wochenende als Verbrechen gelten, wenn ein Staatsbürger nach Australien zurückkehrt, der sich in den vorangegangenen 14 Tagen in einem Hochrisikogebiet aufgehalten hat. Das Gesetz würde es Gesundheitsminister Greg Hunt erlauben, alles Notwendige zu tun, um die Ausbreitung einer Krankheit im Land zu unterbinden, hiess es. Auf Verstösse gegen die Regeln könnten bis zu fünf Jahre Haft oder bis zu 66"000 australische Dollar (rund 46"000 Euro) Strafe stehen. Weitere Details waren zunächst nicht bekannt. Die Regierung in Canberra hatte Anfang der Woche Einreisen aus Indien zunächst verboten. Rückführungsflüge würden so bald wie möglich wieder aufgenommen, hiess es. Derzeit warten in Indien rund 9000 Australier und Australierinnen darauf, in die Heimat zu fliegen. Australien ist dank strikter Massnahmen bisher sehr glimpflich durch die Pandemie gekommen. | Personen, die aus Hochrisikogebieten nach Australien einreisen, sollen hart bestraft werden. Wer gegen das neue Gesetz verstösst, kann bis zu fünf Jahren Haft verurteilt werden. Betroffen wären etwa 9000 Australier, die sich derzeit in Indien aufhalten. |
20min-445 | Der Passagierjet startet nicht einmal - und dennoch war das jüngste Angebot der All Nippon Airways (kurz ANA) rasend schnell ausverkauft: Für umgerechnet 500 Franken können Kunden der japanischen Fluggesellschaft in einem sogenannten "beflügelten Restaurant" essen. Auf einer parkierten Boeing 777 wird ein Menü mit Stopfleber, Krabbenschaum, Wagyu-Rindfleisch mit Weinsenf, japanischem Sake und Champagner serviert. Damit sollen Gäste das Erlebnis eines Kabinenessens geniessen, obwohl sie aufgrund der Pandemie nicht reisen können. Die Erfahrung soll für die Kunden so echt wie möglich wirken. Beim Einstieg in die Maschine werden Tickets ausgegeben, die wie die im Flugverkehr üblichen Boarding-Pässe aussehen. Bei der Premiere am Mittwoch gab es etwa zentrale Durchsagen der Crew, wie der "Guardian" berichtet. Allerdings wurde auf das Anlegen von Gurten verzichtet. Neben dem Angebot in der First Class gab es auch eine Möglichkeit, etwa zum halben Preis in der Business Class einzuchecken. Rund 120 Gäste werden täglich von der Crew betreut - die Hälfte beim Lunch, der Rest am Abend. Der 42-jährige Yosuke Kimoto, der seinen 14-jährigen Sohn zu einem Zmittag auf den Flieger brachte, sagte gegenüber "Kyodo News": "Es war ein köstliches Essen. Ich bin froh, dass es meinem Kind auch gefallen hat". Die Idee, Essen an Bord parkierter Flugzeuge zu servieren, sei von den Angestellten gekommen. "Die Tickets für das Flugzeug-Restaurant waren nach einem Tag ausverkauft", sagte eine Airline-Sprecherin am Donnerstag. Nun seien elf weitere Daten für das Bewirtungsangebot geplant. Bereits im Dezember hatte die Airline damit begonnen, Economy-Class-Mahlzeiten zu liefern. Bis am 12. März hat ANA nach eigenen Angaben 264"000 Gerichte verkauft und somit laut "Forbes" einen Umsatz von 1,7 Millionen Franken erzielt. | Die japanische Fluggesellschaft All Nippon Airways bietet First- und Business-Class-Essen in parkierten Passagierjets an. Damit sollen die Gäste das Erlebnis eines Kabinenessens geniessen, auch wenn sie zurzeit nicht fliegen können. Die Idee ist ein Riesenerfolg: Die Tickets für das Flugzeug-Restaurant waren nach einem Tag ausverkauft. |
20min-446 | Von den 420 Gästen, die in den Orten Verbier und Bagnes in Quarantäne gehen sollten, sind weniger als ein Dutzend noch im Wallis. Wie der Sprecher der Gemeinde Bagnes zur Nachrichtenagentur DPA sagt, haben sich inzwischen einige aus Frankreich gemeldet. Auf Social Media sorgt der Umstand für Spott. Unklar ist, welcher Teil der Briten über reguläre Rückkehrflüge mit besonderen Schutzmassnahmen zurück in die Heimat geflogen ist. Der Walliser Regierungspräsident Christophe Darbellay wehrt sich gegen den Vorwurf, zu wenig unternommen zu haben, um die Quarantäne der Briten durchzusetzen. "Ein Teil der Gäste ist mit dem Auto direkt abgereist. Sie sind jetzt wohl in London in Quarantäne". Über deren Verhalten regt er sich nicht auf. "Es gibt auch eine Eigenverantwortung", so Darbellay. Kritik übt der CVP-Politiker dafür am Bundesamt für Gesundheit (BAG): "Die Liste mit den Passagierdaten hat gefehlt. Das hat unsere Arbeit unnötig erschwert". Er wisse nicht, wieso Bern die Daten nicht schneller geliefert habe. Dennoch habe der Kanton alle Hebel in Bewegung gesetzt, um die Quarantäne-Vorschriften durchzusetzen: "Hoteliers, Verkehrsbüros, Wohnungsvermieter - sie alle wurden angeschrieben". Dass nicht jeder in einem Chalet oder einer Zweitwohnung reagiert habe, sei klar. Und man dürfe nicht vergessen, dass man durch ganz Europa reisen könne, ohne sich ausweisen zu müssen. "Die Grenze ist ein Sieb". Eine lückenlose Kontrolle sei schlicht nicht möglich, obwohl es im Wallis überall von Polizisten wimmle. Das BAG hatte nach eigenen Angaben noch am 21. Dezember - an diesem Tag erliess der Bundesrat die Quarantänevorschrift - erste Daten von Flugpassagieren aus Grossbritannien und Südafrika an den Kanton Wallis geliefert. Die letzte Übermittlung datiere vom 24. Dezember. Angefordert hat der Bund bei den Airlines die Daten von 92 Flügen aus Grossbritannien. Zu prüfen wären demnach gegen 10"000 Namen. Der Bundesrat hatte am vergangenen Montag auf Ausbreitung von neuen, möglicherweise deutlich ansteckenderen Corona-Varianten in Grossbritannien und Südafrika reagiert. Alle Personen, die seit dem 14. Dezember 2020 aus den beiden Ländern eingereist sind, müssten sich gemäss Gesetz für zehn Tage in Quarantäne begeben. Zudem hat die Regierung ein Einreiseverbot verhängt. Keiner der drei bislang in der Schweiz nachgewiesenen Covid-Fälle mit dem mutierten Virus betrifft das Wallis. | Der Chef der Walliser Regierung nimmt Stellung zur nächtlichen Abreise von britischen Touristen in Verbier. Er weist die Kritik am Kanton zurück. Dieser habe die Passagierdaten vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) zu spät erhalten. Das BAG bestreitet das. |
20min-447 | Die Pille bleibt neben dem Kondom das beliebteste Verhütungsmittel in der Schweiz. Laut Zahlen des Bundesamtes für Statistik ist die Pille aber vor allem bei jungen Frauen immer weniger beliebt: Nahmen von den Frauen mit Jahrgang 1975 kurz nach dem 20. Geburtstag noch rund 80 Prozent die Pille, waren es beim Jahrgang 1995 nur noch gut 50 Prozent. Dafür beobachtet das Bundesamt, dass die jüngste Generation vermehrt auf die Spirale zurückgreift. Die Statistiker führen dies unter anderem auf die Skandale um die Nebenwirkungen der Östrogen-Gestagen-Pillen der dritten und vierten Generation zurück, die auch in den Medien ein grosses Thema waren. Vier Leserinnen berichten, wieso sie der Pille abgeschworen haben. "Ich habe mit 15 mit der Pille angefangen und habe in den folgenden Jahren sechs verschiedene Pillen ausprobiert, da ich starke Nebenwirkungen hatte. Nichts hat richtig funktioniert und ich war bei insgesamt sieben Ärztinnen auf der Suche nach einer Alternative. Ich denke, viele Frauen würden die Pille gar nicht nehmen, wenn sie wirklich wüssten, was sie sich und ihrem Körper damit gegebenenfalls antun. Jetzt habe ich seit einem Jahr die Kupferspirale und es war eine der besten Entscheidungen, die ich treffen konnte". "Ich begann mit 18, die Pille zu nehmen und nach fünf Jahren wechselte ich zum Ring. Ich merkte dabei nicht, dass es mir mit der hormonellen Verhütung schlecht ging. Ich bekam wegen der Pille Panikattacken aus dem Nichts, wusste aber nicht, dass das wegen der Pille war. Erst mit 25 wurde mir wirklich bewusst, dass ich depressive Verstimmungen hatte. Als ich die hormonelle Verhütung vor einem Jahr endgültig absetzte, rebellierte mein Körper noch für einige Monate und ich hatte starke Kopfschmerzen. Mittlerweile geht es mir viel besser, ich bin ausgeglichener und weniger depressiv". "Als ich mit 13 begann, die Pille zu nehmen, habe ich das nicht hinterfragt, wurde von meiner Ärztin aber auch nie richtig über die möglichen Nebenwirkungen aufgeklärt. Erst nach zehn Jahren habe ich die Pille dann abgesetzt, da mir bewusst wurde, wie gross der Einfluss auf meinen Körper ist. Ich wurde öfters krank, hatte Magenprobleme und war emotional extrem instabil. Seitdem ich nicht mehr hormonell verhüte, geht es mir viel besser. Die Pille ist ein Medikament und kein Sugus. Es wird zu wenig darüber aufgeklärt, was die Pille im Körper der Frau macht und weshalb sie zur Verhütung dient". "Als ich die erste Pille genommen habe, hatte ich ziemlich starke Stimmungsschwankungen und fühlte mich in meinem Körper immer sehr unwohl. Positiv war, dass ich meine Tage selbst auswählen konnte. Die negative und aggressive Stimmung, die die Pille auslöste, wurde immer schlimmer und mein Umfeld empfahl mir, etwas zu verändern. Meine Frauenärztin verschrieb mir eine neue, natürlichere Pille. Auch das funktionierte nicht richtig, also wechselte ich auf die Hormonspirale, mit der ich zufrieden bin. Am liebsten hätte ich eine hormonfreie Verhütung, jedoch gibt es keine Verhütung, welche so sicher und zuverlässig ist, wie die hormonelle Verhütung". | Die Pille ist bei jungen Frauen immer weniger beliebt. Sie greifen auf Alternativen, wie etwa die Spirale, zurück. Vier Leserinnen erzählen, wieso sie nicht mehr die Pille benutzen. |
20min-448 | Bio ist in. In einer Demoscope-Umfrage sagte jeder Dritte Befragte, dass Nachhaltigkeit eine grosse Bedeutung für ihn habe. Vor zwei Jahren war es noch jeder Sechste. Diese Entwicklung spiegelt sich auch im Kaufverhalten. Jeder vierte Konsument in der Schweiz kauft mehrmals monatlich Bio-Lebensmittel. Im Schnitt gaben Schweizer Konsumenten im vergangenen Jahr 377 Franken für Bio-Lebensmittel aus, wie der Dachverband Bio Suisse an seiner Jahresmedienkonferenz am Mittwoch bekannt gab. Der Umsatz mit Bio-Lebensmitteln stieg 2019 im Vergleich zum Vorjahr um 5,6 Prozent auf 3,2 Milliarden Franken. Der Marktanteil von Bio-Produkten betrug erstmals mehr als zehn Prozent. Frisches Gemüse und Früchte führen die Beliebtheitsrangliste bei Bio-Produkten nach wie vor klar an. Gross ist der Bio-Anteil aber auch bei den Eiern, wo fast jedes dritte Ei den Richtlinien der Knospe entspricht (siehe Bildstrecke). Erstmals ist der Bio-Anteil in der Westschweiz leicht höher als in der Deutschschweiz. Laut Bio-Suisse-Geschäftsführer Balz Strasser legte der Verkauf von Bio-Lebensmitteln aber in fast allen Bereichen und Landesteilen zu. Auch im Convenience- und Fertigprodukte-Bereich steigt die Bio-Nachfrage. Bei den verpackten Konsumgütern wie der Fertigpizza liegt der Bio-Anteil zwar erst bei 7,4 Prozent, dafür ist das Wachstum in diesem Segment fast dreimal so gross wie bei den Frischeprodukten, so Bio-Suisse-Marketingleiter Jürg Schenkel. Durch die hohe Nachfrage stieg auch das Angebot. Insgesamt produzieren 7300 Betriebe in der Schweiz und Liechtenstein nach den Richtlinien der Knospe. Das sind 300 mehr als im Vorjahr. Dadurch überstieg die Produktion die Nachfrage etwa bei der Milch. In der Corona-Krise ist das nun Vergangenheit. Aufgrund der aussergewöhnlich hohen Nachfrage nach Milch und vor allem Butter beschlossen die Milchorganisationen Anfang April, die Wartelisten für Bauern, die ihren Betrieb auf Bio umstellen, per 1. Juni aufzuheben. Der Dachverband plant im laufenden Jahr zudem verschiedene Massnahmen, um Bio-Lebensmittel weiter zu fördern. So soll Bio langfristig auch in Kantinen und Restaurants erhältlich sein. "Bio soll sich weiter etablieren und zur Normalität werden", sagte Geschäftsführer Balz Strasser. | Der Dachverband Bio Suisse sprach an der Jahresmedienkonferenz über die steigende Nachfrage nach Bio-Lebensmitteln. Erstmals mehr als 10 Prozent der verkauften Lebensmittel in der Schweiz sind Bio. In der Corona-Krise steigt die Nachfrage vor allem nach Bio-Milch und -Butter. |
20min-449 | Die einen bekommen bei dieser News Schnappatmung, andere gehen per sofort nur noch mit Herzchen in den Augen durchs Jahr: Harry Styles (26) und Olivia Wilde (36) haben sich offenbar gefunden. Und damit meinen wir nicht auf dem Filmset. Nein, so richtig. Privat. Gelüftet wurde das Geheimnis an der Hochzeit von Harrys Manager Jeffrey Azoff im kalifornischen Montecito. Und das, obwohl coronabedingt gerade mal 16 Gäste teilnahmen. Klar war der britische Popstar unter den Auserwählten. Harrys Plus 1: Olivia! Die beiden sollen während der Feier Händchen gehalten haben, hat das Portal TMZ.com vernommen. Pagesix.com liefert kurz später den Bildbeweis. "Im Beisein ihrer Freunde waren sie sehr zärtlich zueinander, hielten Händchen und sahen glücklich aus. Sie daten seit einigen Wochen"., plaudert zudem ein Insider gegenüber People.com. Wo sich die beiden gefunden haben, scheint klar. Denn Styles hat die Hauptrolle in Wildes Film "Don't Worry Darling". Sie selbst spielt ebenfalls mit, führt zudem Regie. Zurzeit drehen die zwei zusammen auf der San Ysidro Ranch - ebenfalls in Montecito. Eigentlich hätte ja erst Shia LaBoeuf (34) statt Harry Styles im Psychothriller mitspielen sollen. Zum Glück ist LaBoeuf, der gerade erst wegen schweren Missbrauchs verklagt wurde, wieder abgesprungen. Oder ist abgesprungen worden, das ist nicht ganz klar. Wie sehr Wilde ihren Hauptdarsteller Styles mag, liess sie schon im November ein kleines bisschen durchblicken: Damals löste der One-Direction-Star mit seinem "Vogue"-Cover im Gucci-Spitzenkleid eine Kontroverse im Netz aus. Als die rechtskonservative US-Aktivistin Candace Owens (31) die Bildstrecke auf Twitter heftig kritisierte, setzte sich auch Wilde öffentlich für Styles ein - mit deutlichen Worten. "Du bist erbärmlich!", so die Twitter-Antwort der Filmemacherin an Owens. Ebenfalls im November machte Olivia Wilde ihre Trennung von Jason Sudeikis (45) publik. Die beiden waren sieben Jahre lang verlobt und haben zwei gemeinsame Kinder, Otis Alexander (6) und Daisy Josephine (4). | Kaum ist das Jahr gestartet, darf die People-Welt sein neues Traumpaar verkünden. Schnapp dir bitte erst einen Stuhl. Sitzt du? Gut, wir hauens raus: Harry Styles und Olivia Wild sind in Love! (Glaubs.) Na, wie fühlt sich das an? Eben. |
20min-450 | IT-Chaos bei der Armee: Noch immer haben zahlreiche Homeoffice-Rekruten Schwierigkeiten, sich in die Onlinekurse einzuloggen oder die Lektionen zu absolvieren. Bereits gestern war das E-Learning-Tool LMS (Learning Management System) der Armee wegen Überlastung landesweit nicht zugänglich. "Es ist peinlich, dass die Armee das nicht auf die Reihe kriegt", sagt Rekrut Simon F.* (20). Er habe gestern vergebens versucht, sich immer und immer wieder ins LMS einzuloggen. "Als es nicht ging, habe ich Sport gemacht und den Rest des Tages mit Netflixen verbracht". Ein schlechtes Gewissen hat er nicht: "Schliesslich ist es nicht meine Schuld, wenn ich nicht lernen kann". Heute morgen habe er sich immerhin ins LMS einloggen können - jedoch habe man nach jedem Mausklick fünfzehn Minuten warten müssen. Unzufrieden ist auch Rekrut Besijan H.* (20), der gestern eigens zum Lernen früh aufgestanden sei. "Als ich dann aber sah, dass das System weder bei mir noch bei meinen Kollegen funktioniert, ging ich wieder zurück ins Bett". Die restliche Zeit habe er auf Netflix totgeschlagen. Das Nichtstun könne er aber nicht wirklich geniessen: "Der Lernplan ist ziemlich voll, daher stresst es mich, dass ich gar nicht lernen kann". "Weil ich gestern nicht lernen konnte, habe ich Sport getrieben und Playstation gespielt", sagt Manuel T.* (21). Am Dienstag habe sich die Situation gegenüber dem Vortag immerhin ein wenig verbessert. Jedoch müssten die Rekruten viel Geduld aufbringen: "Es dauert eine gefühlte Ewigkeit, bis das System reagiert und der Lerninhalt geladen hat". Sollte das Online-Learning weiterhin derart schlecht funktionieren, müsste die Armee bei den Lernanforderungen über die Bücher, so Manuel. Die Armee habe mit der Homeoffice-RS einen "mutigen Schritt" gewagt, sagt Rekrut Leander B.* (22). "Am Montag haben sich aber alle Vorurteile bestätigt, die man gegenüber der Armee hat". Immerhin funktioniere das LMS trotz langen Wartezeiten mittlerweile "recht gut", so Leander. Er könne sich vorstellen, dass das Konzept der Homeoffice-RS - wenn die Kinderkrankheiten ausgemerzt sind - weiterhin Bestand haben wird. "Für mich ist es perfekt: Ich kann gleichzeitig an privaten Projekten arbeiten und die RS absolvieren". Die Armee arbeite noch immer an einer Lösung, sagt Armeesprecher Stefan Hofer. Die Ursache für die technische Störung sei noch nicht klar. "Man hat jedoch Massnahmen eingeleitet, damit das System - wenn auch langsam - unter hoher Last stabil läuft". Am Dienstagnachmittag seien 5300 Personen auf der LMS-Plattform eingeloggt gewesen - ein grosser Teil davon Rekruten. Über das System kann die Armee nachverfolgen, wer sich wann und für wie lange eingewählt hat. "Wenn wir nach einer gewissen Zeit sehen, dass sich jemand noch nie angemeldet hat oder einen Test abgeschlossen hat, gehen wir dem nach und nehmen Kontakt auf", sagt Hofer. Man überwache die Tätigkeit der Rekruten jedoch nicht bis ins letzte Detail. "Wir setzen auf die Eigenverantwortung". | Die Armee kämpft noch immer mit IT-Problemen. Das E-Learning-Tool LMS läuft für zahlreiche Rekruten noch immer nicht verlässlich. Weil sie nicht lernen können, verbringen die Rekruten die ersten beiden Tage der Homeoffice-RS vor dem TV oder PC. Lernfaule Rekruten werden von der Armee jedoch persönlich kontaktiert, kündigt Armeesprecher Stefan Hofer an. |
20min-451 | Das berühmte Gemälde "Die Nachtwache" des niederländischen Malers Rembrandt van Rijn ist beinahe 400 Jahre alt. Im Jahr 1715 wurde das Bild allerdings rundherum abgeschnitten, damit es zwischen zwei Türen im Rasthaus von Amsterdam passte. Insbesondere der linke Teil des Bildes wurde dabei gestutzt - ganze 60 Zentimeter wurden abgeschnitten - sodass einige der gemalten Strukturen und Figuren vollends verloren gingen. Nun hat es eine Computer-Software aber geschafft, das Bild mittels künstlicher Intelligenz so genau wie möglich zu restaurieren und nachzustellen. Dies war möglich, da einem Computer verschiedenste Informationen zu den fehlenden Teilen des Gemäldes eingespeist wurden. Dazu gehörten unter anderem ein hochauflösendes Foto des Originalgemäldes und eine Kopie, die vom Maler Gerrit Lundens angefertigt wurde, bevor das Bild zerschnitten worden war. Diese befindet sich in der Londoner Nationalgalerie. Anstelle eines menschlichen Künstlers lernte die künstliche Intelligenz so alle Details des Rembrandt-Gemäldes kennen und stellte eine pixelgenaue Kopie der fehlenden Teile her. Die gescannten Bilder lieferten dabei die Vorlagen, was Details, Farben und Pinselstriche angeht. "Das neurale Netzwerk hat es geschafft, mehr als 10"000 gemeinsame Details zwischen der Kopie von Lundens und und dem Original-Bild zu erkennen", erklärt Robert Erdmann, Wissenschaftler am Rijksmuseum in Amsterdam gegenüber Artnews.com. "Wir haben versucht, die beste Vermutung anzustellen, wie Die Nachtwache ausgesehen haben könnte, ohne tatsächlich einen menschlichen Künstler in den Prozess zu involvieren". Nach der Fertigstellung wurden die fehlenden Teile, die die KI rekonstruiert hatte, ausgedruckt und an den Seiten des berühmten Gemäldes angebracht. Nun können Besucherinnen und Besucher drei zusätzliche Figuren im ausgestellten Kunstwerk bewundern - allerdings nur für drei Monate. Danach werden die restaurierten Teile des Gemäldes, das im Rijksmuseum in Amsterdam hängt, wieder entfernt. | Künstlicher Intelligenz ist es gelungen, ein rund 400 Jahre altes Gemälde zu restaurieren. Dieses war im 18. Jahrhundert zugeschnitten worden. Mit Hilfe von Fotografien und Kopien des Originalbildes konnte die KI die fehlenden Teile so genau wie möglich rekonstruieren. Für kurze Zeit kann das Bild so zum ersten Mal seit seiner Erschaffung im Jahr 1642 ganz bewundert werden. |
20min-452 | Die Corona-Fallzahlen und die Spitaleinweisungen in der Schweiz sind in den letzten Tagen rückläufig. Laut Patrick Mathys, Leiter Sektion Krisenbewältigung beim Bundesamt für Gesundheit (BAG), "stimmt die Richtung, beim Tempo hapert es aber noch ein bisschen". Grosse Sorge bereiten Mathys die neuen Corona-Mutationen. Es seien bereits über 1100 Fälle in der Schweiz nachgewiesen worden. Auch Martin Ackermann, Präsident der wissenschaftlichen Covid-Taskforce des Bundes, warnte vor Euphorie. Er geht davon aus, dass die britische Variante schon im März dominant sein werde. Da sie ansteckender sei, könne sie zu einem erneuten Anstieg der Fallzahlen führen. Der Bundesrat beschäftigt sich am Mittwoch erneut mit der Corona-Strategie. Neben der Abkürzung der Quarantäne auf sieben Tage mit einem Test stehen diverse Massnahmen zur Debatte, welche die Ausbreitung der neuen Variante bremsen sollen. Grenze: Bundesrat Alain Berset plant, dass Einreisende aus Risikogebieten neu einen PCR-Test vorweisen müssen. Dafür soll die Quarantäne nur noch sieben Tage dauern, wenn dann ein erneuter negativer Test vorliegt. Die Massnahme unterstützten sämtliche grösseren Parteien von Grünen bis SVP. Sie gehen noch einen Schritt weiter als der Bundesrat und wollen auch Tests für Grenzgänger vorschreiben. Das sorgt jedoch in Grenzkantonen für rote Köpfe. Massentests: Es wird angenommen, dass mehr als die Hälfte der Covid-Übertragungen durch asymptomatische Personen stattfinden, die gar nicht merken, dass sie infiziert sind. Der Bund will nun die Teststrategie ändern. Er möchte regelmässige Tests bei Mitarbeitern von Spitälern oder Altersheimen fördern und die Kosten dafür übernehmen, ebenso für präventive Tests an Schulen oder Betrieben. Massentests sollen auch möglich sein, um einen Hotspot zu kontrollieren, etwa in Dörfern oder im Umfeld von Hotels. Hier könnten die Behörden auch Leute büssen, die nicht zum Test erscheinen. Schulen: Die Primarschulen sollen nach dem Willen der kantonalen Erziehungsdirektoren auf jeden Fall offen bleiben. Der Bund arbeitet aber ein Konzept für den Fall aus, dass sich die epidemiologische Lage verschlechtern sollte. Im Zentrum stehen Halbklassen-Unterricht und in einem zweiten Schritt die Umstellung auf Fernunterricht, vor allem an Gymnasien, wie ihn bereits erste Kantone verfügt haben. Bussen: Verstösse gegen die Covid-Regeln sollen unbürokratisch geahndet werden können. Der Bundesrat dürfte darum die Verordnung anpassen. Wer etwa an einer privaten Party mit mehr als fünf Personen teilnimmt, soll eine Busse von 100 Franken kriegen, der Organisator eine Busse von 200 Franken. Bis jetzt mussten Polizisten jeden Fall zur Anzeige bringen, was ein aufwändiges Verfahren nach sich zog. | Statt mit neuen Lockdown-Massnahmen will der Bundesrat Infektionsketten mit vermehrten Tests unterbrechen. Auch an der Grenze könnten Tests zur Pflicht werden. Verstösse gegen die Corona-Regeln sollen unbürokratisch gebüsst werden können. |
20min-453 | Hacker haben das Gesundheitswesen im Visier: Cyberangriffe auf Spitäler und andere Einrichtungen aus dem Gesundheitsbereich sind in den letzten Monaten des Jahres 2020 teils markant angestiegen. So wurde etwa in Kanada eine Zunahme von 250 Prozent verzeichnet. In Deutschland gab es im November und Dezember einen Anstieg von 220 Prozent. Auch in Spanien hat sich die Zahl der Angriffe verdoppelt. Das zeigt eine Analyse des israelischen IT-Unternehmens Check Point. "Die Zahl der Cyberattacken auf das Gesundheitswesen in der ganzen Welt gerät ausser Kontrolle", so Omer Dembinsky von Check Point gegenüber Pctipp.ch. Wie sieht es bei uns aus? Laut dem Nationalen Zentrum für Cybersicherheit (NCSC) sind von Betreibern kritischer Infrastrukturen des Gesundheitssektors im letzten Jahr rund 20 Meldungen und Anfragen eingetroffen, erklärt Pascal Lamia, Leiter Operative Cybersicherheit beim Bund. Es habe einen konkreten Fall gegeben, der auch in den Medien publik war. Eine Meldepflicht für Cyberattacken gibt es hierzulande allerdings nicht. "Der Gesundheitssektor steht mit der Covid-19-Pandemie vermehrt im Fokus von Cyberkriminellen", erklärt Lamia. Gerade mit der Möglichkeit, einen Impfstoff herzustellen und zur Verfügung zu stellen, stehen gewisse Firmen eher im Mittelpunkt. "Einen markanten Anstieg in den letzten Monaten im 2020 konnten wir jedoch nicht feststellen", so Lamia. Weltweit gab es mehrere Vorfälle. So kam es im September am Unispital in Düsseldorf zu einem Hackerangriff. Dabei wurden Server mit sogenannter Ransomware verschlüsselt. Eine Patientin wurde aufgrund des Ausfalls zu spät behandelt und verstarb wenige Zeit später. "Cyberkriminelle möchten mit möglichst wenig Aufwand an viel Geld kommen", erklärt Lamia. Somit liegt es auf der Hand, dass die Covid-19-Pandemie als Lockmittel - zum Beispiel für Phishing - missbraucht wird und andererseits versucht wird, Spitäler anzugreifen, um diese zu erpressen, indem Daten verschlüsselt werden. Man stehe deshalb mit dem Gesundheitssektor in ständigem Kontakt und tausche sich über aktuelle Gefahren und Verwundbarkeiten von IT-Komponenten aus, so Lamia. Dass die Schweizer Spitäler verwundbar sind, hat Ende 2019 auch eine Analyse der IT-Firma Dreamlab gezeigt. Sie haben die 281 Spitäler untersucht und dabei hunderte offene Zugänge und Schwachstellen gefunden, wie SRF berichtete. | Der Gesundheitssektor steht im Fokus von Cyberkriminellen. Cyberangriffe auf Spitäler haben 2020 weltweit stark zugenommen. Dies zeigt eine aktuelle Untersuchung einer Sicherheitsfirma. Auch ein Schweizer Spital war im letzten Jahr Ziel eines Angriffs. |
20min-454 | Endlich, nach zwölf Jahren sehnlichstem Warten durfte im vergangenen Januar endlich mal wieder ein Schweizer am Chuenisbärgli jubeln. Daniel Yule gewann am Sonntag den Slalom, das Zielgelände schien zu bersten. Yule hatte erst gerade vier Tage zuvor in Madonna di Campiglio triumphiert und führte nach dem 1. Lauf in Adelboden. Und der Walliser behielt die Nerven, siegte vor dem Norweger Henrik Kristoffersen. Davor hatte zuletzt 2008 der Bündner Marc Berthod den Riesenslalom gewonnen. Mehr noch bleibt sein Husarenritt im Slalom 2007 in Erinnerung. Mit Startnummer 60 war er im ersten Lauf 27. geworden. Im 2. Durchgang zeigte er den Lauf seines Lebens und liess alle Kontrahenten hinter sich. Nun stehen die Zeichen so gut wie wohl noch nie, dass sowohl im Riesen- wie auch im Slalom ein Schweizer aufs Adelboden-Podest fahren könnte. Bei den beiden Riesenslaloms ist aus Schweizer Sicht unter anderem auf Marco Odermatt, Justin Murisier, Loïc Meillard und Gino Caviezel zu achten. Odermatt gewann den Riesenslalom von Santa Caterina anfangs Dezember. Mit dem Allrounder ist jederzeit zu rechnen. Murisier fuhr in Alta Badia als Dritter erstmals in seiner Karriere aufs Podest. Er, der wegen diverser Verletzungen so lange hatte pausieren müssen und dadurch viele Chancen auf gute Resultate verpasst hatte. Dem Walliser wäre am Freitag an seinem 29. Geburtstag ein Coup speziell zu gönnen. Meillard fuhr in drei von vier Riesen in dieser Saison in die Top 5. Der 24-Jährige gewann bisher ein Weltcuprennen, den Parallelslalom von Chamonix im letzten Februar. Caviezel fuhr beim Saisonbeginn in Sölden als Dritter aufs Podest, der Bündner strebt seinen ersten Weltcupsieg an. Yule will seinen Triumph wiederholen, das ist klar. Der Walliser, der mit vier Siegen erfolgreichste Schweizer Slalomfahrer aller Zeiten, hat in der aktuellen Saison als Bestresultat aber erst einen siebten Platz im Slalom von Alta Badia stehen. Besser läuft es da Ramon Zenhäusern. Der 28-jährige 2-Meter-Hüne gewann in Alta Badia seinen zweiten Slalom seiner Karriere. | Am Wochenende finden drei Weltcuprennen am Chuenisbärgli statt. Wegen Corona sind aber auch in Adelboden keine Zuschauer zugelassen. Die Schweizer streben im Slalom erneut einen Sieg wie im Vorjahr an. Im Riesenslalom wollen die Swiss-Ski-Fahrer ebenfalls um den Triumph mitreden. |
20min-455 | Als er den Sonntagabend auf seiner Terrasse verbrachte, wurde ein 20-Minuten-Leser Zeuge eines spektakulären Polizeieinsatzes im Basler St.-Johann-Quartier. "Auf dem gegenüberliegenden Dach hatte sich eine Person versteckt, die schliesslich von der Polizei festgenommen und von der Feuerwehr heruntergeholt wurde. Was der Leser beobachtete, war filmreif: "Zehn Minuten nachdem wir einen Knall gehört hatten, tauchten zwei Polizeiautos auf", sagt der Leser gegenüber 20 Minuten. "Es war komisch; sie suchten jemanden in einer geschlossenen Bar". Nochmals eine Weile verstrich, bis Verstärkung eintraf, die einen Hund dabei hatte. "Wir sahen, wie das Leuchten der Taschenlampen im Haus immer weiter nach oben drang". Bis die Polizisten schliesslich aus der Dachluke leuchteten. "Mittlerweile kamen immer mehr Einsatzkräfte hinzu, auch Sanität und Feuerwehr standen im Einsatz", so der Leser. "Dann haben die Polizisten ihren Einsatz augenscheinlich abgebrochen", sagt der Leser. "Aber nur, um kurz darauf erneut aufs Dach zu stürmen und eine Person zu fassen". Der Leser fragt sich, ob die Person sich im Kamin versteckt habe. "Das muss ein geniales Versteck gewesen sein". Toprak Yerguz, Mediensprecher der Kantonspolizei Basel-Stadt, bestätigt auf Anfrage den Einsatz. "Die Polizei musste zuerst die gesamte Umgebung sichern, bevor sie auf die Person auf dem Dach zugreifen konnte". Um 20.30 Uhr habe die Polizei eine Meldung erhalten über eine Auseinandersetzung. "Als wir vor Ort waren, flüchtete eine Person aufs Dach", sagt Yerguz. Wie immer, wenn sich Personen in der Höhe exponierten, müssten die Berufsfeuerwehr und die Sanität beigezogen werden. Die Polizisten hätten die Person auf dem Dach mit Handschellen fixiert, sagt Yerguz. "Die Feuerwehr hat sie schliesslich heruntergeholt". Das grosse Aufgebot an Sicherheitskräften rühre daher, dass der Einsatz insbesondere für die Person auf dem Dach gefährlich gewesen sei. Warum sie aufs Dach getürmt ist und wie es zur vorangegangenen Auseinandersetzung kam, ist laut Yerguz noch unklar und Gegenstand der Ermittlungen. "Die Person verbrachte die Nacht aber auf der Polizeiwache zur Ausnüchterung". | Am Sonntagabend rückte die Polizei mit einem Grossaufgebot ins Basler St.-Johann-Quartier aus. Eine Person flüchtete vor der Polizei auf ein Hausdach. Ein Leser filmte, wie die Polizisten auf dem Dach nach der Person suchten. Die Person wurde mit Handschellen fixiert und von der Berufsfeuerwehr heruntergeholt. |
20min-456 | Welcher Impfstoff und welche Medizinprodukte in der Schweiz zum Einsatz kommen, entscheidet die Zulassungsbehörde Swissmedic. Das Institut, das zum Departement des Innern gehört, finanziert sich aber nicht nur mit Steuergeldern und Gebühren für Zulassungsverfahren: Seit 2016 erhielt Swissmedic rund 2 Millionen Franken von Microsoft-Gründer Bill Gates, wie das Konsumentenmagazin "Saldo" (Bezahlartikel) schreibt. Die Nichtregierungsorganisation Public Eye kritisiert Swissmedic dafür: "Es ist problematisch, wenn ein staatliches Gesundheitsinstitut private Gelder annimmt", sagt ein Sprecher zu 20 Minuten. Denn die Unabhängigkeit sei für solche Institutionen zentral. Durch private Zuschüsse könnten Projekte an Glaubwürdigkeit verlieren. Dass die Gelder von der Gates-Stiftung stammen, sei in Zeiten von Corona besonders pikant - auch wenn das Projekt bereits 2015 lanciert wurde. So kursieren im Internet zurzeit allerlei Verschwörungstheorien um Bill Gates und seine Rolle in der Pandemie. "Natürlich entbehren solche Theorien jeglicher Grundlage. Unabhängig davon muss man aber hinterfragen, was private Gelder in der staatlichen Gesundheitsversorgung zu suchen haben". Für Public Eye sei deshalb unverständlich, wieso Swissmedic seine Finanzlöcher nicht vom Bund stopfen lasse. Denn die Schweiz könne solche Projekte ohne Probleme alleine finanzieren Die Zahlungen der Gates-Stiftung sind für SVP-Nationalrätin Yvette Estermann ein Beweis für die vielen Abhängigkeiten im Gesundheitssystem. Das führe zu höheren Preisen, wie sie zu 20 Minuten sagt. "Die Akteure sind alle miteinander verstrickt. Der Bundesrat gibt Millionen für eine Impfallianz von Bill Gates aus, und Gates spendet an Swissmedic. Dafür gibt es keinen Mehrwert", so Estermann. Laut Swissmedic handelt es sich um zweckgebundene Gelder, mit denen das Institut ein Hilfsprojekt finanziert: Die Experten von Swissmedic geben Kurse für Mitarbeitende von Medikamenten-Zulassungsbehörden in afrikanischen Ländern. Das Geld der Gates-Stiftung werde nur für die Löhne und Reisespesen der Mitarbeitenden und Kursleiter eingesetzt. Die Verrechnung werde in der Buchhaltung von Swissmedic separat geführt. 2019 waren es 275"000 Franken. Dass die Unabhängigkeit von Swissmedic durch die Gelder beeinträchtig werde, weist die Behörde zurück: Die Bill & Melinda Gates Foundation schlage lediglich Projekte vor und zwinge keine Agenda auf, sagt eine Sprecherin zu 20 Minuten. Auch die Gesundheitskommission habe sich vergewissert, dass bei der Kooperation der Stiftung und Swissmedic die Unabhängigkeit gewährleistet sei, wie die Grünen-Nationalrätin Katharina Prelicz-Huber zu 20 Minuten sagt: "Wegen der Verschwörungstheorien um Bill Gates wollte ich auch wissen, was dahintersteckt. Aber man muss sich keine Sorgen machen, dass Swissmedic durch die Stiftung beeinflusst wird". | Bill Gates unterstützt Swissmedic mit 2 Millionen Franken, wie das Konsumentenmagazin "Saldo" schreibt. Die Zulassungsbehörde für neue Arzneimittel und Impfungen steht deshalb in der Kritik. Die Unabhängigkeit von Swissmedic sei nicht gewährleistet. Die Gesundheitskommission sieht kein Problem. |
20min-457 | Ab Montag dürfen Wirte auf ihren Terrassen in der Schweiz wieder Gäste empfangen. Nur: Nicht alle Beizen und Bars verfügen überhaupt über Aussenbereiche, wo sie ihre Arbeit wieder aufnehmen könnten. In der Stadt Zug soll genau solchen Betrieben jetzt geholfen werden: In einem Postulat, das Vertreter von GLP, FDP, CVP und SVP gemeinsam eingereicht haben, wird von der Stadt verlangt, dass an einem etwa 800 Meter langen Abschnitt der Seepromenade Plätze geschaffen werden, wo Gastrobetriebe ihre Dienstleistungen anbieten können. "Nicht alle Gastronomen sind mit einem Vorplatz gesegnet und andere können sich zwar nach draussen verschieben, doch fehlt ihnen dafür der Standplatz", heisst es im Vorstoss. Und weil nun seit Kurzem in Zug bei der Männerbadi sowie im Gebiet Siebach direkt am See zwei Buvetten stehen, die bei den Passanten gut ankommen und von der Politik gelobt werden, argumentieren nun die Postulanten, biete sich eine Erweiterung des gastronomischen Angebotes an. Im Vorstoss wird dabei das Gebiet rund um das Areal beim Siebach bis zum Regierungsgebäude erwähnt. Dieser Abschnitt der Seepromenade ist rund 800 Meter lang und bietet eine herrliche Sicht auf die Alpen, Rigi, Pilatus, Altstadt und den See und man kann dort kitschig schöne Sonnenuntergänge geniessen. Beim Verband Gastro Zug kommt die Forderung natürlich gut an, doch Präsidentin Barbara Schneider hat auch Vorbehalte. "Dieses Angebot würde sich eignen für Betriebe, die sich gut verschieben können wie zum Beispiel wohl jene, die im Freiruum eingemietet sind". Der Freiruum in Zug ist eine Sport-, Markt- und Eventhalle mit einem breiten kulinarischen Angebot. Ideal wären Aussenplätze beim See auch für Gastrobetriebe, die typischerweise auf Catering ausgerichtet sind, sagt Schneider weiter. "Sie haben die Infrastruktur dafür bereits im Hause. Für andere Betriebe aber wäre es schwieriger, ihr Angebot an einem Standplatz am See anzubieten, weil sie dafür wohl zuerst investieren müssten", was auch mit Blick auf das Wetter, welches natürlich auch im Sommer nicht immer schön sein wird, ein Risiko sein kann. Erstunterzeichner David Meyer (GLP) wünscht sich ein Angebot ähnlich wie die Buvetten, zwischen den Ständen solle es aber genügend Platz haben. "Das sollte machbar sein". In früheren Jahren habe es dort Open Airs oder Variétes gegeben, und diese hätten ebenfalls Gastroangebote gehabt; "es ist also in diesem Gebiet nichts neues". Nun wird sich der Stadtrat mit dem Vorstoss befassen. Bereits im ersten Corona-Sommer hat er gezeigt, dass er durchaus gastrofreundlich ist: Damals durften sie ihre Aussenbestuhlung deutlich erweitern. | In der Stadt Zug sollen Gastronomen direkt an der Seepromenade Aussenplätze bewirtschaften dürfen. Dies verlangen GLP, FDP, CVP und SVP in einem Vorstoss. Sie verweisen darin auf Buvetten am See, mit denen gute Erfahrungen gemacht werden. |
20min-458 | Wieder ein schockierendes Video aus den USA: Ein weisser Polizist in der Stadt Minneapolis drückt sein Knie mehrere Minuten lang an den Hals eines schwarzen Verdächtigen, der wiederholt um Hilfe fleht, bevor er das Bewusstsein verliert. Der Afroamerikaner starb kurz danach in einem nahen Krankenhaus. Die Polizei Minneapolis teilte mit, der Vorfall werde nun nicht nur intern, sondern auch von der Bundespolizei FBI untersucht. Der Bürgermeister der Stadt im Bundesstaat Minnesota, Jacob Frey, zeigte sich entsetzt: "Es sollte in Amerika kein Todesurteil sein, schwarz zu sein". Die vier in den Fall involvierten Polizisten seien entlassen worden, erklärte Frey am Dienstag über Twitter. Der Mann, George Floyd, hätte nicht sterben dürfen, erklärte Frey. Mit Blick auf das Video sagte er vor Journalisten: "Was wir gesehen haben, ist schrecklich". Er fügte hinzu: "Was auch immer die Untersuchung ergibt, kann nicht die einfache Wahrheit verändern, dass er heute Morgen noch bei uns sein sollte". Was die Videos des Vorfalls vom Montagabend zeigten, sei "in jeder Hinsicht falsch". Auch in Washington äusserten sich mehrere Abgeordnete und Senatoren entsetzt. Die Polizei erklärte, die Beamten seien an den Ort gekommen, um einen Betrugsfall zu untersuchen. Der gut 40 Jahre alte Verdächtige habe Widerstand geleistet. Dann heisst es: "Die Beamten konnten den Verdächtigen in Handschellen bekommen und stellten fest, dass er medizinische Hilfe zu brauchen schien". Die Beamten hätten daher einen Krankenwagen gerufen. Es blieb jedoch unklar, ob der Mann schon vor dem Vorgehen der Polizisten medizinische Hilfe gebraucht hätte. Ein zehn Minuten langes Video, das auf Facebook bis Dienstagmittag bereits rund 700 000 Mal angesehen worden war, zeigt, wie ein weisser Polizist auf dem Hals des Mannes kniet. Anfangs spricht dieser noch und sagt wiederholt: "Ich kann nicht atmen". Er fordert die Beamten mehrfach auf, ihn loszulassen. Er sagt ihnen auch zu, dann freiwillig ins Polizeiauto einzusteigen. "Ich kann nicht atmen", wiederholt er. Ein Passant fordert die Polizisten wiederholt auf, den Verdächtigen loszulassen. Der Mann am Boden wird dann zunehmend ruhiger, bevor er das Bewusstsein zu verlieren scheint. "Messt seinen Puls", schreit ein Passant. Sanitäter laden den Mann etwa acht Minuten nach Beginn des Videos in einen Krankenwagen. In dem Video sind zwei Polizisten zu sehen; welche Rolle die beiden ebenfalls entlassenen Beamten spielten, blieb zunächst unklar. Der Anwalt Benjamin Crump erklärte über Twitter, Floyds Familie habe ihn engagiert, um sie in diesem Fall von "missbräuchlicher, exzessiver und unmenschlicher Gewaltanwendung" zu vertreten. Die Polizei müsse zur Rechenschaft gezogen werden. In den USA kommt es immer wieder zu aufsehenerregenden Fällen von Polizeigewalt gegen Schwarze. Der jüngste Vorfall erinnerte an den ebenso auf Video festgehaltenen Fall des Afroamerikaners Eric Garner. Der damals 43-Jährige wurde 2014 von New Yorker Polizisten zu Boden geworfen; sie drückten ihm die Luft ab, später starb er im Krankenhaus. Garners letzte Worte - "Ich kann nicht atmen" - wurden zu einem Slogan der Bewegung "Black Lives Matter". Diese setzt sich in den USA für Gleichberechtigung von Schwarzen und Weissen und gegen Polizeigewalt ein. | Ein schwarzer Verdächtiger stirbt bei einem Polizeieinsatz in Minneapolis. Ein weisser Polizist drückt sein Knie mehrere Minuten auf den Hals des Afroamerikaners, bis dieser das Bewusstsein verliert. Der Mann stirbt später im Spital. Das FBI wird den Vorfall untersuchen. |
20min-459 | Der Alarm bei der Polizei ging am Freitag kurz nach halb fünf Uhr ein: Beim Jugendhaus Phönix in Ebikon war Rauch zu sehen, wie die Luzerner Polizei am Montag mitteilte. Die Feuerwehr Ebikon-Dierikon brachte den Brand im Bereich eines freistehenden Abstellraumes bei der Aussenterrasse schnell unter Kontrolle. Verletzt wurde niemand. Der entstandene Sachschaden kann derzeit nicht beziffert werden. Erste Abklärungen ergaben, dass es sich bei der Brandursache um Brandstiftung handeln dürfte, teilt die Luzerner Polizei weiter mit. Kurz vor dem Brandausbruch sollen sich zwei unbekannte Jugendliche im dortigen Bereich aufgehalten haben. Die beiden Männer sollen zwischen 16 und 25 Jahre alt sein. Einer trug einen Dreitagebart, schwarze Haare und einen blauen Pullover. Von der zweiten Person bestehen keine näheren Signalementsangaben. Die Luzerner Polizei sucht nun in diesem Zusammenhang Personen, welche verdächtige Wahrnehmungen im Umfeld des Jugendhauses Phönix gemacht haben oder Angaben zu den beiden gesuchten Männern machen können. Diese werden gebeten, sich unter der Telefonnummer 041 248 81 17 zu melden. Es ist bereits der zweite Fall von vermuteter Brandstiftung beim Jugendhaus Phönix. 2016 wurde beim Jugendhaus in Ebikon eine Sonnenstore mutwillig in Brand gesteckt. Auch damals suchte die Polizei Zeugen. Der Gemeinde Ebikon sind keine Gründe bekannt, weshalb es erneut zu einer Brandstiftung gekommen sein könnte. "Die Motive dahinter sind uns unbekannt", sagte Roland Beyeler, Kommunikationsverantwortlicher der Gemeinde Ebikon, auf Anfrage. Das Jugendhaus sei auch nicht videoüberwacht. "Wir haben Videoüberwachungen insgesamt an fünf Standorten in der Gemeinde, nicht aber beim Jugendhaus. Da ist es im Moment auch kein Thema". Aber: Es könne sein, dass eine Videoüberwachung künftig zum Thema werde, so Beyeler. Seinen Namen trägt das Jugendhaus Phönix nicht zufällig: Es heisst "Phönix" in Anlehnung an den Ausdruck "wie Phönix aus der Asche". Denn: Es wurde neu gebaut, nachdem das alte Jugendhaus 2002 am selben Standort in Flammen aufgegangen war. Damals hatten Zigarettenstummel den Brand ausgelöst. Erst sechs Jahre später wurde das heutige Phönix eröffnet. Anwohner hatten den Neubau lange mit Einsprachen verhindern wollen. | Am Freitag, 23. April 2021 kurz nach 16.30 Uhr, wurde der Polizei gemeldet, dass beim Jugendhaus Phönix in Ebikon Rauch zu sehen sei. Die Feuerwehr Ebikon-Dierikon brachte den Brand im Bereich eines freistehenden Abstellraumes bei der Aussenterrasse schnell unter Kontrolle. Erste Abklärungen ergaben, dass es sich bei der Brandursache um Brandstiftung handeln dürfte. Die Polizei sucht Zeugen. Schon im Mai 2016 gab es beim Jugendtreff in Ebikon eine Brandstiftung. Am 19. Januar 2002 zerstörte ein Brand das Jugendhaus Ebikon vollständig. Glimmende Zigarettenkippen hatten den Brand damals ausgelöst. |
20min-460 | Steigen draussen die Temperaturen, steigt auch die Zahl der gemeldeten Velo-Diebstähle in der Schweiz wieder an. Im Mai 2020 waren es laut Zahlen der AXA knapp 700 Fälle. Im Januar 2020 noch rund 410 gemeldete Fälle. "Sobald es draussen wärmer wird, sind die Menschen vermehrt mit dem Velo unterwegs. Dadurch nimmt auch das Angebot für Velodiebe entsprechend zu", so Stefan Müller, Leiter Schadensachversicherung bei der AXA. Dass die Mobilität wegen Corona zurückgegangen ist, hat die Anzahl der Velo-Diebstähle nicht dramatisch verringert. Übers ganze Jahr summieren sich die Diebstähle auf 7548. Das sind zwar 300 weniger als im Vorjahr, der Gesamtschaden hat sich trotzdem um 130"000 auf rund elf Millionen Franken erhöht. Grund dafür sind die im Schnitt teureren Zweiräder. Besonders E-Bikes gelten als begehrtes Diebesgut. Wie einer polizeilichen Kriminalstatistik zu entnehmen ist, wurden 37,5 Prozent mehr E-Bikes gestohlen als im Jahr davor. Die Spitze der Statistik, wo am meisten Velos geklaut werden, führt Zürich an. Mit rund 810 Fällen sind es fast doppelt so viele Diebstähle wie in Basel. Die befinden sich mit 433 geklauten Velos an zweiter Stelle. Nicht so grosse Sorgen um sein Gefährt muss man sich in Biel, St. Gallen oder Solothurn machen. In Solothurn zum Beispiel wurden letztes Jahr nur 60 Fälle gemeldet. Im Falle eines Diebstahls sollte dieser schnellstmöglich der Polizei gemeldet werden. Je mehr Angaben man zu seinem Velo machen kann, also Marke, exakte Modellbezeichnung und Rahmennummer, desto grösser sind die Chancen, dieses wieder zu sehen. Damit ein Velo gar nicht erst geklaut wird, gilt es einige Vorkehrungen zu treffen. "Wenn möglich, sollte ein Velo an einem abschliessbaren oder überwachten Ort parkiert werden", so Müller. Noch mehr Sicherheit ist geboten, wenn das Velo mit einem Schloss an einem fixen Ort abgeschlossen werden kann, was den Abtransport erschwert. | Im Jahr 2020 wurden 7548 Velo-Diebstähle gemeldet. Wegen teuren E-Bikes stieg die Schadensumme auf elf Millionen. Die meisten Velos werden in Zürich geklaut. |
20min-461 | Die vierte Nacht in Folge hat es in mehreren Städten Spaniens am Freitagabend gewalttätige Proteste gegen die Inhaftierung des Rappers Pablo Hasél gegeben. Der 32-Jährige, der mit bürgerlichem Namen Pablo Rivadulla Duró heisst, war am Dienstag festgenommen worden, nachdem er sich geweigert hatte, eine neunmonatige Haftstrafe anzutreten. Der Musiker war zuvor wegen Beleidigung des Königshauses und wegen Verherrlichung von Gewalt verurteilt worden. Proteste gab es am Freitag vor allem in der katalanischen Hauptstadt Barcelona sowie in anderen Städten dieser Region im Nordosten Spaniens, in der Hasél geboren wurde. Hunderte Demonstranten schoben im Zentrum von Barcelona erneut Müllcontainer zu Barrikaden zusammen und setzten sie in Brand. Sie plünderten nach Medienberichten auch einige Geschäfte. Zudem wurden die Polizisten mit Steinen, Flaschen und anderen Gegenständen beworfen. Die Beamten gingen mit ihren Schlagstöcken mehrfach gegen die Kundgebungsteilnehmer vor. In Barcelona seien vier Demonstranten festgenommen worden, in Girona weitere zwei, berichtete der TV-Sender RTVE unter Berufung auf die katalanischen Behörden. Die Proteste gingen bis kurz vor Mitternacht. In der Debatte über die umstrittene Verurteilung des Rappers hatte Ministerpräsident Pedro Sánchez zuvor am Freitag Defizite eingeräumt. Die spanische Demokratie habe die "anstehende Aufgabe, die freie Meinungsäusserung zu erweitern und zu verbessern", sagte der sozialistische Politiker in Mérida. Zugleich kritisierte er die gewalttätigen Proteste: "In einer vollständigen Demokratie wie der spanischen ist Gewalt inakzeptabel". | Spanien brennt: In mehreren Städten kam es erneut zu heftigen Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und der Polizei. Dies bereits zum vierten Mal in Folge. Die Demonstranten sind in Aufruhr wegen der Verhaftung des Rappers Pablo Hasél. Dieser wurde am Dienstagmorgen von der Polizei verhaftet - er muss wegen Verherrlichung von Terrorismus hinter Gitter. |
20min-462 | Von 36 untersuchten Haarfärbemitteln mussten 19 beanstandet werden. Von neun Henna-Produkten wurden gleich sieben verboten, in den anderen Kategorien insgesamt nur zwei. Dies geht aus einem am Dienstag veröffentlichten Bericht des Kantonslabors Basel-Stadt hervor, das die Untersuchung zusammen mit Kollegen aus den Kantonen Aargau und Freiburg vorgenommen hat. Henna-basierte Produkte sind beliebt, weil Henna an sich ein pflanzlicher Stoff ist und als schonend angepriesen wird. Doch natürliches Henna färbt in rotbraunen Tönen und dunkles Haar nur schwach, wie aus dem Bericht hervorgeht. Besondere Vorsicht sei bei jenen verstärkten Henna-Pulvern geboten, die ausserhalb von Europa hergestellt werden, genauer in Indien, Pakistan und der Türkei. Viele ausserhalb von Europa hergestellte Mittel seien mit Zusatzstoffen angereichert und wirkten ähnlich wie permanente Haarfarben. Sie haben jedoch "nichts mit natürlichen Henna-Farben zu tun", schliesst das Labor. Sechs der acht getesteten verstärkten Henna-Farben enthielten verbotene Oxidationsmittel, die die Importeure und Händler allein an der Deklaration als nicht rechtskonform hätten erkennen müssen, wie es weiter heisst. In vier der Proben sei zudem ein Farbstoff gefunden worden, der in Haarfärbemitteln nicht erlaubt ist. Zwei der Proben enthielten zudem nicht genügend Kupplersubstanz für PPD (p-Phenyldiamin). PPD ist zugelassen, weil es sich zusammen mit der Kupplersubstanz zu einem harmlosen Farbpigment verbindet. Ist die Kupplersubstanz nicht in ausreichender Menge vorhanden, reagiert PPD mit sich selber und es entsteht eine Base, die eine "erbgutverändernde Wirkung" hat, so der Bericht. Das Bundesamt für Risikobewertung sehe darin "eine erhebliche Gesundheitsgefährdung und ein ernstes Risiko". Das Kantonslabor publiziert keine Informationen über Händler oder Marken. Der Verkauf gefährlicher Produkte wird umgehend verboten. Der gesamte Bericht des Labors kann hier eingesehen werden. | Auf Henna basierende Haarfärbemittel werden als rein pflanzlich angepriesen. Nicht überall, wo Henna draufsteht, ist nur Henna drin. Vor allem bei ausserhalb von Europa hergestellten verstärkten Henna-Produkten ist Vorsicht geboten. Das Kantonslabor Basel-Stadt hat sieben von neun getestete Mittel aus dem Verkehr gezogen. |
20min-463 | 500"000 Franken müssen zusammenkommen und das bis Ende Februar. Gelingt dies nicht, wird es die Operation Libero so nicht mehr geben, wie die Bewegung in einer Mitteilung schreibt. Darum soll am 9. Dezember ein gross angelegtes Crowdfunding starten. Es gehe darum, die Zukunft zu sichern. "Ganz konkret, ganz direkt und ganz ehrlich: Operation Libero steht finanziell vor dem Aus", so Co-Präsident Stefan Manser-Egli in der Mitteilung. Werde das finanzielle Ziel nun nicht erreicht, müsste man den professionellen Betrieb herunterfahren und Kündigungen aussprechen. Man sei auch nicht mit dem goldenen Löffel geboren worden, so Manser-Egli weiter. Die Kampagnen seien seit Beginn mit Crowdfundings finanziert worden. "Doch nachhaltig finanziell absichern konnten wir uns mit diesem Herzblutaktivismus nie". "Unser Problem ist die fehlende Strukturfinanzierung, abseits von Abstimmungskampagnen",so Geschäftsführerin Isabelle Gerber. So koste die Geschäftsstelle, ohne die ein professioneller Betrieb unmöglich wäre, zusammen mit allen Fixkosten (Lohn-, Miet- und Verwaltungsaufwände) monatlich 47"000 Franken. "Das ist für eine kleine Organisation wie die unsrige ein grosser, jeder Monat anfallender Brocken", Gerber. Dieser Betrag sei aber notwendig, um die Funktionsweise und Kampagnenfähigkeit der Organisation zu gewährleisten. Zugleich rühmt sich die Bewegung für ihre erreichten Ziele. "Die Welle rechtspopulistischer Initiativen wurde gebremst, die SVP hat die Diskurshoheit verloren", so Co-Präsidentin Laura Zimmermann. Wichtig sei nun unter anderem die Fokussierung auf das Projekt Europa. "Keine Frage ist entscheidender für die Zukunft der Schweiz wie unsere Beziehung zu diesem Projekt. Und dennoch steckt die Schweiz genau in dieser Frage seit langer Zeit in einer Sackgasse fest", so Manser-Egli. Auch bei den Themen Migration und Gleichstellung wolle man weiterhin spontan in die Bresche springen können. Doch als erstes brauche es dafür Unterstützung. Wie genau die Strategie aussehen soll, das will die Operation Libero im Rahmen einer Online-Medienkonferenz am Mittwoch, 9. Dezember, um 9:30 Uhr erläutern. | Der Operation Libero droht der finanzielle Ruin. Das Problem sei vor allem die fehlende Strukturfinanzierung, so Geschäftsführerin Isabelle Gerber. Mit einem Crowdfunding sollen 500"000 Franken bis Ende Februar zusammenkommen. |
20min-464 | Der Hype um Bitcoin reisst nicht ab. Ob Profi-Trader oder Kleinanlegerin - jeder und jede will mit der digitalen Währung das grosse Geld verdienen. Mittlerweile gibt es gar Bitcoin-Gutscheine in Läden. Über 4000 Verkaufsstellen in der Schweiz nehmen die Kryptowährung ins Sortiment. Doch Investitionen in die Krypto-Währung bergen Risiken, die es zu kennen gilt. Der Bitcoin-Kurs kann innerhalb von Stunden um mehrere tausend Dollar steigen. Umgekehrt ist aber jederzeit auch ein Kurssturz möglich. Es geht wild zu wie beim Aktienhandel an der Börse. 20 Minuten sagt dir, worum es beim Hype um Bitcoin geht. Weil der Bitcoin-Kurs von Rekord zu Rekord eilt. Mitte Februar knackte er erstmals die 50"000-Dollar-Marke - noch im März 2020 war der Kurs bei lediglich 5000 Dollar. Angetrieben werden die Kurse vor allem von der zunehmenden Unterstützung grosser Unternehmen wie Tesla. Nach dem Bezahldienst Paypal wollen nun auch die Kreditkartenfirmen Mastercard und Visa ihren Kunden die Bitcoin-Nutzung ermöglichen. Befeuert wird der Hype auch dadurch, dass Promis wie Rapper Jay-Z auf den Bitcoin-Zug aufspringen. Der Erfinder des Bitcoins mit dem Pseudonym Satoshi Nakamoto ist ein Mysterium. Welche Person oder welche Personengruppe sich dahinter verbirgt, ist bis heute unbekannt. Immer wieder gibt es Spekulationen. So hiess es etwa in der US-Zeitung "New York Post", dass es sich um Tesla-Chef Elon Musk handeln könnte. Wer es auch ist, er dürfte mittlerweile steinreich sein. Denn der Bitcoin-Gründer soll mehr als eine Million Bitcoins halten. Das wären heute über 40 Milliarden Dollar. Es gibt tausende Digitalwährungen, doch die erste und die bekannteste ist Bitcoin. Die Alternativen werden schlicht Altcoins genannt. Der Bitcoin wurde 2009 als Reaktion auf die Finanzkrise geschaffen. Hinter der Digitalwährung steckt die Idee einer Währung, die unabhängig von Staaten, Zentralbanken und der Geldpolitik existiert. Anders als klassische Währungen werden digitale Zahlungsmittel nicht von einer zentralen Stelle kontrolliert, auch Buchungen müssen nicht von einer zentralen Stelle bestätigt werden. Digitalwährungen bieten durch das offene Finanzsystem einige Vorteile. So kann das Geld rund um die Uhr transferiert werden und unterliegt ausserhalb der institutionellen Gerichtsbarkeit. Weil das Ganze ohne Bankeinrichtung klappt, ist der Handel auch günstiger. Ausserdem ist der Bitcoin im Vergleich zu herkömmlichen Währungen resistent gegen Geldentwertungen, weil es eine Begrenzung auf 21 Millionen Bitcoins gibt. Risiken bei Bitcoin-Investitionen sieht der Blockchain-Experte Daniel Diemers vor allem in den Kursschwankungen. Laut dem Start-up-Coach und Co-Gründer der Technologiefirma SNGLR Group sind die digitalen Geldbeutel, Kryptobörsen und Speichermedien aber auch anfällig und noch nicht so sicher wie Aktien. Das Vertrauen wächst aber. Die Bitcoin-Blockchain laufe seit zehn Jahren ohne Unterbruch und werde von einer wachsenden Community getragen. Ein grosses Manko sieht er allerdings darin, dass es noch keine professionelle Bitcoin-Beratung etwa von Banken gibt. So weisen auch Verbraucherschützer auf die Gefahr hin, an unseriöse oder betrügerische Anbieter zu geraten. Alle Bitcoin-Zahlungen und Transaktionen erfolgen via Internet auf Marktplätzen. Käufer können auch einen Bruchteil eines Bitcoins erwerben. Die Digitalwährung lässt sich auch per "Mining" herstellen. Das Bitcoin-Schürfen am Rechner wird allerdings inzwischen weitgehend von professionellen Akteuren dominiert, die dafür - möglichst in Ländern mit geringen Stromkosten - spezielle Hardware einsetzen. Für Privatnutzer lohnt sich das "Mining" beim Bitcoin kaum noch. | Der Bitcoin-Hype ist gewaltig. Die Digitalwährung war die erste ihrer Art. Um den Gründer gibt es ein grosses Mysterium. Der Handel mit Bitcoin muss nicht von einer zentralen Stelle kontrolliert werden. Die digitalen Geldbeutel, Kryptobörsen und Speichermedien sind aber anfällig. |
20min-465 | Nach dem grossen Protest der Hundehalterinnen und Hundehalter krebst die Stadt Zürich zurück. Das im Herbst verfügte Hundeverbot am Seeufer wird aufgehoben, heisst es in einer Mitteilung am Mittwoch. Die tagsüber geltende Leinenpflicht wird auf die Sommersaison von April bis Ende September begrenzt. Zusätzlich wird bei der Wiese Casino Zürichhorn eine Hundefreilaufzone eingerichtet. Auch beim Fischerweg entlang der Limmat können Hunde im Uferbereich freigelassen werden. Auf dem Weg selbst gilt aber weiterhin Leinenpflicht. Im September waren die neuen Regeln für die 72 der mehr als 200 Grünflächen publiziert worden. Darin hiess es unter anderem, dass in Teilen der Seeuferanlagen ein Betretungsverbot für Hunde gelten soll und in anderen Teilen eine tageszeitlich begrenzte Leinenpflicht. Das sorgte für viele Einsprachen. Insgesamt 400 Hundehalterinnen und Hundehalter haben sich bei der Stadt gemeldet, heisst es. Laut der Mitteilung haben die betroffenen Departemente die Einsprachen geprüft und wollen den Anliegen entgegenkommen. Nach wie vor ist das kantonale Hundegesetz uneingeschränkt gültig und damit ein generelles Hundeverbot in Friedhöfen, Badeanstalten, Schulhausplätzen, Spielplätzen und Sportanlagen. Grund für die Verfügung vom September war, dass es die früher im kantonalen Hundegesetz festgehaltene generelle Leinenpflicht in Grünanlagen nicht mehr gibt. Die Gemeinden können heute selber festlegen, wo Hunde nicht oder nur an der Leine Zutritt zu Parks haben und wo sie frei herumlaufen dürfen. | 400 Einsprachen sind gegen die neuen Hunderegeln in der Stadt Zürich eingegangen. Nun passt die Stadt die Regeln an und hebt das Hundeverbot am Seeufer auf. |
20min-466 | Beim ehemaligen Autobahnzollamt Hörbranz (A) führte die österreichische Bundespolizei am Freitag Einreisekontrollen durch, als sich ein Auto mit rumänischen Kennzeichen der Kontrolle zu entziehen versuchte. An einem anderen Kontrollpunkt gelang es der Polizei, die Insassen des Fahrzeugs zu kontrollieren. Im Auto sassen vier Rumänen. Zwischen den zwei Männern auf dem Rücksitz entdeckte die Polizei einen Hasenkäfig, in welchem sich drei Hundewelpen befanden. Abklärungen ergaben, dass es sich um rund drei Monate alte Golden Retriever handelte, die von Rumänien aus nach Westeuropa transportiert wurden und bereits seit gut 14 Stunden unterwegs waren. Die Amtstierärztin stellte fest, dass sich die Welpen in einem sehr schlechten gesundheitlichen Zustand befunden haben. Die Tiere dürften während der gesamten Fahrt nicht versorgt worden sein und waren deshalb stark dehydriert. Die Hunde wurden sichergestellt und beim Vorarlberger Landestierheim untergebracht, wie die Polizei mitteilte. Die Rumänen führten die nötigen Unterlagen für den Transport von Tieren nicht mit und auch die für die Einreise nötigen Nachweise für negative Coronatestresultate hatten die Männer nicht dabei. Der Lenker wurde wegen Übertretungen gegen das Tiertransportgesetz, Tierseuchengesetz und der Strassenverkehrsordnung angezeigt. Die Welpen, welche die Rumänen mitführten, hätten in Westeuropa verkauft werden sollen. Der Handel mit Jungtieren bringt laut der Tierschutzorganisation "Vier Pfoten" diverse Probleme mit sich. "Es gibt oft keine verlässlichen Informationen zur Gesundheit des Muttertiers oder der Welpen selbst", sagt Karin Hawelka, Kampagnenleiterin bei "Vier Pfoten Schweiz". In solchen Fällen könne nicht ausgeschlossen werden, dass Welpen an verschiedenen Krankheiten leiden, wie beispielsweise Tollwut. Mit illegal eingeführten Hunden gehen die Kantone in der Schweiz unterschiedlich um. "Im besten Fall werden die Hunde unter Quarantäne gestellt oder zurück ins Herkunftsland geschickt", so Hawelka. "Im schlimmsten Fall müssen sie eingeschläfert werden". Um das zu verhindern, sollte man vom Kauf von potenziell illegalen Hunden zum Wohl der Tiere absehen. Auch der lange Transport sei für viele Tiere bedenklich. "Nebst nicht garantiertem Impfschutz gegen lebensgefährdende Krankheiten wie Tollwut, Staupe oder Parvovirose, stellt zudem die fehlende vorherige Entwurmung und die Belastung des langen Transports weitere gesundheitliche Risiken dar", sagt Hawelka. "Während der langen Fahrten werden Welpen darüber hinaus meist nicht richtig gefüttert oder bekommen nicht genügend Wasser". Kürzlich wurde via Deutschland ein Zwergspitz-Welpe aus Osteuropa in die Schweiz eingeführt. Der Welpe wurde kurz nach der Ankunft krank und starb. "Solche Beispiele kommen in letzter Zeit leider immer häufiger vor", sagt Hawelka von "Vier Pfoten Schweiz". Die Organisation setzt sich deshalb dafür ein, dass künftig der Handel auf Online-Plattformen europaweit reguliert wird. | Polizisten haben kürzlich Welpenschmugller aus dem Verkehr gezogen. Die Tiere waren stark dehydriert. Die nötigen Papiere für Transport und Einfuhr fehlten den Rumänen. Die Welpen befinden sich nun in einem Tierheim. Die Tierschutzorganisation "Vier Pfoten" rät beim Welpenkauf aus dem Ausland zur Vorsicht. |
20min-467 | Ein Streit mit einem Freund wurde Omar Farouq zum Verhängnis: In der Hitze des Gefechts soll der 13-jährige Nigerianer Allah beleidigt haben. Dafür wurde er nun von einem Scharia-Gericht in Nigeria wegen Blasphemie zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt. Der Vorfall ereignete sich im Bundesstaat Kano, der mehrheitlich muslimisch geprägt ist. In Kano gilt nebst dem säkularen nigerianischen Gesetz auch die islamische Rechtsprechung der Scharia. Das gleiche Scharia-Gericht hatte kürzlich eine Frau, ebenfalls wegen Blasphemie, zu Tode verurteilt. Farouq bekam die gleiche Strafe, die auch ein Erwachsener erhalten hätte. Denn nach Ansicht des Gerichts habe er mit der Pubertät die volle Verantwortung für sein Handeln erreicht. So sehe das Islamische Recht, die Scharia, dies vor. Anders sieht das Farouqs Anwalt. Seine Verurteilung verstosse gegen die Afrikanische Charta der Menschenrechte, zu der sich ausnahmslos alle afrikanischen Staaten seit 1986 verpflichten. Darüber hinaus sei das Urteil noch nicht einmal mit der nigerianischen Verfassung in Einklang. "Blasphemie ist nicht Bestandteil des nigerianischen Rechts und ist mit Nigerias Verfassung nicht vereinbar", so der Anwalt gegenüber CNN. Der Anwalt hat Berufung eingelegt. Weder er noch andere Rechtsgelehrte hätten bisher mit Farouq sprechen können, sagt der Anwalt zu CNN. Nach seinen ist Farouqs Mutter in eine benachbarte Stadt geflohen, nachdem sie von einem wütenden Mob verfolgt worden war. Das Kinderhilfswerk der UNO, das Unicef, hat die Verurteilung kritisiert. "Das Urteil ist falsch. Es unterläuft alle Prinzipien von Kinderrechten und Kinderschutz, zu der sich Nigeria verpflichtet", sagt Peter Hawkins, Unicef-Delegierter in Nigeria. Das Hilfswerk hat die nigerianische Regierung aufgefordert, den Fall neu zu prüfen und das Urteil zu kippen. | Ein 13-Jähriger muss in Nigeria ins Gefängnis, weil er in einem Streit Allah beleidigt haben soll. Dieses Urteil fällte ein islamisches Scharia-Gericht. Vor Kurzem hatte es eine Frau, die sich abschätzig über den muslimischen Propheten Mohammed geäussert hatte, zu Tode verurteilt. Der Anwalt des Teenagers hat Berufung eingelegt. Auch das Kinderhilfswerk Unicef kritisiert das Urteil. |
20min-468 | Ab Montag lässt der Bundesrat umfassende Lockerungen zu. Doch die Homeoffice-Pflicht bleibt bestehen. Davon sind mehr als die Hälfte der Schweizerinnen und Schweizer mindestens teilweise betroffen. Dabei hat das Arbeiten zuhause das Konsumverhalten verändert. So hat Papierwerbung plötzlich wieder an Stellenwert gewonnen, wie eine Studie des Marktforschungsinstituts Intervista AG im Auftrag der Schweizerischen Post zeigt: Fast die Hälfte der Deutschschweizer gibt an, dass sie Werbesendungen im Briefkasten mehr beachtet. 57 Prozent fühlen sich von dieser Werbeform sogar am ehesten zum Kauf inspiriert. Zum Vergleich: Werbung auf Webseiten oder Suchmaschinen wird nur von rund 19 Prozent aktiv wahrgenommen. Auch soziale Netzwerke sind mit 26 Prozent nur im Mittelfeld. Nur Werbung im TV liegt mit 40 Prozent weit vorne, da diese vorwiegend zuhause konsumiert wird. Dass Papierwerbung plötzlich im Trend liegt, hängt laut Studie direkt mit der Pandemie zusammen. So geben über die Hälfte der 18- bis 29-Jährigen an, sich öfters bildschirmmüde zu fühlen. Bei den 60- bis 79-Jährigen ist es jeder Fünfte. Darum schätzen 19 Prozent das Lesen auf Papier heute mehr als vor der Krise. Mit der zunehmenden Digitalisierung in der Pandemie habe das analoge Leben allgemein an Stellenwert gewonnen - und somit auch der Briefkasten: Für 54 Prozent der 18- bis 29-jährigen ist die Post während Corona wichtiger geworden. Dabei stehen durch vermehrtes Onlineshopping vor allem Pakete im Vordergrund. Papierwerbung ist laut Marketing-Expertin Adrienne Suvada von der ZHAW auch ohne Corona-Krise noch lange nicht tot. Gerade hochwertige Papierwerbung, wie Kataloge, Magazine oder Zeitungen werden von den Kunden gut wahrgenommen. Ebenfalls erfolgreich sei Werbung, die in personalisierten Briefen verschickt werde. Denn physischer Werbung könne man sich weniger entziehen: "Auch wenn man sie gleich wegwirft, hat man sie mindestens einmal in der Hand und nimmt die Botschaft darauf unbewusst wahr", erklärt Suvada. Werbung in Papierform kann aber auch nerven - besonders wenn auf dem Briefkasten eigentlich ein "Bitte keine Werbung"-Kleber haftet. "Darum ist es wichtig, dass Papierwerbung zum Produkt passt und zielgerichtet angewendet wird", erklärt Suvada. So setzen immer mehr Firmen auf adressierte Werbung und senden Samples oder Gutscheine mit. "Das wirkt persönlicher und verärgert die Empfänger meistens weniger". | Papierwerbung ist in der Pandemie besonders erfolgreich, wie eine neue Studie zeigt. Denn durchs Homeoffice wird die Werbung im Briefkasten mehr beachtet. Hochwertige Papierwerbung, wie Kataloge oder Zeitungen werden besonders gut wahrgenommen. |
20min-469 | Lange machte Britney Spears (39) auf Instagram gute Miene zum bösen Spiel. Die Pop-Sängerin postete Selfies, Tanzvideos und inspirierende Sprüche - und beteuerte auf Nachfrage ihrer Fans stets, dass es ihr gut gehe und man sich nicht um sie sorgen müsse. Damit ist jetzt Schluss: Nachdem Britney diese Woche erstmals die Chance erhielt, vor Gericht selbst für die Aufhebung der Vormundschaft durch ihren Vater Jamie Spears (69) einzustehen, wendet sie sich nun mit einem emotionalen Post an ihre Followerinnen und Follower, der hinter die Kulissen blicken lässt. Darin schreibt sie unter anderem: "Es tut mir leid, dass ich so getan habe, als ob alles okay ist". "Ich will nicht, dass die Leute denken, mein Leben sei perfekt. Denn das ist es definitiv überhaupt nicht", so Britney weiter im Post, den sie am Donnerstag auf Instagram teilte. "Und wenn ihr diese Woche die News über mich gelesen habt, dann wisst ihr das natürlich jetzt". 13 Jahre lang lebt Britney nun schon unter Vormundschaft und hat keine Kontrolle über zahlreiche Aspekte ihres Lebens. Darunter Entscheidungen, die ihre Finanzen und Karriere, sowie ihren Kinderwunsch betreffen. Auf Social Media versuchte der Popstar aber, fröhlich zu wirken. "Ich habe mich geschämt zu teilen, was mit mir passiert ist". Ihr Stolz habe sie bislang davon abgehalten, ehrlich zu sein. Es habe ihr aber auch geholfen, mit Instagram einen Ort zu haben, wo sie ihren über 30 Millionen Followerinnen und Followern gegenüber einfach so tun kann, als ob alles okay ist. "Ich kann mein Dasein teilen", sinniert Britney. "Hier fühle ich mich, als ob ich trotz allem, was ich durchgemacht habe, als Mensch doch noch von Bedeutung bin". Britneys offenes Statement löst erneut viel Solidarität aus. In dem Kommentaren zum Post sprechen ihr unzählige Fans ihr Mitgefühl aus. "Du verdienst es, über dein Leben selbst entscheiden zu können", heisst es so in einem Kommentar. Ein anderer User schreibt: "Wir stehen immer hinter dir. Vergiss nie, dass du so vielen Leuten wichtig bist!" In den vergangenen Tagen sprachen sich auch zahlreiche Prominente gegen Britneys Leben unter Vormundschaft aus. "Wir lieben dich Britney! Bleib stark", twitterte Sängerin Mariah Carey (52) nach Britneys Aussage vor Gericht am Mittwoch. Khloé Kardashian (36) schloss sich an: "Du hast Besseres verdient". Schauspielerin und Aktivistin Rose McGowan (47) teilt am Donnerstag via Twitter ein Video, in dem sie sich an Britney richtet: "Kämpf weiter, denn auf der anderen Seite erwartet dich die Freiheit. Ich bete dafür, dass dir der Richter dein Leben zurückgibt". Bislang wurde jedoch noch keine Entscheidung getroffen, was die Beendigung von Britneys Vormundschaft durch ihren Vater angeht. Aktuell ist nicht bekannt, wann der nächste Gerichtstermin stattfindet. | Am Mittwoch sagte Britney Spears (39) zum ersten Mal selbst vor Gericht im Fall um ihre anhaltende Vormundschaft aus. Nachdem der Sängerin via Social Media viel Solidarität ausgesprochen wurde, meldet sie sich nun mit einem Statement. Darin entschuldigt sie sich dafür, dass sie in der Vergangenheit nicht offener über ihr fremdbestimmtes Leben gesprochen hat. |
20min-470 | Am frühen Dienstagmorgen meldeten eine Passantin und ein Anwohner einen Brand in Nesslau SG. Als die ersten Einsatzkräfte vor Ort eintrafen, stand ein Schopf bereits in Vollbrand. Die Flammen hatten zudem auf das Wohnhaus übergegriffen. Das Paar im Pensionsalter, das im Haus wohnte, konnte sich rechtzeitig in Sicherheit bringen. Das Ehepaar hat nicht nur sein Zuhause verloren, sondern auch seinen Besitz. Beide Gebäude sind komplett abgebrannt. Kilian Looser, Gemeindepräsident von Nesslau, sagt: "Der Schock nach dem Brand sitzt tief. Die Betroffenen haben alles verloren. Das ist ein tragisches Erlebnis". Man sei auf der Suche nach einer neuen Bleibe für das Ehepaar. Es werde noch geprüft, ob das ältere Paar bei Verwandten unterkommt, sonst werde die Gemeinde eine Wohnung zur Verfügung stellen. Doch dabei bleibt es nicht. "Wir sind in Kontakt mit den Betroffenen des Brandes. Wir gewährleisten unsere Unterstützung und haben auch bereits ein Spendenkonto eröffnet", so Looser. In der gesamten Gemeinde stehe man zusammen. Privatpersonen und regionale Samaritervereine seien auch schon am Kleider- und Geldsammeln für das ältere Ehepaar. Es funktioniere alles gut, meint der Gemeindepräsident. Er hofft, dass alle gemeinsam das Schicksal für die Betroffenen ein wenig lindern können. Eine Frau, die in der Nähe wohnt, sagt: "Ich habe das Paar jeweils beim Spazieren getroffen und mehrmals mit den beiden gesprochen". Sie habe am Morgen nach dem Brand ein bisschen ein mulmiges Gefühl gehabt und das Morgenessen nicht wirklich geniessen können. Auch sonst ist im Dorf eine grosse Betroffenheit spürbar. Eine Frau, die den Einsatz der Feuerwehr beobachtete, aber das Paar nicht persönlich kennt, wünscht ihm viel Mut und Kraft. | Ein Schopf und ein Wohnhaus sind in der Nacht auf Dienstag komplett abgebrannt. Das Paar, das dort wohnt, konnte sich rechtzeitig in Sicherheit bringen. Die Betroffenheit im Dorf ist gross. Es wurde eine Sammelaktion gestartet und die Gemeinde leistet Unterstützung. |
20min-471 | Der Champions-League-Sieger wird wieder in Portugal gekürt. Wie die Europäische Fussball-Union am Donnerstag mitteilte, wird das Endspiel wegen der Corona-Pandemie von Istanbul nach Porto verlegt. Am 29. Mai treffen die englischen Clubs Manchester City und FC Chelsea mit dem deutschen Trainer Thomas Tuchel im Estádio do Dragão aufeinander. Je Team sollen 6000 Zuschauer zugelassen werden. Istanbul, bereits 2005 beim Sieg des FC Liverpool Gastgeber, hat damit bereits zum zweiten Mal hintereinander das Nachsehen: Die türkische Metropole sollte schon im Vorjahr das Endspiel der Königsklasse im Atatürk-Olympiastadion ausrichten. Stattdessen wurden coronabedingt die Viertel- und Halbfinals sowie das Endspiel in Lissabon ausgetragen. Grund für die erneute Verlegung sind Sicherheitsbedenken. Vor der Wahl von Porto als Ausweichort hatten die britische Regierung und die Uefa darüber verhandelt, das Endspiel in London zu spielen. Denn Grossbritannien hatte die Türkei auf eine "rote Liste" von Ländern gesetzt, aus denen eine direkte Einreise ins Vereinigte Königreich verboten ist. Briten und in Grossbritannien Wohnberechtigte müssen nach ihrer Heimkehr aus diesen Ländern für zehn Tage auf eigene Kosten in Hotel-Quarantäne. Die britische Regierung hatte betont, dass Fans der englischen Premier-League-Clubs Man City und Chelsea nicht in den Endspielort Istanbul reisen dürfen. In den Verhandlungen zwischen der britischen Regierung und der Uefa war es um zahlreiche Details gegangen - letztlich erfolglos. Demnach hatte der Verband eine Garantie für quarantänefreie Einreise für ihre Delegierten sowie Journalisten, Medien und Ehrengäste gefordert. Für das Spiel am 29. Mai war in Grossbritannien einzig das Wembley-Stadion in London in Frage gekommen. Dort hätten dann mindestens 22"500 Zuschauer Einlass erhalten sollen. Durch die Austragung des Königsklassen-Endspiels in Porto kann nun auch wie vorgesehen das für den 29. Mai in Wembley vorgesehene Entscheidungsspiel um den Aufstieg in die Premier League stattfinden. Bereits im vergangenen Jahr hatte die Uefa die Endspielorte bis 2024 festgelegt. Danach sollte Istanbul in diesem Jahr als Kompensation für die Verlegung 2020 Gastgeber sein. Stattdessen ist nach Lissabon 2020 nun Porto mit dem 50"000 Zuschauer fassenden Estádio do Dragão am Zug. 2022 ist das russische St. Petersburg Gastgeber, ein Jahr später München und schliesslich 2024 London. | Die Uefa verlegt den Champions-League-Final von Istanbul nach Porto. Das bestätigt die Uefa am Donnerstag. Dies geschieht, weil die Türkei als Corona-Hochrisikogebiet eingestuft wird. Der Final soll vor 50"000 Zuschauern stattfinden. |
20min-472 | Das Bundeskanzleramt strebt eine Fortsetzung des derzeitigen Corona-Lockdowns bis in den April hinein an. Dies geht aus dem Entwurf für eine Beschlussvorlage für die Bund-Länder-Spitzenberatungen am Montag hervor, der der Nachrichtenagentur AFP schon am Sonntag vorlag. Ein exaktes Datum für das Ende der Massnahmen ist darin aber noch nicht enthalten. Am Montag wollen dann Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten Beschlüsse zur weiteren Corona-Politik fassen. Generelle neue Öffnungsschritte sieht der Entwurf nicht vor - er verweist vielmehr auf das "wiederum starke Infektionsgeschehen und eine exponentielle Dynamik". Allerdings solle es Ländern und Regionen ermöglicht werden, "zeitlich befristete Modellprojekte" zu starten, um "mit strengen Schutzmassnahmen und einem Testkonzept einzelne Bereiche des öffentlichen Lebens zu öffnen". Dabei sollten sie die "Umsetzbarkeit von Öffnungsschritten unter Nutzung eines konsequenten Testregimes" untersuchen. "Zentrale Bedingungen dabei sind negative Testergebnisse als Zugangskriterium, IT-gestützte Prozesse zur Kontaktverfolgung und gegebenenfalls auch zum Testnachweis, räumliche Abgrenzbarkeit auf der kommunalen Ebene und eine enge Rückkopplung an den Öffentlichen Gesundheitsdienst", heisst es in der Vorlage. Im Entwurf wird zudem erwogen, den Bürgerinnen und Bürgern Ferienreisen nach dem Prinzip des "kontaktarmen Urlaubs" im jeweils eigenen Bundesland zu ermöglichen. Voraussetzung seien die "Beachtung der geltenden Kontaktbeschränkungen, strenge Hygieneauflagen und der Umsetzung eines Testregimes". Bereits zuvor hatte Vizekanzler und Finanzminister Olaf Scholz in der "Bild"-Zeitung vor "Osterurlaub im grossen Stil" gewarnt: "Das können wir uns in der aktuellen Infektionslage einfach nicht leisten", sagte er. Er rief dazu auf, auf Flüge in die Türkei oder nach Mallorca zu verzichten. Das Kanzleramt schlägt in der Vorlage zudem ein "Sonderprogramm des Bundes" für den Tourismus und verwandte Bereiche vor, das über die bisherigen Hilfsprogramme hinausreichen soll. Dieses Sonderprogramm könnte dann gestartet werden, wenn "die epidemiologische Lage eine wirtschaftlich relevante Öffnung zu Ostern nicht möglich machen" sollte, heisst es in der Vorlage. | Am Montag beschliesst Deutschland neue Massnahmen. Es dürfte zu einer Verlängerung des Lockdowns kommen. Den Bürgerinnen und Bürgern werden Ferien im eigenen Land nahegelegt. |
20min-473 | Der Ständerat will die Strafen für gewisse Delikte verschärfen. Damit soll veränderten gesellschaftlichen Wertungen Rechnung getragen werden. Im Visier hat er insbesondere Randalierer, die bei Ausschreitungen Polizisten, Sanität oder Feuerwehr angreifen. Allerdings ist unklar, ob die Entscheide des Ständerats vom Dienstag in diesem Bereich tatsächlich die von der Mehrheit gewünschte Verschärfung bringen. Der Bundesrat hatte beantragt, die Mindeststrafe zu erhöhen: Bei Gewalt und Drohung gegen Behörden und Beamte durch Gruppen von gewalttätigen Randalierern sollte diese statt 30 mindestens 120 Tagessätze betragen. Im Rat setzte sich jedoch eine Minderheit durch, die eine vermeintlich schärfere Version vorgeschlagen hatte: Geldstrafen sollen nur noch in leichten Fällen möglich sein, in der Regel muss eine Freiheitsstrafen ausgesprochen werden. "Diejenigen, die für unsere Sicherheit den Kopf hinhalten, dürfen im Gegenzug erwarten, dass wir ihnen den Rücken freihalten", sagte Stefan Engler (CVP/GR). Er verwies auf die steigende Zahl der Übergriffe. Polizeigewerkschaften forderten längst, die Täter härter zu bestrafen. Justizministerin Karin Keller-Sutter warnte, dass die Strafen dadurch ungewollt milder ausfallen könnten. Ein Grund ist, dass keine Mindeststrafe mehr vorgesehen ist, ein anderer, dass nun in leichten Fällen immer eine Geldstrafe ausgesprochen werden muss. Ohnehin genügt laut Keller-Sutter das geltende Recht, um Randalierer und Chaoten zur Rechenschaft zu ziehen. "Man muss es nur anwenden", sagte sie. Eine weitere Änderung des Strafrechts betrifft die schwere Körperverletzung. Die Mindeststrafe wird von sechs Monaten auf ein Jahr Freiheitsstrafe angehoben. In der Botschaft hatte der Bundesrat auf brutale Angriffe im öffentlichen Raum hingewiesen, welche das Sicherheitsgefühl in der Bevölkerung beeinträchtigten. Für gewerbsmässig begangene Vermögensdelikte wird die Mindeststrafe auf sechs Monate vereinheitlicht. Telefon-Belästigung kann nach dem Willen des Ständerats künftig mit bis zu einem Jahr Gefängnis bestraft werden. Heute droht dafür lediglich eine Busse. Im Zug der Revision werden auch zahlreiche Strafbestimmungen ausserhalb des Strafgesetzbuchs angepasst, um Änderungen im Strafrecht abzubilden. Der Ständerat will zudem den Umgang mit bedingten Strafen anpassen. Heute gilt, dass Ersttäter bei günstiger Prognose in der Regel zu einer bedingten Strafe verurteilt werden, wenn es das Strafmass zulässt. Neu soll das im Gesetz nicht mehr als Regel, sondern nur als Möglichkeit formuliert sein. Der Richter erhalte dadurch mehr Spielraum, ohne dass die Mindeststrafen angehoben werden müssten, sagte Kommissionssprecher Daniel Jositsch (SP/ZH). Nicht alle waren damit einverstanden. Bedingte Strafen seien das beste Mittel gegen Wiederholungstaten, sagte Céline Vara (Grüne/NE). Parteikollege Mathias Zopfi (GL) warnte, dass die "Kann-Formulierung" die Rechtssicherheit untergrabe. Ein Wildwuchs in der Anwendung werde zu einer Beschwerdeflut führen. Der Ständerat befasste sich auch mit dem Verhältnis von Mindest-Geldstrafe und Freiheitsstrafe. Auf die Frage gebe es in der Literatur keine eindeutige Antwort, sagte Jositsch. Gegen den Widerstand der Linken beschloss der Ständerat, dass die Untergrenze der Geldstrafe auch für eine Freiheitsstrafe gelten soll. Hintergrund der Revision sind veränderte gesellschaftliche Wertungen. Man müsse sich immer fragen, welche Strafe für welche Delikte angemessen seien, sagte Keller-Sutter. Die Wertungen könnten sich im Laufe der Zeit verändern. Verändert hat sich in den letzten Jahren insbesondere die Bewertung von Sexualstraftaten. Der Bundesrat hatte dem Parlament daher auch Anpassungen des Sexualstrafrechts vorgeschlagen. Diese beinhalten jedoch materielle Änderungen, also eine neue Umschreibung der Straftat. Unter anderem sollen nicht nur Frauen, sondern auch Männer Opfer einer Vergewaltigung werden können. Eine Vernehmlassung wurde dazu bisher nicht durchgeführt. Das soll nun nachgeholt werden. Der Ständerat beschloss auf Antrag seiner Rechtskommission, das Sexualstrafrecht in eine separate Vorlage auszulagern. Das Justiz- und Polizeidepartement arbeitet derzeit eine Vernehmlassungsvorlage dazu aus. | Strafen für Randalierer sollen härter werden. Es geht um den Schutz von Polizei, Sanität oder Feuerwehr. Die Mindeststrafe für Gewalt und Drohung gegen Behörden soll etwa von 30 auf 120 Tagessätze Geldstrafe erhöht werden. |
20min-474 | Es hätte ein Freund werden sollen für ihren siebenjährigen Sohn, weshalb sich ein 20-Minuten-Leserin aus dem Kanton Thurgau auf die Suche nach einem französischen Bulldog-Welpen machte. In Bayern wurde sie schliesslich fündig. "Ich fuhr also nach Deutschland, um den Welpen vor Ort anzuschauen. Es passte für uns und für den Verkäufer alles", erzählt die 20-Minuten-Leserin. Der Welpe war gechippt und verfügte über einen nationalen Impfausweis, hatte aber keine Tollwutimpfung erhalten. Bei der Rückfahrt meldete sie sich beim Zoll, um den Hund anzumelden und zu verzollen. "Da er keine Tollwutimpfung hat, musste ich 150 Franken Busse bezahlen und es gäbe eine Meldung ans Veterinäramt ", erzählt sie. Anschliessend konnte sie aber weiterreisen und machte einen Termin bei ihrer Tierärztin ab, um die Impfung nachzuholen. Die Grundimmunisierung musste nachgeholt werden, weshalb man die Tollwutimpfung fürs Erste verschieben musste. "Das kantonale Veterinäramt hat sich bei mir erkundigt und wollte alle Informationen haben über den Kauf und die Herkunft des Hundes", erzählt die Userin weiter. Das Veterinäramt entscheidet sich schliesslich, den Welpen einzuziehen, da man das Herkunftsland nicht kannte. "Plötzlich standen Mitarbeiter vor meiner Türe, die den Hund mitnehmen wollten, was ich ablehnte", so die 20-Minuten-Leserin. Weil sie sich weigerte, den Hund herzugeben, wurde zuletzt die Polizei gerufen. "Als mir wegen Justizbehinderung eine Anzeige drohte, habe ich eingewilligt", sagt sie konsterniert. Da die Beschlagnahmung um die Mittagszeit stattfand, musste ihr Sohn alles miterleben. "Er hat nur noch geweint und konnte kaum schlafen", erzählt sie. Der Hund befindet sich nun in einem Tierheim in Quarantäne und muss dort für 120 Tage bleiben. "Für die Quarantäne müsste ich 8800 Franken bezahlen", erklärt sie. Dies könne sie sich aber nicht leisten. Falls sie nicht beweisen kann, dass der Hund nicht aus einem tollwutfreien Land kommt oder nicht bezahlen kann, muss der Hund eingeschläfert werden. "Das macht mich wahnsinnig wütend. Der Hund wurde durch einen grausamen Hundehändler nach Deutschland geschleust und kann nichts dafür". Sie gesteht ihren Teil der Schuld ein. "Ich habe mich bezüglich der Einreisebestimmungen zu wenig informiert. Ich konnte aber auch nicht wissen, dass der Erstverkäufer ein Hundeschleuser war". Sie möchte nun, dass die Zollverwaltung diese Praxis ändert. "Der Zoll hätte den Hund gar nicht einführen dürfen, da kein amtliches Dokument vorhanden war", findet sie. Mit der Bezahlung der Busse hätte es aus ihrer Sicht erledigt sein müssen. Die Zollverwaltung müsse diese Handhabung ändern und Tiere ohne gültigen Papiere überhaupt nicht einführen. Sie wünscht sich eine bessere Aufklärung seitens der Zollverwaltung. "Die Zollbeamten hätten hier ihre Pflicht erfüllen müssen und informieren, was die Konsequenzen sind", so die 20-Minuten-Leserin. Ansonsten hätte sie den Hund niemals in die Schweiz gebracht. Denn zum Schluss seien die Hunde die Leidtragenden und in diesem Fall ihr siebenjähriger Sohn und Soe. Da es sich um ein laufendes Verfahren handelt, kann die eidgenössische Zollverwaltung dazu keine Stellung nehmen. Doch gemäss Simon Erny, Mediensprecher der eidgenössischen Zollverwaltung (EZV), hat die Zollverwaltung rechtlich keine Handhabung, um Heimtiere an der Grenze zurückzuhalten. "Seitens EZV fehlt es an Quarantänestationen, um solche Tiere vorläufig unterzubringen", sagt Erny. Stellt die Zollverwaltung Heimtiere fest, bei denen die Voraussetzungen für die Ein‑ oder Durchfuhr nicht erfüllt sind, wird dies der Veterinärbehörde des Kantons gemeldet. Zum konkreten Fall kann sich das Veterinäramt Kanton Thurgau nicht äussern. "Ich kann bestätigen, dass Hunde und Katzen, mit unklarer Herkunft beziehungsweise einem unklarem Tollwutstatus, beschlagnahmt und unter Quarantäne gestellt werden", sagt Robert Hess, Chef Veterinäramt. Die Quarantäne dauert rund 120 Tage. "Dies ist sehr kostenintensiv und muss durch den verantwortlichen Halter bezahlt werden. Ist keine Quarantäne und auch keine Rückführung des Tieres möglich, muss dieses eingeschläfert werden". Grund für dieses Vorgehen ist die Tollwut. "Die Tollwut ist eine auf den Menschen übertragbare Krankheit, die nicht behandelt werden kann und in aller Regel zum Tod führt", erklärt Hess. Zudem lasse sich eine Tollwutinfektion nicht am lebenden Tier nachweisen. "Der Nachweis kann erst durch Sektion erfolgen". Will heissen: Die Tollwutuntersuchung kann nur am toten Tier durchgeführt werden. Es sei allgemein ein grosses Problem, dass Hunde in Tollwutrisikoländern (bspw. Serbien, Kosovo, Türkei) gezüchtet und im Internet zum Verkauf angeboten und anschliessend illegal in die Schweiz eingeführt werden. "Diese ‹Züchter› halten sich nicht an die gesetzlichen Vorgaben und kümmern sich nicht um das Schicksal der Tiere", sagt Hess. Man merke, dass sich Personen immer mehr im Internet auf die Suche nach einem Haustier machen würden, ohne sich über die damit verbundenen Risiken bewusst zu sein. Dies sei eine bedenkliche Entwicklung. "Der Schutz der Gesundheit von Mensch und Tier verpflichtet die Behörden in solchen Fällen zu einem konsequenten Einschreiten. Die Schweiz ist tollwutfrei und dies soll auch so bleiben", sagt Hess. | Eine 20-Minuten-Leserin hat in Deutschland einen Hundewelpen gekauft. Am Zoll wurde festgestellt, dass der Hund nicht gegen Tollwut geimpft wurde. Nach dem Zahlen einer Busse konnte die Userin den Hund trotzdem einführen. Das Veterinäramt hat den Hund nun beschlagnahmt. Die Userin versteht die Handhabung der Zollverwaltung nicht. Sie fordert mehr Aufklärung von Seiten des Zolls. |
20min-475 | Roger Federer ist der neue Markenbotschafter für die Schweiz. Er arbeitet mit Schweiz Tourismus zusammen, um das Land als Feriendestination zu bewerben. Die Partnerschaft drängt sich geradezu auf. Warum dauerte es so lange, bis sie zustande kam? An wen richten sich die neuen Werbekampagnen? Und wer bezahlt dafür? Das musst du zum neuen Werbedeal wissen: In der Branche wünschte man sich seit Jahren, dass Federer zum Markenbotschafter für die Schweiz wird. Auch Marketing-Expertin Adrienne Suvada von der ZHAW sagt zu 20 Minuten, sie habe schon lange so eine Partnerschaft erwartet. Der Tennis-Star selbst sagt in einem Interview mit Schweiz Tourismus, dass es ein logischer Schritt sei. Er habe sich während 22 Jahren auf Tour immer als Botschafter der Schweiz gefühlt. Schweiz Tourismus erklärt auf Anfrage, man sei dank der Digitalisierung erst jetzt in der Lage, die Partnerschaft optimal zu vermarkten. Zudem sei diese "historische Massnahme" eine Reaktion auf die aktuelle, historische Krise im Tourismus. Federer sagt, er habe nicht lange gebraucht, um sich zu entscheiden. Es sei ihm aber wichtig gewesen, zu wissen, wie und wo sein Name verwendet werde. Bis alle Details geklärt waren, habe es über ein Jahr gedauert, heisst es bei Schweiz Tourismus. Mit dem Start der Zusammenarbeit habe man zudem warten müssen, bis sich weltweites Reisen wieder als realistische Möglichkeit abzeichnet. Die Zusammenarbeit werde eine wichtige Säule sein, um die Schweiz aus der Krise zu führen. Marketing-Expertin Suvada geht davon aus. Sobald das uneingeschränkte Reisen wieder möglich sei, werde Schweiz Tourismus intensiv für das Ferienziel werben: "Da ist das Gesicht von Roger Federer im Ausland ein einzigartiger Blickfang". Gerade im asiatischen Raum habe der Tennis-Star eine grosse Fangemeinde. Schweiz Tourismus will sich vorerst auf die traditionellen Gäste aus Europa und Nordamerika konzentrieren - später aber auch auf asiatische Touristen. Nein. Die neue Kampagne "Rogers Wahl" etwa richtet sich laut Hans-Willy Brockes, Geschäftsführer des Marketing-Netzwerks ESB, auch stark an einheimische Reisende. Im Rahmen der Kampagne stellt Schweiz Tourismus im Namen des Tennis-Stars verschiedene Destinationen und Aktivitäten in der Schweiz vor - etwa Bergwanderungen. Zudem gibt Brockes zu bedenken, dass Federer zwar weltweit bekannt sei, im Ausland aber nur Personen anspreche, die sich für Tennis interessieren. "In Ländern ohne Interesse am Tennis wird seine Bekanntheit so hoch sein, wie die von Criquet-Stars in der Schweiz", sagt Brockes zu 20 Minuten. Wie viel das Engagement von Roger Federer der Schweiz effektiv bringen wird, sei unmöglich vorauszusagen, sagt Suvada - auch weil nicht genau bekannt ist, was für die Federer-Kampagne alles geplant ist. Aber nur schon die Reichweite des Tennis-Stars auf den sozialen Medien sei enorm wertvoll: "Alleine die Posts auf Instagram haben einen Werbewert von teils mehreren Millionen Dollar". Die Ankündigung der Partnerschaft auf Instagram hat innert 6 Stunden über 350"000 Likes generiert - "traumhafte Zahlen, die nicht viele Influencer liefern können". Wie viel Geld Roger Federer für sein Engagement erhält, will Schweiz Tourismus nicht verraten. Eines ist klar: Das Honorar wird vom Steuerzahler mitfinanziert. Die Marketingorganisation erhält jährlich rund 60 Millionen Franken vom Bund - das ist mehr als die Hälfte ihres Gesamtbudgets. Wegen der Krise hat das Parlament Schweiz Tourismus weitere 20 Millionen Franken zugesprochen. Das Honorar geht an die Roger Federer Foundation. Der Sportler will das gesamte Geld dafür verwenden, Spielplätze in der Schweiz zu bauen: "Damit mache ich es in gewisser Weise umsonst". Es sei aus Kommunkationssicht ein Vorteil, dass Federer in der aktuellen Krise seine Stiftung in den Vordergrund rücken will, sagt Suvada: "Man kann sich vorstellen wie gross der Aufschrei gewesen wäre, hätte er als Multimillionär noch eine hohe Sponsoringvergütung erhalten". Brockes pflichtet bei: "Das zeigt wieder, welche Reife und Weitsicht Federer hat". Mindestens mehrere Jahre, heisst es bei Schweiz Tourismus. Ein Enddatum sei nicht definiert worden. Die Zusammenarbeit sei langfristig ausgelegt. | Im neusten Werbedeal repräsentiert Roger Federer die Schweiz. Marketing-Experten loben die Partnerschaft. Sie dürfte sowohl im Ausland als auch in der Schweiz gut ankommen. Der Deal wird vom Steuerzahler mitfinanziert. Federer gibt sein Honorar an seine gemeinnützige Stiftung weiter. |
20min-476 | In Dresden sind am Samstag bei Demonstrationen gegen die Corona-Politik zwölf Polizisten verletzt worden. Das teilte die Polizeidirektion Dresden am Samstagabend nach dem Einsatz mit. Zudem wurden 47 Straftaten registriert - darunter neun tätliche Angriffe auf Vollstreckungsbeamte, sieben Beleidigungen sowie jeweils zwei Verstösse gegen das Waffengesetz und das Versammlungsgesetz. Ausserdem wurde 17 Mal Widerstand gegen Vollzugsbeamte geleistet. Insgesamt wurden 915 Platzverweise erteilt sowie 943 Anzeigen wegen Verstosses gegen die sächsische Corona-Schutzverordnung gestellt. Ein 36-Jähriger kam vorübergehend in Polizeigewahrsam. Drei Menschen im Alter von 16, 41 und 50 Jahren wurden vorläufig festgenommen. Ihnen wird ein tätlicher Angriff auf Vollstreckungsbeamte vorgeworfen. Trotz Verbots der "Querdenken"-Demonstration hatten sich am Samstag nach Angaben der Polizei mehrere hundert Kritiker der Corona-Massnahmen in der Stadt versammelt. Allein am Kongresszentrum in der Nähe des Landtages versammelten sich laut der Einsatzbilanz der Polizei mehr als 1000 Menschen - viele ohne Maske und Mindestabstand. Mehrere hundert Demonstranten marschierten anschliessend Richtung Ostragehege. Dabei seien Polizeibeamte bedrängt worden, hiess es. Laut dem Sender MDR wurden Polizeisperren durchbrochen und Polizeibeamte zu Boden gerissen. Neben den Demonstrationen gab es laut Polizei vier Autokorsos mit insgesamt rund hundert Fahrzeugen, die aus Städten der Umgebung nach Dresden fuhren. Insgesamt waren rund 1800 Beamte am Samstag in Dresden im Einsatz. Die Gewalt gegen Polizeibeamte wurde auch in sozialen Netzwerken diskutiert und sorgte für Entsetzen bei zahlreichen Landespolitikern. Sachsens CDU-Generalsekretär Alexander Dierks verurteilte die Gewalt. "Sogenannte Querdenker zeigen ihr wahres Gesicht: Gewaltbereite Extremisten am Werk", twitterte er. Sachsens SPD-Chef und stellvertretender Regierungschef Martin Dulig äusserte sich schockiert. "Jeder, der auf dieser verbotenen Demo mitläuft, macht sich gemein mit den verübten Straftaten. Corona wird so nicht aufgehalten, im Gegenteil! Hier wird mit unser aller Gesundheit gespielt". In der Nacht zu Samstag hatte das Sächsische Oberverwaltungsgericht (OVG) in Bautzen per Beschluss das Verbot der für Samstagnachmittag geplanten "Querdenken"-Demonstration des Dresdner Verwaltungsgerichts bestätigt. | Bei einer Corona-Demo sind in Dresden am Samstag zwölf Polizisten verletzt worden. 47 Straftaten wurden registriert - darunter 9 tätliche Angriffe auf Vollstreckungsbeamte. Die Demonstranten hatten sich trotz Verbots zur "Querdenken"-Demonstration versammelt. |
20min-477 | Das neue iPhone 12 wird eigentlich erst im September erwartet. Nun ist auf Youtube ein Video erschienen, das das Design des neuen Apple-Geräts bereits jetzt zeigen soll. Beim iPhone, das im Video gezeigt wird, handelt es sich allerdings nicht um ein fertiges Produkt, sondern um ein sogenanntes Dummy-Gerät, das auf einem Prototyp des iPhone-Designs basieren soll. Es enthält aber keine Elektronik und sagt daher auch nichts über das Innenleben des Smartphones aus. Was das Video aber zeigt, ist, dass das neue iPhone 12 im Design dem neuen iPad Pro sehr ähnlich sehen soll. Die Ränder sind wieder etwas kantiger als bei den letzten Modellen, und das Gehäuse ist von einem Band aus Edelstahl umgeben, das man schon vom iPad Pro kennt. Damit aber nicht genug. Denn der Youtuber zeigt nicht nur einen Geräte-Prototypen, sondern gleich drei. Diese sollen die drei neuen Grössen der kommenden iPhones 12 nachbilden. Beginnen soll es bei einer Mini-Version, die gerade einmal 5,4 Zoll misst und somit Apples kleinstes Smartphone seit 2017 darstellen würde. Darauf folgen sollen zwei Modelle à jeweils 6,1 Zoll - einmal in normaler und einmal in der Pro-Ausführung. Das grösste Gerät soll schliesslich 6,7 Zoll messen. Ausserdem verrät der Youtuber, dass die neue Apple-Generation erstmals 5G-kompatibel sein wird. Darüber hinaus sollen die neuen iPhones erstmals mit einem 120 Hz-Screen ausgestattet sein und über einen LiDAR-Scanner verfügen. Das ist eine Art Lasertechnologie, die Distanzen akkurat messen kann, um diese schliesslich als 3-D-Karte abbilden zu können. Das einzige Feature, das die Prototypen falsch abbilden, ist laut dem Youtuber die Dreifach-Kamera. Diese werde nicht bei allen drei Geräten eingebaut sein und sei wohl der Einfachheit halber bei allen Vorschau-Modellen gleich gehalten. Schon seit längerer Zeit gemunkelt wird, dass die neue iPhone-Generation nach dem Launch ohne Kopfhörer und ohne Ladekabel geliefert werden soll. Grund dafür sei, dass Apple plant, beim kommenden iPhone-Modell den Lieferumfang zu reduzieren, wie der Tech-Analyst Ming-Chi Kuo berichtet. | Das iPhone 12 wird im September erwartet. Apple selbst hat den Release aber noch nicht offiziell bestätigt. Dennoch ist ein Video auf Youtube erschienen, das das neue Design des Smartphones jetzt schon zeigen soll. |
20min-478 | China hat als Reaktion auf EU-Sanktionen am Montag Strafmassnahmen gegen EU-Parlamentarier und Wissenschaftler aus Deutschland und anderen EU-Staaten verhängt. Betroffen von den chinesischen Sanktionen sind unter anderem die deutschen EU-Parlamentsabgeordneten Reinhard Bütikofer (Grüne) und Michael Gahler (CDU) sowie das Mercator Institute for China Studies in Berlin, wie das Aussenministerium in Peking mitteilte. Zuvor hatte die EU Sanktionen gegen China wegen des Vorgehens gegen die muslimische Minderheit der Uiguren verhängt. Die zehn Politiker und Wissenschaftler sowie vier Organisationen aus der EU würden "Chinas Souveränität und Interessen ernstlich schaden und bösartigerweise Lügen und Falschinformationen verbreiten", erklärte das chinesische Aussenministerium. Den genannten Personen und ihren Angehörigen werde die Einreise nach China sowie in die Sonderverwaltungszonen Hongkong und Macao untersagt. Zudem dürften mit ihnen in Verbindung stehende Unternehmen und Organisationen keine Geschäfte mit China treiben. Die EU solle es unterlassen, "andere über Menschenrechte zu belehren" und sich in Chinas "innere Angelegenheiten einzumischen", erklärte das Ministerium. Eine Sprecherin des Auswärtigen Amts sagte in Berlin, die Bundesregierung habe die Reaktion Chinas zur Kenntnis genommen. Bütikofer sagte AFP zu den Sanktionen: "Chinas eskalierende Reaktion auf die von der EU verhängten Menschenrechtssanktionen ist gleichzeitig frech und lächerlich". China schaffe es, mit einer Aktion die vier wichtigsten Fraktionen des Europäischen Parlaments gegen sich aufzubringen. "Peking kann nicht ernsthaft glauben, sich selbst damit einen Gefallen zu tun", erklärte er und fügte hinzu: "Es ist, wie das chinesische Sprichwort sagt: Der Stein, den sie erhoben haben, wird ihnen auf ihre eigenen Füsse fallen". Der in den USA lebende deutsche Wissenschaftler Adrian Zenz, der ebenfalls auf der Sanktionsliste steht, sagte der Nachrichtenagentur AFP: "Ich bin nicht überrascht, von Chinas Gegenmassnahmen betroffen zu sein - angesichts meiner Rolle bei der Aufdeckung des Ausmasses von Menschenrechtsverletzungen in Xinjiang". Die EU-Aussenminister hatten die Strafmassnahmen am Montag wegen des chinesischen Vorgehens gegen die muslimische Minderheit der Uiguren beschlossen. Demnach werden vier Partei- und Regionalvertreter sowie eine Organisation aus der Provinz Xinjiang auf die EU-Sanktionsliste gesetzt. Menschenrechtsorganisationen zufolge sind in Xinjiang mindestens eine Million Uiguren und andere Muslime in hunderten Haftlagern eingesperrt. Dort werden sie den Angaben zufolge zur Aufgabe ihrer Religion, Kultur und Sprache gezwungen und teilweise auch misshandelt. Peking weist die Vorwürfe zurück und spricht von Ausbildungs- und Arbeitsprogrammen, die Extremismus in der Region bekämpfen sollen. Es sind die ersten EU-Sanktionen gegen China wegen Menschenrechtsverstössen seit der Niederschlagung der Proteste auf dem Pekinger Tiananmen-Platz 1989. | Weil die EU gegen China Sanktionen verhängt hat, verweigert nun Peking Politikern und Wissenschaftlern der EU die Einreise in ihr Land. Betroffene Personen können diesen Entscheid nicht nachvollziehen. Die Sanktionen wurden verhängt, weil China gegen die Uiguren, die muslimische Minderheit in China, unterdrückt und repressiv gegen sie vorgeht. |
20min-479 | John Elkann spricht nicht häufig mit den Medien. Aber wenn, dann tut es der Ferrari-Vorsitzende richtig. In einem Interview mit der "Gazzetta dello Sport" (Artikel mit Bezahlschranke) wählt der 44-Jährige deutliche Worte und nimmt den Ferrari-Fans damit jegliche Hoffnung. "Unser Auto ist nicht konkurrenzfähig. Das hat man auf der Strecke gesehen und man wird es wieder sehen", sagt er. Der Italiener, der seit 2018 im Amt ist, gesteht strukturelle Schwächen im Rennstall ein und will nun "Schritt für Schritt" ein Auto aufbauen, das wieder Titel gewinnen kann. Er sagt, dass es ein langer, schwieriger Weg werde. Tatsächlich hat er die aktuelle und auch die nächste Saison schon abgehakt. Erst 2022 rechnet er wieder mit Titeln und Siegen: "Heute legen wir das Fundament, um in zwei Jahren, wenn sich das Reglement ändert, auf die Siegerstrasse zurückzufinden. Davon bin ich überzeugt". Trotz allem hat er das Vertrauen in den zuletzt kritisierten Teamchef Mattia Binotto nicht verloren. Auch Jean Todt habe lange gebraucht, um Ferrari nach mehr als 20 Jahren ohne WM-Titel wieder zum Erfolg zu führen. "Und Binotto war mit Todt und Schumi bei Ferrari. Er weiss, wie man gewinnt". Für die Fans könnte es bis 2022 allerdings eine lange Durststrecke werden. In den bisherigen drei Saisonrennen fuhr Ferrari lediglich zum Auftakt aufs Podest, holte daneben nur neun Punkte und nahm sich als bisheriger Tiefpunkt im GP Steiermark mit einem Teamcrash gleich selbst aus dem Rennen. Elkann sagt: "Die Tifosi leiden mit uns. Deshalb ist es wichtig, ehrlich zu ihnen zu sein. Ein langer Weg wartet, aber ich habe in den vergangenen zehn Jahren keinen so starken Zusammenhalt erlebt wie bei Ferrari". | "Unser Auto ist nicht konkurrenzfähig", sagt Ferrari-Chef John Elkann. Der 44-Jährige glaubt erst in zwei Jahren wieder an Erfolge des italienischen Rennstalls. Bis dahin will er alles Schritt für Schritt wieder aufbauen. "Heute legen wir das Fundament, um 2022 auf die Siegerstrasse zurückzufinden", verspricht er. |
20min-480 | Das Tanzvideo zur Jerusalema-Challenge der Zuger Polizei ist ein Überhit geworden: Mehr als 18 Millionen Mal wurde es angeklickt. Wie bei solchen Challenges üblich, hat die Zuger Polizei auf Social Media andere Institutionen nominiert, nun ebenfalls ein solches Video zu drehen. Nominiert für die Challenge ist nun etwa die Luzerner Polizei. Doch in Luzern denkt man nicht daran, ebenfalls ein solches Video zu produzieren. "Wir leben in einer Pandemie und im Lockdown, wo die Bevölkerung dazu angehalten ist, die sozialen Kontakte auf ein Minimum zu reduzieren. Da finden wir es nicht angebracht, wenn die Mitarbeitenden der Luzerner Polizei gleichzeitig tanzen", sagt Christian Bertschi, Kommunikationschef der Luzerner Polizei. Das Video der Zuger Polizei findet zwar auch Bertschi "von hoher Qualität" und erheiternd, dennoch sagt er: "Über den Zeitpunkt, an dem es veröffentlicht wurde, kann man geteilter Meinung sein. Das war am gleichen Tag, als der Bundesrat verkündete, die Covid-19-Massnahmen zu verschärfen und zu verlängern". Weiter gibt Bertschi zu bedenken, dass man in Luzern auch den Aufwand nicht betreiben würde, um ein solches Video zu produzieren. Auch wenn dies inhouse wie in Zug gemacht werde, bedeute das doch einiges an Arbeit, so Bertschi. "Es braucht schliesslich einen gewissen Qualitätsstandard. Und für ein Tanz-Video möchten wir diesen Aufwand nicht betreiben". Aus den genannten Gründen also ist es für das Luzerner Korps kein Thema, zum Jerusalema-Song das Tanzbein zu schwingen und sich dabei filmen zu lassen. Die Challenge der Zuger Polizei nimmt die Luzerner Polizei nicht an, stellt Bertschi klar: "Die Luzerner Polizei ist nicht zuletzt auch in Zeiten einer Pandemie für die Sicherheit der Bevölkerung zuständig und nicht, um sie zu unterhalten". Bei der Zuger Polizei hat man neben dem riesigen positiven Echo auch negative Reaktionen erhalten, jedoch nur wenige, so der Zuger Polizeisprecher Frank Kleiner. Zu negativen Reaktionen wie nun jener aus Luzern sagt er: "Das ist völlig legitim, jedes Corps und alle Personen können natürlich eigene Meinungen zu solchen Themen wie zu unserem Video haben". Kleiner betont indes, dass "unser Kommandant auch viele positive Rückmeldungen von Polizeikorps wie auch von anderen Kantonsregierungen erhalten hat". Die Zuger Polizei würde mit dem Tanz-Video wieder gleich handeln, denn: "Wir haben unser Ziel erreicht, nämlich vielen Leuten in diesen schwierigen Zeiten ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern". | Die Zuger Polizei landete mit ihrem Tanz-Video zur Jerusalema-Challenge einen Riesenhit. Sie hat unter anderem die Luzerner Polizei nominiert, ebenfalls ein solches Tanz-Video zu produzieren und zu veröffentlichen. Doch die Luzerner Polizei lehnt die Challenge ab. Man sei nicht zur Unterhaltung, sondern für die Sicherheit der Bevölkerung da, heisst es aus Luzern. Und es sei in der Pandemie nicht angebracht, dass Polizisten Tänze aufführen, während die Bevölkerung keine Kontakte pflegen darf. |
20min-481 | Nicht nur in Corona-Zeiten: Fast die Hälfte der Menschen in der Schweiz wollen im Alltag mehr Abstand. Vor dem Ausbruch der Pandemie hatten sie sich zu mehr Nähe verpflichtet gefühlt als ihnen lieb gewesen war. Das hat eine Umfrage bei rund 1000 Personen ergeben. 42 Prozent der Männer und 48 Prozent der Frauen wünschten sich in einer Umfrage im Auftrag des Partnervermittlers Parship.ch insgesamt mehr Abstand im Alltag. Unabhängig von Alter und Geschlecht gaben etwa vier von zehn Antwortenden an, sich bei Begrüssungen zu mehr Kontakt verpflichtet zu fühlen, als ihnen lieb sei. Mehr als die Hälfte der Befragten, nämlich 53 Prozent, vermisst aber Umarmungen und Händeschütteln. Auf Begrüssungsküsschen scheinen viele verzichten zu können. Dieses Ritual fehlt laut der Umfrage nur 38 Prozent, bei den unter 30-Jährigen gar nur 22 Prozent. Zwei von drei Befragten empfinden den aufgrund der Hygieneregeln grossen Abstand zwischen den Menschen als unnatürlich und freuen sich auf die Zeit, in der das Leben wieder sein wird wie früher. Das sei kein Widerspruch, liess sich Parship.ch-Psychologin Dania Schiftan zitieren: "Es gibt im Alltag einen klaren Unterschied zwischen mehr Kontakt haben wollen und mehr Kontakt haben müssen, weil die sozialen Normen es so vorgeben". Die Studie wurde Ende Juni/Anfang Juli vom digitalen Markt- und Meinungsforscher Unternehmen Marketagent durchgeführt. Befragt wurden 1008 Personen im Alter von 18 bis 69 Jahren in der Deutschschweiz und in der Romandie. | Laut einer Umfrage wünschen sich die Schweizer mehr Abstand in ihrem Alltag. Fast die Hälfte der Befragten möchte mehr räumliche Distanz zu anderen Menschen. Befragt wurden 1008 Personen im Alter von 18 bis 69. |
20min-482 | Vor zwei Wochen hat die Migros den Verkauf der Globus-Gruppe finalisiert. Käufer sind die Signa Holding aus Österreich und die thailändische Central Group. Nun planen die neuen Besitzer eine weitere Verkaufsrunde. Sie wollen sich von rund 35 Filialen trennen, die sich meist in kleineren und mittelgrossen Städten befinden, wie die "Handelszeitung" schreibt. Diese sogenannten Fachformate sind etwa ehemalige Herren-Globus-, Schild- oder Navyboot-Läden. Die neuen Besitzer wollen sich demnach nur noch auf die sechs bis acht prestigeträchtigsten Globus-Standorte konzentrieren, wo sie sich genügend Kaufkraft für ein luxuriöses Warenhaus versprechen. "Unser Hauptfokus liegt vermehrt auf unseren Warenhäusern", bestätigt eine Globus-Sprecherin gegenüber 20 Minuten. Was das für die reinen Fashion-Formate bedeutet, könne das Unternehmen noch nicht sagen. Die rund 35 Fachformate machten im vergangenen Jahr nur rund 100 bis 120 Millionen Franken der 763 Millionen Franken Gesamtumsatz der Globus-Gruppe aus. Für Matthias Geissbühler, Chief Investment Officer von Raiffeisen Schweiz, war schon bei der Übernahme klar, dass die neuen Besitzer nur an den Filetstücken an Toplage interessiert sind, wie er zu 20 Minuten sagt. Mit der Corona-Krise, die den Detailhandel zum Stillstand brachte, seien die neuen Besitzer unter zusätzlichem Finanzierungsdruck. Geissbühler geht davon aus, dass Signa die überzähligen Filialen verscherbelt, möglicherweise sogar verschenkt. Ein Grund dafür ist der teure Betrieb mit lange laufenden und teuren Mietverträgen. Die neuen Käufer müssten dann nur für das Warenlager Geld ausgeben. In dem Bericht werden drei illustre Interessenten für die rund 35 Filialen erwähnt: Der Bündner Finanzinvestor Andrin Vital Waldburger (59) wollte Globus schon als ganze Gruppe von der Migros übernehmen. Mit seiner Gruppe Pearl Lady Fashion besitzt er 18 Modeläden. Dazu gehören etwa der Textilgrosshändler Pico One, der das Label Street One in der Schweiz vertritt, die Zürcher Boutiquen Fidelio und Tierra sowie der Onlinehändler Fashion Vestis. Gegenüber der "Handelszeitung" bestätigte Waldburger sein Interesse an einem Teil der Globus-Filialen. Im mittleren Segment, in dem früher Schild positioniert war, gebe es weiterhin einiges Potenzial. "Waldburger würde wohl je nach Standort der Ex-Globus-Filiale ein passendes Format seiner Marken auswählen", sagt Geissbühler. Waldburger sei ein geeigneter Käufer, falls sich die Globus-Besitzer auf den Verkauf einzelner Filialen einliessen und nicht wie zu erwarten alle Läden in einem Gesamtpaket abstossen wollten. Denkbar sei aber auch, dass Globus manche der kleinen Filialen schliesse. Oder der neue Käufer übernimmt alle 35 Filialen, um umgehend einige von ihnen dichtzumachen. Die Urdorfer PKZ-Gruppe (Paul Kehl Zürich) gehört ebenfalls zu den Interessenten, wie sie auf Anfrage bestätigt. Zum rund 140-jährigen Unternehmen gehören die Modehausketten PKZ Men, PKZ Women, Paul Kehl und Blue Dog. Die Gruppe wolle aber nur eine beschränkte Anzahl Filialen im einstelligen Bereich kaufen. "PKZ ist mit ihrer Medium-Premium-Strategie nicht an Standorten in Kleinstädten interessiert", sagt Geissbühler. Die Kette wolle Lücken in der Landkarte mit Filialen füllen, wofür sich ausgewählte Globus-Filialen gut eignen würden. "Globus-Filialen sind wie Kleidergeschäfte eingerichtet und damit ideal für andere Kleiderketten", so Geissbühler. Wegen der geringen Anzahl an Filialen, die PKZ übernehmen würde, wäre ein Deal aber wohl schwierig. Als weiterer Interessierter gilt Ex-Globus-Chef Thomas Herbert. Für den bald 50-Jährigen dürfte es eine Herzenssache sein. Herbert war schon in der Lehre bei Globus und hatte auch bei der Übernahme für die ganze Globus-Gruppe mitgeboten. Heute sitzt Herbert im Verwaltungsrat von Globus. Für eine Stellungnahme war er nicht erreichbar. Raiffeisen-Experte Geissbühler sieht die Variante mit dem Ex-Chef als Käufer als die unrealistischste. "Thomas Herbert wollte Globus als Gruppe übernehmen und weiterführen. Ich glaube nicht, dass er nur einzelne Filialen an zweitklassigen Standorten kaufen will", sagt Geissbühler. Ausserdem müsste Herbert eine neue Marke aufbauen, was mit grossem Aufwand verbunden wäre, so Geissbühler. Geissbühler bringt als weitere Käufer grosse Mode-Player wie H&M sowie die Inditex-Gruppe, zu der Zara und andere Formate gehören, ins Spiel. | Die neuen Globus-Besitzer wollen einen Teil der Filialen in kleinen Städten abstossen. Drei Interessenten gelten als mögliche Käufer. Ein Experte schätzt, wie realistisch ihre Kaufabsichten sind. |
20min-483 | Trotz der steigenden Infektionszahlen ist die Schweizer Bevölkerung wieder so viel unterwegs wie vor der Krise. Das zeigen Daten der ETH-Mobilitätsstudie. Die Rückkehr an den Arbeitsplatz und damit in Bus oder Zug schlägt sich in den Zahlen des Contact Tracings nieder. Im Kanton Zürich infizierten sich in der Woche vom 19. bis 25. Juli 33 Menschen mutmasslich im öffentlichen Verkehr, bei drei Personen ist die Ansteckung bestätigt. Im Vergleich zu den Vorwochen markiert das eine deutliche Zunahme. Dasselbe Bild zeigt sich bei den Ansteckungen am Arbeitsplatz: Bei 70 Personen vermutet der Kanton Zürich, dass sie sich bei der Arbeit infiziert haben, bei 38 Fällen konnte das Contact Tracing den Virus-Kontakt sicher auf diesen Ort zurückführen. Insgesamt bleibt im Kanton Zürich der eigene Haushalt ein Haupttreiber, wobei ein Grossteil der Fälle in der Kategorie "Übrige" geführt wird, also nicht genau zugeordnet werden konnte. "Wir wissen, dass die Delta-Variante mittlerweile über 90 Prozent der Ansteckungen ausmacht, damit verbunden kommt es zu mehr Ansteckungen", sagt Beat Lauper, Leiter der Steuerungsgruppe Contact Tracing. Er betont, bei einem Grossteil der Ansteckungen im ÖV handle es sich um vermutete Fälle. Trotzdem sagt er: "Es wichtig, dass im ÖV die Maske weiterhin diszipliniert getragen wird". Zur Zunahme der Fälle am Arbeitsplatz sagt Lauper: "Das mag damit zusammenhängen, dass seit dem letzten Öffnungsschritt die Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber selber entscheiden dürfen, ob noch Masken getragen werden müssen oder nicht. In den Befragungen stellen wir zudem fest, dass die Schutzmassnahmen weniger gut eingehalten werden". Die Erkenntnisse aus dem Kanton Zürich werfen die Frage auf, wie die Situation schweizweit aussieht. Stecken sich auch über alle Kantone hinweg vermehrt Menschen in den öffentlichen Verkehrsmitteln oder im Büro an? Der Bund tappt bei dieser Frage im Dunkeln. "Im Rahmen des Contact Tracings informieren uns die Kantone regelmässig über verschiedene Ausbrüche. Aufgrund dieser Angaben ist es jedoch nicht möglich, genaue Ansteckungsorte für die gesamte Schweiz festzulegen", sagt Sprecher Daniel Dauwalder zu 20 Minuten. Trotz fehlender Daten auf nationaler Ebene bestätigt das BAG, die Situationen, in welchen sich die Infektionen mehrten, seien bekannt: "Überall dort, wo die Hygiene- und Abstandsregeln sowie das Maskentragen nicht eingehalten werden oder eingehalten werden können, vor allem in geschlossenen, schlecht belüfteten Räumen, in denen viele Menschen zusammenkommen". SBB und Postauto wollen die Daten des Kantons Zürich nicht kommentieren. Auf Ihrer Homepage schreiben die SBB: "Gemäss aktuellem Wissensstand gibt es zurzeit keine Anzeichen für eine erhöhte Ansteckungsgefahr in SBB-Fahrzeugen mit funktionsfähigen Klimaanlagen beziehungsweise Lüftungen". | Die Delta-Variante greift vermehrt in Büros, Zügen und Bussen um sich. Das zeigen Daten aus dem Kanton Zürich. Verantwortlich dafür sei die nachlassende Disziplin bei den Schutzmassnahmen, so der Leiter des Zürcher Contact Tracings. |
20min-484 | Kennst du Isenthal? Onnens (VD)? Saas-Fee? Diese letzte Gemeinde dürfte den meisten als Wintersportort geläufig sein. Dass in Saas-Fee derzeit jedes zehnte Auto elektrisch angetrieben wird und die Gemeinde damit schweizweit führend ist, wissen wohl die wenigsten. Onnens hat die Nase hingegen vorn bei der Produktion von Solarstrom: Über 68 Prozent des Solarpotenzials der Dachflächen ist in Onnens ausgenutzt. Und Isenthal? Die Gemeinde am Vierwaldstättersee ist Spitzenreiter beim erneuerbaren Heizen: 89,5 Prozent (!) der Gebäude haben ein Heizsystem mit erneuerbaren Energien installiert. Dies alles lässt sich mit Hilfe des brandneuen Energie-Reporters herausfinden, der vom Schweizer Unternehmen Geoimpact mit Unterstützung von Energie Schweiz und des Digital Innovation Office des Bundesamts für Energie (BFE) entwickelt wurde. Das Tool ist so simpel wie genial: Einfach den Gemeindenamen eintippen, abschicken und schon zeigt das Tool, wie fortgeschritten ein Wohnort bei der Umsetzung erneuerbarer Energien ist. So zeigt ein Test auch, dass in Städten wie Zürich, Genf oder Lugano noch viel Nachholbedarf besteht. Zwar wurden ähnliche Daten schon früher erhoben. "Der Energie-Reporter verbessert die bestehende Datenbasis und Informationslage aber deutlich", sagt Dr. Fabian Heymann, Fachspezialist im Digital Innovation Office des BFE. Die Daten basierten auf verschiedenen, bereits zugänglichen Quellen, unter anderem auf dem Schweizer Fahrzeugregister, PV-Anlagenregister und Gebäuderegister. Das Resultat ist nicht direkt mit stichfesten Statistiken vergleichbar. Es basiert auf öffentlich zugänglichen Daten und Schätzungen, relativiert er. Heymann: "Der Energie-Reporter ist als Wegweiser zu verstehen. Er bildet Trends und Entwicklungen ab". Die Daten würden aber laufend verbessert und es sei vorstellbar, dass zusätzlich zu den drei Werten Elektroautos, Produktion Solarstrom und erneuerbar Heizen bald weitere Faktoren abgebildet werden. "Mit dem Energie-Reporter wollen wir die Schweizer Energiezukunft spürbarer und erlebbarer machen", sagt Heymann. Der Energie-Reporter würde die Bevölkerung für das Thema Energiezukunft sensibilisieren und könne als Grundlage für politische Entscheidungen in Gemeinden, Kantonen und auf Bundesebene dienen. Es gehe auch nicht darum, einen Wettbewerb zwischen den Gemeinden loszutreten, sagt er: "Wir wollen vor allem den aktuellen Stand der Transformation des Schweizer Energiesystems transparent aufzeigen". Wenn sich damit aber eine gewisse Dynamik beim Wandel von fossilen zu erneuerbaren Energien anstossen lasse, schade dies sicher nicht. | Der Energie-Reporter vergleicht, wie weit dein Wohnort beim Wandel von fossilen zu erneuerbaren Energien ist. Die Städte hinken hinterher. Das Online-Tool soll die Bevölkerung sensibilisieren und als Grundlage für politische Entscheidungen dienen. |
20min-485 | Die Regierung des abgewählten US-Präsidenten Donald Trump hat knapp sechs Wochen vor dessen Ablösung einen wegen Mordes verurteilten Schwarzen hinrichten lassen - trotz prominenten Widerstands. Brandon Bernard (40) wurde am Donnerstagabend (Ortszeit) im Gefängnis in Terre Haute im US-Bundesstaat Indiana mit einer Giftspritze getötet, wie US-Medien übereinstimmend berichteten. Bis zur Amtsübernahme des siegreichen Trump-Herausforderers Joe Biden am 20. Januar will die US-Regierung nach Angaben des Death Penalty Information Centers noch vier weitere Todesurteile vollstrecken. Der künftige Präsident Biden - ein Demokrat - hat sich für die Abschaffung der Todesstrafe auf Bundesebene ausgesprochen. Der Republikaner Trump ist dagegen ein Befürworter von Hinrichtungen. Das Oberste Gericht der USA hatte einen Antrag auf Aussetzung der Hinrichtung Bernards noch am Donnerstagabend abgelehnt. Reality-TV-Star Kim Kardashian - die gute Beziehungen zu Trump pflegt - hatte sich für Bernard eingesetzt, der als 18-jähriges Gangmitglied wegen Mordes festgenommen und von einer Jury zum Tode verurteilt worden war. Kardashian schrieb am Donnerstag auf Twitter: "Es ist der Tag der Menschenrechte, und hier in den Vereinigten Staaten richten wir jemanden hin, der zum Zeitpunkt des Verbrechens 18 war, nicht der Schütze war und sich rehabilitiert hat. So beschämend". Nach US-Medienberichten sprachen sich zuletzt selbst damalige Angehörige der Jury dafür aus, die Todesstrafe in eine lebenslange Haftstrafe umzuwandeln. In letzter Minute beantragten auch die beiden prominenten US-Anwälte Alan Dershowitz und Ken Starr, die Vollstreckung der Todesstrafe für 14 Tage auszusetzen. Beide hatten Trump in dessen Amtsenthebungsverfahren im Kongress verteidigt. US-Justizminister William Barr hatte 2019 eine Wiederaufnahme von Hinrichtungen auf Bundesebene angekündigt. Nach einem juristischen Tauziehen wurde im Juli vergangenen Jahres das erste Mal seit mehr als 17 Jahren wieder eine Todesstrafe auf dieser Basis vollstreckt. Seitdem wurden - Bernard eingerechnet - insgesamt neun Menschen auf Veranlassung der Bundesregierung hingerichtet, unabhängig von der Vollstreckung von Todesstrafen in US-Bundesstaaten. Die nächste Hinrichtung auf Bundesebene ist bereits für diesen Freitag geplant. Nach Angaben des Death Penalty Information Centers (DPIC) waren unter den seit Juli Hingerichteten fünf Weisse, drei Schwarze und ein amerikanischer Ureinwohner. Vor Bernard war zuletzt am 19. November - gut zwei Wochen nach der Wahl vom 3. November - ein Häftling hingerichtet worden. Unter den vier weiteren Todeskandidaten, die bis zur Amtseinführung Bidens hingerichtet werden sollen, sind nach US-Medienberichten drei Schwarze und eine weisse Frau. Sie wäre die erste Frau seit mehr als 60 Jahren, die auf Bundesebene hingerichtet würde. Ihre Hinrichtung ist für den 12. Januar geplant. Nach Angaben des Death Penalty Information Centers (DPIC) haben inzwischen 22 der 50 US-Bundesstaaten plus der Hauptstadtbezirk Washington die Todesstrafe abgeschafft. In drei weiteren Bundesstaaten gilt ein Moratorium, wonach die Todesstrafe zwar noch verhängt, aber nicht mehr vollstreckt werden kann. Auf Bundesebene wurde die Todesstrafe zwischen 2003 bis Juli 2020 zwar verhängt, aber nicht mehr vollstreckt. Die Wiederaufnahme der Hinrichtungen hatte zu einem Rechtsstreit bis vor das Oberste Gericht in Washington geführt, in dem sich die Trump-Regierung durchsetzte. Biden hat angekündigt, die Todesstrafe auf Bundesebene ganz abschaffen und bei den Bundesstaaten dafür werben zu wollen. Die Höchststrafe solle stattdessen lebenslange Haft ohne Bewährung sein. Die Menschenrechtsbeauftragte der Bundesregierung, Bärbel Kofler, hatte die US-Regierung erst am Montag aufgerufen, die Vollstreckung der Todesstrafe auf Bundesebene wieder zu stoppen. Die Hinrichtungen in den USA liefen dem weltweiten Trend der Abschaffung der Todesstrafe entgegen, die es nur noch in weniger als 60 der rund 200 Länder gebe, erklärte Kofler. "Die Bundesregierung lehnt die Todesstrafe als eine grausame und unmenschliche Art der Bestrafung unter allen Umständen ab". | Im US-Bundesstaat Indiana wurde am Donnerstag Brandon Bernard hingerichtet. Bis zur Amtsübernahme von Joe Biden will die US-Regierung noch vier weitere Todesurteile vollstrecken. Kim Kardashian, die sich für Bernard eingesetzt hatte, nannte die Hinrichtung "beschämend". |
20min-486 | Es wäre ein wirklich schönes Video - eine Ferien-Erinnerung, die man mit Freunden über Whatsapp teilt: Ein Vogelschwarm fliegt über grüne Hügel, doch aus den kleinen Lautsprechern des Handys heult der Wind, der beim Filmen ins Mikrofon kam. Ein solches Szenario soll es in Zukunft nicht mehr geben. Denn eine neue Whatsapp-Funktion soll dies künftig verhindern. So haben Nutzerinnen und Nutzer ab sofort die Möglichkeit, ihre Videos ohne Ton zu verschicken oder als Status hochzuladen. Sobald man das Video zum Teilen ausgewählt hat, wird eine Bearbeitungsseite angezeigt. Dort kann man - wie gewohnt - den Clip auf die richtige Länge zuschneiden oder Text hinzufügen. Neu ist aber die Lautsprechertaste unter dem Videorahmen im oberen Teil der App. Tippt man darauf, so wird das Video stumm geschaltet. Standardmässig bleibt der Ton bei Videos eingeschaltet. Die neue Funktion hat Whatsapp mit einem Update auf die Handys gebracht. Bisher ist der Stummschaltknopf nur für Android-Nutzerinnen und Nutzer verfügbar. Wann und ob das Feature auch auf die iPhone-Version des Messengers kommt, ist nicht klar. Hat man ein Android-Smartphone, sieht aber die Funktion noch nicht, so soll man sich noch ein paar Tage gedulden. Meist dauert es eine Weile, bis alle Geräte das Update erhalten, erklärt NDTV.com. Das Update haben die Entwickler von Whatsapp Ende Februar via Twitter angekündigt. Whatsapp arbeitet ständig an neuen Funktionen. Zuletzt hat der Entwickler eine Funktion lanciert, um alten Kram zu löschen. Denn: Videos aus den Ferien austauschen, Sprachnachrichten an sein Herzblatt verschicken und Schnappschüsse nach einer Party versenden, kann den Speicherplatz des Handys belasten. Bei aktiven Nutzern türmen sich die Daten innerhalb von Whatsapp schnell im Gigabyte-Bereich. Bei Geräten mit wenig Speicherplatz ist das ein Problem. Die Entwickler des Messengers wollen darum Leuten helfen, deren Handy zugemüllt ist. Sie können ab sofort einfacher Speicherplatz auf ihrem Gerät freigeben können. Im letzten Jahr wurden in der App mehrere Features freigeschaltet. So ist seit dem Frühling 2020 Schluss mit lästigen Gruppen. Die Gruppen-Chats können ab sofort nämlich "für immer" auf stumm geschaltet werden. Eine Ankündigung löste in diesem Jahr ein grosses Beben aus: Whatsapp gab Anfang Januar 2021 bekannt, dass man die Allgemeine Geschäftsbedingungen (AGB) des Messengers per 8. Februar ändern werde. Viele Nutzerinnen und Nutzer fühlten sich von der Frist unter Druck gesetzt. Es gab einen regelrechten Exodus zu Apps wie Signal oder Threema und zahlreiche 20 Minuten Leserinnen und Leser haben Whatsapp gelöscht. Um die neuen AGB hatte sich zudem Verwirrung breit gemacht. So war vorerst nicht klar, dass die Änderungen nur Business-Profile und nicht Privatpersonen treffen. Ausserdem ändert das Update laut Whatsapp nichts an den Daten-Regelungen in Europa. Whatsapp kann laut eigenen Angaben hierzulande nach wie vor keine Daten mit Facebook teilen, um ihre Produkte oder Werbung zu verbessern. | Whatsapp bringt eine neue Funktion in den Messenger Neu können Videos in der App stumm geschaltet werden. Bisher ist das Feature nur auf Android-Handys verfügbar. |
20min-487 | Das Kreisgericht St. Gallen hatte den 33-jährigen Schweizer im März 2019 zu einer Freiheitsstrafe von zehn Jahren und drei Monaten verurteilt und angeordnet, dass der Gefängnisaufenthalt zugunsten einer stationären Massnahme aufgeschoben wird. Der Beschuldigte wie auch die Staatsanwaltschaft legten gegen den Entscheid Berufung ein. Bei den Überfällen wurden mehrere der Opfer verletzt. Laut Staatsanwaltschaft überfiel der 33-Jährige zusammen mit einem anderen Mann im Juni 2013 das Hotel Uzwil. Dabei bedrohten sie eine Serviceangestellte. Mitte August soll der Beschuldigte einen bewaffneten Raubüberfall auf einen Tankstellenshop in Bronschhofen SG, drei Monate später auf eine McDonalds-Filiale in Wil SG begangen haben. Dort betrat der Täter vermummt den Verkaufsraum und bedrohte die Angestellten mit einer Waffe. Den Schichtleiter zwang er, ihn zum Tresor zu führen. Er schlug den Kopf des Opfers zweimal brutal gegen eine Wand. Im folgenden November gab es wieder einen Raubüberfall auf einen Tankstellenshop in Wil. Und schliesslich soll der Beschuldigte laut Anklageschrift einen Erotiksalon in St. Gallen überfallen haben. Eine der Frauen sprang in Panik aus einem Fenster und verletzte sich so schwer, dass sie längere Zeit hospitalisiert werden musste. Die Vorinstanz hatte den Mann auch schuldig gesprochen, weil er aus dem Gefängnis geflohen, einen Autofahrer mit einem Sturmgewehr bedroht und auf der Flucht mit seinem Personenwagen einem Polizisten über den Fuss gefahren sein soll. Zudem habe er zusammen mit Kollegen einen Mieter aus seiner Wohnung gewiesen. Das Opfer wurde dabei gefesselt, gewürgt und brutal geschlagen. Mit seiner Berufung verlangte der Beschuldigte vor allem Freisprüche für die Raubüberfälle. Auf die Fragen des vorsitzenden Richters wollte er nicht antworten, sondern überliess das Wort seinem Verteidiger. Dieser machte Verfahrensmängel und rechtsungültige Beweismittel geltend. Sein Mandant habe ein Recht auf ein faires Verfahren und dies sei in vielerlei Sicht nicht gegeben. Die Beweise genügten nicht, um den Beschuldigten für die Raubüberfälle verantwortlich zu machen. Der Verteidiger forderte eine Freiheitsstrafe von höchstens sechs Jahren. Da der Beschuldigte bereits seit sieben Jahren im Gefängnis sitze, sei er sofort aus dem Strafvollzug zu entlassen und für die Überhaft zu entschädigen. Im Gegenzug beantragte die Staatsanwältin eine Erhöhung der Freiheitsstrafe auf 15 Jahre und die Verwahrung. Sie verwies auf ein psychiatrisches Gutachten. Der zuständige Psychiater hatte beim Beschuldigten eine ausgeprägte dissoziale Persönlichkeitsstörung diagnostiziert. Das Rückfallrisiko bezeichnete er als hoch. Angesichts der grossen Rückfallwahrscheinlichkeit stelle der Mann eine Gefahr für die Öffentlichkeit dar, betonte die Staatsanwältin. Für sie war klar, dass der Beschuldigte für die Raubüberfälle verantwortlich ist. Die Beweise seien "rechtsgenüglich" und liessen keine Zweifel offen. Der Entschied des Kantonsgerichts St. Gallen wird zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen. Bis zum rechtsgültigen Urteil gilt die Unschuldsvermutung. | Ein 33-Jähriger hat sich am Montag am Kantonsgericht St. Gallen gegen seine Verurteilung gewehrt. Ihm wird vorgeworfen, fünf Raubüberfälle begangen zu haben. Bei den Überfällen wurden mehrere Personen verletzt. Der Verteidiger forderte eine Freiheitsstrafe von höchstens sechs Jahren. Die Staatsanwältin beantragt eine Erhöhung der Freiheitsstrafe auf 15 Jahre und die Verwahrung. |
20min-488 | Seit dem Jahreswechsel ist Brasilien in die bisher schlimmsten Tage dieser Pandemie abgerutscht. Die täglichen Todesfälle und Fallzahlen haben die bisherigen Rekorde gebrochen. Brasilien ist nach den USA das zweite Land, das insgesamt über 300"000 Corona-Tote zu beklagen hat. Und inmitten dieses Anstiegs hat sich ein beunruhigendes Muster herauskristallisiert - immer mehr junge Menschen scheinen schwer zu erkranken und an Covid-19 zu sterben, sagen Ärzte gegenüber "CNN". Laut den Statistiken des brasilianischen Gesundheitsministeriums stiegen die Zahlen der Corona-Opfer zwischen 30 und 59 Jahren in den letzten drei Monaten um sieben Prozent auf 27 Prozent, gleichzeitig starben sieben Prozent weniger Menschen über 60. Brasiliens Intensivmediziner stellen sich darum die Frage: Infiziert eine neue Variante mehr junge Menschen und macht sie kränker? Verhalten sich junge Menschen auf eine Art und Weise, die sie anfälliger für eine Infektion macht? Könnte es eine Kombination aus beidem sein? Tatsächlich vermutet laut CNN der brasilianische Epidemiologe Jesem Orellana: "Es ist möglich, dass diese neuen Varianten tödlicher sind, aber wir haben noch zu wenig wissenschaftliche Daten, um das zu bestätigen. Aber was wir wissen, ist, dass die P.1-Variante übertragbarer ist und das spielt eine grosse Rolle bei dieser zweiten Welle". Die Variante ist laut einer aktuellen Studie bis zu 2,2-fach ansteckender. Zudem verweisen Experten aber auch darauf, dass Feiern über Neujahr und die traditionelle Karnevalszeit zu höheren Ansteckungszahlen geführt haben könnten. Zwar wurden die grossen Umzüge um Rio verboten und tatsächlich auch nicht durchgeführt, allerdings wurde das "Bate-Bola" in vielen Vororten der brasilianischen Grossstädte trotzdem gefeiert. Videos von illegalen Versammlungen seien im Internet sehr leicht zu finden, jedes Wochenende würden Partys aufgelöst und Bussen verteilt. In keinem Land sterben derzeit pro Tag so viele Menschen an den Folgen von Covid-19 wie in Brasilien. Kritiker machen auch den rechtsextremen Staatschef Jair Bolsonaro für den dramatischen Anstieg der Todesfallzahlen verantwortlich. Seit Beginn der Pandemie hat er die Gefahr durch das Coronavirus fortwährend heruntergespielt. | Seit dem Jahreswechsel ist Brasilien in die bisher schlimmsten Tage dieser Pandemie abgerutscht. Das Land hat insgesamt über 300"000 Corona-Tote zu beklagen. Es wird beobachtet, dass vermehrt Jüngere wegen Corona im Spital gepflegt werden müssen. Ursache dafür dürften neue Mutationen des Virus sein, oder aber auch die Karnevalszeit. |
20min-489 | Einem Luzerner Arzt und Corona-Kritiker soll die Berufserlaubnis entzogen worden sein, weil er sich unter anderem gegen die Maskenpflicht ausgesprochen und ohne Maske praktiziert hatte. Als er vergangene Woche aus den Ferien zurückgekommen war, hätte er Besuch von der Polizei erhalten. Die Polizisten sollen ihm einen eingeschriebenen Brief überreicht haben, den er wegen seiner Abwesenheit nicht abgeholt hatte. "Am Donnerstag erschienen bei mir in der Praxis dann zwei Polizisten und übergaben mir das Schreiben", sagt der Mann gegenüber dem Portal "Die Ostschweiz". Absender des Schreibens seien der Luzerner Kantonsarzt und der Dienststellenleiter der Gesundheit des Kantons. So sei ein aufsichtsrechtliches Verfahren gegen den Mann eröffnet worden und die Bewilligung sei ihm vorsorglich entzogen worden. So habe der Mann gegen die Maskenpflicht verstossen und Personen vom Maskentragen dispensiert, ohne diese vorher untersucht zu haben. Zudem werde dem Arzt auch "Schrecken der Bevölkerung" vorgeworfen. An Demos hatte er sich auch ohne gesicherte Beweise gegen die Impfung gegen das Coronavirus ausgesprochen. Der Arzt war etwa schon als Redner an einer Demo in Altdorf UR gegen die Corona-Massnahmen aufgetreten. Der Entzug der Bewilligung gelte ab sofort. Dagegen will sich der Mann nun wehren: "Ich bin davon ausgegangen, dass in einem laufenden Verfahren die Unschuldsvermutung gilt, aber offenbar ist das nicht mehr so", sagt er zum Portal. Am Montag wolle er deshalb den Entscheid beim Verwaltungsgericht anfechten. Das Berufsverbot sei für ihn ein "Angriff auf die Meinungsfreiheit", heisst es weiter. Seine Praxis in Ebikon soll dennoch geöffnet bleiben. So habe er einen Arzt im Team und stehe in Kontakt mit einem Ersatz. Wegen der Kritik an den Massnahmen hatte der Arzt im vergangenen September alle Angestellten verloren. Im Nachgang hatte die Gemeinde Ebikon auch den Vertrag mit dem Arzt gekündigt, der auch im Altersheim in Ebikon tätig gewesen war. | Einem Luzerner Arzt, der sich kritisch gegenüber den Corona-Massnahmen geäussert hatte, sollen die Luzerner Behörden die Bewilligung entzogen haben. Der Arzt soll ohne Maske praktiziert haben und Maskendispensen ausgestellt haben, ohne Patienten zuvor persönlich gesehen zu haben. Nun wird dem Mann auch "Schrecken der Bevölkerung" vorgeworfen. Gegen den Entzug der Bewilligung will er sich wehren. |
20min-490 | Die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger von St. Moritz haben über das Stimm- und Wahlrecht für Ausländer mit Niederlassungsbewilligung entschieden. Die Vorlage wurde deutlich mit 925 zu 471 Stimmen abgelehnt, wie die Gemeinde mitteilte. Es wurden 4 leere und 29 ungültige Stimmzettel abgegeben. Die Stimmbeteiligung lag bei ca. 55,5 Prozent. "Es ist kein gutes Zeugnis für ein sogenanntes Weltdorf", bilanziert Gemeindepräsident Christian Jott Jenny gegenüber dem SRF. In vielen Westschweizer Gemeinden können Ausländer und Ausländerinnen bereits heute auf kommunaler Ebene mitbestimmen. So auch in manchen Gemeinden im Kanton Graubünden und Appenzell Ausserrhoden. Die Energie- und Kommunikationssignalbeschaffung für die Technischen Betriebe Wil (TBW) kann vereinfacht werden. Die Wilerinnen und Wiler haben der dafür nötigen Änderung der Gemeindeordnung mit 5108 (86,01 Prozent) zu 831 zugestimmt. Mit der Änderung der Gemeindeordnung werden die entsprechenden Kompetenzen an den Stadtrat delegiert. Damit kann er zum Beispiel Verträge abschliessen, ohne den sonst üblichen Weg über das Parlament zu nehmen. "Der Stadtrat wird diese Kompetenzen mit einer umfassenden Risikosteuerung und Risikoüberwachung weiter an die Technischen Betriebe delegieren", heisst es am Sonntag in einer Mitteilung der Stadt. Die neue Regelung entspreche den bereits heute in den beiden Städten St. Gallen und Gossau geltenden Kompetenzdelegationen, die ihre Versorgungsbetriebe ebenfalls als unselbständige öffentlich-rechtliche Unternehmen betreiben. Die Flawiler Stimmberechtigten haben über drei Sachgeschäfte abgestimmt, die die städtebauliche Entwicklung und das Zusammenleben im Dorf prägen. Der Gemeinderat ist erfreut, dass die Stimmbürgerschaft seinen Vorschlägen zum Neubau einer Dreifachhalle mit Musikschulzentrum im Feld sowie zur Neugestaltung des Marktplatzes gefolgt ist, wie es in einer Mitteilung heisst. Das Hochwasserschutzprojekt Dorf- und Tüfibach wurde hingegen abgelehnt. Gewählt zum neuen Ausserrhoder Landammann wurde Dölf Biasotto (FDP) mit 12"494 Stimmen. Er folgt auf Alfred Stricker (parteiunabhängig). Die Wahlbeteiligung lag bei 39,5%. Bereits im Vorfeld galt die Wahl als reine Formsache, denn niemand war offiziell gegen den 59-jährigen Urnäscher als Gegenkandidat angetreten. Biasotto ist seit 2017 Regierungsrat und Vorsteher des Departements Bau und Volkswirtschaft. Das Reglement wurde mit 1235 Ja-Stimmen zu 318 Nein-Stimmen angenommen. Die Bedingungen für eine Videoüberwachung seien nach wie vor sehr streng, heisst es auf der Website der Gemeinde Oberbüren. Für jede Videoüberwachung werden der Zweck, das überwachte Gebiet, die Dauer, die Datensicherheit und die Aufbewahrung in einer Allgemeinverfügung festgehalten. Diese Allgemeinverfügung sei wiede rum öffentlich aufzulegen. Die Aufnahmen müssen an einem sicheren Ort verwahrt werden und dürfen nur durch Entscheid der Er mittlungsbehörden auf dringenden Verdacht hin an geschaut werden. Zudem müssen die Aufnahmen nach kurzer Aufbewah rungsdauer vernichtet werden. "Mit diesen Auflagen sind Ihre persönlichen Rechte je derzeit geschützt", teilt der Gemeinderat mit. Voraussichtlich werde in der nächsten Zeit der Oberstufenschulrat an den Gemeinderat gelan gen und die Installation einer Videokamera beim Ve lostäder des OZ Thurzelg beantragen. Der Gemeinderat werde anschliessend in einer Allgemeinverfügung den Zweck, das überwachte Gebiet, die Dauer, die Datensi cherheit und die Aufbewahrung festhalten. Das Projekt des internationalen Naturparks Rätikon ist in Graubünden deutlich gescheitert. Alle zehn daran beteiligten Prättigauer Gemeinden sagten Nein. In das Projekt sind nebst dem Prättigau auch Vorarlberg und Liechtenstein involviert. Entstehen hätte in der Gebirgslandschaft des Rätikons ein grenzüberschreitender internationaler Naturpark mit einer Fläche von über 1100 Quadratkilometer sollen. Mit 53,3 Prozent hiessen die Kreuzlinger Stimmberechtigten die Volksinitiative "zur Freihaltung der Festwiese beim Bärenplatz" gut. Es ist ein Rückschlag für das Kreuzlinger Stadthaus-Projekt. "Der Stadtrat ist enttäuscht, akzeptiert aber selbstverständlich den Entscheid der Stimmbürgerinnen und Stimmbürger. Wir nehmen deren Auftrag entgegen und werden jetzt mögliche Varianten für die Räumlichkeiten der Stadtverwaltung prüfen", erklärt Stadtpräsident Thomas Niederberger. Diese Evaluation werde der Stadtrat breit abgestützt und ohne Vorbehalte vornehmen. Stadtpräsident Niederberger geht davon aus, dass eine Volksabstimmung mit dem Kreditantrag für eine optionale Lösung frühestens im Jahr 2023 vorgelegt werden kann. Von den insgesamt 8512 Stimmberechtigten Kreuzlingerinnen und Kreuzlinger gingen 4546 Stimmzettel ein. 2342 Personen hiessen die Volksinitiative gut, 2055 lehnten sie ab. 40 Stimmzettel waren leer, 109 ungültig. Die Stimmbeteiligung betrug 53,4 Prozent. | Am 7. März kommen nebst den nationalen mehrere kantonale und kommunale Vorlagen zur Abstimmung. Hier findest du eine Übersicht über die wichtigsten Entscheide in der Ostschweiz. |
20min-491 | Massimo Rizzo, spielt der FC Zürich in der kommenden Saison noch in der Super League? Ich konzentriere mich nur auf die nächsten Aufgaben. Und das ist in diesem Fall das Spiel gegen Lugano. Mit einer Niederlage gegen Lugano könnte der FCZ auf den Barrage-Platz abrutschen. Wie schätzen Sie die aktuelle Situation ein? Ich schätze die Situation realistisch, aber nicht dramatisch ein. Die Tabelle sieht nun mal so aus. Wir müssen diese Situation akzeptieren und alles dafür tun, so schnell wie möglich aus dem Keller zu kommen. Sie waren schon in der Abstiegssaison 2015/2016 dabei. Sehen Sie Parallelen zu jetzt? Ich möchte das nicht vergleichen. Es ist jetzt eine andere Situation mit einem anderen Team. Was läuft falsch beim FC Zürich? Die Überzeugung ist da. Aber wir müssen möglichst schnell lernen, mit gewissen Spielsituationen umzugehen. Ein gutes Beispiel ist für mich Varol Tasar vom FC Luzern, der im letzten Spiel gegen uns immer wieder Willen und Entschlossenheit gezeigt hat, gewisse Situationen zu seinen Gunsten zu erzwingen. Das müssen wir auch auf den Platz bringen. Und dieser Wille fehlt Ihrem Team aktuell? Der Wille ist schon da. Aber gewisse Kleinigkeiten fehlen mir, die am Schluss entscheidend sind. Vor allem im gegnerischen Strafraum agieren wir zurzeit zu wenig konsequent. Wie wollen Sie das ändern? Setzen Sie nochmals neue Reize im Training? Wir haben es in den letzten drei bis vier Wochen schon immer wieder im Training angesprochen. Aber wir sind jetzt noch einmal mehr in die Details und haben versucht, den Spielern aufzuzeigen, um was es genau geht und auf was wir schauen müssen. Das gilt es nun, gegen Lugano umzusetzen. Als Sie im Oktober beim FC Zürich übernommen haben, lief es zunächst prächtig. Jetzt sieht es ganz anders aus. Hat sich die Stimmung im Training verändert? Die Stimmung im Training ist immer noch gut, die Spieler geben Vollgas. So sind zumindest meine Eindrücke. Klar, es ist eine andere Situation und das Bewusstsein darüber ist da. Nun müssen wir das aber auch im Spiel zeigen. Können Sie sich erklären, wie der FCZ überhaupt so abrutschen konnte? Es ist viel passiert seit Januar. Aber jetzt hier eine Erklärung zu finden, ist schwierig. Wir stehen in der Tabelle nun mal jetzt da, wo wir stehen. Zurückzuschauen bringt jetzt nichts. Wir müssen uns auf die nächste Aufgabe fokussieren. Wir haben immer noch alles in der eigenen Hand. Das hilft. Erreichen Sie die Mannschaft noch? Absolut. Ist es möglich, dass das Spiel gegen Lugano Ihr letztes als FCZ-Trainer ist? Es geht nicht um meine Person. Es geht einzig und allein um den FC Zürich. Der Club ist das Einzige, was zählt. Ist es daher möglich, dass Sie von sich aus zurücktreten? Ich sehe, dass ich der Mannschaft immer noch Impulse gebe. Ich bin überzeugt, dass ich an den richtigen Hebeln ziehe. Die Spieler geben mir positive Zeichen. Wie kommt der FC Zürich aus dieser Negativspirale raus? Ich bin überzeugt, dass sich die Arbeit über kurz oder lang auszahlt. Wir müssen vor dem Tor noch mehr Willen zeigen. Das Verhalten der Mannschaft im Training stimmt mich positiv. Aber wir müssen das Glück auch in den Spielen erzwingen. Zudem müssen wir hinten unsere Fehler abstellen und in einer Drucksituation auch mal einen Ball einfach auf die Tribüne hauen. Dieses Interview wurde im Rahmen einer Medienrunde vor dem Spiel gegen Lugano aufgezeichnet. | Der FC Zürich ist die schlechteste Super-League-Mannschaft der Rückrunde. Am kommenden Spieltag könnte der FCZ auf den Barrage-Platz abrutschen. Trainer Massimo Rizzo zeigt sich im Interview mit 20 Minuten aber weiterhin zuversichtlich. |
20min-492 | US-Präsident Donald Trump will mit dem Programm "Operation Warp Speed" sicherstellen, dass seinem Volk bis Ende Jahr ein Impfstoff gegen das Coronavirus zur Verfügung steht. Für das am Wochenende lancierte Impfprogramm hat sich Trump einen Topmann von Lonza als Chef ausgesucht: Moncef Slaoui. Slaoui war gerade erst Ende April dem Verwaltungsrat des Basler Pharma-Konzerns beigetreten. Am Montag musste er bereits seinen Rücktritt einreichen, da sein Engagement für Trump einen Interessenskonflikt darstellt: Lonza hat mit der US-Firma Moderna, die an einem Impfstoff arbeitet, einen Produktionsvertrag. Bis Freitag sass Slaoui auch bei Moderna im Verwaltungsrat. Will Trump mit der Aktion Druck auf Lonza machen, damit die USA als erstes Land an den Impfstoff kommen? Eher nicht, glaubt Pharmaexperte Salvatore Volante: "Slaoui hat im Bereich der Impfstoffe ein riesiges Know-how". Volante geht davon aus, dass man ihn an Bord geholt hat, um im eigenen Land genug vom Impfstoff produzieren zu können und die Bevölkerung in einer grossen Kampagne "durchimpfen" zu lassen. Dazu kommt, dass Lonza als Hersteller und Zulieferer kaum einen Einfluss darauf hat, wer den Impfstoff als Erstes bekommt. Das Unternehmen hat typischerweise Lieferverträge mit Abnehmern, die die Medikamente fertigstellen und auf den Markt bringen. Sanna Fowler, Sprecherin von Lonza, sagt zu 20 Minuten, dass das Unternehmen nicht an der Diskussion über den Zugriff zum Impfstoff teilnehme. Moderna produziere den Impfstoff für klinische Tests bereits in US-Anlagen von Lonza und plane, nach erfolgreichen Tests auch in der Schweiz zu produzieren. Wer den Impfstoff zuerst erhalte, obliege letztlich Moderna in Zusammenarbeit mit weiteren Parteien wie etwa den US-Behörden und der World Health Organisation, so Fowler. Was sie aber sagen könne: "Moderna wollte mit Lonza arbeiten, weil wir dem Unternehmen ein globales Netzwerk anbieten können, das eben nicht nur in den USA angesiedelt ist". Eine gewisse ethische Verantwortung muss der Konzern aber tragen, findet Pharma-Experte Volante: "Von einer Firma mit Sitz in Basel erwarte ich, dass sie, sollte der Impfstoff auch auf Schweizer Boden hergestellt werden, diesen der Schweizer Bevölkerung zeitnah anbietet". Solange Schweizer Firmen aber Lieferbindungsverträge mit ausländischen Abnehmern haben, fehlt ihnen teils der Handlungsspielraum. Darum ist Volante der Meinung, die Schweiz müsse bei Medikamenten den Selbstversorgungsgrad erhöhen: "Sonst haben wir bei der nächsten grösseren Pandemie-Welle ein Problem". Der Markt schere sich kaum um die Schweiz, das habe man etwa bei den Masken gesehen. Die chinesischen Hersteller hätten zuerst die grossen Bestellungen von Nationen wie den USA, Kanada oder Deutschland verarbeitet. Die seien nun mal ertragreicher, so Volante: "Die Schweiz wird im globalen Wettbewerb mit ihren knapp 9 Millionen Einwohnern erst nachrangig beliefert". Der Nachteil der Selbstversorgung: Würde die Schweiz Medikamente und Impfstoffe komplett im eigenen Land herstellen, würde das wohl die Preise in die Höhe treiben. | Ein ehemaliger Lonza-VR ist jetzt Chef von Trumps Impfprogramm. Lonza arbeitet mit einer US-Firma zusammen, um einen Covid-19-Impfstoff zu produzieren. Die Produktion soll auch auf Schweizer Boden stattfinden. Welches Land den Impfstoff als Erstes erhält, kann Lonza aber nicht mitbestimmen. |
20min-493 | Ein Forscher der Uni Zürich hat erstmals herausgefunden, wie sich ein ausgestorbener Meeresriese ernährte: ähnlich wie ein Riesenhai. Der fünf Meter lange Panzerfisch lebte vor 380 Millionen Jahren. Im marokkanischen Teil der Wüste Sahara fanden Wissenschaftler Fundstücke aus der späten Devon-Zeit, wie die Uni Zürich am Mittwoch mitteilte. Dabei bargen die Forscher Überreste von riesigen Panzerfischen, deren Körperlänge jene eines grossen Weissen Hais überstieg. Christian Klug, Forscher am Paläontologischen Institut und Museum der Universität Zürich, untersuchte mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der Universität Bristol, wie sich der Panzerfisch Titanichthys ernährt. Dieser Fisch lebte vor 380 Millionen Jahren. Seine Länge wird auf über fünf Meter geschätzt, hinzu kommt ein Unterkiefer, der - ähnlich wie beim Riesenhai - Längen von über einem Meter erreicht. Bei der Forschung stiessen die Wissenschaftler beim Titanichthys auf ein ähnliches Verhalten wie bei heutigen Wal-und Riesenhaien. Sie gehen davon aus, dass der Panzerfisch Titanichthys ein sogenannter Filtrierer war, der mit weit geöffnetem Maul langsam durchs Wasser glitt, um hohe Konzentrationen an Plankton herauszufiltern. Grund zu dieser Annahme gab die Form des Unterkiefers. Der ist nämlich schlank, zahnlos und ohne scharfe Kanten, die zum Schneiden geeignet wären. Ausserdem konnte er sein Maul nicht vollständig schliessen. Um ihre These zu überprüfen, verglichen die Paläontologen die Unterkiefer verschiedener Panzerfisch-Arten mittels biomechanischer Untersuchungen. Dabei zeigte sich, dass der Unterkiefer des Titanichthys weniger robust war als die Unterkiefer anderer Panzerfische, die sich von grossen oder hartschaligen Beutetieren ernährten. In weiteren Analysen wurde die Belastungsverteilung im Kiefer mit heute lebenden Arten verglichen. Dabei fanden die Forscherinnen und Forscher ähnliche Muster bei Titanichthys und beim Riesenhai, was auf eine vergleichbare Nahrungsaufnahme hinweist. "Die Kiefereigenschaften von Titanichthys ähneln jenen anderer Filtrierer, zu denen etwa Bartenwale, der Walhai oder eben der Riesenhai gehören", fasst Christian Klug zusammen. | Wissenschaftler fanden in der Sahara Überreste von riesigen Panzerfischen, die vor 380 Millionen Jahren lebten. Ein Forscher der Uni Zürich hat nun das Fressverhalten dieses ausgestorbenen Meeresriesen herausgefunden. Der Titanichthys soll ein sogenannter Filtrierer gewesen sein. |
20min-494 | Die Staatsanwaltschaft Basel-Landschaft hat die Strafuntersuchung gegen einen 36-jährigen ehemaligen Angestellten einer Kinderkrippe in Allschwil BL abgeschlossen. Wie es in einer Mitteilung heisst, hat die Staatsanwaltschaft, gestützt auf die Untersuchungsergebnisse, gegen den Mann Anklage beim Strafgericht Basel-Landschaft erhoben. Dem Mann werden mehrfache sexuelle Handlungen mit Kindern, mehrfache Schändung, mehrfache Verletzung des Geheim- oder Privatbereichs durch Aufnahmegeräte und mehrfache Pornografie vorgeworfen. Man geht davon aus, dass der Beschuldigte während seiner Tätigkeit in einer Kinderkrippe in Allschwil mutmasslich mehrfach sexuelle Handlungen an Kindern vorgenommen hatte und diese Widerhandlungen mutmasslich teilweise auch fotografisch zur eigenen Verwendung festhielt. Am 6. Dezember 2019 wurde ein damals 35-jähriger Mitarbeiter der Globegarden Kindertagesstätte Steinbühlallee in Allschwil in Untersuchungshaft genommen. Am selben Tag hatte eine Betreuerin den Deutschen bei einer "Grenzüberschreitung im sexuellen Bereich" beobachtet und flugs die Polizei alarmiert, die den Mann sofort in Gewahrsam nahm. Bei der Einstellung in die Kita war der Leumund des Angeklagten einwandfrei. Globegarden holte einen Sonderprivatauszug des Schweizer Strafregisters ein und prüfte nach eigenen Angaben seine Referenzen. Globegarden-Chefin Christina Mair sagte im Dezember 2019 gegenüber 20 Minuten: "Es gab zum damaligen Zeitpunkt keine Hinweise, die gegen eine Anstellung des Beschuldigten gesprochen hätten", sagt Mair. Trotz dieser und vieler weiterer Massnahmen zur Prävention von sexuellen Übergriffen in den Kitas gäbe es leider keine hundertprozentige Sicherheit. Der Beschuldigte befindet sich in Haft. Aus Gründen des Persönlichkeitsschutzes macht die Staatsanwaltschaft keine weiteren Angaben zur beschuldigten Person. Die Mitteilung der Baselbieter Staatsanwaltschaft habe bei ihr und der Belegschaft von Globegarden erneut grosse Betroffenheit ausgelöst, sagt Christina Mair auf Anfrage von 20 Minuten. "Der Schutz und die Sicherheit aller Kinder haben für uns oberste Priorität. Bei Grenzverletzungen gilt Nulltoleranz". Der Beschuldigte sei noch am selben Tag fristlos entlassen worden. "Kindern, Eltern und Mitarbeitenden stellten wir sofort eine pädagogische Fachberaterin und einen Notfallpsychologen zur Seite", sagt sie. Was Globegarden zusätzlich zum Verhaltenskodex, den alle Mitarbeitende unterzeichnen müssen, unternommen hat, um präventiv gegen sexuelle Gewalt an Kindern vorzugehen: "Als zusätzliche Massnahme wurde kürzlich eine unternehmensweite Fachleitung zur Prävention von sexueller Gewalt geschaffen". Dort können sich Eltern oder Mitarbeitende melden, wenn sie über das Thema sprechen oder einen Verdacht melden wollen, so Mair. | Ein 36-Jähriger wird von der Staatsanwaltschaft wegen sexuellen Handlungen mit Kindern angeklagt. Der Mann arbeitete in einer Kita. Am 6. Dezember wurde er verhaftet, nachdem eine Betreuerin ihn bei einer "Grenzüberschreitung im sexuellen Bereich" beobachtet hatte. Die Kita-Betreiberin reagiert mit einer Fachstelle zur Prävention von sexueller Gewalt. |
20min-495 | "Ich habe in meiner Verliebtheit einen riesengrossen Fehler gemacht", mit diesen Worten verabschiedete sich Guy Lachappelle von seinem Amt als Verwaltungsratspräsident der Raiffeisenbank. Eine Ex-Beziehung mit einer Frau ist dem Banker zum Verhängnis geworden. Sein Auftritt vor der Presse am Donnerstagabend war sehr emotional. Gegen Ende kämpfte Lachappelle mit den Tränen. Ein ungewohntes Bild: Der abgeklärte Topbanker zeigt sich plötzlich verletzlich vor laufender Kamera. Für viele wirkt der Auftritt irritierend. ZHAW-Psychologe Simon Carl Hardegger, der auf die Analyse von Führungsverhalten spezialisiert ist, bezeichnet Lachapelles Reaktion als menschlich: "Der Mann steht derzeit offenbar unter grossem privaten und geschäftlichen Druck. Seine Reaktion wirkt glaubwürdig". Die Affäre habe im Familienleben des Bankers vermutlich für viel Stress gesorgt und jetzt auch seine Karriere ausgebremst. Dabei sei Lachappelle wohl stark daran interessiert, einen guten Ruf zu wahren. "Schliesslich musste er ein schwieriges Erbe nach den Geschehnissen rund um den ehemaligen CEO Pierin Vincenz antreten", so Hardegger. Sich verletzlich zu zeigen, mache den Banker nahbar und sympathisch. Das sei auch taktisch schlau. Denn wer Fehler sofort eingestehe, übernehme Verantwortung: "Das wirkt vertrauensvoll und hilft später dabei, beruflich wieder Fuss fassen zu können". Lachapelle ist nicht die erste Person in einer Machtposition, der das Liebesleben zum Verhängnis wird. Immer wieder finden sich Menschen in Führungspositionen, die egoistisch und rücksichtslos handeln, wie Hardegger erklärt. "Das muss aber nicht auf Lachapelle zutreffen. Und im Vergleich zu anderen hat er keinen sehr schwerwiegenden Fehler gemacht". Auch weise längst nicht jede Führungsperson negative Charaktereigenschaften auf. Doch wer zu Egoismus und Rücksichtslosigkeit neigt, habe laut ZHAW-Psychologen Hardegger oft auch ein gestörtes Beziehungsverhalten und wechsle häufig die Liebespartner. "Personen in Machtpositionen haben darum aber nicht häufiger Affären als die Normalbevölkerung", sagt Hardegger. Es falle nur mehr auf, weil diese Menschen mehr im Rampenlicht stehen und als Personen des öffentlichen Interesses für ihre Handlungen Verantwortung übernehmen müssen. | Guy Lachappelle gab am Donnerstag seinen Rücktritt bekannt und hatte Tränen in den Augen. Der Auftritt war sehr emotional - das irritiert viele. Ein Psychologe schätzt das Verhalten des Bankers ein. |
20min-496 | "Dann soll ich mich noch beim Präsidenten entschuldigen gehen? Leck mich am Arsch!" Das hat gesessen. Mit dieser an der WM in Cortina von einer TV-Kamera aufgefangenen Aussage sorgte Lara Gut-Behrami (29) für ein Ski-Erdbeben. Damit kritisierte die Gold-Favoritin im Super-G erneut den Heim-Weltcup in Crans-Montana. Doch jetzt bekommt die Tessinerin prominente Rückendeckung. "Die Piste in Crans-Montana war schon nicht ganz gut", sagt auch Daniel Albrecht (37) in der SRF-Sendung "Skichäller" über Gut-Behramis Nachtreten gegen die Heimrennen. Zwar würden die Helfer immer einen enormen Aufwand betreiben, eine Piste optimal zu präparieren. "Aber es gibt halt Situationen, in denen das nicht klappt", meint der Kombi-Weltmeister von 2007. "In so einem Fall kann Lara ja dann nicht sagen, dass alles gut gewesen sei", sagt Albrecht. Auch sieht der Walliser es kritisch, dass man von Lara Gut-Behrami, nach ihren zwei Podestplätzen in Crans-Montana (Zweite in der Abfahrt, Sieg im Super-G), offenbar eine Entschuldigung eingefordert hatte. "Ich weiss nicht, ob man das auch von einem Didier Cuche verlangt hätte", so Albrecht in der SRF-Sendung. Ihm gefalle, dass Lara Gut-Behrami das Herz auf der Zunge trage. "Es ist nicht immer sehr sympathisch, was sie sagt. Aber es ist ja trotzdem wahr". Als Zuschauer wolle er genau solche Emotionen sehen, die zeigen würden, wie die Athleten wirklich seien. "Auch ein Paul Accola hat nicht immer nur das Richtige gesagt". Eingefangen wurden die Aussagen, die Lara Gut-Behrami vor dem abgesagten Super-G vom Dienstag tätigte, übrigens nicht von einer SRF-Kamera. Die Live-Bilder stammten vom italienischen TV-Sender Rai, der für die weltweite Übertragungen der Rennen in Cortina d'Ampezzo verantwortlich ist. Trotzdem äussert man sich beim SRF zum Vorfall: "Bei Grossevents wie Ski-Weltmeisterschaften geben jeweils klar definierte Zonen vor, wo akkreditierte Kameraleute filmen dürfen. Damit Kameraleute deutlich erkennbar sind, tragen sie während ihrer Einsätze immer eine Überzugsweste", erklärt Karin Nussbaumer, Leiterin Nationale Produktionen Business Unit Sport SRG. Und wie handhabt SRF das, wenn sie selber einen Worldfeed produzieren? "Natürlich ist ein Blick beispielsweise in den Startbereich für die Zuschauerinnen und Zuschauer immer spannend. Unser Ziel dabei ist, die Sportlerinnen und Sportler nicht in unvorteilhaften Situationen zu zeigen. Unsere Kameraleute halten darum die nötige Distanz und die Regisseure achten auf eine respektvolle Darstellung der Athletinnen und Athleten in Bild und Ton", so Nussbaumer weiter. Beim Verband will man sich auf Anfrage von 20 Minuten nicht zum Vorfall äussern. "Vonseiten Swiss-Ski gibt es dazu nichts zu sagen. Unsere Athletinnen und Athleten fokussieren sich wie der gesamte Betreuer-Staff auf die anstehenden WM-Rennen in Cortina", antwortet Swiss-Ski nach zweimaliger Nachfrage. | Lara Gut-Behrami trat vor laufender Kamera gegen den Weltcup in Crans-Montana nach. Ex-Ski-Star Daniel Albrecht versteht die Kritik. "Auch Accola hat nicht immer das Richtige gesagt", meint Albrecht. |
20min-497 | Auf einem Hügel mit Blick über den Kansas River in Kansas City (Kansas) befindet sich das Sauer Castle, das direkt aus einem Horrorfilm stammen könnte. Das zwischen 1869 und 1871 erbaute Haus gilt als Paradebeispiel für den Italianate-Stil, eine Bauweise, die im 19. Jahrhundert sehr verbreitet war - und es gilt als heimgesucht. Der ursprüngliche Besitzer des Sauer Castle war Anton Sauer, ein Sohn deutscher Einwanderer, der nach dem Tod seiner ersten Frau 1868 von New York nach Kansas City zog. Obwohl er selbst an Tuberkulose erkrankt war, schaffte Sauer den Umzug und lernte in Kansas die 28-jährige Witwe Mary Einhellig Messerschmidt kennen. Anton Sauer heiratete Mary und das Paar bekam in den nächsten Jahren fünf Töchter (zusätzlich zu den sieben Kindern, die die beiden aus ihren ersten Ehen mitbrachten). Seine jüngste Tochter starb 1897 als Baby, Anton starb wenige Monate später. Die beiden sollen auf dem Grundstück begraben sein. Diverse Gerüchte behaupten sogar, jedes einzelne Mitglied der Familie Sauer sei irgendwo in oder um das Haus begraben. Dazu ranken sich diverse weitere Legenden um das alte Gemäuer: So soll sich eine junge Frau im Turm erhängt, ein Ehemann und Vater seine ganze Familie getötet haben. Es gibt Geschichten über versteckte Gräber, geheime Tunnels und Schätze, die sich im Haus befinden sollen. Die Nachbarn des Sauer Castle geben an, immer wieder seltsame Lichter zu sehen und Stimmen aus dem eigentlich unbewohnten Haus zu hören. Manchmal soll die Silhouette eines Paares zu sehen sein, das im Turm tanzt, oder die einer Frau, die durch den Garten huscht. "Die Geister kommen wohl nicht zur Ruhe" sagt eine Nachbarin, die anonym bleiben will, gegenüber Medien. Diese Meldungen locken natürlich viele Geisterjäger an, immerhin lebten und starben fünf Generationen der Familie Sauer in diesem Haus. Im Laufe der Jahre waren Geisterjäger, paranormale Experten und Medien regelmässige Besucher im Sauer Castle. In den Achtzigern sollen diverse Untersuchungen paranormale Vorkommnisse im Estrich bestätigt haben, Ende der Neunziger schrieb Maurice Schwalm, ein Medium, ein Buch über seine Erlebnisse im Haus. Nicht alle sind so überzeugt: Becky Ray, ein Geister-Experte aus Kansas, sagt nach seiner Untersuchung: "Ich war mehrmals dort und kann keine paranormalen Aktivitäten feststellen, keine Geister, nichts. Es ist einfach nur ein wunderschönes, heruntergekommenes Haus, das danach schreit, Teil einer guten Geistergeschichte zu sein". Ähnlich sieht das der aktuelle Besitzer Carl Lopp, ein Nachfahre von Anton Sauer, der das Haus 1988 übernahm und ursprünglich renovieren wollte. Auf der Facebookseite des Hauses schreibt er, dass sich im Haus weder Geister noch böse Dämonen befinden. Auf der Facebookseite wird auch mehrfach darauf hingewiesen, dass das Sauer Castle ein Privathaus ist und nicht für die Öffentlichkeit zugänglich. Es ist von einem Maschendrahtzaun umgeben, um unerwünschte Besucher abzuhalten. So machen sich die Nachbarn auch weniger Sorgen um allfällige Geister und mehr um den Zustand des Hauses an und für sich: Es zerfällt immer mehr und lockt damit Vandalen, aber auch urbane Entdecker an. Das Sauer Castle ist für viele Bewohner von Kansas City aber ein Stück Geschichte und liegt ihnen am Herzen. | In Kansas City steht das Sauer Castle, ein Geisterhaus. Fünf Generationen der Familie Sauer sollen auf dem Grundstück vergraben sein. Der aktuelle Besitzer dementiert Geistersichtungen. |
20min-498 | In der Corona-Krise hat sich die finanzielle Situation vieler Schweizerinnen und Schweizer verschlechtert. Betrügerinnen und Betrüger nützen das aus: Besonders das Geschäft mit unseriösen Online-Krediten boomt, wie eine Analyse des Vergleichsdienstes Comparis zeigt. Von 64 untersuchten Kreditanbietern sind 23 eindeutig unseriös und vier nicht zuweisbar. Dabei sorgen die betrügerischen Seiten dafür, dass sie in der Google-Suche möglichst weit oben und häufig erscheinen. So stammt jede vierte Anzeige rund um das Stichwort Kredit zwischen September und April von einem dieser unseriösen Anbieter, wie Comparis herausgefunden hat. "Das zeigt, dass alleine die untersuchten Kreditbetrügerinnen und -betrüger in der Schweiz mehrere 10'000 Franken monatlich in Suchmaschinenwerbung investieren", sagt Comparis-Finanzexperte Michael Kuhn zu 20 Minuten. Die tatsächlichen Beträge, die Betrügerinnen und Betrüger in Online-Werbung stecken, dürften laut Kuhn sogar um ein Vielfaches höher sein. Dabei werben Betrügerinnen und Betrüger im Internet mit Privatkrediten für Menschen in finanziellen Schwierigkeiten und für Kredite ohne Zentralstelle für Kreditinformation ZEK. Doch nur eine ZEK-Mitgliedschaft garantiert, dass es sich um eine vertrauenswürdige Bank handelt (siehe Box). Laut Kuhn wenden die Abzockerinnen und Abzocker immer die gleichen Maschen an: "Über Google lässt sich der unseriöse Kreditanbieter finden. Dann kommt es zur Kontaktaufnahme". Danach verlangen die Betrügerinnen und Betrüger zwischen ein paar hundert und mehreren tausend Franken Gebührengelder vorab. "Sobald das Opfer das Geld bezahlt hat, brechen die Betrüger den Kontakt ab und tauchen unter", so Kuhn. Ein weiterer Trick sei die direkte Kontaktaufnahme über Social Media. Die Betrügerinnen und Betrüger erstellen dafür gefälschte Personen-Accounts und verwickeln ihre Opfer in einen Dialog. "Nach einer Weile versprechen sie dann attraktive Möglichkeiten zur Aufnahme eines Kredits oder für eine Investition", erklärt Kuhn. Dann wird eine Vorauszahlung verlangt. Ist diese geleistet, lösen sich die Accounts in Luft auf. | Betrügerinnen und Betrüger zahlen viel Geld, um in der Google-Suche weit oben zu erscheinen. Sie locken mit günstigen Krediten und verlangen dafür eine Gebühr. Ist das Geld bezahlt, brechen die Kreditbetrügerinnen und -betrüger den Kontakt ab und tauchen unter. |
20min-499 | Nur knapp zwei Wochen nach dem EM-Final rollt in der Schweizer Liga wieder der Ball. Die Super League startet am Samstagabend mit dem Duell zwischen Meister YB und dem Cupsieger Luzern. Zum ersten Mal seit Februar 2020 wären in der Schweiz auch ausverkaufte Stadien erlaubt. Am 26. Juni hat der Bundesrat beschlossen, dass Grossveranstaltungen mit Covid-Zertifikat ohne Beschränkung stattfinden können. Alles gleich wie vor über 500 Tagen also? Nicht ganz: Die Kurven prüfen derzeit noch die Rückkehr ins Stadion. 20 Fangruppierungen schlossen sich zusammen und veröffentlichten am Montag ein gemeinsames Statement dazu. Grund dafür: Die Angst, dass aktuelle Massnahmen wie Ausweiskontrollen auch nach der Pandemie bestehen bleiben. "Bereits in der Vergangenheit waren ID-Kontrollen immer wieder Teil repressiver Massnahmen", so die Verantwortlichen. Nicht einmal 24 Stunden nach der Kommunikation der Gruppierungen trafen die Zürcher Fangruppen von GC und dem FCZ bereits eine Entscheidung - die Sektoren bleiben geschlossen. Bei den GC-Fans heisst es: "Als Fanszene ist es für uns nicht vereinbar ein Spiel zu besuchen, bei dem das Vorweisen der Identität zur Pflicht wird. Wir sind nicht bereit, als Versuchsobjekte für zukünftige Repressionsmassnahmen zu dienen". Die Kurve betont, dass man erst wieder ins Stadion zurückkehren wird, "wenn alle Massnahmen zur Pandemiebekämpfung, welche wir verstehen, aufgelöst sind". Bei der Zürcher Südkurve das gleiche Bild: "Die Zürcher Südkurve wird schweren Herzens, aber getreu ihrer Linie, im Stadion vorerst nicht gemeinsam auftreten und die Sektoren werden leer bleiben". Die FCZ-Anhänger betonen aber auch, dass es sich bei der Zurückhaltung in keiner Weise um einen Boykott handle. "Wir rufen hiermit alle Kurvengängerinnen und Kurvengänger auf, sich den geplanten Versammlungen vor dem Letzigrund und vor allen Auswärtssektoren anzuschliessen und von dort aus unsere Mannschaft anzufeuern". Bei der Liga bedauert man den Entscheid der Fans. SFL-Mediensprecher David Barras sagt: "Die Mannschaften hätten es nach der Geisterspiel-Saison verdient, von den Fankurven unterstützt zu werden". Der Mediensprecher ergänzt: "Die Skepsis der Fankurven gegenüber dem Zertifikat können wir nicht nachvollziehen, weil es klare Vorgaben bezüglich Datenschutz gibt - und es die einzige Möglichkeit ist, wieder Publikum zuzulassen. Was wiederum überlebenswichtig ist für die Klubs". Ein weiterer Punkt, der den Fangruppen neben der Identifikation sauer aufstösst, ist der Entscheid von Sion und Lausanne, den Gästesektor zu schliessen und nur noch personalisierte Tickets auszugeben. Die Gruppierungen schreiben: Zu offensichtlich ist das Vorhaben, die Massnahmen während der Pandemie als Pilot- und Testphase für eine spätere reguläre Einführung personalisierter Tickets zu nutzen, wie dies im Wallis bereits geschehen ist". Von personalisierten Tickets hält aber auch die Liga nicht viel. David Barras: "Wir sehen darin bis zum heutigen Zeitpunkt keine Vorteile. Dass diese Massnahme nun ohne Koordination mit der SFL vom Kanton Wallis für die Heimspiele des FC Sion verfügt wurde, bedauern wir". Derselben Meinung ist auch Josef Zindel, der Präsident der Fanarbeit Schweiz. Auf Anfrage sagt er: "Wir halten das für den falschen Weg, die Vereine der Liga müssen gemeinsame Lösungen finden. Gästesektoren einfach zu schliessen, ist ein Form von Kollektivstrafe, die wir ablehnen". Josef Zindel kann die Befürchtung der Fans verstehen, dass aktuelle Massnahmen auch nach der Pandemie weiter Bestand haben. Er sagt: "Wir von der Fanarbeit Schweiz können den Fans die Angst nicht nehmen, dass es bei den Behörden und in der Politik Kräfte gibt, die gewisse Massnahmen, die vor mehr als einem Jahr als Pandemie-Schutz eingeführt wurden, über die Seuchenzeit hinaus beibehalten wollen". Zindel ergänzt aber: "Wir können den Fans versprechen, dass wir uns mit den uns zur Verfügung stehenden Mittel gegen solche Pläne wehren. Wir sind an den relevanten Sitzungen, an denen Behörden, Polizei, Politik, Soziologen und die Fussballverbände sich dieser komplexen Themen annehmen, immer dabei". Die Muttenzerkurve in Basel hat sich bislang noch nicht zur definitiven Absage entschieden. Ein Verzicht der Aktivitäten würden den FC Basel aber auch hart treffen. Mediensprecher Remo Meister sagt: "Der FCB, insbesondere die Mannschaft auf dem Platz, bedauert jegliches Fernbleiben von Fans sehr. Alle Mitarbeitenden des FCB streben an jedem Spiel ein möglichst volles Stadion mit leidenschaftlicher Stimmung auf den Rängen an, insbesondere jetzt, da endlich wieder Zuschauer und Zuschauerinnen zugelassen sind". Meister versichert auch, dass die Überprüfung des Zertifikats getrennt von der Eingangs- und Sicherheitskontrolle stattfindet im St.-Jakobs-Park. Es würden auch keinerlei Daten erfasst und gespeichert. Über die Fanarbeit Basel steht der FCB in Kontakt mit der Muttenzerkurve. Beim FCB heisst es weiter: "Sobald es die Pandemie-Entwicklung und die behördlichen Vorgaben erlauben, wird der FCB vollständig zur Vor-Corona-Normalität zurückkehren. Es werden keine zusätzlichen Regelungen und Massnahmen für Joggeli-Zuschauer/innen durch die "Covid-Hintertüre" eingeführt". | Schweizer Fankurven verzichten auf die Rückkehr ins Stadion. Sie befürchten, dass zahlreiche Massnahmen auch nach der Pandemie beibehalten werden. Die Liga versteht den Entscheid der Fans nicht. |
20min-500 | Keine Zeitung, keine Zalando-Päckli, keine Rechnungen - in vielen Teilen der Ostschweiz wird am Freitag keine Post zugestellt. Die Schneemassen lassen das nicht zu. "Viele Fahrzeuge und Roller bleiben im Schnee stecken oder kommen kaum voran", sagt Thomas Schifferle, von der Kommunikation Ostschweiz der Post. Es sei teilweise auch schlicht zu gefährlich, um auf Zustellungstouren zu gehen. Vor allem die Elektro-Roller der Pöstler kommen bei den aktuellen Strassenverhältnissen mehr schlecht als recht vorwärts - viele bleiben stecken. Zudem waren in der Nacht viele Züge mit Briefen und Paketen verspätet unterwegs. In Graubünden war das Netz der Rhätischen Bahn teilweise unterbrochen, weshalb beispielsweise keine Pakete ins Engadin gelangten. "Briefe sind im Engadin angekommen und werden soweit möglich verteilt", sagt Schifferle. Da aber zahlreiche Strassen und Pässe gesperrt sind, werden viele Kunden am Freitag keine Briefe erhalten. Auch im Prättigau und in der Region Arosa ist die Zustellung stark eingeschränkt. Betroffen davon sind zahlreiche weitere Regionen der Ostschweiz. Weite Teile im Grossraum St. Gallen, Rheintal und Appenzellerland werden am Freitag nicht mit Briefen und Zeitungen bedient werden. "Pakete werden teilweise ausgeliefert, jedoch verzögert", sagt Schifferle. Dies weil ein Cargo-Zug mit Paketen drei Stunden verspätet in der Ostschweiz ankam. "Soweit möglich werden Pakete am Freitag ausgeliefert, der Rest am Samstag". Normalerweise werden am Samstag nur Zeitungen und A-Post-Briefe ausgetragen. Diesen Samstag wird das anders sein. "Überall wo es möglich ist, werden am Samstag die Sendungen vom Freitag verteilt. Auch Pakete werden am Samstag ausgeliefert", so Schifferle. Auch in der Stadt Chur ist die Zustellung eingeschränkt. "So etwas habe ich in meiner 35-jährigen Laufbahn hier bei der Post noch nie erlebt", sagt Beat Egli, stellvertretender Leiter der Briefzustellregion Chur. Die Verteilung der Post mit Elektro-Rollern ist dort kaum möglich, auch weil die Strassenräumung suboptimal verläuft. Wo die Briefpost mit Fahrzeugen der Paketpost zugestellt wird, sind die Chancen auf eine Zustellung am Freitag deutlich grösser. Express-Sendungen und Lieferungen von Lebensmittel werden von der Post am Freitag durchgeführt, sofern irgendwie möglich. Auch Postfächer werden bedient. Wie die Post in einem Blogbeitrag schreibt, sind auch das Goms im Wallis und die Briefzustellregion Winterthur von Ausfällen betroffen. Das grösste Briefzentrum der Schweiz in Zürich-Mülligen bekam die Schneefälle ebenfalls klar zu spüren: "Aus fast allen Regionen kam es in der Nacht auf Freitag zu verspäteten Anlieferungen", schreibt die Post. Entsprechend verzeichne die Post Verspätungen bei den A-Post-Sendungen. Die Schweiz westlich von Bern versinkt im Schnee. Unten die Bilder der 20-Minuten-Community. | Auch die Post ist von den Schneefällen betroffen. In Graubünden, im Raum Rheintal, St. Gallen, Gossau und weiteren Teilen wird keine Post zugestellt. Betroffen ist die Brief- und Paketpost sowie Zeitungszustellung. Für Samstag ist als Ersatz eine sogenannte Vollzustellung geplant. |
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